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VK. IßL. Au« tag-diatt und kln-eiger für bitt Erzgetu,«, Dtenstag den -. Hunt «tttzß. ltchen Vorgehen» wurden -t» etwa S00 Personen der» haftet. , Jokann frieäricb Oberlin Von seiner «mtSaaffaffua» und -SluSübung. 8 BML ebenfl feiert« legt. Sonn Der D treten läums Jugen! W stattfin Minut vor dii infolge derbest W Abhalt V dem Kommunistische Unruhe« in Sumatra. Padang, 6. Juni. In Verbindung mitt kommu nistischen Unruhen an der Westküste von Sumatra wur den starke Polizei- und Truppenabtetlungen der Po lizeiaktion -usammengezogen. Im Laufe de» Polizei- am Si Gau-J V wurde und 11 stein ei Beteili handlu liegend Verbai mann- rterte insbeso Verbal hebt, ij vorbeh grunds Diszipl den D< ihr grr dem S zur Ab 2i Mittel einer 20 G, T breitet Jugen durch auf d ztchtet« landsch feuer « Fü bands gemei Geben Uhr Es w Verba tritt i C Gaues passiv« geben. Probst Ei«» Seoul für -en Prinz« v. Val»»! London, v. Juni. Die schwedische Prinzessin In grid, die vielfach al» Braut für den Prinzen von Wale» kandidiert wird, trifft für einen zweimonatigen Besuch morgen in England ein. Vie wird an den Hoffestttch- ketten und den Rennen von A»eot teilnehmen. Titz Prin zessin ist 17 Jahre alt. Ko«-»»- üb« -i» Hstatenstos» in Kfrika. Kapstadt, ü. Juni, G» wird bekannt, daß di« Regierung von Indien und die UntlmSregierung An fang Dezember in Südafrika eine Konferenz zur Er örterung der Astatenfrage abhalten werden. A verein Halbzei Zusarm die AU hatten, Alemar legen, linken rechte! Ecke de Endspu Siegest mit L: in Zwi Alema, ren det guten i ins Fel der zw L l Viktori kem Ei Spiel § Stiftui Fallen' der Do Hamme ehttssigkeiten und übler junge Pfarrer ging auch an« ster Absicht übrigens — zu stürmi'ch vor. selbst, mit der Peitsche die Geme'ndegltedcr Himmel zu treiben gewillt .gewesen zu sein. Sein Aus Stadt und Land. >«e, den 7 Juni IE Stricht -», -ffdatllchr« fi'brit»«achwrif« für stu» «»- Um-»«»«- übrr öl» sirbrltsmarktlage im Monat Mai 1-rß. Im Gesamtbild der allgemeinen.ArbettSMarktlage konnte auch der verflossene Monat kein» wesentlichen Veränderungen herbeiführen. ES ist «ine gewisse Stabi lität in dem ungünstigen Stande etnaetretcn., Da i» den einzelnen Berufsgruppen die Betrieb« 1« nach dem Auftragsbestand «instellen oder entlassen, so unterliegt der Personenkrei» der Erwerbslosen einem ziemlich stai» ken Wechsel. Unter diesen Erscheinungen leidet vorwie gend di« Metallindustrie. Di« Aufwärtsbewegung jm Beschäftigungsgrad des Baugewerbe» setzte sich zwar langsam fort, ist jedoch gleichfalls Schwankungen unter worfen. Die Arbettsmvgltchketten sind im vergleich zur Tätigkeit früherer Jahre sehr gering. Vermittlungen konnten im Verhältnis zur großen Zahl der Arbeit suchenden yur in bescheidenem Umfange ausgesührt werden. Ende April waren 8882 erwerbslose Personen vor. Händen, die Zahl steigerte sich bi» zum 1. Juni 1926 auf 8901 Personen. Einem Zugänge von 859 stand ein Abgang von 820 Personen gegenüber. Außerdem stehen etwa 1800 Arbeiter in Kurzarbeiterfürsorge, so daß die Zahl der Unterstützungsempfänger insgesamt H201 er. reicht. Bei NotstandSarbetten aller Art werden zur Zeit S86 Erwerbslose beschäftigt. Die Gesamtzahl der Erwerbslosen setzt sich in folgender Anzahl aus nach, stehenden Berufen zusammen: Landwirtschaftliche Berufe 21 männliche, 2 weib liche, Bergbau 7 Mnnl., Steine und Erden 13 männl., Metallindustrie 1057 männl., 40 weibl., chemische In dustrie 2 männl., Spinnstofsgewerbe 187 männl., 176 weibl., Papierindustrie 12 männl., 2 weibl., Lederar beiter 8 männl., Holzgewerbe 158 männl-, 6 weibl., NabrnngSmittelgewerbe 24 männl-, Wäsche- und Schuh industrie 