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«ag, dm »IM»« IM. Nr. M. Lu« Ba-e-latt und An-elg« fvr bar Gr-qM-«. Provinz Bozen etwa 250000 Einwohner haben, von denen 150 000 Deutsche, 30 000 Ladiner und 79 000 Rom, 23. Dez. Die Nachricht de- „Jnrpero" Wer die geplante Bildung einer Provinz Bozen wird in sonst gut unterrichteten politischen Kreisen gl» unbe gründet angesehen. Kelne rMtttSrkontrolle mehr kn Sulgarken. Sofia, 23. Dez. Tie Gesandten der Ententemächte übergaben gestern dem bulgarischen Außenminister Kal- foff die Note über die Aufhebung der interalliierten Militärkontrolle, die aber provisorisch solange aufrecht erhalten bleiben soll, bis der VüllerbuW die Kontrolle übernehmen kann. Italiener waren. Eine einzig« große deutsch« Zeitung mit dem Titel „Alpenzeitung" sollte erscheinen. Dieses Blatt werde dazu bestimmt sein, die deutsch« Bevölke rung italienisch zu machen. Zum Präfekten von Bozen sei eine dem Ministerpräsidenten nahestehend« Persön lichkeit ausersehen. Unterre-aug Bal-wkns mkt -em türkischen Botschafter London, 23. Dez. Tie gestrige Unterredung zwi schen Baldwin und dem türkischen Botschafter ist ohne jedes Ergebnis gewesen. Der diplomatische Korrespon dent des „Daily Telegraph" nennt sie eine diplomati sche Geste. Mehr hätte in Abwesenheit Austen Tham- berlatnS nicht unternommen werden können. Das Ka binett scheint im übrigen nicht einstimmig von der Zweck mäßigkeit der Unterredung überzeugt gewesen Zu sein- Tem türkischen Botschafter ist, wie die „Westminster Gcnette" berichtet, zu verstehen gegeben worden, daß, abgesehen von kleinen Grenzberichttgungen, von einer Revision der Entscheidung des Völkerbundes nicht die Red« sein könne. Der türkische Botschafter soll sich dar aus beschränkt haben, den Standpunkt seiner Regierung noch einmal zu wiederholen. Immerhin begrüßt man jn London auch diese Unterredung als einen Beweis dafür, oaß eine friedliche Verständigung mit der Türkei mög lich ist. ' 7 ! Vie englische Arbeiterpartei zur Mosiul-ebatte. London, 23. Tez. Tie Nichtteilnahme der Arbei terschaft an der Mossuldebatte im Unterhaus hatte in der englischen Oeffentltchkeit beträchtliches Aufsehen er» rqgt. Jetzt ergreift der Parteiführer Henderson hierzu da» Wort. Keineswegs habe sich die Arbeiterpartei we, gen Führerlosigkett und innerer Differenzen von der Mossuldebatte zurückgezogen. Noch vor Macdonalds Ab reise nuch Ceylon habe sich der Parteiausschuß unter dessen Vorsitz mit der Mossulabstimmung beschäftigt und eine Deputation zum Ministerpräsidenten mit dem Ersuchen abgesandt, di« Mvssulfvage nicht so übereilt im Unterhaus« zu behandeln. Baldwin habe sich abev gegen einen Aufschub der Debatte ausgesprochen. Bei der Kürze der Zett habe eine Parteikonferenz die Frage auch nicht mehr eingehend beraten können und so sei die Partei zur Obswukiou gezpmngen gewesen. Vie Lage i« Speien. Paris, 23. T«z. HavaS meldet au- Beirut: Die Lag« in der Gegend von Damaskus hat sich wesentlich gebessert. Jn der Stimmung der Bevölkerung ist eine merkliche Entspannung eingetreten. Die französischen Abteilungen werden nicht belästigt. London 23. Dez. Ten Morgenblättern zufolge gehen die Friedensvorbesppechungen in Sy rien ohne Schwierigkeiten weiter. Gestern wurden die Mitglieder einer repräsentativen syrischen Delegation einzeln von dem französischen Oberkommissar de Jou» venel empfangen. Tie Delegation bestand aus 19 Mo hammedanern und zwei Christen. Lite Delegierten stell ten folgende fünf Forderungen: 1. Amnestie für die po litischen Verbrecher, 2. eine Verfassung für Syrien auf der Grundlage nationaler Souveränität, 3. ein Man datsvertrag nach dem Vorbild des Irak, 4. die Einheit Syriens soll durch eine Volksabstimmung bestimmt wer den. Tas bezieht sich besonders auf die Schaffung eines Bezirkes Groß-Libanon. 