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Nr. ISS 21. Jahrgang Sonnabenä. den 14. August 1S2S > ä« preirvert. er« r » ^rumente eislsee. iilunxen. nsrt rill — itt I. S». «iikMr wsrlct 14 vor einigen Wochen abgelchnt Hütten mit der Begrün dung: Vor dem Kriege haben wir Kapitalien in Bel gien gern angelegt; heute hat Belgien den Vorteil sei ner Neutralität verloren, da eS ja in die verschiedensten europäischen Allianzshsteme etngegltedert ist. Das Risiko ist also viel größer. Außerdem wird das Risiko durch die deutsche Animosität darüber, daß Belgien Eupen und MalmedH annektiert hat, noch verstärkt. Belgien möge also freiwillig auf diese Gebiets verzichten. Das ist das einzige Mittel, um unser Wichlwollen zu verdienen. Der Berichterstatter behauptet sogar, daß RetchS- bankprästdent Tr. Schacht während seines Aufenthalts in London mit diesen Vorschlägen der englisch-holländi schen Finanzgruppe befaßt worden sei. Paris, 12. Aug. Der Londoner Vertreter des „Echo de Paris" beschäftigt sich heute mit der Frage der Abtretung Eupens und MalmedhS an Deutschland gegen Zurücknahme der in Belgien umlaufenden deutschen Markbeträge. In hiesigen englischen Kreisen habe .man angeregt, daß die Brüsseler Regierung an einen Aus« tausch Eupens und MalmedhS gegen die auf den Wert von 250 000 Pfund Sterling bezifferten Marksummen denken Möge. Die belgische Regierung habe Verhand lungen dieser Art dementiert. TaS sei auch richtig, denn die Brüsseler und die Berliner Regierung hätten damit nichts zu tun, aber außer allem Zweifel liege, daß eng lische und holländische Bankiers, die aufgesordert wor den .seien, Belgien Kredite zu gewähren, dies bereits Neuyork, 12. Aug. „Associated Preß" Meldet aus Mexiko: Das mexikanische Ministerium des Innern habe durch den Erzbischof Rui- h Flores von den Er schießungen keine Kenntnis. Kapitän Erhörst geht zum Parlamentarismus über. Das „Berliner Tageblatt" meldet: Wie wir aus sicherer Quelle erfahren, hat der frühere Kapitän Er- hardt sich in Rundschreiben an die rheinisch-westfälische Schwerindustrie gewandt, uM diese für seine politischen Pläne -u gewinnen. Er behauptet, eingeschen zu haben, daß man auf dem Wege des PutschtSmu» nicht zu Er folgen gelangen kann und will darum auf parlamen tarischem Wege sein Ziel erreichen. Dio Empfänger der Briefe werden aufgefordert, ihre Beiträge nicht Mhr den Parteien, auch nicht mehr der deutschnattonalen Volkspartei zuzuführen, sondern ausschließlich Len va terländischen Verbänden. Hinrichtung kn Mexiko. Mexiko City, 12. Aug. Wie aus dem Staate! Spanien wartet ab. Madrid, 12. Aug. Da« spanische Kabinett trat gestern zu einer Sitzung zusammen, in der es Fragen der auswärtigen Politik besprach. Besonder» behandelt wurden die Stellung Spaniens in der Tangerfrage, die! Einberufung des Ausschusses für die.Abänderung der Zusammensetzung de» Völkerbundsrates, die Vorder-! Handlungen über die Handelsverträge mit Frankreich und Griechenland und das Projekt eines spanisch-fran. zösischen Schiedsgerichtsvertrages. Bet der Beratung der den RatSsttz Spaniens im Völkerbünde betreffen-, den Fragen billigte der Kabinettsrat die bisher ver folgten Richtlinien und beschloß, das Ergebnis der Be-! ratungen des vorbereitenden Komitees des Völkerbundes, das auf Veranlassung Spaniens zusamMentreten werde, abzuwarten. Der Kabinettsrat sprach sein Bedauern darüber aus, daß Spanien bisher keine Antwort auf seine Vorschläge erhalten habe. Es wäre