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rer! >L ckie Lin- itr in ^Ilze- nck vollen rit entsotiücki- wste K»ub- ciurck ver- timnrunxea. vmstünckan unck cki« »er »ie »inck Revolution, Genüße be- ltre« sind. Lttvn, »o »I Kommen tzspolltlk ct »n die - öoclen- kieic:k8t»^ isr, litt! rslno srs- MllllHIIIIIIIIIIIId IIIIIlIIÜIIIlIIIIIIlR nicht! MM re» Morgen- in Zeitz auf tersucht wirb anerkannt Ist. >aren Kraak- »omöopathie. > 8—12 und erstr. 2, und uch wenn e» zer. mm 2t. Jahrgang Sonntag, äen 20. Juni 1926 Mer Tageblatt MAetger fm oas vrMebtrse MMZZ r»l»gramm»r Tageblatt ^oeerzgrblrge. EnthaUnn^ li« amtikchsv V«ItMKtMaHaKA«K VütEO A« StaAl llU^ Ar- Mir. Pofycheck-Xent» ftml <«tpst- U».ir»r Nr. 141 Herriot am Ruder. Srkanüs öemühungen gescheitert. Parts, 18. Juni. Briand hat, nachdem er sich von der Aussichtslosigkeit seiner Bemühungen, da» .Mi nisterium aus breitester Basis mit Potneare und Herrtiot als hauptsächlichsten Stützen zustande zu bringen, über zeugen mußte, heute nachmittag da» Rennen aufgegeben. Gv hat sich um 3 Uhr nachmittags nach dem Elhsee be geben, um dem Präsidenten der Republik Mitzüteilen, daß seine Versuche gescheitert seien, daß er deshalb aus den Auftrag der Neubildung dep Regierung verzichten müssen Herr Doumergue hat diese Erklärung zur Kennt nis genommen und darauf Herriot mit der Bildung des neuen Kabinetts betraut, die dieser angenommen hat. fiuch er soll keinen Erfolg haben. Part», 18. Juni. Ueber den Stand der Regio« rungSkrtse schreibt die „Liberte", Man habe in der Kam mer den Eindruck, daß auch Herxtot mit der Kabinetts» bildung keinen Erfolg haben werde, nicht nur, deshalb, weil er als Führer des neuen Ministerium» nicht ge eignet sei, sondern weil er auch! die Hausse der, auslän dischen Devisen gegen sich, haben werde. Herriot würde namentlich, bei Briand, der keine Katastrophenkombi nation ermutigen könne, aus Schwierigkeiten stoßen ebenso bei Doumergue. Es sei zst erwarten, daß nach Herriot wiederum Briand mit der Kabinettsbildung be traut werden wird. Neuer Staatsstreich in Portugal. Paris, 18. Juni. Nach einer HavaSmeldung aus Lissabon besetzten revolutionäre Truppen gestern abend alle Ministerien. Gleichzeitig wurde, der Belagerungs zustand verhängt. Generali WomeK Costa zwang Major Cabecadas zu seinen Gunsten auf die Ministerpräsident schaft und auf das Ministerium des Innern zu verzich ten. ES herrscht vollkommene Ruhe. General Gomez Costa betonte in einer Erklärung, daß die gegenwärtige Bewegung rein republikanischen Charakter trage. Tier Finanzminister ist zurückgetreten und durch einen General ersetzt worden. Major Philo- men Tamara übernahm das Ministerium des Innern. Ter Finanzminister, der Minister des Innern und der Minister des Acußeren bildeten ein Triumvirat. Mischung ungarischer Nosirksizkerungssiempel auf Kriegsanleihen. Budapest, 18. Juni. Dien Blättern zufolge filhrten die polizeilichen Erhebungen in Angelegenheit Fälschungen ungarisch nüstrifizierter Kriegsanleiheobli- gätionen zu dem Ergebnis, daß es sich um eine Aktion handelt, die in der Tschechoslowakei ihren Ursprung hat., von wo aus die mit falschen Stempeln versehenen Tit res nach Ungarn eingeschmuggelt wurden. Nach! Blätter meldungen habe eine Gesellschaft von Tschechoslowaken große Mengen auf den tschechoslowakischen Staat ent fallender Kriegsanleihcobligationen in der Tschechoslo wakei aufgekauft und der tschechischen Nostrifizierung entzogen. Nach Abwicklung der NostrifizierungSaktion in Ungarn wurden