197 männl., 324 weibl., Reinigungsgewerbe 2 männl., ,34 weibl., Baugewerbe 177 männl., Verviel- sältigung'sgewerbe 6 männl., Kunstgewerbe 21 männl., 2 weibl., Musik, Theater 5 männl., 2 weibl., Kellner 2 männl., Verkehrsgewerbe 47 männl., 5 weibl., Häus liche Tiienste 3 männl., 29 weibl., ungelernte Fabrik arbeiter aller Art 45ü männl., 461 weibl., ungelernte Bau- und Erdarbeiter 175 männl., Maschinisten, Hei zer 10 männl., kaufmännische Berufe 119 männl., 37 weibl., Büropersonal 23 männl., 6 weibl., technische Berufe 44 männliche. » Die Zahl der Arbeitslose» wieder im Wachsen. Im Bezirk der Amtshauptmannschaft Zwickau betrug einschließlich der Stadt Kirchberg die Zahl der Erwerbslosen am 1. Juni 3363 männliche Vollerwerbslose, 1004 weibliche Vollerwerbslose, 2886 Zuschlagsempfänger; am 15 Ma! 2071 männliche Vollerwerbslose, 930 weibliche Vollerwerbslose, 2580 Zuschlagsempfänger. V»r Seist öer «bpferfreuölgkeit. Wer dächte nicht mit stolzer Freude an die Einmütig keit des deutschen Volles im Opfern zurück, als nach der er- grafenden Katastrophe von Echterdingen, da Graf Zeppelin seine deutschen Volksgenossen zur ersten Spende aufrief, kei ner, auch der Kleinste und Geringste nicht, zurückstehen wollte, feinen Teil zum Ganzen beizutragen, sich Glied in der großen Kette der deutschen Volksgemeinschaft zu fühlen. In der Tat. es waren wundervolle Tage einmütigen Fühlens, Denkens und Handelns damals, die den Einzelnen, wie die Gesamtheit weit über sich selbst hinaushoben und sie allen Hader und Egoismus vergessen ließen. Es kam der Kreg, es kam die Not der Jnflattonsjahre. Die schweren Beschränkungen, die die Entente der deutschen Luftfahrt auferlegt hatte, schienen den Untergang der Fried richshafener Luftschifswerft besiegeln zu wollen. Erst als Amerika den Bau eines Reparationsluftschiffes m Auftrag gab, konnte das neue Werk der Erben Zeppelins in der Stille heranwachsen, fast ganz unbemerkt bis zu dem großen Tage, an dem sich das neue Luftschiff zur Fahrt über das Weltmeer erhob. Da aber eroberte es sich wie die Luft, so auch von neuem alle Herzen Deutschlands. Und sie brannten aller orten, in Süd und Nord, in Ost und West, ganz Deutschland war wieder eine Flamme der Begeisterung. Vergessen war alle Kleinlichkeit, aller Alltagsegoismus, vergessen alle erlit tene Not. Ueberall leuchtende Augen, froher Stolz, gemein sames Fühlen. Fieberhaft wurde der Flug über den Ozean verfolgt, endlos war der Jubel über sein Gelngen. Stolz war in jedem Auge, Stolz darüber, daß Männer wie Eckener Deutsche waren, und daß sie der Welt wieder bewiesen hatten, das Deutschland lebt und leben will. Ein erster ragen der Pfeiler des Wiederaufbaues deutscher Weltgeltung war errichtet. Und nun ergeht von neuem der Ruf an alle, zu helfen am Bau des nächsten Pfeilers. „Tas ganze Deutschland soll es se n's, das durch seinen Beitrag zur Zeppelin-Eckener-Spende die Friedrichshafener Luftschiffwerft am Leben erhalten will. Hoch und niedrig, reich und arm, gleichviel, alle sind Deutsche! Jeder gebe nach seinen Kräften! D e Spenden der Großen, noch mehr aber die Millionen Pfennige der Kleinen und Kleinsten find es, die das Werk vollenden helfen sollen. Unsagbar schwer ist das Opfern geworden. Was nach Echterdingen aus dem gesicherten Wohlstand eines Volkes 'n wenigen Wochen in opferfreudigem Tun Zusammenstoß, wird heute unendlich schwerer zu erreichen sein. Aber es wird darum vielleicht noch schöner und wertvoller sein. Es wird dt, wahre Volksgemeinschaft erweisen. Das Gefühl, zu einer großen, alle umfassenden und alle angehenden Sache sein Scherflein beizutragen, wird und muß wieder alles Trennende vergessen machen. Wir haben ke n