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Seilage N«ftvee Tageblatt, donnerstag, -en 17. Dezember l»2S Nr. 2-2 von nferenz dem Untersuchungs ¬ checken etwa ver- und Die Arme sanken ihm wie leblos am Körper herab, i sinnige LiebeSlogik, die sie den flehen und meiden Netz, Trünen liefen ihm Aber die Dangen. Lia hob er die l der sie liebte in Lnal und Lämmer. I ^»! Zur Förderung der des Absatzes der das Restaurant des »bische Kon- »trd voraus treten. Di« llem zu den ehmen. Das Dr. Benesch lnerkennung ^echoslowaket t sich der dem Sow- ,d die Bor- Baluqdzttsch in Belgrad ilanb eine der es die mgegenüber einem Bal- Zugoslawien habe. Auch mit Vulga res Balkan fragen auf sei. Iugo- iferenz der folge «Uen iahe- dend il der bten. cht der itt, die -owset« ei Be. PichuS isizlert Oesterreich r Wiener r Rechts- , welche ige ver- Deutschen sität ver dat die 8'en eine >ere Per- ildkronen ;altn'ssen d über- ie Unter- ige nicht nen setzt ng nicht »fessoren- waltung Gelehrte 'kommen l große sine Ge- - solchen beilegen wodurch serabge» rufe der t wird, rfte im ' selbst iekinden >chst be« öeträge !xplo> sonen Drakonische Bestrafung eines Nazareners. Es wurde schon des öfteren gemeldet, daß in Jugosla wien und Rumänien seit der Beendigung des Weltkrieges eine lebkafte Tätigkeit verschiedener, b'sher auf dem Balkan unbe kannter religiöser Sekten eingesetzt habe, Vor allem sind es die Nazarener, welche eifrig um Anhänger wer ben und in manchen Ortschaften tatsächlich bereits über starke Gemeinden verfügen. Die Behörden treten den Sektierern 'n der jüngsten Zeit mit aller Schärfe entgegen und wenden ihre Aufmerksamkeit besonders den Nazarenern zu, da diese den Militärd'enst mit der Wa'fe verwe'gern. In Uesküb stand dieser Tage wieder ein Infanterist vor dem Kriegsge richt, der sich geweigert hat, ein Gewehr in d'e Hand zu nehmen und dem Könige den Treueid zu leisten. Er ver- te'digte sich damit, daß er schon seit seinem vierzehnten Lebensjahr Nazarener sei und das Evangelium es ihm ver biete, gegen seine Mitmenschen die Waffe zu erheben. Das Kriegsgericht verurteilte den glaubensfesten Soldaten zu 8^ Jahren Kerker. Runä um äie Welt pöhosr» Loh. Ei» M-r-sr LL -ahr» »ach -er Lat vor Serlcht. Ein vor SS Jahren auf einem keyebten Ausflugs» ort bet Aschaffenburg verübter entsetzlicher Raubmord die Bor, Immission :nz ange- irständigs rtern der der KoM- lest Sach!« en, dar- chverstän- des Böl- rtes wer- und der Forstwirt- Hie Sach, h private lrterl mit catungen zabe der hen, wie Ursprung Australisches Fleisch im Unterhaus. Idee des „Britischen Imperiums" und Reichsprobukte wird seit einiger Zeit für Unterhauses kostenlos australisches Fleisch geliefert. Ein furchtbares Ski-Unglück wird aus Briancon gemeldet. Ein junger, 17sähriger Skiläufer übte sich im Springen, als ihm plötzlich bei der Landung ein Stock brach Die eine Hälfte des Stockes durchbohrte dem Unglücklichen die Brust und tötete ihn auf der Stelle. Schweizer gegen den Orden der französischen Ehrenle gion. Die Vorstände des Schweizer vaterländischen Ver bandes haben sich mit der in letzter Zett in der Schweiz stark zunehmenden Verleihung des Ordens der französischen Ehren legion an Schweizer Amts- und Privatpersonen beschäftigt und eine Resolution kestgestellt, wonach die Annahme dieses Ordens in Widerspruch mit den Empfindungen beS Schwe Volkes steht. Vom Bundesrat wird verlangt, daß er darüber wache, daß dem Artikel der Bundesverfassung, der den Mit gliedern von Behörden die Annahme von Orden verbietet, streng Folge geleistet wird. Die Drusen überfallen Transporte der Wahablten. Drusenbanden überfielen eine Automobilkarawane, die Waren Ibn Sauds transportierte, bei ihrer Abreise aus Damaskus. Bei dem Ueberfall wurden vier Automobile in Brand gesteckt. Der Ueberfall kann als Beweis dafür angesehen werden, daß die Rebellen ganz undiszipliniert find. Großer Brand in Neuyork. Vier Frauen und ein Mann sind hier einem großen Brande zum Opfer gefallen. 