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Mer Tageblatt ZMM Mzeiger für -as Erzgebirse r»t«gnmn«,r ras»»i«t ft««M»vg,. Sathaltra- ök amtliche« Hrkanatmachllagru öe» Rate» öee Stacht oach che» Muts-rckcht» sim. ft« Letzte m.1— Nr. 13S Donnerstag, äen 17. Zuni 192S 21. Jahrgang ^eklatt. enr sich geschäfte- »end gelegener is durch nes ers :ik Aurführ. an guäolt eia «euer Aufruf -e» »lfaß-lothrkngijchr« yrkmatbun-es. Part», 15. Juni. Vie der „TempS" «ms Straße bürg meldet, veröffentlicht da» Komitee de» elsaß- lothringischen Heimatbunde» heute früh in der katholi schen Presse de» Oberelsaß einen Aufruf, worin der Heimatbund erklärt, daß er von feiner Kundgebung gar nicht» zurückzunehmen habe und daß er alle diejenigen in Schutz nchme, die von der Regierung gemaßregelt worden seien. Der Aufruf schließt nrit den Worten r „E lsässer und Loch ringer, jeder neue Gewaltakt der Re gierung beweist mehr denn je, von welchen Gefahren die elementarsten Ruhte in Glsaß-Loth ringen bedncht lind. Schlicht euch also mehr al» bisher zusammen die Wahl -»» Seneral-krektor» -er Reichsbahn. Berlin, 15. Juni. Da» Reich-kabtnett befaßte sich in seiner heutigen Sitzung mit der Wahl de» Gene raldirektor» der Reichsbahn. E» wurde beschlossen, Vor endgültiger Stellungnahme -U der Angelegenheit zweck» Klärung gewisser sachlicher Fragen mit dem Vorsitzenden . do» verwaltung-rote» der Reichsbahn tn Verhandlung stündiger Sitzung mit diesen Forderungen beschäftigt. A» trat«. . Ueber seine «utscheiduag ist nach nicht» bRmmtgavordoa. kelgien lckaM äie ktriegsNotte ab. Brüssel, 15. Juni. Der Mtntsterrat beschloßt wie amtlich miigetetlt wird, Lia Abschaffung der Tov- pedobovtSflottille, da» heißt »Ist, Lia Abschaffung dor sogenannten belgischen KriqgMmrine. Durch diesen Bo sch lutz wird eine von de« Sozialisten wie vvn de« ka tholischen Demokraten längst gestellte Forderung «rdÜch erfüllt, weiterhin beschloß der Mtntsterrat, von d« vier Unterofftzterfchulen zweien schliaß«, dl« Schul« für Unterleutnant» werden valWndig aLgeichaßsi. dir Lage la Portugal. Lissabon, 15.Juni. DieimiFeLlatztzrSetLtsstw bon ltegenden Truppen und eine Abordnung der ward» divtsion haben di« Regierung «ufgefordort, da» revo lutionäre Programm rascher dnrchzusühren und zu diesem Zweck ein dreigliedrige» militärische» Komitee zu bilden, da» die entsprechenden Maßnahmen ergreifen soll. Ta» Kabinett hat sich gestern nachmittag in mehr stündiger Sitzung mit diesen Forderungen beschäftigt. Kabinett Briand zurückgetreten. Wie Peret ging. — Der Franken sinkt — wie einst bei uns. belgische Franken läßt weiter nach. Brüssel wird ge gen London mit 171 genannt. Außerordentlich fest liegt da» .Pfund -um! Dollar, da» auf 4.8675—80 stieg. Man rechnet tn englischen Kreisen mit einer baldigen Herabsetzung der amerika nischen Diskontrate. Srkan- über -le Zrankenkrlfe. Part», 15. Juni. Zn den Wandelgängen der Kammer wurde der Rücktritt de» Finanzministers Peret lebhaft erörtert. Al» Nachfolger Peret» werden u. a. genannt Eaillaux und Tardieu, de Monzie und Poikcar«. Ministerpräsident Briand hat kurz vor Beginn derNach- mittagssttzung tn den Wandelgängen der Kammer, wie der „TempS" berichtet, Vertretern der Press« erklärt, man dürfe nicht glauben, daß e» ein Mittel oder eine Macht gebe, die fähig sei, ein Wunder zu! tun oder mit einem Schlage die Lage wtederherzustellen. Wa» den Wunsch nach einem Ministerium der nationalen Einheit betreffe, so Märe e» sehr wünschenswert, wenn ein sol che» gebildet werden könnte. Wenn man indessen auf Belgien schaue, das doch ein derartige» Kabinett au» Vertretern sämtlicher Parteien bereit» habe, und weiter auf die von Belgien gebrachten Opfer, so Müsse man feststellen, daß der belgische Franken trotzdem nicht ge stützt worden fei. Und wenn man «ach dem starren Mann rufe und auf Italien verweise, so sei Tatsache, datz auch die italienische Währung nicht besser daran sei, al» der französische Franken. Die Gründe für die gegenwärtige Yrankenbaisse seien vielgestaltig. Man verkaufe Franken in England, nicht etwa UM gegen den Franken vorzugehen, sondern um da» Pfund gegenüber dem Dollar