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Nr. L-4 Seklage zvm Fuer Tageblaa. Sormabenö, -en Dezember >-2S Runä um äle Wett. Unfall einer Artiftkn im Akku». Bet der Mittwoch- Abendvorstellung tm Zirku» Karl Hagenbeck in Essen stürzte Miß Äsiata in ihrem Luflvoltigeakt aus einer Höhe von vier Metren ab, verfehlte die Schutzvorrichtung und mußte 'chwerverletzt in da- städtische Krankenhaus übergeführt >oerk>erl. Uchrrersr Uuglück-sall tweier Kinder. Am Mittwoch .Lend stürzten de beiden Kinder eine- Arztes in Schmargen- korf o.uS dem dritten Stockwerk auf den Hof, wo sie mit hweren Sihädelbrüchen bewußtlos liegen blieben. Man ver mutet, baß der zehnjährige Sohn sich zu weit über das Bal kongeländer vorgebeugt hatte und seine zwölfjährige Schwester M in die Liefe riß. Sisenbahntmglürt heil Mainz. Wie d'e Morgenblätter .neiden, ereignete sich am Donnerstag nachmittag beim Bahn- wf Kastel ein schwerer Essenbahnuniall. Ein Arbeiterzuq fuhr dadurch, baß der Zugführer beim Schneeteiben das Haltesignal übersehen hatte, auf einen Güterzug auf. Mehrere Wagen umrden umgnworfen. Der Heizer des Arbeiterzuges, Vater .wn sieben Kindern, wurde getötet, der Zugführer des Gütcr- .u'.geS und vier Nottenarbefter verletzt. Uw-ergang eines deutschen DampserS. Wie die Morgen blätter aus Stettin melden, ist am Donnerstag vormittag der Dampfer „Inge Kunstmcmn" infolge e'nes Zusammenstoßes mit dem dänischen Dampfer „Rhodeuia" bei der Kieler Föhrde kurz vor Entlauf in d«n Ka'ser-Wilhelm-Kanal untergegangen. Die gesamte Mannschaft wurde geretter. „Inge Kunstmann" war mit einer wertvollen Getreideladung von Stettin nach London unterwegs. Mord uud Selbstmordvey'uch. Am Donnnerstag mittag zwischen 12 und 1 Uhr sre> gnete sich in Konstanz eine schwere Bluttat. Ter von seiner ersten Frau geschiedene Maschinen meister Stopp gab auf seine zweite Frau einen Revolverschuß >ch, der diese sofort tötete. Dann floh der Mörder über d'.e Grenze und brachte sich selbst drei Nevolverschüsse bei. Der Mörder wurde in schwerverletztem Zustande in das Konstanzer Krankenhaus eiuge-Uefert. Der Grund der Tat scheint in Faniitienzwistigkeiten zu liegen. Millionenspenden der Neuyorker Börse. Wie aus Neu- york gemeldet wird, will die Neuyorker Börse anläßlich des Wethnachtsfestes ungefähr 50 Millionen Dollars an verschie dene Neuyorker Wohlsahrtso'nrichtungen zur Verteilung bringen. Außerdem soll an die Aktionäre eine Sonberdivi- dende von 100 Millionen Dollars übern/esen werden. Flucht eines politischen Gefangenen. Die „Bossische Zei tung" meldet, daß der wegen Verdachtes des Landesverrates im Moabirer Gefängnis befindliche Ur.tersuchungSgefangene Kramer am Donnerstag vormittag auf einem Spaziergang, den er in Begleitung zweier Gefängnisbeamten machte, ent flohen ist. Kramer hatte sich mit den beiden Beamten in seine im Westen der Stadt gelegene Wohnung begeben und war dort, nachdem man im Spcisez'mmer tüchtig gezecht hatte, durch ein tzinterzimmer verschwunden. Gegen die bei den Beamten, die sofort vom D'enst suspendiert worden sind, ist bas Verfahren eingeleitet worden. Farbige Generalstabskarte«. Wie dem „Tägl. Korresp.' geschrieben wirb, geht man nun allmählich davon ab, d'e Generalstabskarten in einfachem Schwarz-Weiß zu drucken Wenn man in früheren Zeiten versucht hatte, d'e Farbenan zahl auf den Generalstabskarten möglichst zu