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Nr. r-t Srllage zum -lurr Tageblatt. Vonnerstag, -en 24. vezember 1-LS Nunck um äle Welt. «n ««US Unglttck °»s Aschs Sothrk,,« Auf der Asch« Lothrigen r/Il, auf der stch am SV, November da« schwer« Explostontunglück «»tgirete, trug sich am Montag aber« mal« «in schwere« Unglück zu. Durch vorzeitige« Lo-gehen eine« Sprenqschusft» wurden fünf Bergleute schwer vrrle-t. St« wurden in« „Brrgmann«heil" geschasst. Tiner der Der- letzten ist bereit« gestorben. 74 Selbstmord, in ft«b«a Lage«. Da» „Berlins Lag», blatt" meldet: Immer ist e« zu Weihnachten so gewesen, wenig« sten« in der Biermillionenstadt, da« die Zahl der Selbstmorde auf einen kurzen Zeittaum hin auffallend zugenommen lat. Di« Akten de« Poltzetprästbum« verzeichnen allein in der letz« ten Woche, also vom IS. bi» IS. Dezember, 74 Fälle von Selbstmorden, von denen e« allerdings in einem Falle beim versuch geblieben ist. Den Kulminationspunkt bilden die drei ersten Tage der vergangenen Woche, der 13., 14. und lü. De« zembev. Am Sonntag, den IS. Dezember, sind in den Polizei- ckten neun Selbstmorde und drei Selbstmordversuche verzeich net ,am Montag find die Zahlen zehn und vier, am Dienstag rwnn und fünf, in diesen drei Tagen allein also LS Selbst morde und zwölf Selbstmordversuche. Am goldenen Sonntag ist ein Doppelselbstmord in einem Hotel in der Koppenstraße verzeichnet und ein Selbstmordversuch einer alten Frau, die sich mit Sa- vergiften wollte, und endlich find gestern zwei Selbstmorde verzeichnet. Tin ISsährigeS Mädchen in Lankwitz hat sich au- Liebeskummer vergiftet, und in Lichtenrade ist ein unbekannter Selbstmörder aufgefunden worden. Bo« Ang« zermalmt. Am Montag nachmittag wurde von dem Stralsund—Berliner Personenzug zwischen Stargard und Cammin zwei polnische Schnitter überfahren, die vermutlich im Schneesturm auf das Bahngleis geraten waren. Dem einen Schnitter wurden beide Beine abgefahren, der zweite Schnitter scheint sofort getötet worden zu sein. Die völlig verstümmelte Leiche wurde durch Ausall erst beim Halten des Auges auf dem Neustrelitzer Bahnhof durch das Lokomottvpersonal entdeckt. Der Körper war unterhalb des Lokomotivkessels eingeklemmt und konnte nur mit größter Mühe entfernt werben. Hochwassergefahr am Rhein und Main. In den Gebirgen Mittel- und Süddeutschlands ist in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag infolge starker Erwärmung Tauwetter etngetre- ten. Durch heftige Niederschläge find die Schneemassen rapid geschmolzen und es ist sowohl im Maingau wie auch im Rhein tal mit Hochwassergefahr zu rechnen. Schweres Eisenbahnunglück bei Nizza. Ein schweres Un glück wird aus Nizza gemeldet: Auf einer neueröauten Eisen bahnlinie kehrten vorgestern abend etwa 20 Arbeiter auf einem Arbeitswagen zu dem Güterbahnhof zurück und stießen auf dem Viadukt von Banoa mit einer Rangierlokomotive zusam men. Der Arbeitswagen stürzte um. Sämtliche Insassen stürzten in die Tiefe, wobei fünf Arbeiter sofort getötet und mehrere schwer verletzt wurden. Tragischer Tod einer Schlsssbcsatzung. Nach einer Mel dung des „Journal" find 16 Mann der Besatzung eines brasi lianischen Dampfers unter tragischen Umständen umS Leben gekommen. Infolge einer Maschtnenexplosion trieb das Schn'f hilflos auf den Wellen. Dir Rettungsdampfer kamen zu spät und waren Zeugen, wie die Mitglieder der Besatzung in den Fluten versanken und von Haifischen aufgefressen wurden. 