Volltext Seite (XML)
21. Jahrgang Nr. S4 Sonntag, äen N. April IS26 ra^uaa »»«««'««. -othallrnt tlr amtlich»« vrkoaotmachoa—« ta» Not« t« Statt aat t»a flmtagrrlcht» p»l>m^t.«»»<» »««»»>, a-.i«« /luer Tageblatt p»Nt»,ll, ,a, »u» Pu« UN» Um,,,«»» ,, «al»»f«t>n>„, au- »««««, pa,«I,«u » Saltpfinnlg«, »«tt,»«.p«t>t,,Il« «» »,t»pf«unl„, «»«Ich, r«tt« I« S»l»pf«aal,«. MZM Anzeiger für das Erzgebirge Rücktritt des französischen Innenministers. Part». 9. April. Gestern ist der schon lange er wartete Rücktritt MalVHS von seinem Posten als Innen minister erfolgt. Die Demission MalVHS gibt der Rechts opposition Gelegenheit, einen starken Druck auf das Kabinett auSzuüben, um die Ernennung eines Mitglie des der Mittelharteren -um Nachfolger MalVHS durch, zusetzen. Infolgedessen ist eine ziemlich heikle Politische Situation eingetreten. Briand befindet sich in einer schwierigen Lage. Gr kann einerseits die Stimmen der Mittelparteien nicht entbehren, wenn er nach Wiederizusammentritt der Kam mer eine Mehrheit erhalten will. Andererseits aber setzen ihm die Parteien der Linken scharf zu, denn es ist seit einiger Zeit bekannt, daß Herriot zusammen mit den Sozialisten eine neue linksgerichtete Regierung bil den möchte. Tie Entscheidung über diese Frage dürste Ende dieses Monats fallen und von ihr wird die Zu kunft des Kabinetts Briand abhängig sein. In seinem DemisstonSschreiben an Briand erinnert Malvh zunächst daran, daß, er, um eS Briand am Vor abend der Genfer Beratungen zu ermöglichen, sein Friedenswerk fortzusetzen und um den BudgetauSgletch zu ermöglichen, es für seine Pflicht gehalten habe, das Amt des Innenministers anzunehmen. Er habe ge glaubt, daß eS möglich sein werde, an der Seite Briands eine Politik der Loyalität, des Zusammenschlusses und der Einigung zu betreiben, denn die demokratische öf fentliche Meinung habe ihm, Malvh, gezeigt, daß das Land über die Bedeutung der gegen ihn gerichteten An griffe in Zweifel gewesen sei, aber man müsse mit de nen rechnen, die durch seine Anwesenheit im Mini sterium sich von Briand entfernen könnten und deren Beistand unerläßlich für die Durchführung seines Pro gramms sein werde. Deshalb ersuche er Briand, ihn von seinem Amte zu entbinden, damit er seine volle Handlungsfreiheit wieder habe. — Zn seiner Antwort erklärte Briand, er glaube, ihn angesichts dieser Grün de nicht zur Zurücknahme veranlassen zu dürfen, er hoffe aber weiterhin auf seinen Beistand. Meuterei in Saloniki. Athen, 9. April. Nach einem Bericht des Kriegs ministeriums haben in der vergangenen Nacht in Salo niki drei Offiziere Teile der Garnison von Saloniki aufgewiegelt und sind nach der Ortschaft Allatini mar schiert. Ter Beweggrund zur Meuteret ist materieller Art. Eine Division umzingelte schnell die Meuterer, die erklärten, die Bewegung richte sich nur gegen ihre Vorgesetzten und sie würden sich übergeben, wenn ihnen I versprochen würde, daß diese Vorgesetzten durch andere ersetzt werden würden. Die Regierung stellte den Meu terern zur bedingungslosen Uebergabe eine Frist. Die Flotte begibt sich nach Saloniki. Telegramme aus.allen Städten Mazedoniens und Thraziens und de- Epi'ruS sowie aus dem übrigen Griechenland berichten, daß überall Ruhe herrscht. Athen, 10. April. Nach amtlichen Meldungen haben sich die Führer der Meuterei in Saloniki und un gefähr 200 Soldaten, die sich ihnen angeschlossen hat ten, dem Kommandeur des Armeekorps von Saloniki bedingungslos ergeben. Die Rädelsführer werden vor ein Kriegsgericht gestellt werden. Fortfall -er Musrelfepaßkontrolle kn Vanzkg. Danzig, 8. April. ZuM Zwecke der Verkehrs erleichterung hat die Abteilung des Innern des Senats angeordnet, daß die Ausreisepaßkontrolle für Danziger und Ausländer nach Polen fortfällt. Weitere Erleich terungen sind geplant. Vke amerkkankfche Melkung -er Internatkonalen Han-elskammer über -ke Reparationszahlungen. Washington, 9. April. Zn dem Bericht der amerikanischen Abteilung der Internationalen Handels kammer heißt es u. a.: Deutschland ist