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öt<. ist. Lagtviatt an» UMi««r für da« «qgedirss. Dten-ta-, dm 1. Juni ross, steUea, al« einige Groschen verdienen zu können. Ach werde mich nicht ändern, ich werd« die Dieb« an die wand drücken. Uederdenken Eie die«, meine Herren und besprech»» Me die» noch untereinander. ^merikanlfihr Unterstützung für Sie deutsche Wissenschaft. Neu York, 80. Mai. Lao hiesige Hilfskomitee für Leutschland und Oesterreich, dessen Präsident Ema nuel Paruch ist, veranstaltete auf dem Dampfer „Cleve land" zugunsten der deutschen Studentenschaft und der deutschen wissenschaftlichen Forschungen ein Bordfest, da» «inen glänzenden Verlauf nahm und großen materiellen Erfolg hatte. politische Zusammenstöße kn SpanSau. An der Nacht zum Sonntag kam es in Spandau- zwischen Mitgliedern des BiSmavckbundeS einerseits und Anhängern des Reichsbanners und des Noten Frontt- VlmpferbundeS anderseits zu einer schweren Schlägerei in deren Verlauf ein Mitglied des Bismarckbundes einen Schutz abgab, ohne jedoch jemanden zu treffen. Tie alar miert« Schutzpolizei nahm zwölf Personen fest, darunter auch den Schützen. liluaSgrönng -es rheinischen yanSrverks. Düsseldorf, 80. Mai. Auf der großen Kund gebung des rheinischen Handwerks, die unter dem Bor sitz des Reichstagsabgeordneten Thomas Esser vormit- ' tag- im Planetarium stattfand, sprach RetchSwtrtschaftS- minister Dr. Curtius über die Negierungsmaßnaymen zugunsten des Handwerks. Entsprechend den von den Handwerkern selbst gegebenen Anregungen sollen im Verwaltungswege die Handwerkskammern veranlaßt wer den, Prüfungsstellen für Beschwerden bei sich einzurich ten. Angemessene Preisgestaltung setze erhöhte Wirksam, kett der Handwerkerlichen Unternehmungen voraus. Auch das Handwerk werde sich die Ergebnisse der betriebenen Wissenschaften zur rationellen Wirtschaftsführung nutz bar Machen. Gr freue sich, daß 'in Besprechungen mit Ländervertretern über die Regelung der Kreditbeschaf fung für das Handwerk vor kurzem volle Ueberetnstim- mung erzielt worden sei. Wenn er sich gegen denNeichS- tagSantrag auf wettere Sondekkredite für das Handwerk von 150 Millionen Mark ausgesprochen habe, so sei er dabei durch die wirtschaftliche Schädlichkeit solcher Sonderkredtte bestimmt worden. Sodann befürwortete der Minister die Einführung einer Handwerkerltste, die bei den Handwerkerkammern geführt und in die alle handwerklichen Betriebe eingetragen werden sollen. Er hoffe, daß es gelingen werde, geradere Richtlinien für die Abgrenzung zwischen Handwerk und Industrie aus zuarbeiten. Er werde sich für die baldige Vorlage einer entsprechenden Novelle zur Gewerbeordnung einsetzen, ebenfalls für einen Gesetzentwurf zur Förderung der Berufsausbildung Unseres Facharbeiternachwuchses. — Nach einer Rede des Generalsekretärs Herrmann-Berlin über die Selbsthilfe des Handwerks und einem Schluß? wort des Vorsitzenden fand die Kundgebung ihren Ab schluß. von -er Tagung -es Reichsverban-es -er Deutschen presse. Düsseldorf, 29. Mai. Auf dem gestrigen EMP- fangSabend im Rheinterrassen-Nestaurant der Kunstaus stellung hieß Oberbürgermeister Dr. Lehr die in großer Zahl erschienenen Vertreter und Mitglieder des Reichs verbandes der Deutschen Presse mit ihren Damen na mens der Stadt herzlich willkommen. Er freue sich, den NeichSverband nach 13 Jahren hier wieder begrü ßen zu können. Gerade zum richtigen Zeitpunkt sei er gekommen, um angesichts der Ausstellung den festen Willen zu d,künden, sich den Platz an der Sonn» wieder