halten zu können, und ebenso verkaufe man in Belgien und Italien französische Franken, uM,-u versuchen, die eigene Währung zu stützen. Hinzu käme, datz in Frankreich sehr viele Franzosen au» Mangel an Vertrauen ihre Frankenguthaben aibstietzen. Man stehe gegenwärtig inmitten eine» Zyklon»; e» handle sich darum, bi» zum Ende de» Unwetters standzuhalten. die Staatsbeamten verlangen Gehaltserhöhung. Part», 15. Junt. Die .Staatsbeamten hatten auf gestern nachmittag wiederum eine Protestkundge bung vorbereitet, um für «ine Gehaltszulage zu de monstrieren. Trotzdem der Polizeipräfekt die Kund gebung verboten hatte, sammelten sich gegen Abend meh rere 1000 Personen in der Nähe des Finanzministerium» an. E» herrschte eine erregte Stimmung unter ihnen, denn e» war bekanntgeworden, datz die Polizei den Sekretär de» Syndikat» der BteuerbeaMten verhaftet hatte, um ihn zu verhindern, an der Kundgebung teilzu nehmen. Ein starke» Polizeiaufgebot bemühte sich, die Manifestanten tn Schach zu Halten. Etwa 50 Verhaf tungen wurden vorgenommsn, von denen einig« aufrecht erhalten wurden. yerrkot für Setrek-tmonopol un- SrotkarN. Part», 15. Juni. Der Kammerpräsident Her- riot erklärte auf eine Anfrage iM Lyoner Dtadtrat, datz er persönlich für die Schaffung diese» staatlichen Ge- tretdemonopol» eintrete, da» sowohl die ZnlandSernte aufkaufe wie auch allein zuM Import von Getreide berechtigt sei« soll. Dadurch allein könne man verhin dern, datz das Getreide zu spekulativen Zwecken zurück gehalten werde. Herriot erklärte sich sogar für die Wiedereinführung der Brotkarte, wenn da» Bedürfnis dafür besteht. ' Vas siochrner Kurhaus siel. Da» alte Aachener Kurhaus, tn dem sich seit Dezember 1918 das belgische Hauptquartier der Aachener Besatzung»- armes befand, wurde nach einer Blättermeldung von der Be. satzung geräumt. Das Hauptquartier befindet sich jetzt tn einem Hause tn der Friedrichstraße. ' Erklärung Sal-wkns üb« äen Kohleastrelk. London, 15. Junt. In der heutigen Sitzung de» Unterhauses gab Premierminister Baldwin zu« StreiH tn der Kvhlentndustrie ein« Erklärung <ch, in der er u. a. ausfahrt«, die Regierung sei verpflichtet. Kohlende- Heilungen im Auslands zu machen, NM di« unumgäng lich notwendig« Versorgung de» Lande» mit Kohl« auf- rechtzuerhalten. Gr fügte, öfter von Zwischenrufen der Opposition unterbrochen, htnzv, d<ch eine Verlängerung der Arbeitszeit unerläßlich sei. Die Regierung habe von den Grubenbesitzern die bestimmte Versicherung po tz alten, daß auf der Grundlage de» Achtstundentage» in einigen Kohlenbecken der Betrieb während der Monat» Juli, August und September -st den augenblicklichen Löhnen fortgeführt werden könne, während in anderen Becken eine Herabsetzung der Löhne um weniger al» 10 Prozent, wt« bereit» vorgeschlagen, notwendig fei. Antwort -er Sowjetregierung auf -ie engttfthe Not». Moskau, 15. Juni. In der heute dem britischen Geschäftsträger tn Moskau überreichten Antwort aus da» britische Memorandum weist die Sowjetregterung darauf hin, daß tn Rußland kein allgemeine» Valuta- Ausfuhrverbot bestehe, sondern lediglich ein« Ausfuhr regelung, durch di« in jedem einzelnen Falle Bewilli gung zur Ausfuhr von Valuten evtettt werde. Gleich zeits lenkt die Vowjetregherung die Aufmerksamkeit der britischen Regierung auf die den Tatsachen wider sprechenden Erklärungen einiger ihrer Mitglieder, al» ob dis dem Generalrat der Gewerkschaften überwiesenen Dummen von der Sowjetregierung stamme», während sie tn Wirklichkeit durch den Zentralrat der Gewerk schaften der Sowjetunion gesandt wurde». Barts, 15. Junt. Di« gestrigen Besprechungen Briand» Mit dem Finanzminister Peret nahmen einen dramatischen Verlauf. Der Ministerpräsident machte Peret zu« Vorwurf, die Arbeiten de» Sachverständigen ausschüsse» nicht entsprechend beschleunigt zu haben, so daß jetzt die Fertigstellung eines Sanierung-pkmeS bis Ende Juni, wenn nicht bi» Mitt« Juli htnauSgeschoben sei. Infolgedessen würde di« Kammer, die Mitte Juli tn hi« Ferien geh«, micht Mehr in der Lag« sein, da» Programm zur Kenntnis zu nehmen und darüber zu btskutierea. Ferner entstanden Differenzen zwischen Briand