5. Die Einrichtung einer pro visorischen Regierung durch den Oberkommissar, be stehend aus Nationalisten, die solang« regieren soll, bis eine wirkliche Verfassung geschaffen werden kann, bis Wahlen möglich sind und eine verfassunggebend« Ver sammlung etnberufen werden kann. Die Forderungen wurden im wesentlichen zugestanden. Morgen wird der Oberkommissar seinen Standpunkt und seine Bedingun gen schriftlich formulieren. Dl« früheren spanisch«» Mlnist«rpräsident«n «ollen nicht bei Hof erscheinen. Madrid, 23. Tez. Tie für Mittwoch aus Anlaß des Namenstages der Königin Victoria zur Galatafel geladenen früheren Ministerpräsidenten haben, wie der „Sol" mittetlt, sämtlich eine ablehnende Antwort erteilt. König Pracha-ipok von Slam. König Chulalongkorn von Slam, der vom Jahre 1867 bis 1910 regierte, hatte drei Königinnen. Die erste Königin hatte zwei Söhne, die zweite fünf Söhne, die dritte einen Sohn. Als im Jahre 1895 der damalige Kronprinz vaKrunhit starb, wurde Bajiravubh, der erste Sohn der zweiten Königin, zum Kronprinzen ernannt, zugleich erhielt seine Mutter den Rang einer Hauptkönigin. Vasiravudh bestieg unter dem Titel König Rama VI. im Jahre 1910 den Thron. Während seiner Regierung starben die Prinzen Chakrabongs, Asdang und Thutabuj. Der einzige überlebende Bruder Prinz Pra- chadipok hat nach dem nunmehr erfolgten Lode Rama VI. den Thron bestiegen. König Prachadipok wurde vor dem Kriege in England er zogen und studierte an englischen Universitäten. Nach dem Kriege widmete er sich militärischen Studien in Belgien und später in Frankreich. Unter seinem Vorgänger wurde Deutschland im Juli 1917 der Krieg erklärt. Rama VI. war in England zum Offizier ausgebildet und stand stark unter englischem Einfluß, von dem nunmehrigen König Prachadi pok wird gesagt, daß er zweifellos für eine selbständige Poli- ttk EtamS «irttreten werde. Revifto» ia htttgerttcheu Rechtsftrettlgkeiten. Berlin, ÜL. Dezember. Nach d«r Verordnung zur Entlastung des Reichsgerichtes vom 1b. Januar 1924 kann gegen V«rufung»urreil« in Ehejcheldungsfachen di, Revision an das Reichsgericht nur eingelegt werden, wenn st« bas Oberland«Sg«rtcht in seinem Urteil für zulässig erklärt hat. Diese Beschränkung ist in dem vor kurzem verabfchiedeten Ge- setz zur Entlastung des Reichsgerichts nicht verlängert wor den. Segen di, nach dem 81. Dezember 1925 verkündeten BerufungSurletl» in Ehesachen ist daher wieder wie ehedem da» Rechtsmittel der Revision nach Maßgabe der allgemeinen Vorschriften der Zivilprozeßordnung unbeschränkt zulässig- Di« Vorschrift der genannten Verordnung, wonach die Revi sion auf Verletzung der Paragraphen 189, 286, 287 der Zivil prozeßordnung, der Vorschriften über di, richterliche Frage pflicht und die BeweiSwürbtgung, nicht gestützt werben kann, ist dagegen in ihrer Geltungsdauer um ein Jahr verlängert worden. Ferner ist für bi« nach dem 81. Dezember 1925 verkündeten BerufungSurletl» in vermögensrechtltchen Strei tigkeiten