zu erkämpfen. Geheimrat Zechlin übermittelte die Grüß« der Reichsregierung und richtete an die Press« die Bitte, in ihren politischen Känrpfen doch nicht die ge meinsamen -Interessen de» Vaterlandes und des deutschen Journalismus zu gefährden. Lier erste Vorsitzende de» Reichsverbandes Baecker-Berltn erinnerte an die schwe ren Zeiten, die Düsseldorf überwunden habe. Daß es jetzt besser geworden sei, beweise die Ausstattung. ,Ma-e kn Germans Die „Sächsische Industrie", das Organ des Verbandes Sächsischer Industrieller, veröffentlicht in ihrer Nummer LL vom 2». Mai 1920 folgenden Artikel: Der Nationalismus treibt merkwürdige Blüten. Man kann im Zweifel darüber sein, ob diese Blütezeit bereits ihrem Ende enigegengeht oder ob wir nicht vor bisher unerwarteten Perioden eines neuen Aufschwunges nulivnaUsiischer Strö mungen auf wirtschaftlichem Gebiete stehen. Wenn der So- zinltömnö immer weiter uni sich greift und das Recht auf die Zukunft für sich fordert, wird die deutsche Industrie jedenfalls in Zukunft auf einen zunehmenden Chauvinismus im Ans tande stoßen, denn derjenige Staat, der sich rühmt, vor allen anderen sozialistischen Ideen zu verkörpern, zeigt auch ans wirtschaftlichem Gebiete noch Immer eine auffallende Fremden- feindltchkctt. „Die Börse von Aegypten" bringt In ihrer Nummer vom 27. April ll>20 den folgenden Vorfall auS Neuseeland zur Kenntnis der breiten Oesfcntlichkeit: „In Wanganni, einem kleinen Orte Neuseelands, hatte man im Hofe der G e m e i n d c s ch n l e eine sehr hübsche Uhr ausgestellt, welche als NeklameanfschrM die Worte trug: „Made jn Germnny . Die Soldaten der Garnison prote stierte» gegen den Anblick einer deuIchen Uhr in einem Schulhofe des britischen Reiches und gaben Ihre Absicht lnud, dieselbe ohne weiteres herabznnehmeri und an die Direktion des öffentlichen Unterrichts zurückzusenden. Man beriet im Büro der genannten Direktion lange hin und her und suchte die Anschaffung der Uhr damit zu rechtfertigen, daß man er klärte, die Uhr sei bedeutend billiger als die englischer: oder amerikanischen. Doch die Garnison und auch die Einwohner von Wagauni bestanden auf ihrer Forderung und die Behörde beschloß schließlich, eine englische Uhr zu kaufen." Die ägyptische Zeitung zieht aus diesem Vorfall den Schluß, daß Deutschland, wie vor dem Kriege, billiger fabri ziert als jedes andere Land. Man wird also auf diesem Ge biete noch mehr als früher mit ihm zu kämpfen haben. Wir dagegen ziehen ans diesem Vorfall den Schluß, daß die neuseeländischen Soldaten ihre militärischen Kontrollen auch auf die Einknusspolitik der Gemeindcschulen erstrecken und daß man in dem fünften Erdteile mit der Politisierung des Außenhandels, nachdem der Sozialismus mehr und mehr die Jnlandsproduktion und den Innenhandel zu umfassen ver sucht hat, auch weiterhin die Weltwirtschaft störende Versuche machen wird. ! Da die Direktion des öffentlichen Unterrichts den Be- strebungen jener tapferen Soldaten und der zweifellos sehr mutigen Bevölkerung nachgegebcn hat, um sie von den: Schrecken des Anblicks einer deutschen Uhr zu befreien, wird man damit rechnen müssen, daß sich englische Direktionen öffentlicher Aemter auch in anderen Fällen von den Kindern, Lehrern und Soldaten Vorschriften machen lassen. Man wird dann fragen müssen, welchen Vorschriften schließlich die englischen Zollstellen und die englischen Ministe rien folgen werden, ob denjenigen, zu denen sie selbst in Han delsverträgen mit Deutschland bereit waren oder denen, die ihnen die Massen