dorthin Agenten entsandt, die meh rere Exemplare ungarisch nostrifizierter Obligationen verschafften und mit diesen nach der Tschechoslowakei zurückkehrten, wo sie dann auf Grund, der Obligationen die ungarischen Stempel nachahmten. Mit Hilfe die ser falschen Stempel wurden dann die ursprünglich /ruf die Tschechoslowakei entfallenden Kriegsanlethetitres mit falschen ungarischen NostrtftzierungMauseln versehen. MfSeckung einer Verschwörung kn üer Türke! gegen Kemal Pascha. Konstantinopel, 18. Juni. In Smyrna wurde eine gegen den Staatspräsidenten Mustafa Ke mal Pascha .'gerichtete Verschwörung entdeckt^ Es wur den verschiedene Verhaftungen vorgenommen. Die Verschwörung gegen Mustafa Kemal wurde un mittelbar vor der Ankunft des Präsidenten in Smyrna aufgedeckt. Unter den Verhafteten befinden sich einige höhere Persönlichkeiten. Die Polizei beschlagnahmte Waffen und Bomben. Der Hauptverschwörer soll ein ehemaliger Abgeordneter sein. dir Zranzosrn leiten eine neue Offensive in Marokko ein. Pari», 18. Juni. Wie HavaS aus Rabat mel det, haben französische Truppen nordöstlich von Wessan zur Einleitung einer größeren Offensive das Massiv' Von Ain Lahsen und mehrere benachbarte Höhen beseht. Auch von anderen Frontabschnitten, besonders au» der Ge gend von Tasa wird ein Wiederaufleben der Kampf» tätigkeit gemeldet. > ' Einigung über da» Schicksal Add «l Krim«? Paris, l 8 Juni. Wie daS Petit Journal zu wissen gloui'i, habe» sich die spanische und die französische Ver tretung uuf der Pariser Marokkokonstrenz darüber geeinigt daß Avd ?l K im, da er sich den Franzosen ergeben habe, auf franzüslschem Gebiete verbleiben «erde. Zusammenstöße in Serik«. Berlin, 18. Juni. Zu einer größeren Schlägerei kam es heute abend gegen 10 Uhr zwischen Mitgliedern der Rechtsparteien und Reichsbannerleuten sowie Rot- fronMMpsern am Halleschen Dor, wo von den Links parteien stavke Wahlpropaganda betrieben wurde. Lite Krawalle zogen sich bis zum BlücherPIatz hin, wo dann eine Radsahrerstreise und das alarmierte UeberfaMvm- mando der Schutzpolizei eingriffen und.die Kämpfen den ausetnanderbrachto, wobei Mehrers Verhaftungen erfolgten. > > l Slutkger Zusammenstoß kn Halle. Halle, 19. Juni, Als gestern abend einige Lastautos mit Stahlhclmleuten durch die Stadt eine Propagandafahrt machten, trafen sie in dem Vorort Glaucha auf einen geschlosse nen Zug Roter Frontkämpfer. Diese drängten die letzten Autos ab und bewarfen die Stahlhelmleute mit Backsteinen, die die Stahlhelmleute wieder zurückwarfen. In dem Kampf wurden auch Zaunlatten mit Nägeln als Waffen gebraucht. Schließ lich drängte ein Polizeiaufgebot die Ruhestörer ab. Auf Sei ten der Stahlhelmleute wurden 23 Personen verletzt, von denen 5 bis 6 schwere Verwundungen davontrugen. Die Verletzten auf Seiten der Kommunisten konnten nicht festge stellt werden. Senatswahl kn Lübeck. Lübeck, 18. Juni. In der heutigen Büvgsr- schaftssitzung wurde züm hauptamtlichen Senator der Demokrat Eckholt Mit 36 Stimmen der Sozialdemokra ten, Demokraten und der Fraktion der Haus- u. Grund besitzer gewählt. Auf Staatsrat Dr. Langs entfielen 34 Stimmen der bürgerlichen Parteien. Zum nebenamt lichen Senator wurde der bisherige Fraktionsvorsit zende der Fraktion der Haus- und Grundbesitzer Rechts anwalt Dr. Geister mit,35 Stimmen der.Sozialdemo kraten und Demokraten «und feiner Fraktion gewählt. Von bürgerlicher Seite wat Eschenburg Vovgeschlagen worden, auf den 34 Stimmen entfielen. Tie Kom munisten gaben bet der Abstimmung weiße Stimmzettel ab. i ------ . Vie Hetze gegen Severing. Unwahre Behauptungen.! f kiLI IW Berlin, 18. Juni. In der Abendausgabe Vom 17. d. M. behauptete die „Kreuzzeitung", daß Mini ster Severing auf Grund der Ablehnung einer Einla dung des Reichsbanners zu einer Fahnenweihe durch einen Landrat einen Runderlatz an alle Landräte her ausgegeben habe, in dem die Landyäte daraus Hinge wiesen worden seien, daß sie dis Teilnahme an Reichs banner-Veranstaltungen nicht ablehnen dürften. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst feststellt, sind diese Be hauptungen .der „Kreuzzeitung" unwahr. Ter Land rat von Hannover-,Münden hatte im Juli v. I. eine Ein ladung zu einer Fahnenweihe des Reichsbanners abge lehnt mit der Begründung, daß er wegen der ausgespro chenen innerpoitttschen Einstellung des Reichsbanner» sich! die Teilnahme an einer Feier versagen müsse.. Lier- selbe Landrat hatte jedoch drei Wochen vorher einer ! Fahnenweihe eines dem Khffhäuserbund angohföreuden MilttärveretnS beigewohnt. Tiaraufhin sandte Mini ster Severing an den Regierungspräsidenten einen Et- latz, in dem es u. a. heißtr ,Aer politische Beamte Hai klar und entschieden für die Republik etnzutreten und stmn dort, wo e» sich, offensichtlich! um eine Veranstal tung zur Stärkung de» republikanischen Gedanken» han delt, eine Beteiligung al» Ehrengast nicht mit dem Hin weis auf die Notwendigkeit der Unparteilichkeit in sol chen Dingen ablehnen. La« Verhalten de» Landrat» ist daher völlig unverständlich und verdient schärfste Mißbilligung.- lMetteneS ist «rtzsW. Vas groke Aergernis. Von Dr. jur. Albrecht Gras Montgela«. ' ' Millionen rechtlich denkender Deutscher befinden fick in schwerer Gewissensnot. Eine Frage ist ihnen zur Entschei dung vorgelegt worden, wie sie in dieser Form ihnen nie hätte vorgelegt werden dürfen. ES bleibt ihnen nur die Wahl, entweder gegen ihr gefühlsmäßiges Rechtsempfinden für die entschädigungslos Enteignung der ehemals regie renden Familien zu stimmen, oder — gleichfalls gegen ihr klares Gefühl, daß sie damit der Unehrlichkeit und den Un ehrlichen dienen —, die Enteignung abzulehnen. Wählen müssen sie. Nur wer jede Verantwortung scheut, nur der Skruvclloso, entzieht sich der Entscheidung, die er sich selb'i und seinem Volke schuldig ist. , Und weil es Gewissensnot ist, in die das Volk ge bracht worden, deshalb heißt cs Anklage erheben. Nie hätte es zu dieser Frage so kommen dürfen, und die Anklage richtet ich gegen die Retchsregierung in erster Linie. Sie trifft die chwerste Schuld. Sie hat hier vollständig versagt. Von edem Direktor einer Akttengesellscha t verlangen seine Aktionäre, daß er Konjunkturen voraus ieht, Schwierigkeiten frühzeitig erkennt, die Gesellschaft nicht in unmögliche Situationen htneingeraten läßt. Dafür erhält er sein hohes Gehalt. Beamte, die interne Verordnungen erlassen, Details ausarbetten, das Perftnal anweisen, die kann man billiger haben. Die ReichSregterung hat, als es noch Zett war, nichts getan, um dem Volk die Entscheidung, wie sie ihm jetzt vorliegt, zu ersparen. Das aber konnte man von einer Regierung, die nicht ein bloßes „Beamtenministerium" zu sein den Ehrgeiz hat, verlangen. Von allen, die es ehrlich mit dem Volke meinen, von allen vor allem auch, die es ehrlich mit dem Volksstaat meinen, ist es immer wieder gesagt, geschrieben hinausgerufen wgrden, daß ein Weg gesunden werden müsse, wie es sein Recht finden könne, ohne zum Unrecht gezwungen zu sein. Die Regierung hat sich damit begnügt, auf