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Nr. S7 öeilage zum Muer Tageblatt. Dienstag, -en ». März 192b per- 100 SU und Rewyl'rk. l heute Telephon, cher Journalisten men deutlich ge» i>ris. rdeskanzler Lir. Versammlung de» eater in Leipzig hen Kirche". In der Bischof von » KunWstortkev mng de» Kölner : Lr. Kauffmann de» Scheinland«» it» de» deutschen eit «in Echo bi» peft. en Strotzen un ten Stadthaupt- n am Sonntag sie mit ihr zu rrn werde. Da» Mtlitärvufgebot gesamt SL Ber» W Schaden. ' Gräfin vothmer auf der Filmbühn«. Gräfin Boihmer wurde vom Hegewald-Film zum sSnlichen Auftreten vor ihrem nächsten Film verpflichtet — E» mutz natürlich, bemerkt sehr richtig ein Berliner Blatt hierzu, dem eigenen Geschmack der Filmgesellschaften über- lassen"bleiben, auf welche Weise sie für ihre „Sensationen" sorgen^wollen. Wenn die Gräfin Bothmer aber ihren pein lichen Fall auf solche Weise zum Schaustück macht, so begibt sie sich dadurch des Restes etwa noch vorhandener Sympathien. Zum LrpkosionsunglLck in Prag. Wie der Berliner Lokalanzeiger aus Prag berichtet, wurden drei Offiziere, die für den Munitionstransport, bei dem sich die Erplosion ereignet«, verantwortlich gemacht werden, verhaftet. Gesetzes »gleich n. amtministertum rr Abänderung »»gleich bei be- ftSkammer Ver- lahMe nehmen atlich. erweitere gSsteuer heran- iekanntlich nur : Aufwertung»- r, sollen in Zu- r Betrieb Lte- zSsteuerpflichtig m Dingen auch astung für die rwetterung der tg» unter Mn- iO Prozent er- immer hat sich die der Land ungen erwach en» 25 Milli- au» der stichst- tf einen durch- d die Auffas- reckbesttmmung cher Mietzins- r diese Steuer S die Produk- aft gegenüber lich herabmin- olkswirtschaft- lliderlaufen. Explosion rkner Sprongmlne auf einem englischen Sol-atenfrleShof. Berlin, 7. März. Arbeiter, die mit AuSbesse- LungSarbeiten aM Rand« de» englischen Soldatenfried- mofeS bei Thtepval in Frankreich beschäftigt waren, fan den heute, im Sande vergraben, einen Draht, den sie »erauSzureißen versuchten. Plötzlich ertönte eine ge waltige Detonation. Die Arbeiter hatten eine schwere skprengmine zur Entzündung gebracht. Mehr al» Grüber wurden zerstört. Personen kamen nicht inzulässlg. Wirt.chaftSblatt indler (Berlin- Landgericht m halb der Krei'e läuser, Papier-, fte kaufen und " oder „Deut- : Schreibzeugs (grauen, wenig l den Marmor vor allein Schönheit vom leben ist. Es oder Hefi'chem Mtlich M cher leicht gebrech' steinware läßt . gkeit mit dem czer Leit o' er Harzer und Marmor, der Slcmbsmarmor Gipsstein die rer deutschen -esse n - Nassau abaster) unter nnor ist daher kann für den ziehen F'rma S. in :n unlauteren sin(Alabaster)- e: Marmor- weitzdnnkelen e wurde ver- iche Bekannt- Dem Kläger z-Kunzendorf. i erkennenden ruch sonst die press« zu der- Als Marion de l'Orme gegen elf Uhr mit ihrem neuen Mercedes-Kompressor vor der Opera vorfuhr, wurde sie am Eingang de» Lokals von John Irak Brown, einem breitschultrigen, älteren Herrn von un-! verkennbar amerikanischem Typus bereits mi» deutlicher Ungeduld erwartet. Sie begrüßte ihn mit der ruhigen Sicherheit der grotzen Lame, und saß dann mit Hm an einem mit Orchideen geschmückten Disch« dicht an der blaß braunen, niedrigen Onyxbalustrade de» Danzbrett», zu dem Io- eben die ersten Paare «ber den fattroten Läufer der Estrade herabschritten. Statt de» leichten TülMeide» vom Nachmittag, hatte sie letzt eine kostbar« Brokatrob« angelegt, «in Ge dicht i» »MV «nd »itv«, dro «ÄSV MMtLvs liwd^ ver Mann, üer sich verkaufte. Roman von * , * (2. Fortsetzung.) lll. ; Da» Restaurant Opera in der Fasanenstratze