natürlich, daß vor der Septembertagung des Völkerbundes Spanten den Bericht, der der BölkerbundSversammlung als'Grund lage für ihre Beratung dienen sollte, und der die Ant wort auf die spanischen Forderungen enthalten würde, erhalte. Dadurch könnte eine Klärung der.Lage ein treten. Belgien soll Eupen und Malme-y an Deutschland abtreten Der Vorschlag eines Franzosen. ! -Büfett, st neu, 1 m breit, Verhalten, Matratze, f. Kleider zerlegbar illig Midi, e 6. Der Look-?urm in Detroit. Von Anton v. E. Karlshorft, Detroit (Michigan). Am 1. Juli begann man in Detroit, Michigan, mit dem Kau des Book-Turmes (Book Tower), der das höchste und größte Gebäude der Welt werden wird und dessen Pläne von :« «tu» -- chitekten Louis Kämper unter Assistenz seine» I L. Kämper. Beide sind auch die Architekten des seiner Vollendung entegegengehenden schönen „Deutschen Hause»" in Detroit. Sie sind kerndeutsche Männer, die nicht, wie es sonst leider unter den amerikanischen „Prominenten" so oft geschieht, ihre deutsche Abstammung verleugnen, sondern im Gegenteil stolz darauf sind — ebenso wie die altbekannte Familie Kling, der die Gattin Louis KamperS entstammt —, daß die Wiege ihrer Ahnen im alten Vaterland stand. Das neueste Werk Kämpers darf wohl beinahe ein Welt- wunder genannt werden, wenn es erst fertiggestellt ist; und das wird bei der Schnelligkeit, mit der man in den Vereinig ten Staaten von Amerika baut, in absehbarer Zeit der Fall sein. Das Riesengebäude wird 283,59 Meter (873 Fuß) in die Luft ragen und daher alle anderen Bauwerke erheblich übertreffen; denn der Pariser Eiffel-Turm mit einer Höhe von 834,52 Meter (999 Fuß) ist kein Gebäude im wahren Sinne deS Worte». Der Detroiter Bovk-Turm wird da» bis- her höchste Gebäude der Welt, daS 1912 sertiggestellte Wovl. Worth Building in Neuyork, daS 257,29 Meter (792 Fuß und I Zoll) hoch ist, um 26,30 Meter überragen. Da» Neuyorker Woolworth Building besitzt 51 Stockwerke und bedeckt ein Straßenviertel mit einer Front von 48,88 Meter (152 Fuß) am westlichen Broadway, das sich an den Seitenstraßen 68,84 Meter (195 Fuß) tief erstreckt. Sein Taxwert beträgt II 250 000,00 Dollar und es wird Jahr ein, Jahr au» von zahllosen Fremden besucht und bestaunt. Der Book-Turm aber wird nach seiner Fertigstellung noch weit sehenswerter sein und zweifellos sehr erheblich dazu beitragen, den Ruhm der unerreichten Automobilstadt Detroit zu vermehren. Der neue Book-Turm — eigentlich müßte man sagen: da» neue Book-Turmhaus — wird auf dem Grundstück erbaut, da» sich zwischen dem Washington Boulevard, dem Park Place, der State Street und dem jetzigen Book Tower an der Grand River Avenue erstreckt. Es wird 85 Stockwerke enthalten, 81 über der Erde und 4 unter der Erde, also 23 Stockwerke mehr als daS Neuyorker Woolworth Building. Seine Front länge an der State Street wird 73,09 Meter (225 Fuß), am Washington Boulevard 38,98 Meter (120 Fuß) und am Park Place 58,47 Meter (180 Fuß) betragen. Tas Hauptgebäude reicht bis zum 43. Stockwerk und enthält in jeder Etage 30 000 Quadratfuß Flächenraum. Der zweite Absatz, vom 48. Stock- werk an, erhebt sich im Ausmaße von 39,98 Meter (120 Fuß) bis zum 81. Stockwerk, das von dem größten Scheinwerfer, den die Welt kennt, gekrönt wird. Dieser Scheinwerfer wird ein Feld von über 228 Kilometern (150 Meilen) im Durch, messer beleuchten. Er ist so gewaltig, daß für ihn ein be- solideres Gestell konstruiert werden mußte. Der Stil des Gebäudes