16 Fa milien wurden von der Feuerwehr aus Lebensgefahr gerettet. Raubüberfall in Berlin. Niedergeschlagen, gefesselt und beraubt wurde am Dienstag nachmittag eine 78jährige Frau, die mit ihrem Ehemann in Neukölln ein Milchgeschäft betreibt. Die von der Kriminalpolizei angestellten Erkundigungen haben jedoch Zweifel an dem von dem Ehepaar geschilderten Ueberfall ergeben. Von den Tätern fehlt jede Spur. Fünf Fi cher ertrunken. Trotz des an der ganzen Ostsee küste herrschenden hohen Seeganges waren am Montag abend mehrere Fischer aus Krolower Strand zum Fischfang ausge fahren. Am Dinstag morgen trieb eines dieser Fischerboote, in welchem sich fünf Personen befunden hatten, ohne d'e Be satzung ans Land. Die fünf Fischer sind wahrscheinlich er trunken. Acht Arbeiter in einem Steinbruck getötet. Wie die Voss. Ztg. aus München meldet, ereignete sich am Dienstag in einem Steinbruch bei Fürstenstein in der Nähe von Passau em schweres Unglück. Dort Men sich plötzlich gewaltige Fels- massen los, stürzten herab und begruben 11 Arbeiter unter sich. 8 von ihnen wurden getötet, 3 schwer verletzt Mit der Sektflafche erschlagen. Der Weinwirt Jaide in Frankfurt a. M., ein früherer Rennfahrer, wurde von seiner Büfettdame mit einer Sektslasche erschlagen, weil er sie, wie schon wiederholt, tätlich angriff. FamAientragödie. Nach einer Meldung des Berl. Lokal- cmzeigers aus Bassersdorf (Kanton Zürich) epchoß der 22säh- rige Schmied Adolf Nufer wegen Familienstrettigkeiten seine Frau und sein wenige Monaten altes Kind. Dann sagte er sick eine Kugel durch den Kopf, die seinen sofortigen Tod herbei führte. Ein Hauptmann de» tschechischen Generalftabes als russischer Spion. „Kurier Codzienny" meldet aus Lemberg, daß unter dem Verdacht der Spionage zugunsten Sowjet rußlands dort der Hauptmann des tschechischen Generalftabes Pospsschil verhaftet wurde. Die Verhaftung hat großes Aufsehen hervorgerufen, da auch bas tschechische Konsulat in Lemberg in die Affäre verwickelt sein soll. Ingenieur Krieger, der Besitzer des Autos, vernommen. Aus st« Frage des Vorsitzenden gab er an, mit Pöhner seit ISIS n engerer Freundschaft gestanden zu haben. Am CharsamS- ag habe er beschlossen, mit Pöhner eine Autotour zu unter» ,ehmen. Bet der Ortschaft Unterast sei da» Unglück passiert, m dessen Etnzelhekten er sich nicht mehr erinnern könne, da r erst mehrere Tage später das Bewußtsein wieder erlangt ja-e. Den Chauffeur treffe keine Schuld. Er habe seinen lhauffeur auch nicht entlassen, weil er der festen Ueberzeugung ft. baß nicht eine Verfehlung des Chauffeurs da» Unglück ver- chuldet habe, sondern die Konstruktion des Rades und die chlechte Straße. Die Verhandlung wurde auf Mittwoch vor- chlechte Straße. Die Verhandlung wurde auf Mittwoch nittag vertagt. Fünf Todsfätle infolge Kohtenoxyd-Sasoergiftung. Breslqu, 1ö. Dezember Infolge Einströmens kohlenoxybgas erkrankten im Erziehungshaus „Evangelisches Kaqbalenenstift" in Deutsch-Lissa bei Breslau neun weibliche siäqlinge. Die herbeiqerufenen Aer-te vermochten noch vier Zöglinge zu retten, während fünf nicht mehr ins Leben zurück- ,i!rufen werden konnten. Bon dem bedauerlichen Unglück sind d e