begann sich langsam zu füllen. Eine Kette von Automobilen hielt bereit» bi» zur Ecke de» Kursvrstendamm» und noch immer glitten die großen Luxu-limousinen mit ihren feurigen Ltchtaugen lautlos über den blankpolierten Asphaltspiegel heran. An dem schmalen Engpaß der Garderobe, durch deren dunkelgetvnte Stoffwände sich die Linien weißer Leisten spielerisch hindurchtasteten, drängten sich di« an- jkommenden Menschen. Lite Theater der Inneren Stadt hatten geschlossen und die vornehme Lebewelt de» Westen» versammelte sich wie allabendlich in dem koketten, kleinen Tanz- restaurant, mit dem ein bekannter früherer Manager des Palai» de danse erst vor kurzem! einem lang ge fühlten Bedürfnis der Kurfürstendammgegend abgehol fen hatte. ' , les Lambrlno, -le ehemalig» Gemahlin -es Kron- ria-en von Rumänien klagt um zehn Millionen Echa-eaerfatz. Pari», B. Mär». Am 31. August ISIS heiratete v Kronprinz von Rumänien Frau Jeanne-Marte- alenttn« Lambrtno, die Tochter eine» rumänischen fftzter». Später heiratete ber Kronprinz die Prin zessin Helen« von Griechenland. Lizt Lambrtno hat nunmehr am Freitag an den Präsidenten de» Ztvilge- rtcht». Departement Seine, «in« Schadenersatzklage ge gen den Kronprinzen Carol etngrreicht, der sich äugen, blicklich in Pari» aufhält. Sie gibt folgendes an: AM PI. August ISIS wurde die Che vor dem Priester der orthodoxen Kirche in Odessa geschlossen. Am .8. Juni 1920 entsproß dieser Ehe «in Kind männlichen Meschlecht». Lie Ehe wurde auf Betreiben der Regte- ng getrennt. Mn Dokument, da» die Lambrino hier olgen läßt, hat folgenden Wortlaut r ' „Bukarest, 1. August ISIS. Ich bin verpflichtet abzuretsen, um da» Kom mando mein«» Regiment» an der Front, zu überneh men. Ach wünsch«, daß dieser Brief Lir bleibt al» «in« Anevkmnung Meinerseits, al» Bewei», daß ich der Pater Deine» Kind«» bin Und daß ich ntemoltz trotz der Nichtigkeitserklärung unserer CH«, aufgehvrt hab«, mich al» Min Gatt« zu betrachten. Ich um arm« Dich... " ' Carol, Prinz von Rumänien." Lurch den kHronbrchlcht Carol» glaubt Frau Lani- >rtno nunmehr in ihre« Cxtstenz gefährdet zu sein, f Prinz Carol hat am Sonnabend der Redaktion de» f,Mattn" folgende Erklärung zugehen lassen» . „Ach bin Vicht In Part», um mit. Frau Lambrino in Streitigkeiten «inzutreten. Ich glaube penn, mich darauf beschränken hu können, wenn ich versichere, daß meine morganatische Ehe von der zuständigen Behörde Meine» Lande» ^nuliiert" worden ist. Frau Lam brtno hat tauch niemals Protest hegen diese Entscheidung erhoben." Seit einigen Jahren empfängt sie jährlich 110 000 Franken, die die Zinsen der bet der Bank von Rumänien hinterlegten Summ« darstellen und von der bestimmt ist, daß! Frau Lambrtno sie erst 20 Jahre nach Unterzeichnung de» Auseinandersetzung-Vertrags erhält." -egna-l-ung -es kommunistischen Parteisekretär» Wollweber. Berlin, S. Atärz. T«r kommunistisch« Partei sekretär Wollweber, der auf Veranlassung de» Landge- rtchtSdirektor» Jürgen» 1S23 wegen Vergehen» gegen da» damalige Verbot der kommunistischen Partei festge nommen und nach 20monattger, von Jürgen» geführter Untersuchung vom Staat-gericht-hof zu drei Jahren Ge fängnis verurteilt worden war, ist auf einen sofort nach Bekanntwerden der Lienstvergehen Jürgen» von der kommunistischen Reichstagsfraktion beim Justiz minister unternommenen Schritt hin am Sonnabend durch einen Gnadenerlaß de» Reichspräsidenten amne stiert worden. Sin» Erklärung -es Justlzminksters zum Zolle Jürgens. Lie schnelle Karriere de» LandgertchtMrektorS Jürgens trotz belasteter Vergangenheit hat in der Les- fentlichkett mit Recht