machen! Verschärfung -er Strafbestimmungen bei Nichtablieferung von Krankenkassenbeiträgen. Der Reichstag beschäftigte sich in seiner Sitzung vom 15. d§. Mts. auch mit den Zahlungsschwierigkeiten vieler Kranken kassen, die in großem Maße durch die Nichtablieferung der den Versicherten vom Lohne einbehaltenen Beträge durch zahlungs säumige Arbeitgeber in große Bedrängnis geraten sind. Die Außenstände haben für die Verhältnisse mancher Krankenkassen eine beträchtliche Höhe erreicht. Das Entgegenkommen durch Zahlungsstundung ist in vielen Fällen arg getäuscht worden. Obwohl auch im Reichstage anerkannt wurde, daß eine der Hauptursachen diese« Uebelstandet die gegenwärtige Krcditnot Ist, wurde doch in Anbetracht der Aufrechterhaltung der Lei« stungsfähiakeit unserer Krankenversicherung der Verschärfung der Strafbestimmungen zugeftimmt. Mit maßgebend sür den Beschluß wird auch gewesen sein, daß in einer großen Anzahl von Fällen, die von den Krankenkassen zur Anzeige gebracht wurden, zu geringe Strafen verhängt worden sind. Für manche Arbeitgeber, die es mit ihren auf öffentlich-rechtlichem Zwange beruhenden Pflichten nicht so genau nehmen, bildete das einen Anreiz zur Uebertrctung der gesetzlichen Vorschrif ten, da die Bankzinsen für die so hinterzogenen Summen be- trächtlich mehr ausmachten. Es wird zu hoffen sein, daß mit dem Inkrafttreten der neuen 'Vorschriften die unerfreuliche Erscheinung der Hinterziehung von Krankcnkassenbeiträgen verschwindet oder zum mindesten auf ein erträgliches Maß herabgedrückt wird. i' Vie Elnkommensteuerveranlagung -er bäuerlichen Lan-wirtfchaft. Die Frage der Besteuerung der nichtbuchsührenden Land wirte ist in der letzten Zeit wiederholt Gegenstand von Presse erörternngcn gewesen. Da sie auch gleichzeitig infolge »wer ungerechten Auswirkung in bäuerlichen Kreisen die greßte Entrüstung hervorgerusen hat und'zu Demonstrationen aller Art führte, hat sie die Oesfentlichkeit mcbr als eine andere Frage beschäftigt. DnS Relchssinanzmiulßerinm hat sicli a: - diesen: Grunde veranlaßt gesehen, einen von den: Abgeord beten Dr. Horlacher (Bayer. Volkspartei) in: Reichstage ge stellten Antrag zur Grundlage einer Umgestaltung des Ver- anlagnngSsyslemS zu machen Zu einer diesbezüglichen Vor besprechung waren vor einigen Tagen alle laudwirlschastlichcu Organisationen im ReichSftnanzministeriun: versammelt. Die Vertreter des ReichösittanzmInistcrinniS wiesen unter Bezug nähme aus die ungerechte Veranlagung des Steuerabschnittes tlvckckDü darauf hin, daß wegen der Kürze, der Zeit eine übcr eilte Veranlagung hätte erfolgen müssen und deswegen Fc'lst- Veranlagungen in größeren: Umfange eingetrcten seien. Diese Fehlveranlagungen sollen jedoch bei der nächsten Vernnlagnng weitgehend'st vermieden werden. Zn diesem Zweck null da RelchSfinanzministerlnn: versuchen, der großen Anzahl der nichtbuchsührenden Landwirte, die wohl NO Prozent alter Be triebe ansmachen, mit Hilfe eines auch für jeden Bauern ver ständlichen Formulars die Selbstcinschätznng ermöglichen. Damit wird jeder Steuerzahler in die Lage versetzt, ohne Schwierigkeiten der Ftnanzbehörde alle die Umstände mitzutei len, die den Ertrag seines Grundstücks beeinträchtigt habe" Die Finanzbehörde wird also über alle Einzelheiten reichlich iusormiert und hat also die Möglichkeit, jeden Zensiten indivi duell zu veranlagen. Bei der Veranlagung selbst sollen die Reinerträge der b u ch f ü h r e n d e n Betriebe wcitgehcudst berücksichtigt werden. Wir sind der Auffassung, daß mit diesem