die RrvisionSsumme von 1800 RM. entsprechend der Regelung in der Vorkriegszeit auf 4000 RM. erhöht worden. ver Verein sächsischer Vezirksschulräte gegen Sen Reichsfchulgesetzenlwurf. Der Verein Sächsischer Bezirksschulräte hat in seiner letz ten Mitgliederversammlung di« nachstehende Entschließung gefaßt: „Der Verein Sächsischer Bezirksschulräte erklärt sich gegen den bekannt gewordenen Retchsschulgesetzentwurf; er erblickt in wesentlichen Stücken des Entwurfs einen Wider spruch mit Wortlaut und Geist der Reichsvcrtassung. Der Entwurf gefährdet die Selbständigkeit der Schule als Staats- anstatt. Mit der Zerschlagung der Volksschule setzt er die Leistungsfähigkeit der Volksschule herab und erhöht die Kosten ihrer Verwaltung. Er zerstört die Einheitlichkeit der staatlichen Schulaufsicht und unterstellt Schule und Leh rer dem Enfluß berufsfremder Mächte." Aufhebung -esvkfumzwangesveutschlan-—Hollan- zum 1. Zebruar. In der Zeit vom 15. bis 17. Dezember Haven in Osna brück zwischen Vertretern der deutschen und der niederländi schen Regierung Verhandlungen über paßtechnischc Erleichte rungen des deutsch-niederländischen Verkehrs stattgefunden; die Verhandlungen haben zu einem befriedigenden Ergebnis geführt. Die gegenseitige Aufhebung des Sichtvcrmerkzwan- ges für deutsche Reichsangchörige und niederländische Staats angehörige und die Erleichterungen im beiderseitigen kleinen Grenzverkehr sind für den 1. Februar 1926 in Aussicht ge nommen. Nachdem zuerst der Visumzwang mit dem deutschen Bru derlande Oesterreich vor einigen Monaten beseitigt werden konnte, wird nunmehr erfreulicherweise auch das Visum zwi schen Deutschland und Holland fallen. Es ist sehr zu hoffen, daß auch die Verhandlungen, die mit anderen Ländern bereits ausgenommen sind, insbesondere mit der Schweiz, zu einem günstigen Ergebnis führen und vor Beginn der Sommerreise zeit des Jahres 1926 der Visumzwang zwischen allen Ländern, die in kulturellem und wirtschatlichem Austausch miteinander stehen, beseitigt sein möge. Fortfall des Mumzwanges zwischen Oesterdeich und der Schweiz. Nach einer Vereinbarung zwischen Oesterreich und der Schweiz fällt am 1. Januar 1926 der Vi'sumszwcmg beim Grenzübertritt zwischen diesen beiden Staaten fort. Es ge nügt in Zukunft ein vom tzeimatsort ausgestellter Reisepaß. Ver amerkkansscbe Arbekterbun- gegen Rechts- un- Links-Ra-ikolksmus. Washington, 23. Dez. Der Vorsitzende des ameri kanischen Arbeiterbundes William Green, bezeichnet in einem Rundschreiben den Kommunismus und Faschis mus als Giftzähne, ''die das gleiche Gift enthalten. TaS Rundschreiben fordert die amerikanischen Getverkschaft- ler auf, .gegen Pen Faschismus ebenso entschlossen Stel lung zu nehmen wie gegen den Kommunismus. ' Zeng-Huh-Skangs entschei-en-er Sieg. Nach einer Kampfpause erstürmten Fenghuhsiangs bisher zurückgehaltene Kerntruppen Litschinglins Haupt!