Angehörigen «sofort telegraphisch in Kenntnis gesetzt Die amtlichen Feststellungen von ärztlichen und ofentechni- schen Sachverständigen haben ergeben, daß der tödliche Unfall von fünf Zöglingen im Magbalenenstift in Deutsch - Lissa au einen unvochergeiehenen Zufall zurückzuführen ist. Als Todes ursache ist zweifelsfrei Einatmen von Kohlenoxydgas festgestellt morden, das dem Füllofen entströmt sein muß. Es wird wiederholt, daß von den vier Ueberlebenden drei wohlauf und auch der vierte außer Lebensgefahr ist Die zunächst von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmten Leichen sind freigegeben worden. ' Sollte er hinfahren? Ja! G» reizte ihn, zu sehen und zu hören, was diese Geschäftsleute ihm! sa gen., wie sie diesen kommerziellen HerzenSschacher apis sangen und in hie Wege leiten wollten. Gr mußte — wußte den Schlußstrich machen unter das nun beendete Kapitel, da» Tamara» Namen trug. Tas geschah — geschah gründlich und entscheidend genug, wenn er jetzt zur Brautschau sich begab. Gr wollte es tun. Gr entschloß sich jetzt dazu, so unfaßlich es ihm selbst im Augenblick erschien. Ihn trieb auch die menschliche Neugierde, den alten Herrn Gottlob Degen einmal endlich von Angesicht zu sehen, diesen harten Mann, mit dem er seit Monaten nun schon so verbissen rang um ein geschäftliche» Zie( das ihnen beiden begehrenswert und vorteilhaft er schien und da» bisher für beide nicht erreichbar gewesen, weil jeder dem anderen an kaufmännischer Gerissenheit ebenbürtig und völlig gewachsen gewesen. Jetzt warf der andere seine eigene Tochter in die Wagschalet da mit die errungenen Vorteile ja nicht sstwa.einmal in (fremde Hände gerieten. Diese Sorge .diese geizig« Angst brachten den alten, verschlagenen Harpagon auf den KupplergedanVen, die beiden zu fusionierenden Jndustriewerke durch «ine Per sonalunion in Gestalt einer Ehe der beiderseitigen Ev» den zusammenzubrtngen. Auch diese Tochter Degen» in Person zu sehen, reizte Gert. Wie sah sie wohl au»? Welcher Ack war sie, die man ihm zumutete, leben-lang al» fttne Frau durchs Leben zu schleppen, nur damit ein Geschäft, «ine kaufmännische Berechnung, -um Abschluß gelangt«? Die» alle» wollte er tun, ansehen, Prüft», an sich Vvrbeizsehen lassen — während di« Gehnsucht in ihm — die Sehnsucht nach der V«rlovenen schmerzhaft in ihm wühlte. Ja - so wahnsinnig «» war, sein« schwäre lUwr» Erschütterung, in der er verzwetftlt nach einem Eteich» gewicht suchte, trieb, Peitschte ihn -u dieftär tzolttn Tchrttt. (Fortsetzung folgte iente emen der Legi- worden, vorberefte, Regierung Der rnl^ßft Kiiufiletswl^ Ein« nicht alltägliche Etfersucht»tragöbi« Hai sich dieser Lag« nach «in«r Meldung in Mailand abgespielt. Dort lebt, «in« zwanzigjährige Kunstfchülertn Rita Pore zusammen mit ihrer Mutter, einer älteren Witwe, die junge Dame -«sucht« mit gutem Erfolg eine Gesangschul«. In dieser Schule lernte sie auch einen jungen Mann kennen namens Chicherteatto, der für eine ter grüßten Hoffnungen der Schule galt, da er über einen ausgezeichneten Tenor verfügte. Di« Fortschritte, die »der junge Mann machte, schienen ihn zu der Hoffnung zu be rechtigen, daß er ein zweiter Caruso würde. Der junge Mann und die junge Dame waren einig in ter Liebe zur Kunst, sie stuberten eifrig zusammen und verliebten sich schließlich in einander» Herr Egido holte Fräulein Rita treu, drav und redlich zur Stunde ab und begleitete sie treu, brav und red lich wieder nach Haus«. Da» Bild änderte sich mit «wem Schlage, als die Gemeinde Montagnana, die bisher ein Sti pendium für den Sohn ihrer Stadt bewilligt