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«». -»». »u« itugevlult »mb WPsPtt M da» «Wßpuy. ysstta-, -ea » Dezember Itztztz. ttu» Staät uuö Lanä. >««, den 24. Dezember 1225. «mucsti, «Utßtt» de» VelhimchtsftstG. Dresden, 24. Dez. Au» Anlaß de» wethnachts- feste» sind im Geschäftsbereich« de» Zusttzmtntstertum» 17S Strafgefangene einschließlich politischer befangener in Arethett gesetzt worden. Weihnachten in der Ricolatktrche. Weihnachten ist das Fest, daß uns mancherlei freudige Uröerraschung bringt Auch der Nicolaigemeinde sind zwei besondere Werhnachtsfreuden zugedacht. In der Weihnachtszeit wird in der Rtcolaikirch zum ersten Male der Leuchter aus der alten Auer Kirche über dem Altarraum brennen. Er stammt aus dem Jahre 1653 und zeigt vornehm edle Kunst. Für viele alt« Auer knüpfen sich an ihn liebe KtndhettSerinnerungen. Denn tu den vergangenen Zeiten war es schöne Sitte, daß er vor dem Weihnachtsfest von den Konfirmanden jedesmal geputzt winde» Herr Kirchenvorsteher Direktor Max Wellner hat den Leuchter neu Herrichten und elektrisch installieren lasten. Zum anderen wird das Weihnachtsgeläute zum ersten Male mit elektrischen Läutemaschinen geschehen. Die hie sige Clektrizitätsgesellschaft Haas u. Stahl hat den Einbn- der Anlage (Schieferstein-Schwingsystem) besorgt und ent spricht diese voll den Erwartungen. Kalender 1926. Unserer heutigen Auflage liegt der Kalen der für das Jahr 1926 bet. Plastmuflk am 1. Weihnachtsfeiertag von 11—12 Uhr auf dem Markte, gespielt von dem Posaunenchor der Methodisten kirche zu Aus. Musikfolge: 1. Zwei Lieber: a) Jauchzet ihr Himmel, frohlocket ihr Chöre, Choral; b) O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende.Weihnachtszeit, Lied; 2. Fantasie über „Stille Nacht, heilige Nacht" von L. Gärtner: 3. Chor aus der „Iubelkantate" von F. Grübler; 4. Paraphrase „Harre meine Seele" von E. Ruh; 5. Fantasie über „O du fröhliche" von F. Steibing; 6. Potpourri über alte Weih- nachtslieder von S. Müller. NeufahrSbriefverkehr. Zur glatten Abwickelung des NeujuhrsbriefverkehrS ist es nötig, h. den Bedarf an Freimarken rechtzeitig und nicht erst am letzten Tage des Jahres zu decken; 2. die Neusahrsbriefe frühzeitig aufzuliefern, namentlich wenn sie nach weiter entfernten Orten gerichtet sind; 3. die Aufschriften der Sendungen besonders deutlich und genau zu schreiben (Straße, Hausnummer und Stock werk, Lei Briefen nach Berlin auch Postbezirk wie N, N usw. angeben), sowie die Anschrift des Absenders zu vermerken. « Postdienst am NeujahrStag. Am 1. Januar sind die Brief schalter von 8—9 Uhr vorm. und von 11 Uhr vorm. bis I2>4 Uhr nachm. geöffnet; die Paketschalter bleiben geschlossen. Es findet eine Briefzustellung im Orte und auf dem Lande statt) Die Paket- und Geldzustellung ruht. G dkenstausfall am 2. Januar. Das Gesamtministerium erläßt folgende Verordnung: „Aus Gründen der Heizstoffersparung bleiben am 2. Januar die Geschäftsstellen aller staatlichen Behörden des Landes grundsätzlich geschlossen. Durch Einrichtung eines Sonder dienstes ist dafür zu sorgen, baß dringliche Sachen erledigt werden." Uebersicht der Geologie von Sachsen. Das Geologische Landesamt in Leipzig hat eine zweite erweiterte Auflage der Uebersicht der Geologie von Sachsen, Erläuterung zu den vom Sächsischen Geologischen Lanbesamt veröffentlichten Ueberstchtskarten, von Prof. Dr. Koßmal herausgegeüen. Der Preis der Uebersicht beträgt 2,50 NM. Die