16 Seeleute den Haifischen zum Opfer gefalle«. Nach einer Newyorker Meldung des Pariser „Journal" sind 16 Mann der Besatzung eines brasilianischen Dampfers unter tragischen Umständen ums Leben gekommen. Infolge einer Maschmenexplosion trieb das Schiff hilflos auf den Wellen. Die Rettungsdampfer kamen zu spät und waren Zeugen, wie die Mitglieder der Besatzung in den Fluten versanken und von Haifischen aufgefressen wurden. Ein Bischof als Mörder. Das Sowfetgericht verurteil den Bischof Leontis von Nishni-Nowgorod zu 10 Jahren Zuchthaus wegen Giftmordes, begangen an einer Frau, mit der er sich heimlich hatte trauen lasten. Er soll die Tat be gangen haben, um seinen Bischofsposten behalten zu können, da die höhere Geistlichkeit im Zölibat leben muß. -«« »rft»a -rutsch«« ZUegttln. In «ln«m Anfall schwer«« seelischer Depression hat stck am Montag abend Frau Mellh Vers«, dt« erste deutsch« Fliegerin, in einer Pension im Westen Berlin» da« Leben genommen. Melly Beej«, die zu einer Leit, al» die deutsch«' Fliegerei noch in Kinderschuhen steckte, bereit» in dt« Maschine stieg, war eine oep mutigsten deutschen P1lo»t ttnnen. Aus einem ihrer ersten Flüge stürzte st« mit dem Flieger Thelen, zog sich fünffachen Beinbruch, Rip pen- und Nasenbeinbrüch« zu und war, kaum genesen, schon wieder dabet, stch für« Ptlotenexamen vorzube- retten. 1911 bestand sie da« Pilotenexamen und grün dete ein Jahr später eine ylugschule. Sie heiratete den ausgezeichneten Flugzeugkonstrukteur Charles voutard war aber wegen der Rationalität ihre» Manne», der französischer StaatSangehürtger war, im Kriege nicht in der Lage, an dem großen Aufschwung der Fliegerek tetlzunehmen. Boutard befand stch. während de» Krie ges im Internierungslager in Holzminden und erhielt dann einen Wohnort in einer kleinen Stadt in der Priegnttz zugewiesen. In der letzten Zeit hat Frau Beese wieder Pläne gehabt, die Fliegerei aufzunehmen. Frau Beese hat in der letzten Zett Zeichen starker seelischer Depressionen gezeigt, die sie durch Rarkotten zu überwinden suchte. Sie griff gestern, nach eiyem Tage besonderer schwerer seelischer Verstimmung, zum Revolver und erschoß sich. Metlh Bees« war in Laube- gast bei Dresden geboren, war 87 Jahre alt. Sie lebte in der letzten Zeit von ihrem Manne getrennt. Die Braut ermordet. Die Mordkommission des Berliner Polizeipräsidiums wurde unter Leitung des Kriminalober- inspektors Gennat nach Britz entsandt, wo in der gestrigen Nacht ein schweres Verbrechen verübt wurde. Der 26 Jahre alte Kammacher Robert Milewctk, der in der Siegfriedstraße L7 zu Neukölln bei seinen Eltern wohnt, kam in großer Auf regung um 3 Uhr nachts in das Schlafzimmer seiner Eltern, um ihnen in größter Hast und Verworrenheit mitzuteilen, baß er soeben seine Braut, die 19 Jahre alte Arbeiterin Gertrud Linke aus der Bürgerstraße 28, ermordet habe. Sie liege in der Kirschallee zu Britz. Sofort darauf, ehe noch die entsetz ten Eltern ihn nach den näheren Einzelheiten fragen konn ten, verschwand Mtlewcik aus dem Hause. Beamte des zu ständigen Polizeireviers wurden alarmiert und fanden tat sächlich die Angaben des Milewcik bestätigt. Das sunge Mäd chen lag mit durchschnittener Kehle tot in der Kirschallee in Britz. Sofort wurden Nachforschungen nach dem Verbleib des Mörders angestellt, ohne daß es seboch bis zur Stunde ge lungen ist, seiner habhaft zu werden. Infolgedessen hat man auch noch nichts Näheres über die Beweggründe zu der grauenvollen Tat feststellen können. Schwerer Simm über Dänemark. Wie aus Kopenhagen gemeldet wird, zog am Sonntag ein äußerst heftiger Ostwind über ganz