beschränken, so rührt dies daher, daß die Karten ans der Kupferdruckpresse abgezogen wurden, deren Leistung kaum mehr als fünfzig Stück tm Tage war. Gegenwärtig werden die gleichen Karten im Ofksecverfcchren hersMellt und eine Offsetpresfe liefert mehrere tausend Stück in der Stunde, darum braucht mau auch nicht mehr die frühere Sparsamkeit bezüglich der Farben an den Tag zu legen. Ziemlich gleichmäßig hat man in allen größeren Kulturstaaten kamst begonnen, die Topo graphischen Karten mit reichhaltigen Farben auszuschmücken. So werden jetzt die Wälder grün und die Straßen braun ein- gezq'chnet. Wir befinden uns jedoch in dieser Hinsicht noch im Anfang der Entwicklung. Der Schuß ans den Filmbösewicht. In der amerikani- ichen Stadt Oklahoma scheinen noch recht wildwestliche Zu stande zu herrschen. So besteht dort der wenig friedliche Brauch, auf einen Filmhelden, dessen Rolle den Zuschauern n'cht gefällt, einen Schuß abzngeben, der allerdings nicht den fftlmhelden selber, sondern di« weiße Leinwand trifft. Nun soll es Lichtspieltheaterbesttzer geben, die von solchen Schüssen ks'neSwegs erbaut find. Auf einen dieser Ftlmbösewtchte wurden in Oklahoma nicht weniger al- 14 Schüsse abgegeben, die ebensoviel Löcher in da- Leinentuch rissen. D'e Folge war, daß sich der Theaterbesttzer mit einem schweren Armeerevolver versah, um am nächsten TlLend, als der erste Schuß fiel, sofort das Sp'l unterbrechen ließ, das Licht einfchaltete und unter Vorhalten seine- Schießeisens dl« klassischen Worte in den Zuschauerraum rief: „Will sich der Uebeltäter sre'willig ent- fernen ober soll ihn der veerdlgungSunternehmer hinauS- bringen?" Der Uebeltäter verschwand freiwillig. Die Perlen der Gaby DesliS. — Yin mißglückter Diebstahl. Vor einigen Tagen ist in London ein Buch erschienen, das den Titel führt „ Acrooks confesston", die Bs chte eines Gent- lemendiebes. Darin berichtet der den Strafrichtern Londons unter dem Namen „Sir Basfst Vaugham" wohlbekannte Gent- lemenhochstapler über seine größten Heldentaten. Eines der lehrreichsten Kapitel dieses Buches ist aber die Schilderung eines mißglückten Perlendiebstahles. Eines Tages hatte Vaugham die Einladung eines anderen Meisterdiebcs zu e'nem vornehmen Mittagessen bekommen und angenommen. Dieser andere, Boß Rogan, schlug ihm vor, das Perlenhals band der bekannten Varietekünstlerin Gaby Deslys zu stehlen. Vaugham war einverstanden und schildert nun sein Erlebnis folgendermaßen: Schon am nächsten Abend saß >'ch in einer Loge im Theater, wo Gaby Deslys auftrat und während der ganzen Vorstellung verlor ich keinen Blick von der kleinen, ele ganten Erschetnunqn auf der Bühne. Der Vorhang ging für den dritten Akt hoch und e>'n ahnungsvolles Flüstern im Zuschaüerraum, da die Künstlerin mit ihren Perlen, die sie von einem königlichen Freund erhalten hatte, austrat. Nach Schluß der Vorstellung sandte ich Gaby Deslys einen großen Strauß roter Rosen, zusammen mit meiner Karte. Ich hatte nicht die geringste Erfahrung mit Schauspielerinnen und war deshalb ganz verwundert, als mir diese Aufmerksamkeit keine Antwort einbrachte. Ich kam auch am nächsten Abend und sandte abermals Rosen. Wieder ke'ne Antwort. Am dritten Abend war sie sichtlich überzeugt, daß ich ein Mann mit redlichen Absichten war. Ich bekam meine Belohnung tn Form eines kleinen Schreibens, worin sie mich bat, an den Bühnenausgang