peinliche» Aufsehen hervorgerusen. undwar gefragt worden, wie e» in solchen Fällen eigentlich mit den Personalakten stehe, ob im Bereiche der Justizverwaltung niemand von dem schon 1V18 ge gen Jürgen» erlassenen Haftbefehl Kenntnis Hattic, un^ wie e» trotz ber Jürgen» vom Oberstaatsanwalt in Han nover vorgeworfenen 60 BetrugSsktlle hat kommen kün» nen, daß da» Jilpizmintstertum Jürgens nicht nur mit der Führung der Voruntersuchung in wichtigen poli tischen Prozessen betraut, sondern auch seine Berufung nach Berlin veranlaßt hat. Dazu nimmt da» preußische Justizministerium Vas Wort; >e» geht an allen diesen Fragen vorüber, leist da für aber um so ausführlicher den Lebenslauf des Jür gen» Mit und erklärt: „Auf Grund der jhm von allen Setten bezeugten guten Leistungen wurde Jürgens am 1. November 1922 zum Landgerichtsdirektor in Star gard befördert und in gleicher Eigenschaft am 1. Jan!'. 1926 an das Landgericht 3 in Berlin.versetzt," Folgen de« Spiel«. Wie das Berliner Tageblatt berichtet, hat sich vor einigen Tagen ein angeblicher Berliner Industrieller, der in Monte Tarlo große Spielverluste erlitten hatte, auf der Strecke Turin-Genua aus dem Riviera-Erpreß gestürzt. In der Nähe von Taggia wurde am Tage darauf eine Leiche auf gefischt, und von der Polizei beschlagnahmt. Man vermutet, daß es sich bel dem Leichensund um den angeblichen Industriellen handelt. Die Vermißten-Zentrale der Berliner Polizei ist, wie das Blatt erfährt, noch nicht über den Vorfall unter richtet. Die Zahl der Erwerbslosen in Oesterreich. Ende Februar wurden in Oestereich 220000 unterstützte und 8000 ausgesteuerte Erwerbslose, die eine Beihilfe er hielten, und etwa 30 000 nichtnntersttttzte Arbeitslose gezählt. Die Verminderung der unterstützten Arbeitslosen gegenüber Mitte Februar beträgt rund 6000. Da« Shakespeare-Theater in Stratford abgebrannt. London, 7- März. Das Shakespeare-Theater in Strat ford on Avon wurde gestern abend durch Feuer zerstört. Das Museum und die Bildergalerie mit den unschätzbaren Relequien konnten gerettet werden. Rundfunk im Dienste der „Eiswarnung". D'-e Winterseefahrt der Ostsee hat in die,em Jahre in folge der Eisgefahr, in der zahlreiche Sch'ffe schwebten, für alle Ostseestaaten besondere Schwierigkeiten gebracht. W g der Tägl. Korresp. erfährt, haben sich daher folgende neun Staaten, die besonders an der Ostseeschi^fahrt beteiligt sind, zu e ner Gemeinschaft zusammengeschlossen, nämlich Deutsch land, Dänemark, Schweden, Finnland, Rußland, Estland, Lettland, Litauen und Danzig, um den seefahrenden Schiffen auf schnellsten! Wege „Eiswarnungen" zugehen zu lassen. Der Rundfunk wird die Ausgabe übernehmen, den Schffen die Meldungen zu übermitteln. E» ist selbstverständlich für die Schiffe von größter W chtigkeit zu erfahren, welche Häfen noch offen find, wo Eisbrecherhilfe zu erwarten ist, wo Packeis und wo Treibeis gesichtet wurde. ES find auch bereit« recht er freuliche Versuche nach dieser Richtung unternommen worben. Deutschland steht selbstverständlich an der Spitze. An den. Meldungen beteiligen sich sieben deutsche, fünf schwedische, drei dänische, zwei russische, zwei finnische, »wssi lettllche und je eine Station in Danzig, Memel und Estland. Schon d e ersten Versuche haben sich glänzend bewährt. Der Dank vom Hause Mussolini. Bon einem in Sao Paulo (Südamerika) ansässigen Deut schen wird dem Tägl. Korresp. die folgende Geschichte erzählt: Großes Aufsehen hat hier die Geschichte eines Gino Paduani erregt. Er wurde in Brastilen von italienischen Eltem ge boren. Als Italien in den Krieg eintrat, war er einer der ersten, der