Dänemark, der sich zeitweilig zu einem gewaltigen Orkan steigerte. Der Sturm war gleichzeitig von außerordent lich dichten Schneefällen begleitet. Aus allen Teilen Däne marks werben schwere Verkehrsstörungen gemeldet. Die mei sten Ueberlandautomobilverbinbungen, zahlreiche Privatbahnen usw. mußten ihren Betrieb ganz einstellen. Die Staatsbahn konnte den Verkehr nur mit riesigeg Verspätungen durchführen. Der Sturm hat im ganzen Lunde riesenhaften Schaden ange richtet. Insbesondere auf Lolland und Falster kam es zu starken Verspätungen. In Jütland, vor allem in der Gegend von Aarhus, führte der Sturm an der Küste große Ueber- schwemmungen mit sich. In Gfedser ist man um das Schicksal von 70 F'scherkuttern besorgt, die sich auf See befinden. Das Tragen des Fez mit dem Tode bestraft. Die Abend blätter melden aus Konstantinopel, daß das Unabhängigkeits gericht in Kerasonda zwei Muhamedaner, die sich weigerten, das Tragen des Fez aufzugeben, zum Tode durch den Stranr verurteilt habe. F«l<» Meist,« f. De, früh«,« Ministerpräsident Jule- Meline, der einst al» Führ«, der Agrarier eine «roß« RK im französischen Parlament gespielt hat, ist in P«i« im Al ter von 87 Jahren -»starben. Er gehörte seit 1878 dem Par lament an, zuerst al» Abgeordneter und spät« al« Mitglied de» Senat«, ws er der oppositionellen Recht»fr<cktion .republt. konische Linke" -eigetreten war. Eku »Micher „Komnnrzstnrat". Bundespräsident Hai nisch hat die erst« Ernennung ein,« weiblichen kommerzial- rate» vollzogen. Diesen Titel, der dem deutschen Kommer zienrat entspricht, erhielt di« 77jährige Vorsteherin der Ge- nossenschaft der Modistinnen und Modisten, Frau Ottilie Wagner, die diese Korporation selbst begrüUdet hat und sie seit 41 Jahren leitet. Der Prinz von Wale» residiert stn Stadtpalai» der Königin-Mutter. Da» Stadtpalai» der verstorbenen Königin Alexandra, Marlborough-Haus, wird Anfang nächsten Jahre« vom Prinzen von Wale» übernommen werden, während der Herzog von Park Pork-Cottage, den Landsitz der verstorbenen Königin, in unmittelbarer Nachbarschaft von Schloß Candring- Ham, übernehmen wirb. Ermordung »e» ,auM»egi»". In Plevna ließ der B- zirkSvorsteher Kirikow den BezirkSardt Dr. Besev aus der ärztlichen Ordination abholen und verschleppen. Nach einigen Tagen wurde d!s Leiche de« Arzte« in einer Schlucht u rwett der Stabt aufgüfunöen. ' Verleihung der goldene« Rose « du» besteche llistchp»- paar. Dem „Nieuwe Notterdamsche Courant" wird au» Bel gien berichtet, daß gestern in der Leinen Kapelle des Schlosses in Lacken den: belgischen König-Paar zur Feier der silbernen Hochzeit die sogen. „Goldene Rose" von dem Abgesandten de« Papstes überreicht wurde. ES handelt sich um em aus Gold geschmiedete«, reich mit Juwelen verziertes Prachtstück. Der Zeremonie wohnten nur die königliche FamMe und einig geladene Persönlichkeiten Sei. Chamberlain Ehrenbürger von Birmingham. Wie der „Daily Telegraph" berichtet, hat der Stadtrat von Birming ham vorgeschlagen, bei Lord Chamberlain anzufragen, ob er bereit sein würde, das Ehrenbürgerrecht der Stadt anzunehmep. Beim RuM getütet. Bei einem Rugbykampf, der in Chartres stattfand, stürzte ein Spieler so unglücklich, daß er sich die Wirbelsäule brach und einige Stunden später starb. Friedensdenkmal in Locarno. Die „Boss. Zeitung" mel det aus Genf: Der Gemeinderat von Locarno hat die Absicht, die Initiative zur Errichtung eines Friedensdenkmals in Lo carno zu ergreifen, das die Erinnerung an die Konferenz von Locarno verwirklichen soll. Von französischer