nach der Vorstellung zu kommen. Nun brachte 'ch Abend fürzAbend im Theater zu und sehr oft in der Ge- sellschaft der Künstlerin als Kavalier in einem Speisehaus oder- einem Nachtkabarett. Schließlich enrdeckte 'ch zu meinem , nicht geringen Schrecken, daß ich mich allmählich ernstlich in das Opfer verliebte, bas ich ausplündern sollte. Ich ver suchte zu vergessen, von wessen Geld ich lebte und weshalb 'ch eigentlich die Bekanntschaft der schönen Gaby Deslys gemacht hatte. Aber es ist nicht so einfach, in unseren Krisen zu ver sessen. Man kann von Boß Rogan sagen was man will, aber er ist kein Philantroph. Bald erfuhr 'ch, daß er etwas von den Geldern erwartete, die er in das Unternehmen gesteckt, aber ich war verliebt und konnte mein Werk n'cht fortsetzen, sondern mußte ihr alles beichten. Rund heraus sagte ich ihr, daß der Mann, der ihr so estrig den Hof gemacht, ein ge wöhnlicher Verbrecher sei, der ihre Juwelen stehlen sollte. Sie stand gegen die Wand gelehnt und hörte mein Bekennt nis, an. D'e berühmten Perlen glänzren matt an ihrem Hals. Ich erwartete einen Zornesausbruch und den Ruf nach! der Polizei. Aber sie war vollkommen ruhig. Zündete sicki gemächlich eine Zigarette an und schh'eßlich sagte sie: „Ich bin! froh, Bassil, daß Sie mir das selbst erzählten. Hätte ich es auf Umwegen erfahren, so wäre eine Anze'gc bei der Polizei notwendig geworden. Nun ist es das Beste, sie verschwinden " Mit einem halb mitleid'gen, halb verächtlichen Ausdruck nahm sie ihre Perlen ab und warf sie mir zu: „Da, nehmen Sie und geben Sie es Ihren Freunden!" Ich bebte am ganzen Kör-, per. „Aber das kann 'ch doch nicht anuehmen." — „Tun Sie, was ich sagte!" — Und sie stieß mich hinaus zur Tür. Unten auf der Straße hielt ein Kraftwagen. Ich erspähte Boß Rogan darinnen. Er zog mich h'nein und auf dem Weg zu * seinem Klub gab ich ihm die Perlen. „Guter Gott" hörte ich ihn murmeln. W'r betraten das Rauchzimmer, das vollkom men leer war. Boß sah den Raub genauer an. Plötzlich ver änderten sich seine Gesichrszüge. „Du Idiotenvieh! Die sind ja falsch! Tas ist sa nur eine Nachahmung der echten Perlen!" Gta-t un- Eoa- lm Vrutschr» N-ich. Bet der Volkszählung vom 10. Juni 1925 sind in Deut schen Reich ohne Saargebiet insgesamt 561 Gemeinden mit über 10 000 Einwohnern ermittelt worden. Diese 5S1 Ge meinden, die ihrer Zahl nach nur 0,88 v H. der Gesamtzahl der politischen Gemeinden ausmachen (rund 03 000), umfassen nicht weniger als 28,8 Millionen Einwohner oder 46,1 v. H. der gesamten Reichsbevölkerung. Allein auf die 45 deutschen Großstädte (d. s. die Gemeinden mit über 100 000 Anwoh nern) entfallen 16,4 Mill. Einwohner oder 26,2 v. H. der Reichsbevölkerung. ES lebt sonach heute fast die Hälfte der gesamten ReichSöevölkerung in Gemeinden mit über 10 000 Einwohnern und Wer ein Viertel der Reichsbevölkerung ent fällt tm besonderen auf ble Großstädte. 