nach dem Lande seiner Vorfahren eilte, um ihm auf dem Schlachtfelde zu dienen. Er kämpfte bis zum Ende. Mehrmals verwundet und mehrmals für seine Tapferkeit aus gezeichnet, glaubte der junge Mann seine Pflichten dem Lande seiner Väter gegenüber erfüllt zu haben. Das war auch so: Der Mohr hatte seine Pflicht getan, der Mohr konnte gehen, nachdem er in verschiedenen italienischen Lazaretten seine Wunden notdürftig verheilt bekam. Nach Sao Paulo zurück gekehrt, mußte er erfahren, daß seine Familie inzwischen von der Grippe hinweggerafft worden war. Er stand allein da. Seine Gesundheit hatte im Felde gel'tten- Der Tod seiner Mutter und aller seiner Geschwister, von dem er erst hier eine Nachricht erhell, versetzte ihm den letzten Stoß. Der sonst so starke Mann wurde entmutigt, und in dieser Verfassung wandte er sich an hie ttal enische Gesandtschaft in Rio de Janeiro mit der Bitte um eine Unterstützung. Si'e sollie ihn nach Italien zurückbesördern. Dort wollte er sich nach einer Arbeit umsehen; in Brasilien hielte er es nicht mehr aus. Als er zu der Botschaft ging, trug er die italieni sche Felduniform mit den von ihm erworbenen Kriegsauszeich nungen. Aber er wurde nicht angehört. Wie einen Bettler jagte man Ihn davon. — Wofür — so fragt die deutsche Ze> tung, das Tageblatt von Sao Paulo mit Recht — hat nun dieser Mann gekämpft? Er und die Millionen seinesgleichen mit ihm? Ist der Fußtritt emes Bürodieners in einer Ge sandtschaft der Preis, mit dem das italienische Vaterland seine „HeldenMne" ehrt? Der Dank vom Hause Mussolini scheint nicht eben sehr tatkräftig zu sein. Die unverkäuflichen Kronjuwelen des Zaren. Von Zeit zu Zeit tauchen in den Zeitungen schwindel erregende Ziffern über angebliche Verkjiufe der russischen Kron juwelen auf. Allerdings hat die Sowjetregierung 1919 und 1920 eine Anzahl von Diamanten und Brillanten zu Geld gemacht und damit den Preissturz auf dem Juwelenmarkte! veranlaßt; aber für die geschichtlich denkwürdigen großen Dia manten besteht keine Nachfrage, teils wegen ihrer Größe, teils wegen ihres — unmodernen Schliffes. De bis jetzt von der Svwsetrsgierung sverkauften Diamanten hatten 1—2 Karat' höchstens. Die Preise, die in der Presse genannt wurden, ge hören ns Reich der Fabel. Auch die Diamantenpreise werden durch Angebot und Nachfrage geregelt, genau wie betm Zucker, Kaffee usw. Selbst wenn die Sowjetregterung alle Diaman ten auf ein Mal verkaufen könnte, so würde die Verkaufs,umme keineswegs den Summen entsprechen, d e in amerikanischen Zo'.tungen genannt wurden. Dort wurde nämlich von einer . Milliarde Dollar gesprochen; nun ist zwar eine amerikanische Milliarde nur 100 (nicht tausend!!) Mill onen Dollar; abev man darf nicht vergessen, daß die gesamte Ausfuhr von ge schliffenen Diamanten' aus Holland, dessen Hauptstadt Amster dam noch immer der Wclthandelsplatz für Diamanten ist, nach den Vereinigten Staaten im ganzen Jahre 1925 nur 270 000 Karat erreichte und einem Umsatz von knapp 2614 Millionen Dollar entsprach. Und dabei handelte es sich natürlich um die allerbeste marktgängige Ware, deren Absatz sehr leicht ist. Aber selbst wenn man den russischen Kronschatz sehr hoch ein schätzt, so enthält er heute doch keinesfalls mehr als 20 000 Karat; und auch wenn wir errechnen, daß manches Stück aus geschichtlichen und andern Gründen vielleicht etwas höher be wertet wird, mehr als drei Mill onen Dollar dürfte der Rest des Kronschahes wohl kaum der Sowjetregierung einbringen. ateller .nach ihren Eigenen Angaben aus einem! alten' Meßgewand hergestellt worden war und die noch fast kindhaft zarten Formen