- stellüng Peitsang. Die Stadt Tientsin ist in der letzten Nacht gefallen. Damit ist der nordchinestsche MarfchallS- krieg militärisch zugunsten des christlichen Marschalls vorläufig entschieden. Der politische Bürgerkrieg wird erst jetzt voll einsehen. l. < London, 23. T^z. Nach Meldungen aus Tokio wünscht die japanische Presse eine Aktion zur Unterstüt zung Tschangtsolins sowie Vorbereitungen zum Schutze der japanischen Staatsangehörigen, eine Maßnahme, die leicht zur Verhinderung eines völligen Niederschlagens Tschangtsolins benutzt werden kann. Die Armee Kuo- fungltng, so berichtet die „Times", ist noch wett.von ihrem Ziele entfernt. Die arktische Kälte behindert na turgemäß die Operationen. Kuosungling befindet sich noch nicht einmal in der Lage, selbst wenn er wollte, eine Entscheidung zu erzwingen. Wie der Sonderberichter statter des „Daily Expreß" berichtet, haben die Trupi-! Pen des Generals Fenghuhsiang Tientsin genommen. Sir sind von Süden einmarschtert, nachdem sie die Nankings- Eisenbahn abgeschnitten hatten. Dadurch werde die Ab fahrt des internationalen Zuges für immer verhindert. Auch di« Eisenbahnlinie zwischen Peking und Hangkau soll unterbrochen sein. Die englischen Blätter betonen, daß neuerdings die christenfetndltchc Propaganda in China weitere Fortschritte mache. Man befürchtet ge rade während der Weihnachtsfeiertage Demonstrationen und Unruhen. Nach einem TimeSbertcht aus Tokio sok len gegenwärtig insgesamt 5500 Mann japanischer Trup pen in der Mandschurei sein. Tas Hauptquartier befiu- det sich in Tieling. Der japanische Oberkommandierende ist General Thirakawa, der von Port Arthur nach Mut- den abretste. Er soll angeblich unbeschränkte Bollif machten erhalten haben. Einem weiteren Bericht zu-i folge ist General Thirakawa vorgestern in Mutden ein» getroffen und füll dia Sag« in der Hand Habe«. «rtf-ä-igu« verlavgh -te sich nur in astronomisch» Ziffern «»»drücken liest «atz portzert« tzock an» Furcht vor der deut- sch« Konkurrenz, -atz die Lebenshaltung der brutschen «riet» terfchaft ntH oder -och nicht wesentlich unter bte ihrer Be- rufsäenoffen tu -en Ententelänbern -ina-gedrückt werb». Dt^e unvereinbaren Gmensätze, dies, handgreiflichen Denkfehler sucht« der Dawes-Plan zu beseltiarn. Auch er strotzt von Denkfehlern und zudem von falschen Annakmrn Zwar sucht er in nüchternen Worten zu einer weltwirtschaft lich«» Regelung be« deutschen Reparattonsproblem» zu ge- lange«, allein -en wichtigsten, den unentbehrlichsten Entschei dungen geht er au» dem weg«. Mithin ist er ein Kompromiß zwischen den Bemühungen, di« deutsch« Volkswirtschaft zu» gunsten ihrer Gläubiger wieder herzustellen, und den wün schen, au» Deutschland di« größtmöglichen Zahlungen heraus» zuholen. Und er übergeht die letzten Ende» doch wohl Irin» gendsk Frag,: wieviel DrutsHlanb im ganzen zahlen soll? E» find viele Stimmen km Jn- und Ausland laut ge worden, die den DaweS-Plan für undurchführbar erklären. Auch die Reichsregierunq, die daS Londoner Abkommen unicr- schrieben hat, hat die» widerstrebend und offenbar in dem Bewußtsein getan, daß es für Deutschland vor allem darauf ankomme, eine Atempause zu gewinnen, nm sich nach den Schreckensjahren der Inflation wieder zurcclst,wenden Das Tributproblem ist daher durchaus nicht qclöit, sondern beginnt erst allmählich mit seiner ganzen Wucht auf dcr deutschen Volkswirtschaft zu lasten. Ueberkurz ober lang wird der Tag kommen, da irgendeine deutsche Reqierunq zu der Erklärung gezwungen ist, daß man unter dem DameS - Abkommen nicht leben könne. Erfährt die Weltlage bi» al,in nich' eine durch greifende Umgestaltung, so wird bstse Mitteilung in die Form zu kleiden sein, daß sich da» Abkommen vor allem für '>ie ReparationsmSchte nicht in dem gewünschten Sinne ausgewirkt habe und auswirken könne. Es werben dann b'. falschen Voraussetzungen, die unzutreffenden Schlüffe, die üblen Wir