1871 bezifferte sich der Anteil der Gemeinden mit Wer 10000 Einwohnern erst auf 17,4 v.S H., der der damaligen 8 Großstädte sogar nur auf 4,8 p H. Die Einwohnerzahlen (ortSanwefenbe Bevölkerung) und die Entwicklung feder einzelnen Gemeinde mit über 10 000 Anwohnern (nach den Zählungen 1910, 1919, 1925), desgleichen Angaben Über Fläche, Einwohnerzahl und Ent wicklung der kleinen Verwaltungsbezirke, der Regierungsbe zirke, Provinzen, Länder und des Reichs werben in dem soeben tm Verlag von Reimar Hobbing, Berlin, erschienenen Sonderheft 2 der vom Statlst-'schen Reichsamt herausgegebe nen Zeitschrift „Wirtschaft und Statistik" veröffentlicht (unter dem Titel „Vorläuyge Ergebnisse der Volkszählung im Dcuschen Reich vom 16. Juni 1925", 72 Seiten, 16 graphische Darstellungen, Preis 8 RM.). In einem besonderen Anhang der Schrift werben Angehende Nachweise über Fläche und Be völkerung (letztere gegliedert nach Geschlecht, Muttersprache und Religionsbekenntnis i. I. 1910) der vom Deutschen Reich abgetretenen Gebiete und des Abstimmungsgebiets an der Saar gegeben. Sven Hebst: über seine Kritiker. Die Stockholmer Zeitung „Astonbladet" hat bei verschiedenen bekannteren Schrift stellern sich umgefragt, wie sie über ihre Kritiker denken-, da bei ist von Dr. Sven Hedi'n folgende bezeichnende Antwort eingegangen: „Ich selbst habe nur angenehme Erfahrungen mit den Herren Kritikern gemacht; vor allem scheinen sie sich durch Loyalität in der Beurteilung auszuzeichnen, sie be mühen sich, nach Möglichkeit die Verhältnisse zu erforschen, mit denen sich ihre Kritk befassen soll. Was mein besonderes Gebiet anbclangt, so stelle ich mit Vergnügen fest daß die Zeitung in der Allgemeinheit auch die geschicktesten Federn zur Burteilung sucht. Gilt es, eine Arbeit aus der Erdkunde zu beurteilen, sc> wird damit eine geographisch erfahrene Persön lichkeit betraut, gilt es eine archäologische Arbeit, so bekommt eine auf diesem Gebiete geschulte Persönlichkeit das Wort. Die Zeitungen haben demnach im allgemeinen dafür gesorgt, daß das schwere Amt des Kritikers in die rechten Hände gelegt wird. Es ist dies allerdings eine Forderung, die man in einem Kutlurkand mit Recht erheben darf; aber b'e Bemühun gen darum sind gleichwohl ruhmeS- und dankeswcrt. Der* Roman von Kans Land. Vertrieb: Earl-Duncker-Verlag, Berlin W. 62. (L2 Fortsetzung.) JetzL ging Gert noch einmal -us den Man an der Seeseiie. Ließ sein Auge über Meer und Sestads schweifen. Nein — war der Ort entzückend! Die Reihe der Weißen Strandvillen, die in gra ziösem Bogen das Seeufcr säumten, lagen blendend im Sonnengolde und gaben dem Bilde etwas Italienisches-, was an Liivte.rastimmung gemahnte. Ach — dachte Gert — hier eine Woche mit Ta mara. Zn diesem Wald- uud meernmrauschten Zausber- neste. . ' Gert stand lange n.rd träumte davon. Tann sah er s> leibhaftig aus der Landungsbrücke stehlen — ganz in Weis; gekleidet, mit einem großen Herrn tn weitzee Scvl'iitrachl Wahrhaftig — er hatte schon Gtnnestüuschungen — Gr strich über die Augen, blickte noch einmal scharf auf -en Sceftcg hinaus, der jetzt ganz leer von Menscher:, war. -cur draußen an seinem ""sde schaukelte die schöne Jacht aus der weichen Tllnun^ever stillen See. Dreiviertel schlug die Uhr des Kurhauses mit ihrer feinen, silberMngendeu, für diese Stille hier schön ab°« gestimmten Schlagglocke. Nun also rasch Toilette gemacht. Gert legte sein Rauchjackett an, schwarze Geidert- strümpfe, offene, schleifengeschmückte LackpumPS. Mit dem Schlage sieben war er fertig. Hing seinen schwär zen, faltigen Abendmantel, der mit schwarzem AtlaS gefüttert war, um und setzte einen schwarzen Hut auf. Ter Zylinder schien ihm doch gar zu ftlmmäßig, in dieser ländlichen Umgebung stillos. Sr war dasür fast so schon zu sslonmLßir g«N«st tret. Aber — immerhin — man hatte ihn doch zum Tiner geladen. Tie