Uebersicht ist durch G. A. Kaufmanns Buchhandlung in Drsden-U, Seestraße 3, als Hauptvertriebshandlung und durch jede andere Buchhandlung zu beziehen. Neue internationale Frachtbriefe. Am 1. Januar 1926 tritt voraussichtlich das neue „Internationale Uebereinkom- men über den Eisenbahnfrachtverkehr" "in Kraft. Hierdurch wird ein neues internationales Frachtbriefmuster eingeführt, das von dem jetzigen verschiedentlich abweicht. Da vom Tage der Gültigkeit des neuen Uebereinkommens an die internati- onalen Frachtbriefe des gegenwärtigen Musters nicht mehr verwendet Werren dürfen, wird den Güterverfrachtern empfoh len, sich größere Vorräte davon nicht mehr anzuschaffen. «bw VmmiUP I» OpstzMPMveePtzr. vis „Mitropa" führt In ihren SpcHewagen Sona» «in, mit denen die «et- enden zur Mahlzeit gerufen werden. Vie AbtetUüren wer ben beim Aufruf der Mahlzeit nicht mehr geöffnet; e» wirb nur noch auf den Gängen ausgerufen. Da» italienische KregSmtntstertum hat »in umfangreiches Verzeichnis aller während des Kriege« in Italien gefallenen oder gestorbenen Deutschen, Oesterretcher, Ungarn,-Bulgaren und Türken herausgegeben. Da» Verzeichnis enthält über 40000 Namen. Interessenten können es im italienischen Kon sulat in Dresden, Lesfingstratze v, etnsehem Lnnaberg. Wechsel in der Leitung der Amts- Hauptmannschaft. Herr Amtshauptmann Schulze war im Sommer dieses Jahre» schwer erkrankt und hatte zur Wie derherstellung seiner Gesundheit Urlaub bis Ende Dezember 1925 nehmen müssen. Gleichzeitig hatte er das Ministerium um Versetzung in ein milderes KNma gebeten. Diesem Wun- sche ist das Ministerium nachgekommen und hat Herrn Amts hauptmann Schulze ab 1. Januar 1926 zur Kreishauptmann, schäft Leipzig versetzt. Annaberg. Betrügerischer Telephonabreß- buch-Aquisiteur. In letzter Zeit ist hier mehrfach ein Betrüger aufgetaucht, der Aufträge zur Neuauflage des Tele phon-Adreßbuches des Deutschen Reiches angeblich für den Verlag in Berlin-W. 37, Potsdamerstraße 80a, entgegennahm, sofortige Bezahlung verlangte und auch erhalten hat. Der betreffende Mann ist wohl früher einmal Vertreter des ge nannten Berlages gewesen, hat aber jetzt mit diesem nichts mehr zu tun. Wer die Druckkostengebühren bezahlt hat, ist einem Schwindler zum Opfer gefallen. Alle seine Bestell scheine waren gefälscht. Zwickau. Schwerer Verkehr» uns all. Am Dienstag kam es auf der Linie Bockwa—Wilkau zwischen einem Motorwagen und einem Lohnfuhrgeschirr einer hiesigen Btervertretung zu einem Ästigen Zusammenstoß Der Führer des Geschirrs, der mit seinem Wagen auf den Gleisen der Straßenbahn fuhr, hat allem Anschein nach die wiederhol abgegebenen Warnungsstgnale des Triebwagens überhört und wurde dadurch heftig angerannt. Der Wagen flog auf Seite, während der Geschirrführer in den Straßengraben stürzte. Ernstliche Verletzungen dürfte er jedoch nicht davon getragen haben. Der Triebwagen wie auch der Lastwagen wurden stark beschädigt. Der Geschirrführer soll etwas schwe hörig sein. Der Straßenbahnwagen mußte außer Betrieb ge setzt werden. Auch der Straßenbahnwagenführer wurde ani Handgelenk verletzt. Rüdenau. Tödlicher Jagd Unfall. In der Nähe des Gemeindeamtes trug sich ein recht bedauerlicher Iagdunfall zu. Beim Verlassen der Hütte aus dem Anstand entlud sich einem der zur Jagd hier weilenden Herren aus, Hainichen das Gewehr. Dem Bedauernswerten drang die gesamte Schrotladung in die Brust und führte den Tob herbei., Flöha. G