und italienischer Seite ist der Gemeiderat ermutigt worben, mit einer derarti gen Anregung an die Signatarstaaten der verschiedenen Ver träge von Locarno heranzutreten. Zum Gedächtnis Brillat-SavarinS. Wer Brillat-Sava- rins war, weiß wohl seder Gebildete. Er war die Form des französischen Genießers in feinster Ausführung, an Fein schmecker, besten Ruhm ein Jahrhundert überdauert hat; denn jetzt rüstet sich Frankreich, de» hundertsten TobeStag dieses Mannes gebührend zu feiern. Es versteht sich von selbst, daß man dem Verfasser so zahlre'cher Schriften über die edle Kochkunst und den verfeinerten Geschmack beim Esten wohl am ehesten gerecht werden kann, indem man zu einer Gedenkfeier ein ungewöhnlich vornehmes und ausgeze'chnetes Festesten veranstaltet. Und dies soll nun in Paris in den nächsten Wochen vor sich gehen. Brillat-Savar'ns bedeutenste Werke, die man um Gotteswillen nicht mit Kochbüchern verwechseln darf, sind übrigens auch vielfach 'ns Deutsche übersetzt wor ben, und werden ihrer flüssigen Darstellung wegen noch heute gern gelesen. Man muß dem liebe« Gott für alle« danken. Er lv. unter freiem Himmel eine seiner Wanderpredigten gehalten, und hernach seinen Hut unter den Zuhörern herumgesandt. Leider wanderte der Hut leer wieder zu ihm zurück. Da faltete er gottergeben die Hände und sagtr: „Lieber Gott, ich danke Dir, daß Du mir wenigstens den Hut wieder zurückgegeben hast." Der LieHerkäKg. Roman von Hans Land. Vertrieb: Carl-Duncker-Verlag, Berlin W. 62. (26. Fortsetzung.) IX. Auf der Seefahrt nach Warnemünd« an Bord der „Nirwana" blieb Herr Gottlob Tiegen recht einsilbig. ES ging ihm vielerlei durch de« grauen Kopf. Er war überzeugt davon, daß zwischen Gert Dalt- j«n und seiner Delta irgendwelche Beziehungen bestan den, die er nicht übersah. Denn die Art, in der Delta dies-: Heirat ausgesch lagen, wie» für jeden Klarsich tigen darauf hin. Vermutlich kannten sich die beiden au» gesellschaft lichen oder sportlichen Begegnungen — vom Tennis- oder Schltttschnhklub her. Hatten vielleicht irgendeinen Krach gehabt, der Delta so halsstarrig machte. Daß sie so ganz unzugänglich und verschlossen über diesen Punkt blieb, machte es Herrn Degen zur Gewißheit: so etwa» lag vor. Bei vorsichtigem Lavrieren würde er noch dahinter kommen. Entweder bei Detta oder bei Waltjen. Denn Gottlob war entschlossen, diese Bekanntschaft zu Hause in Berlin auf eigene Faust fortzusetzen. Wa» er zu Tietta in bezug auf die Fusion gesagt halt«, war nicht bloßer Bluff gewesen. Tiegen war wirklich geneigt, die Fusion seiner Amiwerke mit der Dell sofort in die Wege zu leiten — selbst wenn au» TettaS Heirat mit Gert nicht» wurde. Las konnte er dreist tun, brauchte nur im Gesell- schastsvertrage den Vorbehalt festzulegen, daß e» ihm freistünde, seine Anteile und Rechte späterhin einem Schwiegersöhne abzutreten. Dann war die so nötige Fusion erreicht, Gert Waltjen» Kraft den vereinigten Werken gesichert. Und wenn dann diese» widerhaartge Balg, die Detta, bet ihrem Rein verharrte, so konnte sie einen anderen heiraten, der dann später in der Lei tung der Werke an Gottlob Degens Stell« trat. So war Man doch «inen gut»» Schritt vorwärts g»- kommen. Aker eS war eine innere Stimme tn Gottlob Degen, die ihm tröstlich zuraunte, tn Sachen des Heirats- Planes Waltjen—Detta sei das letzte Wort noch nicht gesprochen. War die Fusion erst geschehen, diese feste kommer zielle Verbindung geschlossen, so gab ßS zwischen Degen und Gert einen dauernden geschäftlichen Verkehr, aus dem mit Notwendigkeit