Gold mehr aus den Opfertisch zu legen, aber von dem Wenigen, das unS geblieben ist, wollen wir freudig geben. Es wird sich wieder wandeln zum Werke der Kultur und zum sichtbaren Wahr zeichen deutscher Opferfreude. Wohltäter seines Pfarrsprengels. Nicht minder bekannt sind sein« erfolgreichen Bemühungen um die Nutzbarmachung des Bodens durch Kartosfeleinführung (die „Steintäler" genießen Weltruf), Obstbaumzucht, Flachs- und Hanfbau, Wiesen- und Aecker-Ertragsstetgerung. Ebenso die Heranbildung von passenden Lehrpersonen, Handwerksleuten, Arznei- und Heil- kundigen. Von Oberlin kann auch das Bibelwort neue Gel tung erlangen: „Die Schulen hat er uns erbaut." Denn für den Praktischen Ausbau von Schulen und Gotteshäusern sorgte der gemeinnützige Pfarrherr, bevor er an die Ver- besserung seiner sehr reparaturbedürftigen Wohnung heran ging. Im Aeußerlichen ging der Seelcnhirte nun keines- Wegs auf. Ihm kam es darauf an, beides, das Aeußere und Innere, ins Auge zu fassen und lebenSwürdtg z» gestalten. Nicht nur in Predigten und Bibelstundcn, Im Unterricht und in der Christenlehre suchte er religiöse Kenntnisse und geistige Güter zu verbreiten. UeberauS lehrreich und erbaulich si, seine „Hirtenbriefe", Rundschreiben an die Gemeinden, die bis In- Kleinste die Bedürfnisse der einzelnen in Betracht ziehen und alle kirchlichen, beruflichen und bürgerlichen Pflichten einschärfen. Dies alles immer wieder von höherer Warte aus (sub spez'e aeternitaS), nicht in dem bloß nützlich- 100. Todestages wieder allenthalben erneut gewürdigt. Wirft man die naheliegende Frage auf, woher es kommt, daß der auf ziemlich engen Wirkungskreis Beschränkte so weltberühmt geworden ist, so lassen sich mehrfache Erklärungen geben. Oberlin durste reichlich lange (59 Amtsjahre) und sichtlich erfolgreich arbeiten. Er hat vielerlei erlebt in HauS und Be ruf (Revolution, Kriegsstürme, Hungersnot). Als der rechte Mann am rechten (d. h. schwierigen) Ort vermochte er das ehedem arme, äußerlich und innerlich unkultivierte Tal in einen „Garten Gottes" umzuwandeln. Nicht nur religiös sittlich — wiewohl dies in erster Linie und in grundlegender Weise — wirkte der Seelenhirte auf seine Pflegebefohlenen nachhaltig ein, auch wirtschaftltch.genossenschaftltq betätigte sich der überau« praktisch veranlagte volksfreund in erstaun, lichem Umfange. Nichs von grauer Theorie, schönen Redens arten, reichlich schwächlicher Gedankenblässe, vielmehr ent- schloffen«« vorgehen und freudige Tatkraft auf allen Flanken! Religiös läßt eS sich so ausdrücken: die allseitige Entfaltung des Glaubens, der durch die Liebe sich tätig erweist, eine zielbewußte Mitarbeit an der Herstellung des Reiche» Gotte» auf Erden, des Reichs, das nicht in Worten besteht, sondern in Kraft. Wer dies alles nicht Im Auge behält, wird e nen Oberlin und sein Werk nicht verstehen. Um dem Unvergeßlichen gerecht zu werden, muß man weit auSholm „Greift nur hinein in« volle Menschenleben und wo ihr» packt, da ist e» interessant." Die» Dichterwort von allgemeiner Bedeutung paßt vortrefflich auf die» einzelne Menschenleben im besonderen Wir wollen versuchen, heute nur de» seltenen Ranne» AmtSauffassung und -Ausübung Brasch» haupkquarkler eingenommen. Pari», 6. Juni. Im südlichen »eil de» Dschebel Dru» ist die Ztdatelle Salkad, da» Zentrum de» Haupt widerstande» de» Sultan» Atrasch, wie KrtegSmintster Patnleve dem heutigen Mtnistevrat mttteilte, von den französischen Truppen eingenommen worden. Kriegs- Minister Patnleve erklärte den Journalisten, daß nur noch wenige Aufstand»hevde Übrig seien, die man bald bewältigt Haden wevde. v. Schließen präfl-ent -es Lan-esfinanzamts Sachsen. Berlin, 