Weißen, dänischen Wildlederhandschuhe schwen kend, stand Gert jetzt vor dem Stehspiegel und schaute sich an. Besserer Leichenbitter — dachte er und wünschte bloß von Herzen, dem Fräulein Degen so zu miß fallen, daß sie ihn aus den ersten Blick sa,on ablehnte. Jetzt gab er sich einen Ruck!. Los also! Er stieg dis läuftrLelsate, breite Hvleltreppe hin ab in die Halle. Fragte den Portier, ob der Herr Ge neraldirektor Degen aus Berlin gekommen sei. „Tie Herrschaften erwarwn Herrn Direktor WaU- jcn schon auf der Terrasse." Gert wurde blaß. Er wußte nicht, weshalb ge rade bei dieser Meldung sein Herz so stürmisch pochte. Er wußte nicht, weshalb urplötzlich sich eine Zentnerlast auf seine Brust legte, als stehe er vor einem Schicksalö- moment der ihm sein ganzes Leven aus den Fugen jagen wvMe. i Ihm war ganz taumelig, als hält er Gott weiß was getrunken. Er mußte seine ganze Kraft znsan men- reißen, um jetzt aufrecht und gestrafft, festen Schrittes die Terrasse zu betxeten, auf der er von ferne schon einen einzigen Tisch mit mehreren Personen besetzt sah. Gin vierschrötiger, riesiger, weißbärtiger Herr tm schwarzen Cut, mit kahlem Haupt, erhob sich. Kami eilig Gert entgegen, streckte ihm die Hand hin, stellte sich vor. „Gottlob Liegen. Freue mich, daß Sie gekom men sind, Herr Waltjeu! Wir erwarten Sie!" Gert schlug in die Löwenpranke des Alten ein und folgte ihm zu dem festlich gedeckten Lisch, an drm zwei Damen saßen und ein großer, massiger Herr tn weißer Seglertrach! L-mtt Jachtklubmütze. Die alte Lame, in schwarzer Seide, klein, weißhaarig, mit einem Umhang, wandte den Kopf soeben Gert entgegen — und ihr ge genüber — ganz in Weißen Ehediol gekleidet — in Stock uicd Jackett — saß — Tamara — leibhaftig — Tamara. Gert riß dis Augen auf, wankte, griff in die Luft, als wollte er Hall suchen — denn — er fieberte — hatte Traum- und Wahnvorstellungen — er sah ja doch. — so scharf er auch hinblickte — sah er dort an jenem Tische — Tamara sitzen — und immer wieder Tamara. Auch sie starrte auf Gert, als tauche ein Gespenst vor ihr auf. Ja — ein Gespenst — in Ottos Gestalt! Tamara ward so weiß wie das Tischtuch. Jetzt war Gert am Tische äuge langt. Alle er hoben sich. Gottlob Tiegen stellte vpr. „Meine Fvan — Herr Waltjen. Herr Kammersänger Michael Kornelius — meine Tochter Detta." Tetta? Gert machte verwunderte Augen. Ter Kammersänger rief mit seiner Hellen, Mächti gen Stimme: „Ja, ju.ager Herr, daö ist was Neues! Was?! Delta haben Sie als Vornamen bisher nicht gekannt! Gelt? Das Fräulein hat sich den .Namen selbst geschaffen. Ist Berta getauft. Sagte als zwei jähriges Gör immer Detta von sich selbst, weil sie Berta nlcht'nussprechen konnte. Und so heißt sie heute bei un» allcn Detta Dcgeu. Klingt ganz apart, gelt, Herr Waltjen?" Gert wollte antworten, aber die Stimme versagte ihm. - i > l i.j i i I j I's l Eine kurze Panse entstand. Gert Letzte sich auf den ihm vom alten Herrn zugewiesenen breiten, Wei ßen. kissenbelegten Halzsessel — Tamara gegenüber. Sie machte noch immer den Eindruck eine» MarmorbtldeS. Jetzt endlich sagte Gert: ,Ja, Herr Kammersänger, Tetta ist originell. Klingt rAend. Und «» mag gewiß schütz sein, einen Mmen ganz für sich allein auf der Welt LU haben." „Wie war die Fahrt hierher, Herr Waltjen?" „Lanke, Herr Generaldirektor, prachtvoll." ,Ha," »its der AU», „und -Ls «ktt-rch-t» tzaden