nicht in der Lage, alle künftigen Anforderungen des Tawesplanes zu er füllen. Soll Deutschland Reparationszahlungen leisten, so ist die Wiedergewinnung und Ausdehnung seines Auslandsmarktes notwendig. Dieser Prozeß ist bereits im Gang, da erwartet wird, daß die Daweszahlungen im zweiten Jahre durchaus in Warenlieferungen be stehen werden. Das zweite Jahr stellt die Grenze der Leistungsfähigkeit der Reparationen dar, ist doch das Höchstmaß der Bereitwilligkeit der Alliierten erreicht,. Leistungen in Waren anzunehmen. Ter Bericht hebt den Zusammenhang zwischen den Reparationszahlungen und dem Schuldendtenst für die von Amerika gegebenen An leihen hervor. Sollten die Reparationszahlungen den Vorrang einnehmen und sollte der TvweSplan versagen, dann mühten neue Anleihen für den Schuldendtenst aus genommen werden. verfallstkft türkischer Alnsschekne. . Berlin, 9. April. Nach einer Bekanntmachung de- Berwaltung-rat» der türkischen Staatsschuld wird der am Mai 1911 fällig« ZtnSschetn Nr. 16 der Vier- Prozentigen türkischen Anleihe von 1908, sofern er nicht bi» zum 9. Mai 1926 zur Einlösung präsentiert wor, den ist zugunsten der türkischen Negierung für Verfallen erklärt. Tas Zusatzabkommen wird im ReichSanzetger als- Die Verhandlungen über den Hauptvertrag gehen weiter. > Zusatzabkommen zum äeutsch- französischen leilabkommen. Berlin, 9. April. Zwischen der deutschen und der französischen Regierung ist gestern in Paris ein kleines Zusatzabkommen zu dem deutsch-französischen Teilabkommen vom 12. Februar vereinbart worden. In diesem früheren Tetlabkommen war Frankreich bekannt lich neben anderen Artikeln auch für ein Kontingent von 27 000 Doppelzentnern Gemüse die zolltartfarische Meist begünstigung für einen Zeitraum von drei Monaten zu gesagt worden, während Frankreich umgekehrt Deutsch, land für eine Anzahl von deutschen Ausfuhrwaren Zoll ermäßigungen gewährt hatte. Ta das Kontingent von 27 000 Doppehentnern Ge müse bereits 14 Tage nach dem Beginn der Laufzeit (1. März) erschöpft war, hat die französische Regie rung sich vor kurzem mit dem Wunsche an die deut sche Regierung gewendet, Frankreich während deS drei monatigen Laufes des TetlabkommenS noch einmal ein meistbegünstigte» Gemüsekontingent zu gewähren. Die deutsche Regierung hat sich iM Hin blick auf den Widerstand, den schon das Tetlabkommen vom 12. Februar beim deutschen Gemüsebau gesunden hatte, nur widerstrebend auf diesen französischen Wunsch j eingelassen, hat aber schließlich da» gleich« Kontingent Die Vuell-Lrage. 1 von 27 000 Doppelzentnern Gemüse (außer Blumenkohl Berlin, 9. April. Angesicht- de- Bedenken ge-! "»d sonstigen Kohlarten) gen die vom Reichstag und RetchSrat angenommene; nachdem die französische Regierung für eine Reihe von Aenderung des Milttärstrasgesehbuches, wonach Offi-i Erzeugnissen, nämlich ziere, die sich am Zweikampf beteiligen, aus dem Heere Käse, Milch, Gemüse, Sämereien, Kartoffelstärke und entlassen werden sollen, beabsichtigt man, einer Berliner Kartoffelstar^e-Erzeugnisten und Holz, sowie für eine Zeitungskorrespondenz zufolge, in den Kreisen der Anzahl wichtiger industrieller Ausfuhrerzeugnisse neue Neichsregierung einen neuen Gesetzentwurf vorzulegen, l an DeuW^ . in dem die Mutzvorschrtft in eine Kannvorschrtft um- Zusatzabkommen wird dem Reichsrat und dem gewandelt wird und in dem die Beamten und Offiziere: Reichstag nach seinem Wiederzusammentrttt am 27. d. gleichgestellt werden. Der Gesetzentwurf wird -em, M. zur Genehmigung vorgelegt werden. TaS Abkom- Reichstage voraussichtlich bereits bei seinem nächsten Zu-i wen wird aber schon ^An April ab vorläufig an- sammentreten vorliegen gewendet werden. Die Reichsregierung hat sich zu dte- I ser vorläufigen Anwendung entschlossen, von der Vr- Vas Reich um eine Million betrogen. ! wägung ausgehend daß einerseits der Wettbewerb des Berlin, 10. April. Beamten der Zoststelle Ham- > üü burg-Freihafen ist eS nach ZettungSmeldungen aus Ham- g^ bürg gelungen, umfangreichen Zuckersteuerhinterzirhun-, AwKsekont ^eni auSgenüht daß gen auf die Spur zu kommen, die bis vor kurzem von ^ererseits dann auch d einem Hamburger Schwindelkonzern verübt worden sind.' ? ES um Lima eine Verfügung stetzt, UW vib f^uuzsöfpfchbu ZoHzuALB Million Mark g-sch-dlgt Warden ist In dl- An»°l-g°n. h-il lind unsesthr 30 Kansl-Ut- d-nE. 1 Sl M. ° «hr-nd > für die Deutschland gewährten Zollermähigungen vom weiterer leichter Rückgang -er Arbeitslosigkeit. ! i. April bis 30. Zunt laufen. Frankreich hat danach Berlin, 9. April. Nach den bis jetzt vorlieb also noch sechs Wochen Zett für die Ausnützung feine» genden Berichten der Arbeitsämter wird für die zweite neuen Kontingentes, während für die Ausnützung der Hälfte des März mit einem Rückgang der Arbeitslosig.! Deutschland gemachten neuen Zugeständnisse noch! 2V, kett um etwa vier Prozent gerechnet. Nach einer Ber-! Monate zur Verfügung stehen. liner Zettungskorrespondenz verzeichnen einzelne länd-' Das Zusatzabkommen wird im ReichSanzetger als- liche Bezirke einen Rückgang von über 10 Prozent. > bald bekannt gemacht werden. während in einzelnen Städten noch ein Anwachsen der "" Arbeitslosigkeit zu beobachten ist. Vie Entschel-ung über -le Zürsienabsinöung. Das Berliner Tageblatt teilt mit, daß das Reichs kabinett in der kommenden Woche eine Sitzung abhalten werde, in der die Frage der Fürstenabfindung beraten werden soll. Ueber die Erledigung der beiden Gesetz entwürfe, des Kompromtßgesetzentwurfes und des zum Volksentscheid zu stellenden Entwurfes, sollen Anfang nächster Woche interfraktionelle Besprechungen zwischen den Regierungsparteien stattftnden, denen sich Beratun gen der Reichsregierung mit den Führern dieser Par teien anschließen sollen. Die Veröffentlichung des amt lichen Ergebnisses des Volksbegehrens ist nach dem ge nannten Blatt für Sonnabend zu erwarten. Rentnertagung kn Cassel. Raffel', 9. April. An Kassel begann heute die Reich-tagung deS Deutschen Rentnerbunde», zu der Ver treter sämtlicher 28 Landesverbände, die 1360 Orts gruppen mit über 380 000 Mitgliedern umfassen, er schienen waren. Nach BegrüßungSworten des Oberbür germeisters L«. Gtaddler, der ein Bild der großen Not der Rentner zeichnete, berichtete ein Vertreter der Bun- deSlettung über die im vergangenen Jahre geleistete Ar beit. Mit allen Kräften soll versucht werden, eine Ver besserung der AüfwertungSgesetze zu erreichen. Ferner erhoffe man vom Reichstag die Annahme eine» beson deren Rentnerfürsorgegesetzes. Außerdem sei eine Ent- fchädigungSklage gegen da- Reich etngereicht worden, die vor dem Berliner Landgericht in einer der nächsten Wo^ chrn zur Verhandlung kommen werde. der -änische fiußenminlsirr über Veutfchlan- un- Dänemark. Kopenhagen, 9. April. Zn der heutigen Num. mer der „Politiken" äußert sich Außenminister Graf Moltke über die außenpolitische Lage beim Schluß der Reichstagssession und kommt dabet auch aus das Ver hältnis zwischen Deutschland und Dänemark zu spre chen. Er erklärt dazu: „Zm Verhältnis zu unserem südlichen Nachbarn liegen eine Reihe neuer Momente vor, die alle gute Vorzeichen enthalten. Durch gegen seitiges Entgegenkommen stehen wir unmittelbar vor einer Lösung der Frage über die KirchenvevhLltnisse in Flensburg. Lurch Verhandlungen sind wir einen Schritt weiter in der Ueberjptndung der Schwierigkeiten gekom men, die als Folge des neuen deutschen Zollgesetzes ent standen sind. Graf Moltke erwähnt sodann die Erlaub nis zur Aufführung dänischer Schauspiele in Flensburg und schließt: Endlich sind durch! Einführung von Be stimmungen über die Ordnung der Gchulverhältntsse für die dänischen Minderheiten südlich der Grenze deutscher seits Schritte unternommen worden, die mit Freude zu begrüßen sind und die Gutes für die Zukunft verspre chen, selbst wenn sie auch noch Anlaß zu Reibungen örtlichen Charakter- geben können. -ttgpptlfch-türklscher Han-elsvertrag. Angora, 9. April. Heute wird hier ein provi- orischer ägyptisch-türkischer Handelsvertrag auf der rundlage d«r Gegenseitigkeit unterzeichn«*.