5. Juni. Du» Reichskabinett Hat.sich gestern, wie die Blätter melden, mit der Ernennung des Herrn von Schrieben, de» früheren Reichsfinanz ministers, zum Präsidenten des Landesfinanzamts Sach sen beschäftigt. Der Vorschlag war vom zuständigen Ressort, also vom Reichsfinanzministenum, erfolgt. Ein spruch wurde nicht erhoben und also die Ernennung vollzogen. . ! l i ! Neuer Befehlshaber im Wehrkreis IV. Der Befehlshaber im Wehrkreis IV und Kommandeur der 4. Division, Gene ralleutnant von Pawels-, ist behufs weiterer Verwendung als Reichskommissar zur Vertretung der deutschen Regierung gegenüber der Interalliierten Militärkontrollkommission von seine Stelle als Kommandeur der 4. Division enthoben und zur Heeressriedenskommission versetzt worden. Generalleut- nant Wöllwarth, bisher Jnfanterieführer V und Landes kommandant in Württemberg, ist zum Kommandeur der 4. Di- v sion und Befehlshaber im Wehrkreis IV ernannt worden. Eist» Laa-«»- ua- SrLa-lM-ivüsammlims ö»r Btt« S--iol-«mok»at1sth»n Partei Gachstn». All» dt» au» ds» svhtaldsmoRattscheri Parket aneaeschlosfrnsn Parteimitglieder hielt,n HM» In dem LandtagSgebäude den ersten, dt» Wartet konstituierenden Parlettag ad, de» au» allen Teilen de» Lande» beschick» worden war. Der früher» Ministerpräsident Vurk er öffnete dt» Tagung mit dsm Hinweis, daß die zahlreichen AuffordeMngen alt,» treuer Parteifreund« im Lande die Gründung de» neuen Partei notwendig »«macht hab«, Rur mit «igenen Listen sei det den nächsten Wahlen fest« »ustellen .wer eigentlich aNat hinter der jetzigen Partei. Politik in Sachsen noch stchs. vr betonte die Staat», bejahung and erwartet«, daß ein Ach der Rechtssozial- demokratt« auch »ine Aenderwng de» Haltung de» Partei vorstand«» in Berlin ermöglich«» werd«. Rach Bil dung de» Büro», der MandatsprüfungSkonunisston und der Statut,nberatungSkommisston berichtet« Puck über weg« und Ziel« d«r Alten Sozialdemokratisch«» Partei. Er gab einen UebmMckl über die Politik seilt ISIS, kenn-etchnet« dab«t die Tätigkeit der sog. Siebener, kommisston, dt« früher al» unverantwortlich« Stell« die sozialdenwkrätischen Minister überwachte und betonte mit großem Nachdruck!, daß di« Koalition, die der Aera Zetg- ner ein End« gemacht hab«, seinerzeit vom Parteivor- stand al» die einzig mögliche bezeichnet und «billigf worden sei, Li» dieser, durch dis maßlos« Agitation der Minderheit und de» Partetpress« waNkend geworden, die Mehrheit im Stich gelassen Hao«. Dt« Ide« der früheren sozialdemokratischen Politik, au» Sachsen ein Bollwerk der Republik zu machen, sei dem Drängen der Zusam. menarbett mit den Kommunisten geopfert worden. Buck kündigt« die Gründung einer eigenen Zeitung der Partei an. Er betonte vor allem, daß di« Grundsätze der So zialdemokratie und da» Heidelberger Programm di« Richtlinien der Politik der neuen Alten Partei sein wer. den. Seine AuSsühmngen, die lebhaften Beifall au». lösten, fanden in einer Entschließung Ausdruck, in -er e» heißt: Die erste Landesversammlung der ASPS unterstreicht da» Bekenntnis, daß eine Uebertragung de» Konflikte» auf da» Reich nicht beabsichtigt ist, -aß der Schritt der Gesundung der sächsischen Sozialdemokratie dienen und die Partei zur altbewährten Meinungsfrei heit -urückführen soll. Die Landesversammlung er neuert ihren Willen zur positiven Mitarbeit an -er deutschen Republik und damit zur wirksamsten Vertre tung der Interessen de» schaffenden Volke». Also nicht Loslösung von der Sozialdemokratie, sondern Mitarbeit an ihrer Gesundung. Eine lange Aussprache ließ erkennen, in wie starkem.Maße die sächsische Sozialdemokratie unter der radikalen Führung gelitten hat. Bemerkenswert waren die Ausführungen