hatte, diese» plötz lich zurückzog. Die Folge war, daß Egido, weil er sein Schul geld nicht bezahlen konnte, von dem Besuche der Schule aus geschlossen wurde. Se'ne Stimmung war daher sehr begreif lich und sie wurde keinesfalls dadurch besser, daß er erfuhr, welch glänzende Erfolge seine Verlobte erzielte. Eine unge heuere Eifersucht erwachte in 'hm. Und zwar nicht etwa Eifersucht auf einen anderen Liebhaber, sondern einfach Reid und Eifersucht auf die künstlerischen Erolge seiner Angebeteten. So kam es, daß er nach einer erregten Auseinandersetzung plötzlich zum Messer griff und damit die Wangen feiner An gebeteten blut'g mißhandelte. Auf die Hilferufe der jung«» Dame und ihrer Mutter kamen Nachbarn herbei und der Täter ergriff die Flucht. Sein blutüberströmte« Opfer wurde schleu nigst kn ein Krankenhaus gebracht. Die Aerzte erklärten die Wunden an sich zwar nicht gefählich, aber immerhin waren die Schin'tte so tief, baß die Wunden vernäht werden mußten, so daß aller Voraussicht nach zwei große entstellende Narben im Gesicht der jungen Sängerin zurücköleiben werden. An eine Ausübung «hres künstlerischen Berufes kann die junge Dame infolgedessen nicht mehr denken. Die Polizei nahm so fort d'e Verfolgung nach dem Täter auf; dieser irrte noch einen Tag lang wie wahnsinnig in der Umgebung von Mai land umher und stellte sich bann selbst dem Untersuchungs richter. Der Lie-erknfig. Roman voa Hans Land. Vertrieb: Carl-Duncker-Derlag, Berlin W. 62. (20 Fortsetzung.) Telephon — da» bedeutete nichts Gute«. Tamara meldet« stch. Ahr« Stimm« klang tonlos und sehr bedrückt. „Mein Lieber — mein liebster Mensch auf der Welt — du —" Lange Pause. Dann ein Aufschluchzen, Verstummen Gert schrie angstvoll: „Tamara, kommst du hurte nicht?!" „Ich kann nicht. GS ist unntöglich. Ich bin zweifelt! Ich muß -"Muß —" Sie weinte wieder. j „Tamarai Tamara!" rief Gert sehnsüchtig gequält. i „Lebe Wohl — lebe wohl —s du — du —" Dann ein Verstummen. i „Tamara!" Gert rief e» schmerzvoll und bang. Horchte, horcht« mit klopfendem Herzen —> atemlos — Nicht» mehr — nicht» mehr — — Totenstille. Kein weiterer Laut i Lange stand Gert — den Hörer am Ohr — ver zweifelt wartend — umsonst —« alle» blieb still Vorbei, vorbei — au» — —< La seufzt« er tief — tief! auf. Dann hing er den Hörer an, schlich gebeugt nach Avalun zurück. Gr lief durch da» Zimmer, warf sich in den Sessel am Kamin, «r, ».amara ueore uuo vrrnn-enue «cymerzr^ . stierte in da» schwarze Loch der Feuerung. Tjann ging ihren Verlust jetzt erlitt? Sollte er hinfahren? er zum Flügel. Gr öffnete ihn, setzte sich vor di« Tasten ! vr- «»r-k-n vi- und stierte auf sie. Lange saß er so. Dann hob er die Hände, unter seinen Fingern erklangen nun di« nacht dunklen Akkorde de» letzten Satze» der Pathetischen Sym phonie Tschatkowskh», da» Hohe Lied der Melancholie. Dann urplötzlich hielt Gert ein. Die Tön« brachen ab. Der Prozeß gegen den Chauffeur. i München, 1ö. Dezember. Am Schluß de« ersten Ver- wird soeben vor dem Schwurgericht Aschaffenburg auft jandlungStage» im Prozeß gegen den Chauffeur Keuper wurde gerollt. D«te Verhandlung begann am Dien»tag unter Ingenieur Krieger, der Besitzer de» Auto», vernommen. Auf großem Andrang de» Publikum» und unter Anwesen- ' '"kett zahlreicher Pressevertreter. Die LS Jahr« alte Telephonistin Josephine Haa» au» Bamberg verbrachte im Juli 1908 ihren kurzen Erholungsurlaub bet ihrem Bruder in Aschaffenburg. St« hatte am SO. Juli nach' mittag» einen Spaziergang unternommen .und kehrte nicht zurück. Gin« von der gesamten Poltzetmannschast Aschaffenburgs