kungen des Londoner Abkommens aufzuzeigen sein Ob Hin weise dieser Art es vernzögen werden, eine Aenberung des Abkommens zu erzielen, wird davon abhänqen, ob alsdann mit der Geneigtheit zu rechnen sein dürfte, diese Dinge in ihren großen weltwirtschaftlichen Zusammenhängen zu sehen. ftbbou von wettere« 32500 bei -er -rutschen Reichsbahn k London, 23. Dez. „Evening Times" erfahren ans Kreisen der internationalen 'Verwaltung der deutschen Reichsbahn, daß innerhalb der nächsten fünf Monate 32 500 Beamte und Arbeiter zum Abbau kommen. Ob damit die Rentabilität der Reichsbahn gesichert ist oder ob noch Tariffteigerungen erforderlich sein würden, lasse sich jetzt noch nicht überblicken. Eka -rotschnatkonaler Antrag zur Aufhebung -er Wohnungsämter. Im Reichstage ist ein deutschnationalev Antrag etnge-gangen, der die Reichsregierung auffordert, schleu nigst einen Gesetzentwurf vorzulegen, durch den die Woh nungsämter beseitigt werden und der Mieterschutz neu geregelt wird. ' - ; ! ' k Tiue völkische Arbeitsgemeinschaft Mulle—Kunze. Berlin, 23. Dez. Wie der „Lokalanzeiger" meldet haben sich gestern abend nach kurzer Verhandlung die Leutschsoztale Partei unter'Führung pon Richard Kunz« und die Deutschvölkische Freiheitspartei unter Führung von Mulle zu einer völkischen Arbeitsgemeinschaft zu- fammengeschlossen. ver Run-funk im französisch-besetzten Gebiet, j Berlin, 23. T-ez. Wie die Morgenblätter aus Köln j melden, sind bisher 'von französisch "r Seite keinerlei ! Ausführungsbestimmungen über die Zulassung desl Rundfunks im französisch besetzten Gebiet veröffentlicht s worden. Fest steht nur, daß alle durch die Vermittlung der deutschen Post eingehenden Gesuche.um Zulassung zum Rundfunk zur Entscheidung nach Mainz weiter ge-! leitet werden. , , ! Lä-Uch Iwu» ^»»si-rettt-ageu Agge» vtzutsiht l« Gä-Urol. Bozen, 98. De-. Gi§ Zivilist un- ein Carabinieri kamen in ein Prtvatbau» in Bruneck un- verfügten di« sofortige Einstellung de» deutschen Unterrichte», den Frl. Gemasmer einigen Kindern erteilte. Mittlerweile cka- men vier Wetter» Carabinieri in» vokal. Den Kindern wurden nun di« Schultaschen durchsucht und Me deut schen Hefte und Bücher wrggenommen, einschließlich der Katechismen. Auch die Schiefertafeln wurden mitge nommen. Nach genauester Hausdurchsuchung mußte sich da» Fräulein in Begleitung der sechs Männer (ftinf Carabinieri) zur Unterpräfektur begeben. In ihrer Ab wesenheit wurde ihr Zimmer genau durchsucht, Reise» Paß, Schulzeugnisse, Vormerkungen, selbst einige Künst le rkarten wurden mitgenommen. Ti« wurde nütz ge fragt, ob ihr Vater Staatsbeamter sei, bejahendenfalls wäre derselbe sofort entlassen worden. Frl. Gema»m«r erhielt sodann einen Abschubbefehl nach Bozen. Bet Abfahrt de» Zuge» veranstaltete die Bevölkerung von Bruneck herzliche Shrnpathiekundgebungen. — Zn dem kleinen Orte Montan gab es wieder «in« wahre Treib» jagv nach Lehrpersonen und deutschem Hausunterricht, an dem sich sechs Amtspersonen beteiligten. Auch hier wurden einige Fibeln, Tafeln und Rechenbücher weg» genommen. Ein« Provinz Bozen 9 Berlin, 28. Dez. Ter „Lokalanzeiger" meldet au» Rom, nach dem faschistischen „Jmpero" wird int Mini» stertum de» Innern der faschistische Vorschlag geprüft, Bozen zur Hauptstadt einer Provinz zu machen, zu der die Kreise Bozen, Bruneck, Brtxon, Meran und Cava- lese gehören sollen. Aus dies« Weis« würde die neue