ein privater sich entwickelte — und es müßte doch mit dem Teufel zugehen, wenn iM Verlaufe dieser Ting« die zwei jungen Menschen nicht zusammenzubringen wären. Da waren ja auch noch Gert- Eltern, die bei dieser Kuppelaktion mithelfen konnten. Gottlob schlug stch hoffnungsvoll auf sein feiste» Knie und faßte sein Mädel jetzt ins Auge. Detta saß ganz versunken tn einem Bordsessel und trauerte auf die wette See. hinaus. Wie die verlassene Ariadne saß sie" da. Vater Legen glaubte entschieden Reue in Detta» Zügen zu lesen — und hätte in dem Moment was dar um gegeben, zu erfahren, wa» wohl in diesem,Mädel jetzt vorging. Detta glaubte stch unbeachtet, zog da» Taschentuch — und trocknete die Augen. Sie weint, dachte Gottlob, Hurra, du Racker, jetzt ahnst du doch wohl schon, wa» du tn Heiligendamm für einen Quatsch gemacht hast. Ja — weine nur! SS ist dir recht, wenn dich die Reue jetzt zwickt. Aber laß nur. Tein alter Vater wird die verfahrene LiebeSkarr« füo dich schon wieder aus dem Dreck ziehen. So rustikal war dieses derben alten Kerls Gedankenlhrtk. In Warnemünde setzte der Kammersänger seine Gäste an Land und hißte die Segel zur Gchwedenfahrt. Gottlob Degen sandte schon am nächsten Tag in» Büro der Dell einen Prtvatbrtef an Gert Waltjen, in dem er den jungen Herrn zu einer geschäftlichen Be sprechung -um übernächsten Ta«, elf Uhr. vormittag», zu sich in» Büro der Ami lud. Wenn er verhindert sei, sollte er abtelephonieren. « Telephonabsag« kam nicht Gert Waltjen guch nicht. Rmm? dachr« GottrsA- Sa „tücksch" ist de» »VMS Junge! Daß er sogar noch ungezogen wird! Da» ist ja eine Grobheit — nicht mal zu s agen, daß man nicht kommt. Au — au — das war ja schlimm. Tenn wie — wie sollte er. Gottlob, da weiter An knüpfung suchen, nachdem er von der Gegenseite so vor den Kopf gestoßen worden war. Faul — faul — alle Fäden waren jetzt zerrissen. Wie? Wo? Auf weiche Art sollte er da wieder anknüpsen. Gottlob zerbrach sich den Kopf. Ihm selbst natür lich war es unmöglich, nach solcher Abweisung noch eine» Annäherungsversuch zu »rächen. Der Junge durste nicht den Eindruck bekommen, daß, man thM.nachlief. Mein Gott — was mußte diese niederträchtige Detta dem! Bengel angetan haben, daß er in solchem Grad« «schmollte. Wie - tn aller Welt - sollte man diese ganz verfahrene Kiste nun bloß anpacken? Da — tn schlafloser Nacht — kam Herrn Degen eiy „Gedanke von Schiller". Herr Hermann Schräder ftH ihm ein — jener Agent, der schon einmal in der Fu sionssache für Degen tätig gewesen. Der arme Schlucker, der infolge von Detta» blöder Ablehnung Auch um sein« Provision gekommen war. Ganz« Generationen hatte da» dumme Mädel uni glücklich gemacht — sich selbst dazu. Denn ihre Stim mung blieb ständig unter dem Gefrierpunkt, ihr Aus sehen miserabel. Sie grämte stch offensichtlich. Am nächsten Morgen rief Gottlob Herrn Schrä der an. Sagte ihm, da» Eheprojekt sei vorläufig schief gegangen. Tie Fusion solle a-er trotzdem betriebe?» werden. Er, Degen, wolle sie jetzt ohne Heirat. Wenn? die Fusion zustande käme, solle Herr Schräder die vereinbarte Provision bekommen. Heut« teil« ex den» «Vermittler vertraulich — sehr vertraulich mit, daß er Herrn Gert Waltjen zu sich zu einer geschäftlichen Beü sprechung geladen hab«. Der junge Herr sei aber nicht gekommen. Habe auch sein Ausbleiben weder entschul digt noch angezetgt. Herr Schräder möge tn der Dell vorsichtig Fühler ausstrecken und herauskriegen, welche» die Gründe für diese» merkwürdig« Verhalten Walt» jen» sei««. ' Emts«tz»ng f«l«t.j