dorgenommen« Streift hatte da» Er gebnis, daß in einem Gebüsch die entsetzlich -»gerichtet« Leiche der jungen Dame aufgesunden wurde, Däe Leiche hatte 18 schwer« Stichwunden. Nach Lage der Dinge mußte ein verzweifelter Kamps zwischen dem Mörder und sei nem Opfer stattgefunden haben. Drr Verbrecher Hatte der Leiche die goldene Uhr und di« Geldbörse mit In halt weggenommen. , Ter Verdacht der Täterschaft richtete sich im Laufe der Zett geien verschiedene Personen, doch waren die Beweise nicht ausreichend. So find Jahrzehnte vergangen, ohne daß e» gelang, Licht in die Angelegenheit zu brin gen. Schon früher hatten sich Verdachtsmomente gegen den Metzger Benno Umhöfer aus Würzburg gerichtet, gegen den sich durch neue eidliche Zeugenaussagen das BewetSmaterial so verdichtete, daß gegen ihn das Ver fahren eröffnet werden konnte. Er ist im Jahre 1367 in Sachsen geboren, wohnte zuletzt in Würzburg -und war früher in Aschaffenburg tätig. Zu der jetzt begon nenen Verhandlung vor dem Schwurgericht sind 44 Zeugen geladen. ' Ter Angeklagte gab nach Verlesung des ihm zur Last gelegten Verbrechens des Raubmordes an, daß. er mit der Sache nichts zu tun habe. Durch, die seit sieben Monaten währende Untersuchungshaft sei er seelisch und körperlich gebrochen und verweigere jede Aussage. Als erste Zeugin wurde die Schwester der Ermordeten, die Postsekretärin Dorothea Haas aus Bamberg, vernom men, die angab, ihre Schwester habe in einer gewissen Beklemmung oder einer Vorahnung den Besuch nach Aschaffenburg angetreten. TI« vorgelegte Tamenuhr, die vor einiger Zeit in der Abortgrube einxS Gasthauses in Aschaffenburg, in dem der jetzige Angeklagte tätig war, gefunden wurde, konnte von der Zeugin als das Eigentum ihrer ermordeten Schwester, bezeichnet werden. Tie Verhandlung dürste drei Tage in, Anspruch nehmen. ! > ! Hände, barg sein Gesicht darein — und brach in «in Schluchzen aus — — Tie Erinnerungen schlichen wie graue Gespenster aus allen Ecken des vertrauten Raumes und drangen ungestüm aus ihn ein. Tie Leere, die Oede, die Ver lassenheit legten sich beklemmend auf seine Brust. Sein schmerzendes Herz krampfte sich zusammen. Da sprang er auf, nahm eilig Hut und Stock und stürmte fort — eilte die Treppe hinab — ins Freie. Auf endüosen Wegen durchlief er di« Stadt. Der linde Juniabend lag rosig über den Straßen. Durch Schwärme behaglich Schlendernder trug Gert sein Herzeleid — bleiiMund gebeugt. Tann flüchtete er ermüdet in eine leere Wein stube, in deren letzten Winkel er sich setzte. Beim Glase Rheinwein überschlug er, was er nun beginnen sollte. vergessen — vergessen — da» Verlorene vergessen. GS gab keine andere Rettung jetzt für ihn. Gr mutzte, wollte wetterleben, stch den Seine» und seiner Arbeit erhalten, er mußte zu diesem Zweck einen raschen Dekorationswechsel vornehmen. Eine Reise — eine Aenderung des Ortes. Vielleicht nur eine kurze — aber gleich — sofort — auf der Stelle mutzte e» sein. Andere Luft — andere Umgebung. Heraus au» dieser Stadt, in deren Häusermeer irgendwo Tamara steckt« und litt — litt wie er selbst. Heiligendamm! Gs lag am Meere. An der meck lenburgischen Küste. Tort saß morgen abend der alt« Herr Legen auf der Terrasse des Kurhauses mit seiner Tochter und erwartete ihn. Sollte er dorthin fahren? Gr, Ser Tamara 'liebte und brenn-ende Schmerzen um Grotesker Gedanke! Sich hie Braut onsehen, die sie ihm zugedacht — au» GeschästSberechnungen — au- kaufmännischen Kalkülen heraus. Etheuklilb. HchsuUKK. Sollte er hinfahren? Ja. Au» Trotz gegen sein bittere» Leid. Äu» Widerspruch gegen Tamara» Wahn-