ihrer gertenschlanken Gestalt in vollendeten Umrißlinien nachzcichnete. Mit kühler Gelassenheit ging ihr Blick über die bizarre Kolibribuntheit der Tamentoiletten, die der strahlende Kohinoor des diamantenen Llchtgeschmeides der Deckenkuppel mit wechselnden Reflexen überströmte. E» war inzwischen so voll geworden, daß sich die Kellner mit den Stapeln der goldgekapselten Sektfla schen nur mühsam zwischen den schwarzen Schultern der yrackträger und den, schimmernden Frauennacken und Miesenhüten an den eng züsammengeschobenen Ti schen hindurcharbeiten konnten. Und immer wieder rauschte über der blendenden Lichtflut der gleißenden Rokokophantastik die girrende Modemusik der Hauskapelle auf, und ließ! ihre lüster nen, aufreizenden Tanzrhhthimen in das nickende, schau kelnde Meer von Farben, 'Köpfen und halbentkletdeten Frauenleibern verzittern. „Meine Gattin ist heute nachmittag nach unserem Gut.Groß-Raufen abgereist, während wir im! Grüne wald waren!" nahm jetzt Herr Brown dos Wort, der bis dahin mit einem Kellner von der gepflegten Vor nehmheit eines exotischen Attaches» über das Menü verhandelt hätte. „Sie hat mir einen Brief hinter lassen, daß sie auf ihrem Standpunkt beharrt!"' Mit einem nachdenklichen Blick verfolgte Marion das Spiel der Schamnperlen in. ihrem Sektglase. „Und immer wieder aus dem gleichen, Grunde?" fragte sie dann leise. Tier Amerikaner nickte; ein Schatten huschte über sein scharfkantiges, großflächige» Gesicht, das in feiner charakteristischen Linienführung an gewisse Dürersche Holzschnitte erinnerte. ,Jch habe ihr noch einmal eine Abstandssumme von einer Million Lollar und unsere Grunewaldvtlla an geboten. fall» sie in di« Scheidung einwilligt. Aber sie Ha» WH HtWchm. PM M j'-ch Aichr Ke svrGkW hält, ihrem Kinde den Vater zu nehmen! Die bleibt die sentimentale, engstirnige, kleine Deutsche!" schloß er erbittert. .. Ein 'Schweigen entstand. Der Kellner war lautlos an den Tisch getreten und reichte die schwere Silberplatte mit den gebackenen Austern. 'Herr Broivn schenkte sein Sektgla» voll und leerte es in einem hastigen Zuge. Verstohlen sah Marion auf da» schon stark gelich tete, an den Schläfen ergraute Haar ihre» Ltschgesährten mit Kem breiten Stiernacken und den großen, brutalen Händen, die einst in New Orleans Baumwollsäck« ge schleppt hatten, und die Technik der zierlichen Fischbe stecke auch jetzt noch immer nicht ganz einwandfrei be herrschten. i Vor sechs Wochen, als sie von ihrem Ausflug nach! Italien lzurückgekehrt war, hatte sie im Gotthard-Zug« seine 'Bekanntschaft gemacht. Und in ihrem unfehlbar sicheren Fraueninstinkt hatte sie sofort gewußt, daß diese Begegnung für sie eine Schicksalswende bedeutete, daß sie hier die große Chance ihres Lebens gefunden hatte. Wie eine betäubende Welle hatte sie der fürstliche Reichtum des harten Geldmenschen überflutet, dessen schwerblütige Sinnlichkeit sich! an ihrer rassigen, earMen- haften Schönheit mit blitzhast-jäher, hemmungsloser Ge walt entzündet hatte. c Er hatte ihr in einer Seitenstraße de» Bayrischen Platzes sofort eine entzückende Wohnung eingerichtet und ihr bet feinem Bankhaus einen unbeschränkten Kredit eröffnet. Cs gab keinen Luxus der Erd«, der ihm kost bar genug erschienen wäre, uM dem Juwel ihrer be törenden. Pagenhaften Schlankheit die entsprechend« Edelsteinfassung zu geben. Allein Marion hatte ihre Absichten höher gesteckt gchabt. Vom ersten Augenblick an war ft« sich darüber klar gewesen, daß sie diese späte Leidenschaft de» altern den Manne» nicht tn etnem konventionellen Halbjahr»- verhältni» derkämpfen lassen durfte. selzl.^