System zum mindesten die gröbsten Ungerechtigkeiten beseitigt werden kön- - nen und mit der Durchführung dieser Vorschläge ein großer Schritt zur gerechten Veranlagung der Einkommensteuer getan wird. Die A r b e i ts zus ch lä g.e, die ebenfalls Gegenstand lebhafter Erörterungen waren, bleiben grundsätzlich bestehen, was um so bedauerlicher ist, wie auch die Arbeit der Ehefrau veranlagt werden soll. Allerdings soll eine Veranlagung der Ehefrau nur insoweit erfolgen, wie diese außerhalb des Haushalts in der Wirtschaft tätig ist. Bei den mitarbeiten den Familienangehörigen darf eine Veranlagung nur insoweit stattfinden, wie diese zur Bewirtschaftung des Besitzes not wendig sind. Die Anzahl der zur Bewirtschaftung eines Be sitzes notwendigen Familienangehörigen wird unter Berück sichtigung der Bodenverhältnisse und dergleichen von den ein zelnen Landesfinanzämtern festgesetzt. Bei den so als steuer pflichtig von den Lcmdesfinanzbehöredn festgestellten Familien angehörigen soll auf Grund des Antrages Dr. Horlacher, der vom Reichstage — wie schon oben gesagt — angenommen wurde, eine Herabsetzung der Arbeitszuschlägc erfolgen, über deren Höhe Genaues noch nicht feststeht. Man darf jedoch 'mit einiger Bestimmtheit annchmen, daß eine Ermäßigung von 50 Prozent der einzelnen Arbeitszuschläge eintreten dürfte. Das Reichsfinanzministerium hat unverkennbar beste Ab sichten befolgt. Wem das Schicksal der Bauernschaft am Her- zenlicgt, müssen selbst diese Absichten unbefriedigt lassen, da Man nur im Rahmen des Gesetzes das Mögliche Erreichen durfte und dieser Rahmen zu enge ist für berechtigte Forderungen der Bauernschaft. Vie Wer her KtrMMters. » Roman von F. Klinck-Liitetsburg. (s<- Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Eberhard verhehlte sich nicht, daß seine Stellung dem Kommerzienrat 'gegenüber eine wesentlich veränderte war, aber ein ruhiges Gewissen beseitigte doch bald auf steigende Bedenken. Er hatte nie Ursache gehabt, den redlichen Charakter des Kommerzienrats in Zweifel zu ziehen, und für an ihm selbst verübte Ungerechtigkeiten hatte er stets eine natürliche Erklärung gesucht «Md gefunden. ' ' . , , So machte er sich underwei.lt auf den Weg nach der Heideringschen Fabrik, wo er sicher war, den Be sitzer zu dieser Stunde im Kogttor anzuireffen. Muß dem Wege dahin fühlte er sich nicht ein einziges Mal in seinem Entschluß erschüttert, noch verband sich auch nur ein Gefühl des Unbehagens mit dem Gedanken an die bevorstehende Begegnung, WaS er zu tun im Be griff stand, mußte geschehen. Er fand den Kopimerztenrat in seinem Kontor. Bei Eberhards Eintritt wandte er sich demselben mit einem Ausdruck höchsten Erstaunens, der sich sogleich! in einen jähen Zorn verwandelte, zu. „Was wollen Sie?" herrschte er, den jungen Mann mit lauter Stimme an. Dieser verlor nicht einen Augenblick seine Fassung. Ruhig und fest begegnete er den drohend auf ihn ge richteten Blicken. „Herr Kommerzienrat, ich bitte, mich einige Augen blicke anhören ßu wollen. Mich führt eine äußerst pein liche Angelegenheit her. Ich las in einer Zeitung den Artikel, der eine angeblich von Herrn Gulbrand Heide ring gemachte Erfindung bespricht." ,,Wh l" Ueber da» Gesichr de» Fabrtkherrn; huschte es wie ein verstehen. Tann zogen sich Mne Brauen dichter zusammen. > . „WaS soll dies „angeblich" bedeuten?" fragte.er schroff. „Ich bewundere Ihren Mut, sich! hier wieder sehen zu lassen." Wenn der Kommerzienrat beabsichtigt hatte, Eber hard Mena einzuschüchtern, so sah er sein Bemühen er