de- LandtagSabg. Bethke, der da» ganze System der Verlogenheit, zu dem die Frage der Landtagsauflösung ausgebildet wurde, treffend kennzeichnete und mit her Haltung des Parteivorstandes in Berlin abrechnete. Ter Wirtschaftsminister Müller fragte, warum der Partei vorstand in Berlin nicht die Kraft aufgebracht habe, die jungen Redakteure der Partetpresse zur Ordnung zu ru fen. die dauernd die eigenen Parteimitglieder in der Oeffentlichkeit beschimpfen. Die gesamte Aussprache stellte eine gründliche Abrechnung dar„ Nach Beendi gung der Debatte wurde da» Statut einstimmig angenom men. In ihm ist die wichtige Bestimmung vorgesehen, daß vor wichtigen Entscheidungen der PartetauSschuß zu hören ist, daß die Entscheidung aber allein die Land- tagssraktion zu.treffen hat. Die Erfahrung aus dem Konflikt ist somit in wahrhaft demokratischem.Sinne und im Sinne eine» gesunden Parlamentarismus zur Lehre erhoben. Das erscheint al» das große allgemein gültige Ergebnis de» Parteitage», den Buck mit einem Hoch auf die Sozialdemokratie schloß. Zu Parteivorsit- senden wurden gewählt Kreishauptmann Buck . und Landtagsabgeordneter Wirth. ein wenig zu kennzeichnen. Des Jubilärs Zeugnisse und Taten bieten dazu Stoff in Hülle und Fülle. Der Steintalpfarrer — in Wirklichkeit ein richtiger „Hochlandspfarrer" — ging in seinem Berufe ganz auf. Für seine Pfarrkinder setzte er seine Zeit und Kraft rückhaltlos ein. Kein Opfer war ihm zu groß, kein Gang zu viel, jedes nur denkbare und zweckmäßige Mittel willkommen. In Predigt und Seelsorge, öffentlich und privatim, suchte er Jung und Alt zu einem edleren Lebensideal zu bege stern. In unmißverständlichen Warnungen, die uns stellenweise fast zu deutlich erscheinen mögen, warnte er die Jugend, nament lich die Mädchen, vor einem lockeren, sittlich nichts weniger als einwandfreien Verkehr der Geschlechter untereinander. Dem Müßiggang war der rastlos tätige Arbeiter von Grund aus feind und so setzte er auch alle UeberzeugungSkraft daran, um „aller Laster Anfang" zu verhindern durch Einführung angenehmer und lohnenoer Beschäftigung der jungen Leute in den Mußestunden. Die Gefahren und Auswüchse des Wirts« Hausleben», leidenschaftlichen Spiele», der keineswegs Harm- losen Tänze bekämpfte er so energisch, daß er darob verleum- det und al« überspannter Heißsporn verschrien wurde, wenn der Vorläufer de« später in größerem Stil sich au-breitenden . Genossenschaftswesen» auch im Kleinen und mit Erfolg Spar- Warte aus (sub spez'e aeternitaS), nicht in dem bloß nützlich, und DarlehnSkassen einrichtet«, so wollte er damit nicht die seichten Sinne des früheren Rationalismus. Gewissen- Habsucht fördern, sondern der Not steuern und den Gemein- Hastigkeit, hohes VeranworungSgefühl spürt man seinen sinn wecken und Pflegen, das Verständnis und Mitgefühl Bestrebungen deutlich ab. für die Bedürfnisse und Rechte Notleidender oder Minder- Nun darf man nicht wähnen, daß der eifr'ge geistige bemittelter. Mit Rai seifen, der 1818 geboren war, konnte Vater der Kirchgemeinden glatt und direkt sein Ziel erreicht Oberlin allerdings noch keine Verbindung haben, wie ein, habe An Anfeindungen, auch an Gel neuerer Biograph irriger Weise feststellen wollte. (El. Leen»! Nachrede fehlte eS n'cht. Der s Hardt, Seite SüS, Anm. 1.) sänqlich — in bester Absicht übtt Bekannt ist, wie Oberlin die ungangbaren Verkehrswege Gestand er doch selb Herstellen half — mit Hacke und Spaten vorangehend undj in den Himmel zn ti. „ „ eingreifend. Die Breuschbrücke, beute in Stein gebaut, da- Amtsvorgänger und treuer Berater Stuber mahnte nicht matt in Holz bildet einer von vielen Denkmälern an deal umsonst zur Mäßigung und zur Geduld. Und Oberlin —