und Peret über die jüngsten finanztechnischen Maßnahmen, die ihre günstige Einwirkung auf den Krankenstand bisher so völlig verfehlten. Vas Kabine t ör an- ist soeben kn seiner Sesamlbeit zurückgetrrten. Tier über den Ministerrat ausgegebene Bericht be sagt, daß da» Ministerium einstimmig zu der Auffassung gelangt sei, daß weder die einfache Besetzung des heut« morgen zurückgetretenen Mnanzministers, noch ein« Um bildung des Kabinetts genüge, um dem Ernst der Si tuation gerecht zu werden. Tas Ministerium habe des- tzalb beschlossen, in seiner Gesamtheit zu demissionieren, um dem Präsidenten der Republik die notwendige Hand lungsfreiheit zu sichern. Briand hat sich soeben gemeinsam mit den Mit gliedern deS Kabinetts zu dem Präsidenten der Repu blik begeben, um das DemissionSschveiben zu überweisen. Ter Präsident der Republik hat die Demission des Ka binett» angenommen. Gr wird die üblichen Konsulta tionen morgen vormittag beginnen. Tas zurücktzetretene Ministerium ist einstweilen mit der Weiterführung der Geschäfte beauftragt. Obwohl eS Briand heute nachmittag tn der Kam mes gelungen ist, für ^daS von ihm gestellte Verlangen, die Festsetzung de» Termin» , für die TiiSkusfion der ein gebrachten neuen Interpellationen auf TpnnerStag zu vertagen, die ansehnliche Mehrheit von SOS gegen 185 Stimmen um sich z« gruppieren, wurden tn unterrich teten Kreisen die Aussichten für die ministeriell« Fort existenz des Kabinett Briand mit ausgesprochener Skep sis beurteilt. Zn den WandeMngen der Kammer herrschte ebenfalls die Ansicht vor, datz Briand durch Umbildung seine» Ministeriums, d. h. durch Herein nahme einiger den Parteien der neuen Mehrheit an gehörender Politiker der verändert«» Situation Rech- I nung tragen Mutz. 1OH Zranken 11,IS Mark. Berlin, 15. Juni. Tie Flucht au» dem franzö- I fischen Franken hielt auch, gestern unvermindert am I Die Interventionen der Bank von Frankreich nimmt nie- I mand 'mchv ernst, zumal ihr Status ungeheuer an- I gespannt ist. An dxv Pariser Börse senkte sich der I Franken gegen London auf 174 Franken für 1 Pfund I Sterling und gab im freien Verkehr bet stürmischem I Angebot noch weiter nach,. In Prag ging der Franken I gegen die Kron« auf 98 herab, stellte sich also unter I die tschechische Krons. An der Berliner Börse wurde Part» bei lebhaftem I Umsatz gestern mit 11.74 notiert. DaS heißt, für 100 I Franken mutzten 11.74 Mark gezahlt worden, während I am Vortage noch 12.25 Mark gezahlt wurden. Heute I neigt der Franken weiter zur ,Schwäch«. Man hört im I Freiverkehr Paris gegen London bereit» mit 179—180 ! und Pari» gegen Berlin mit 11.4—11.5. Auch der Spante« u«- -er völkerbu«-. Madrid, 15. Juni. Eine Abordnung de» spani schen Gesellschaft für Völkerbund stattete unter der Füh rung des früheren Minister» Grafen Ltzzarraga und unter der Teilnahme verschiedener Persönlichkeiten der alten politischen Parteien dem Minister de» Auswärti gen AanguaS einen Besuch ab und brachte ihm in einer Erklärung zum Ausdruck, datz die Gesellschaft vollstän dig mit der von der Regierung in Bezug auf die Frag« de» ständigen Sitzes im Völkerbunds rat geführten Po litik überetnstimme. Minister AanguaS sprach feinen Tank aus und erklärte, die von der Regierung vertre tenen Ansprüche seien auch von dem früheren Kabinett vertreten worden. Am gegenwärtigen kritischen Augen blick müssen alle durch ein gemeinsame» Fühlen Ver bundene al» Spanier denken und handeln. Ver vklkerbun- wertlos l Da» Urteil braflllauischer Blätter. Neuhork, 14. Juni. Die Zeitungen in.Rio de Janeiro jubeln einstimmig über de» Austritt Brasilien» aus dem Völkerbund. „Tommereio< erklärt, der Völ kerbund sei lediglich eine Angelegenheit der europäischen Völker, deren Erbfeindschaften Brasilien gleichgültig ge genüberstehe. „Gazetta de Nvtieta»" sagt, daß der Völ kerbund sich baldigst 'genötigt sehen werd«, etn-ugestehen, daß er wertlos sei. Brasilien danke Gott dafür, daß sei« Außenamt di« Bemühungen, einen permanenten Natssttz zu erhalte«, aufgegebe« habe. .Sehnlich äußern sich „Patt", .Zmparcial" und '„Lorreio". St« all« bew- nen, daß der Völkerbund eine Sach« Guropa» sei.