rauen Hafter Fund. Auf demBahn-' körper der Streck« Flöha—Niederwiesa, auf Plauer Staatsforstrevier, wurde der schrecklich verstümmelte. Leichnam einer unbekannten, etwa 30 Jahre alten Frau, aufgefunden. Ter Kopf war vom Rumpfe getrennt ü und der übrige Körper bildete eine bi» zur Unkenntlich-'' keit zerfetzte Masse. Die Tote trug keinerlei Ausweise bei sich, war von untersetzter Gestalt, hatte braunes entfiele« ««s dis Kedustrie, »7 auf den Wavuchaudsl, 2 auf Bank« und S auf sonstig« GKoerbe. »«endet wurden 22 Geschästsausstchten und »war 22 durch Zwangsvargletch, 2 au» andere« Gründe«, mährend bei 7 der Konkür» eröffnet «erden mußte. Bon den in»gesamt beteiligten 546 Unternehmungen «arm 255 (— 67,9 Prozent) erst nach dem Kriege end« standen, gegen 20 (5,8 Prozent) au» der Kriegszett und 8v (25,7 Prozent) au- der Vorkriegszeit stmmnenben, sowie 2, bet denen die Zeit der Gründung unbekannt ist. V-sfe oom 24. Dezember. Tendenz« behängtes. Das Börsengeschäft flaute mit den bevorstehenden Feier tagen immer Wetter ab. Da» Publikum schlt zurzeit völlig am Markt und die Börsenspekulation zeigt sich infolge der schwachen Haltung der Anilinwerte als verstimmt. Angeblich werden seit kurzem Abgaben in Aktien des Farbenkonzerns auS Lombarbbestänben einer süddeutschen Seite vorgenom- ment Im Frühverkehr von Büro zu Büro war die Gesamt tendenz daher verstimmt, um so mehr, als vom Roheisenmarkt gemeldet wird, daß im Dezember die ungünstigsten Versand ziffern seit einer Reihe von Jahren erreicht wurden. Bei Beginn des amtlichen Börsenverkehr» trat dann aber eine Erholung ein, da verlautete, baß in der Frage der Montan trustbildung unter den beteiligten Werken bis auf unwesent liche Einzelheiten Ueberetnstmmung bestehe und das Projekt nur noch der Beschlußfassung der Generalversammlungen unterliege. ES heißt hier unbestätigt, daß die gestrigen Be sprechungen in Essen innerhalb der Stubtengesellschaft eine endgültige Einigung über die Ouotenverteilung gebracht hat'- Man nimmt an, baß alle Gesellschaften den Vorschlägen zu stimmen werden, so daß dann der westdeutsche Montantrust gegründet sein würde. Auch die führenden Schiffahrtswerte zogen leicht an> Im übrigen eröffnete der Markt etwa zu den gestrigen Kursen. Weitere Verluste blieben anfangs aus, da die Spekulation verschiedentlich Deckungen vornahm und am offenen Geldmarkt sich die gest-kn gemeldete Versteifung in sehr engen Grenzen hielt. Die Nachfrage nach Tagesgeld war mit Rücksicht auf d'e bevorstehenden Feiertage sehr gering, und der Satz mit 7)4 bis 9 Prozent unverändert. Man rechnet überhaupt an der Börse mit einer glatten Ueberwindung des Dezemberultimos Monatsgeld ist meist zu Prolongationszwecken mit 8)4 bis 1044 Prozent genannt. Warenwechsel gingen mit 8>L bis 844 um.' Bockau. 1. Weihnachtsfeiertag, vorm. 6 Uhr: Metten gottesdienst mit Mettensptel und Weissagung. Vorm. 9 Uhr: FesthauptgotteSbkenst Motette: Weissagung. Nachm. 