folglos. Der junge Mann blieb vollkommen ruhig. Er stand 'hoch aufgerichtet, beinahe stolz. „Herr Kommerzienrat, ich bitte, mich.ferner nicht beschimpfen zu wollen. Wenn ich Ihren ungerechten Vorwürfen nicht so entgegengetreten bin, wie ich viel leicht hätte tun sollen, so mögen Sie darin den Beweis einer großen 'Dankbarkeit sehen, die ich Ihnen schuldig zu sein glaubte." Herr Heidering lachte in beleidigendem Hohn auf. „Machen Sie doch keine Phrasen, Mena, ich bin kein Freund davon. Jedenfalls verzichte ich sehr gern auf eine Dankbarkeit, die in solcher Art sich zu er kennen gibt." Eberhard Mena wurde dunkelrot- Die Kehle war ihm wie.LUgeschnürt. Nur mit Itühe hielt er an sich, aber er mußte ruhig bleiben. ' „Die Untersuchung wird meine Schuldlosigkeit.er weisen, Herr Kommerzienrat. Ich habe Ihnen niemals Veranlassung gegeben, mich für einen unredlichen Men schen zu halten," jsjagte er zwar ruhig, aber -doch' Mit vor Erregung leicht schwankender Stimme. ,Un der Kunst, jedes Schloß zu öffnen, tust es Jhnest niemand zuvor, wie ich es bei verschiedenen Gelegen heiten erfahren habe," lautete die höhnende Antwort. Tier gequälte junge Mann konnte kaulm noch gn sich halten. Es drängte ihn, dem Vater die Anklage g^gen den eigenen Sohn entgegenzuschleudevn, aber er bezwang sich, um nicht die Ausführung der Absicht, die ihn hergeführt, unmöglich zu machen. So sagte er nut: - „Sie wollen mich wenigsten- nicht für einen Lieb halten, solange nicht der Beweis meiner Schuld erbrachjt ist. Da- fordere ich von Ihnen." Liss Kommerz cenrat warf einen unsicheren Wick auf den vor ihm Stehenden. Ihm kam plötzlich der Gedanke, daß dieser bescheidene, ihm seither bedingungs los ergebene Mann einen eigenen Willen haben könne, „Ah! Sie drohen, Mena? Wagen Sie nicht zu viel, sondern danken Sie lieber Ihrem Herrgott, daß ich Sie zu schonen beabsichtige." „Ich verlange keine Schonung, Herr Kommerzien rat, aber mein Recht, sowohl in dem einen, als auch' in dem anderen Falle. Herr Gulbrand Heidering hat die Erfindung, von der das H. T. berichtet, nicht gemacht. Sie ist ausschließlich die meine. Wie derselbe in d.en Be sitz des Probestückes gekommen ist, kann ich nicht sagen,, aber es ist mir vorgestern abend, etwa um acht Uhr, aus meiner Wohnung gestohlen worden." Die mit fester Stimme gesprochenen Worte übten auf Herrn Heidering eine vernichtende Wirkung aM Nicht ein leiser Zweifel an der Wahrheit der Worte regte sich in ihm. Er fand plötzlich eine ausreichende Erklärung für die quälende Angst, von der er sich, nach dem der erste Freudenrausch, in den ihn die Mitteilun gen des Sohnes versetzt, überwunden war, ergriffen ge fühlt hatte. Gulbrand hatte ihn belogen und betragen, wie so viele Wale in seinem' Leben. Nicht sein Werk war die Erfindung, an die kühne Hoffnungen von gro ßem ALetchtum sich knüpften, sondern diejenige dieses Mena, eine» Menschen, den er in einer.großmütigem Laune au» dürftigen Verhältnissen empvrgezogen und au einen geeigneten Platz gebracht hatte. Er sollte jetzt al» ein Mann dastehen, der durch 7etne Talente und Fähigkeiten seinen Herrn und Meister wett überragte. Eberhard Mena, der Sohn eines armseligen Strand- wächterS, würde Schätze auf Schätze häufen, von denen ein geringer Teil auSgeretcht hätte, den Kommerzienrat Heldering von einer Schuld zu entlasten, die ihn in dieser Stunde mehr als je bedrückte. Wieder warf er einen unsicheren Blich auf Eber-« Hard, und da» beunruhigende Gefühl, von dem Fr durchdrungen war, erfuhr eine Steigerung, Lier Mann,