ist die sogenannte amerikanische Neu-Gotik, das gesamte für den Bau verwendete Material be steht aus Stahl und Zement, während die Mauern und Wände äußerlich mit Marmor, Granit und hellgelben Ziegeln bekleidet sind. Das Erdgeschoß enthält Läden, der zweite, dritte und viert« Stock ist für Banken und andere Finanz, institute Vorbehalten, alle übrigen Stockwerke werden Bureauzwecken dienen, während die achtzehn ob.rsten Stock werke des Woolworth Building unbenutzt daltegen. De Nutzfläche des Book Tower beträgt 1 765 000 Quadratfuß, sein Kubikinhalt 25 000 000 Kubikfuß. Er wird demnach 364 000 Quadratfuß Flächenraum mehr besitzen, als das nächstgrötzte Gebäude der Welt, das E.uitable Life Building in Neuyork, das 1236 000 Quadratfuß Grundfläche ausweist. Das be- rühmte, sehr schön« General Motors Building in Detroit ent- hält 1 125 875 Quadratfuß Grundfläche.. Im 81. Stockwerk des Book Tower wird sich ein Raum mit Glaswänden befin den, der einen prachtvollen wetten Rundblick über Detroit mit seiner herrlichen, an Seen und Wäldern reichen Um gebung bis tief nach Kanada hinein ermöglicht, und unter den zahlreichen Aufzügen, die den Verkehr in dieser „Stadt für sich" vermitteln werden, wird sich auch einer befinden, der lediglich für die Besucher dieses Observatorium» bestimmt ist. Erbauer des Gebäudes ist I. B. Book (ebenfalls einer deutschen Familie entstammend), einer der Besitzer de» neuen, rasch bekanntgewordenen großen Book-Tadillae-Hotel» in Detroit. Wie viel das höchste Bauwerk der Welt kosten wird, steht noch nicht fest; soviel läßt sich aber schon heute behaupten, daß die Kosten verhältnismäßig erstaunlich gering sein wer den, weil es sich dabet um einen so gigantischen Massenbau Handelt; jedenfalls werden die Mieten im Book Tower nicht höher sein als in den übrigen großen „Office Buildings" i Detroit». ! Was die Deutsch-Amerikaner aber am meisten angesichts des jetzt in Angriff genommenen Baues des größten Gebäudes der Welt interessiert, ist die Tatsache, daß es wieder einmal ein Deutscher von echtem Schrot und Korn, der Detroiter Architekt Louis Kämper war, besten geniale» Können die» Wunderwerk schafft, das über 283 Meter hoch in die Lüfte ragen und mehr als 35 000 Tonnen Stahl, zweimal soviel al» für einen der modernen Ozean-Riesen gebraucht werden, be- nötigen wird und besten Fundament allein etwa 45 Meter in den Erdboden hiwrbraicht. Man kann die imposante Grütze /luer Tageblatt MM- Anzeiger für das Erzgebirge leiegra«»«» Lagetta« stumsgettege. Enthaltens sk amtltch-s vekanntrsachaagen -es Rate» see Stasi aas ses tzmtsgreicht« tzne. pogfchttk Xouio kvm Leipzig ar. 144» kiilW «M eine Wgung in der FW der Msitze. Pole« bereitet keine Schwierigkeiten. — Herabsetzung der Rheinlandbesatzung auf 68000—69000 Mann. Truppen auf 68- bis 69 000 werde auf englischer Seite einem Deutschen entworfen sind, dem aus Neustadt a. d. Hardt für genügend wirksam erachtet, um in Deutschland ge- gebürtigen Architekten Louis Kämper unter Assistenz seine» würdigt zu werden, besonders weil man hier Letz Stand- Paul ' Punkt vertritt, daß über die Bedeutung des Begriffes! „normale Ziffer" niemals eine Einigung erzielt wer den könnte. Man scheine sich unter diesen Umständen auf englischer Seite daher der bestimmten Erwartung hin- zugeben^ daß der Aufnahme Deutschlands in den Völker- > bund nunmehr weder von deutscher noch, von anderer! Sette Schwierigkeiten im Wege stehen dürften, und daß damit