5 Uhr: Kinbergottesbienst mit Wiederholung des Mettenspsleles. — 2. Feiertag, vorm. 9 Uhr: Festgottesdienst, 3stimm. Frauen chor v. Seyffarth: Christmacht (Pfr. Müller-Sosa). — Sonn tag, vorm. Uhr: Beichte und 9 Uhr: Predtgtgottesdienst mit Abenbmahlsfeier. — Dienstag, abends >48 Uhr: Jungfrauen verein ältere Abteilung (Weihnachtsfeier). — Mittwoch, abends >48 Uhr: Jungfrauenveretn jüngere Abteilung (Weih- nachtSfeier. Kmülche SMnnlmsciniMii. Haar und war mit hellgrünem Jackett und dunkelgrünem Die Kreishmrptmannschaft Zwickau hat mit Rücksicht auf Mantel bekleidet. Ob Selbstmord oder ein Unfall vor-' die vom 25. bis mit 27. Dezember 1925 hintereinander folgen liegt, konnte noch nicht festgestellt werden. I den drei Feiertage für das Barbier-, Friseur- und Perücken- f machergewerbe in den Gemetuden Auerhammer und Schön- konkurse lm Monat November 1925 in Sachsen. (Mitteilung de» Statistischen LandeSamteS.) Im Monat Novemver sind 197 Anträge aus Kon kurseröffnung gestellt worden. Bon diesen entfallen Heide am Sonntag, den 27. Dezember 192v, die Ausübung dieses Gewerbes in der Zett von 8 Uhr vormittags bis 12 Uhr f mittag» gestattet. Amtshauptmanyschast Schwarzenberg, am 23. Dez. 1925. 81 auf die Großstädte Chemnitz, Dresden, Leipzig, Auf Blatt 179 des Handelsregisters, die Firma L. SA. Plauen und Zwickau. 159 Anträgen ist stattgegeben Gärtner in Aue bür., ist heute da» Erlöschen der Prokura des worden, während 38 mangels Masse abgelehnt worden j Kaufmanns Heinrich Louis August Seibert in Aue eingetra- sind. Von den neuen Konkursen betrafen 138 natürliches gen worden. Personen, 44 Gesellschaften, 2 eingetragene Genossen- Amtsgericht Aue, den 24. Dezember 1925. schäften, 12 Nachlässe und 1 andere Gemeinschuldner. - " 7 " 7^-77 76 entfielen auf die Industrie, 96 auf den Warenhan- Der 29. Nachtrag zur Semelndesteuerordnlmg der Stadt del, 12 auf sonstige Gewerbe und 1 aus die Landwirt der d e Erhebung eures Zuschlages zur Grunderwerbs- schäft. Beendet worden sind 48 schwebende Konkurs- > ^uer regel^istvmr berKreiEuptmannschaftmitErmächÜ- Verfahren, davon 38 durch Schlußverteilun«, 6 durch ' bes Miiüsteriums des Innern genehmigt worden Er Zwangsvergleich und 5 wegen Massemangels. liegt zur Einsichtnahme in unserer Stadthauptkan^et - Stabt- Neben den Konkursen sind noch 62 GeschäftSauf- h°us^Zimmer ^abt sichten zur Abwendung des Konkurse» angeordnet und Aue, 24. Lezemoer ^er mm «r «raor. 20 abgelehnt worden. Davon betrafen 23 natürliche. Verantwortlich für den gesamten Inhalt: Dr. Frist Debus. Personen, 30 Einzelfirmen und 29 Gesellschaften, 87 * Druck u. Verl.: Auer Druck- u. verlagSgesellsch. m. b. L.. Aue. Bunte geitung. Er kann noch weiter sehen ... Zu den üblichen Ge pflogenheiten der Großstädter gehört es leider noch immer, die Landbewohner für weniger witz'g zu halten und insbeson dere die Berliner haben d»'e Gewohnheit, wenn sie in der Sommerfrische sind oder zum Wintersport verreisen, die Ein wohner der Kurorte gründlich „anzupflaumen". So versuchte d'cser Tage in einer bekannten Winterfrische im Harz ein Berliner, den Pächter einer Schutzhütte am Ausgangspunkte einer Rodelbahn kräftig zu veralbern. „Sagen Sie mal, Sie müssen doch h'er oben eine prächtige Fernsicht haben!" Der andere bejahte, und der Berliner fuhr fort: „Wenn klares Wetter ist, können Sie Wohl bis nach Amerika sehen." Aber der ander- war auch nicht auf den Kops gefallen und setzte auf e'nen Schelmen anderthalbe. „Ach, wir können sogar noch weiter sehen." — „Wie bas?", forschte neugierig der Berliner und erhielt de verblüffende Antwort: ,Aa, wenn klares Wet ter ist, dann können wir bi» zum Mond sehen!" Das polnische Nationalmuseum. In seiner Reise nach Polen schildert Alfred Döblkn (S. Fischer-Verlag, Berlin) recht anziehend das lm Entstehen begriffene polnische Natio nalmuseum. „Ich passiere ein Museum, das eben eingerichtet wirb, ü-'n provisorisches Nationalmuseum. Ein Durcheinander