woglosem Feld ein Schild aufzupslanzen mit der Inschrift „Dieser Weg ist kein Weg." Sie hat die Verantwortung gescheut, sie hat dem Reichstag die „Initiative" Überlassen, dadurch überhaupt schon viel Zeit verloren und bet diesem Reichstag alle Zett verschwendet. Sie hat dadurch erneut bewiesen, daß sie daS Wesen demo- kratisechr Führerschaft nicht erfaßt hat oder zum mindesten, daß sie der Ausgabe der demokratischen Führerschaft nicht gewachsen ist. Noch etwas anderes hat sich leider gezeigt. Gewiß ist die staatsrechtliche Befugnis des.Reichspräsidenten streng um schrieben. Aber das Lob „einer Monarchie wie in England", wo der König einen großen Einfluß haben kann, wenn er ein bedeutender Mann ist, dieses Lob stammt doch aus Monarchistenmund. Es auf Len Präsidenten des Deutschen Reiches anzuwenden, ist uns Republikanern mehr nur als gutes Recht. Daher schlimm genug, daß dem Kanzler nichts Besseres einfiel, als jene „Wegtafel", bedauerlich, daß der Reichspräsident nicht auf Ausstellung eines Wegweisers drang, aber bedrückend, daß er sich jene Wegtafel auch noch in die Hand geben ließ. Aber unerträglich, daß er mit ihr nun dasteht. Und unausstehlich, daß es der Dreiklassenwcchl» rechts-Loebell war, der sie ihm aufdrängtel So liegt die Schuld vor dem 20. Juni. Und nun spricht alles Plötzlich von der Schuld, die jene auf sich laden, die am 20. Juni sich den Weg selbst wählen müssen. Man erläßt Aufrufe gegen Raub, Habgier, Neid, Undankbarkeit und Scheelsucht. Suggeriert dem, der ohnedies in schwerem Ge wissenskonflikt, daß er ein niederträchtiges Subjekt, ein För derer des sozialen Chaos, ein Verbrecher am bürgerlichen Staat, ein Verräter der Demokratie sei, wenn er den deutsch nationalen Parolen nicht folgt, wenn er anders entscheidet als sie, denen Volksstaat und Demokratie, Bürgerrecht und soziale Großherzigkeit — soziale Gerechtigkeit genügt schon längst nicht mehr — ein Spott oder bestenfalls ein unver standenes und unverständliches Exempel bedeuten. Nein, so klar die Schuld vor dem 20. Juni — die Schuld derer, die durch maßlose Forderungen den Volksentscheid auf sich und auch auf ihre Standesgenossen heraufbeschworen, und die Schuld der Regierung und der Parteien, die eine andere Lösung nicht gefunden haben —, so klar diese Schuld, so schwierig wird die Frage nach Recht oder Unrecht am Tag des Volksentscheids. Nur ein Unrecht gibt es an jenem Daa: sich von der Ent scheidung zu drücken. Im politischen Kamps der Partei organisationen gibt eS Taktik und muß es Taktik geben. Aber sie ist wie in jedem anderen Kampf die Sache der Füh rer. ES ist Taktik, wenn die Sozialdemokratie sich für den Volksentscheid einsetzt, wenn die Rechtsparteien Stimment haltung empfehlen, wenn die demokratische Parteileitung die Abstimmung frei gibt. Das Volk kann keinen Sinn für Tak tik haben. Hat auch keinen. Wer in diesen Tagen mit Men schen aus allen Lebenslagen und Berufsschichten gesprochen, weiß, daß da» Volk in diesem Falle auf die verschiedenen Lak- ttkparolen gar nicht hört. „Was soll ich machen?" „Wie soll ich stimmen?" Jeder fragt es den anderen, ein Beweis, datz jeder es sich selbst gefragt hat. Und diese Zweifel will man mit Schlagworten abtun? von „Bolschewismus", von „Diebstahl", von „gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist"? Nein, so liegen die Dinge nicht. Schon lange nicht mehr! Sie liegen nur dann verhältniSmätzig etnfach, wenn man aus da» Feldgeschret der Monarchisten hört. Dünn wird dem RepMiimwr di» Wchl lau» Wver.