die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund und BölkerbundSrat Anfang September sichergestellt sei. Wie große Bedeutung diesem Ereignis von englischer Sette betgemessen wird, bedarf kaum der Hervorhebung. tzvfhebuna von ägyptischen /^uslanösvertretungen. Kairo, .18. A'-g. Die Parl^ü erst» Immission schlügt in Uebereinstimmung mit dem Ministerium des Aeußeren die Aufhebung der ägyptischen Gesandtschaf ten und Konsulate in Brasilien, Schweden, der Schweiz, Belgien ^Spanien, der Tschechoslowakei, Holland und Ru mänien vor. Tie Gesandtschaft in Pari« wird die Im, teressen AeghptenS in Spanien und Belgien, die Ge- . sandtschaft in Berlin die Interessen in Holland und der Tschechoslowakei und die Gesandtschaft in der Türket die Michvacan gemeldet wird, sind dort fünf Geistliche hin- A"teressen in Rumänien wahrnchmen.All^ Konsulate, gerichtet worden, die der Anstiftung zum Aufruhr an- > die sich in Städten befinden, in denen eine Gesandtschaft geklagt waren. ihren Sch hat, werden aufgehoben. Die durch diese In Jrapuato hätten die Truppen vier Führer des Maßnahmen erzielten Ersparnisse werden auf 150000 Pöbel- htngertchtet, der verschiedene Wohnsitze von ägyptische Psund geschätzt. Protestanten etngväschert und eine Fran getötet habe, dich MWMKH di« vertzützttt Habe. London, 12. Aug. In hiesigen politischen Krei sen scheint man bestimmt damit zu rechnen, daß die Studtenkommission sich Mit der Frage de« Erweiterung de- BÜlkerbundSrateS befaßt, am 24. d. M. in Genf zusammentreten wird. Das alleinige Thema wird die Frage des spanischen Anspruches sein, und es wird auf englischer Seite gehofft, daß die Lösung derartig sein wird, daß Spanten dem Völkerbund erhalten bleibt. Diese Hoffnung scheint gestärkt zu werden durch die Ein drücke. die über die augenblickliche spanische Haltung vor liegen und die zu der Ansicht veranlassen, daß eine Vereinbarung innerhalb des Rahmens der Vorschläge Lord Cecils erzielt werden kann. Die Gewährung eines ständigen RatSsitze» an ein anderes Land als Deutsch land wird hier im Hinblick auf die prinzipielle Stel lungnahme von Ländern, wie z. B. Schweden, zu die ser Frage für ausgeschlossen erachtet. Im Gegensatz zu gewissen Meldungen in der englischen Presse werden von polnischer Seit« keine Schwierigkeiten erwartet und für ebenso unzutreffend werden die Meldungen an gesehen, in denen PM französischen Bedingungen für eine Herabsetzung der rheinischen Besatzungstruppen die Rede ist. Auf Grund der hier vorliegenden Unterlagen ist man der Auffassung, daß Briand in seiner Unter-! redung mit dem deutschen Botschafter in Paris keiner-^ lei Bedingungen über die Verhütung „nationalistischer" Kundgebungen und den Schutz! von Separatisten gestellt hat. Was letztere Bedingung betrifft, so erkennt man auch vollauf an, daß es für jede Regierung technisch un möglich sein würde, eine Gewähr für den Schutz irgend welcher Personen zu übernehmen. Bezüglich der Zahl der augenblicklichen im Rheinland stehenden alliierten Truppen - glaubt man auf Grund der Statistiken der betreffenden Verantwortlichen Militärbehörden annehmen zu müssen, daß La» französische Kontingent etwa 59 000, da» bri tische 8000 und das belgische 7000 Mann umfasse. Die Verminderung dieser Gesamtzahl von 74 000 alliierten Truppen um wettere 5- bis 6000 Mann französischer rsledt: ckle! crs m. lrirer t b. kllkk 1.60 Ml. M, U.Nachn. rillen. gr. 1884 erin vernehm« cng. 'ageblaU. Sri»! für den Blume«. 22, lli.