von ägyptischen Särgen, Bildern, Münzen, Kunstgewerbe. Ueber einem Flügel Chopin» Totenmaske, Bilder von Jüngeren, Kowalski, Gerson, Malzew»«, MaSlowÄi'. Zum ersten Male höre ich den Namen WisptanSki», eine» gefeierten voln'schen Künstler«, Maler» und Dramatiker», der in Krakau lebte. Waffensammlungen, Räume, die der Geschichte die nen. Tin Glasschrank mit Andenken -a Kofeiuszkv: sein Taufschein, Offizierspatent, Bilder. Ein Zimmer der napo leonischen Zett. Ich sehe aber dann verwundert einen Glas schrank mit deutschen „Andenken": einen Stahlhelm, eisernes Kreuz, Pickelhauben. „Woher habt ihr das? Ihr habt doch nie Krieg mit Deutschland geführt?" — „Es ist von der Ent waffnung 1918." Ich fühle einen Schlag. Das ist Haß. Sie bewahren Haß auf Deutschland. Sie pflegen ihn. Ich frage nicht Wester." Die Kaste «ad dl, Maus. Als Kung-Tsee einst von seinem Nachmittagsschlummer erwachte, nahm er, seiner Gewohnheit nach, bas Instrument Ktn sogleich zur Hand, griff aber aus ihm so leise, schwache und, wie es seinen Schülern vorkam, traurige Töne, daß diese, die im Vorzimmer waren, ihn für krank oder miß- mutig hielten. Bestürzt trat Tseng-Tsee zu ihm, und entdeckt« ihm seiner Freunde Besorgnis. „Ich banke euch für eure Teilnahme an meinem Befin den," sprach Kung-Dsee, „und eben so für die Aufmerksamkeit, die ihr auf die Töne der Musik wendet. Eie sind nicht leer verhallende Lufthauche, die einige Augenblicke dem Ohr schmeicheln, sodann 'brr ohne Spur verschwinden; Griffel sind sie, die der Seele eingraben, wa» durch sie gesagt werden sollte. Aber beruhigt euch. Mein« Töne waren nur schwach, nicht traurig. Eben sah ich, als ich erwachte, die Katze und eine Mau» in gegenseitiger Aufmerksamkeit auf einander. Den Ausgang dieser Aufmerksamkeit wollte ich erwarten und beide Parteien darinnen nicht stören: darum griff ich die Töne so leise." „Nicht wahr, meine Freund«, iht würbet nie auf diese Uchrche gekommen sein, wenn ihr mich nicht gefragt hättet? Ihr hättet mir vielleicht gar einer wichtigen Materie ^ner schweren Ausgabe Schuld gegeben, die mein Inneres beschäf- tigte? So geht es bet tausend Vermutungen im Laufe de» Lebens. Trauet ihnen nie blind, schreibt keiner Zerstreuung, keiner gedankenvollen Miene zu viel zu, die vielleicht auch nur an die Katze und Mau» denket. In allen Vermutungen aber, (ie euch, vielleicht vergHens, ängstigen, grübelt nicht für euch selbst, sondern, wo e» sein darf, fraget." Sprichwörter im Bolksmuud. Da» Voll liebt es Sprich- Wörter oder sprichwörtliche Redensarten mit einem witzigen Anhängsel zu versehen, so z. B.: „So kommt Gottes Wort in Schwung, sagte der Teufel, da warf er die Bibel über den Zaun." — „Da haben »vir Gottes Wort schwarz auf weiß, sagte der Bauer, als er den Pfarrer auf einem Schimmel rei ten sah." — „Alles mit Maß, sagte der Schneider, da schlug er seine Frau mit der Elle." — „Aller Anfang ist schwer, sagte der junge Dieb, da stahl er einen Amboß." — „Das ist nur ein Uebergang, sagte der Fuchs, da zogen sie ihm das Fell über den Kopf." Der Mtz liegt hier kn der greifbaren Gegensätzlichkeit beS bildlichen und wörtlichen Sinnes. Reklame auf dem Grabstein. Auf einem Grab in einem klelnen Dorf im französischen Departement Lote-d'Or befindet sich folgende Inschrift: Hier liegt Peter Mercier, Wirt 1546-1905. Erfinder de» berühmten Omelett«« Mercier. Sein «vH« wohrchaft in der DijowStraße Besitzt davon allein das Rezept. N. § .7