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v. erei -»Ich« ^Mitteln hlvssen. ^birgr« 'M. «W» k .. Ver- )ütunß en. d. »l. ;en estem mge- ntaer d. Bl. Ke !NlW i. ri*. rb«t«n. !Us im» Mer Tageblatt Dr. 291 Mittwoch, cken IS. Dezember 1S2S 20. Zahroang Petit,,», ftir »«,«»,,» »u» ft«, «,» Um,«,,»» w ««— »«,««< ft«»«»,,» « «,l»pf,«»»„ «,ki,»,.P,M,,It, « «,t»p»,»»»>, »tttch, -,«, « «,l»,ft»«»i,. e»l»gramm„ Lag,blatt ftu,,rzg«dlrg,. Enttzallen- -lr amtliche« Sekaoatmachoagr« -er Rate» -re Sta-t u«ö Ser Amtsgericht» fioe. p-stsch«k.«-vt- Mmt Leipzig Nr. 1»», M-M Anzeiger für das Erzgebirge Kochs Bemühungen. Der Abgeordnete Koch hat syfiort mtt den Arbei ten zur Regierungsbildung begonnen. In seiner Woh nung konferierte er Montag vormittag mit den Abgeord neten Fehrenbach und Marx. Gin Ergebnis seiner Be sprechung ist noch nicht bekannt. Um 2 Uhr ist die demokratische Fraktion im Reichstag zu einer Sitzung zusammengetreten. Man darf wohl annehmen, daß- der Abgeordnete Koch dort über die Ergebnisse seiner Be sprechungen, die sich inzwischen auch auf die.Führer der Sozialdemokraten, Müller-Franken, Wels und Dittmann, erstreckt haben, berichten wird. Am Nachmittag besprach sich Dr. Koch mit dem LSolkSparteiler Dr. Scholz. Las Ergebnis der Besprechungen mit den -frak- tionsvorsitzenden war, daß eine prinzipielle Ablehnung von keiner Seite ausgesprochen worden ist. Auch die Deutsche Volkspartei hat sich bereit erklärt, in eine Dis kussion über die sozialdemokratischen 16 Punkte ein- zutreten. Lamit ist vorläufig die Basis geschaffen für sachliche und detaillierte Verhandlungen über das Ar beitsprogramm der Großen Koalition. Montag nach dem Plenum zusammengetreben sind, aber sich noch nicht entscheidend äußern konnten. Von anderer Seite wird noch mitgeteilt, Abg. Dr. Koch hat nach einer Besprechung mit den Parteiführern erklärt, daß er auf Grund der gewonnenen Eindrücke von sich aus ein Programm für die große Koalition aus arbeiten werde, das er am heutigen Dienstag in einer gemeinsamen Besprechung sämtlicher Parteien vorlegen und zur Diskussion stellen will, so daß sich sehr rasch ergeben werde, ob die sachliche Voraussetzung für das Zustandekommen der neuen Mehrheit gegeben werden kann oder nicht. Genannt werden für das Amt des Vizekanzlers Hermann Müller, der übrigens auch dem rechten Flügel der großen Koalition wegen seiner loyalen und maßvollen Haltung genehm sein dürfte. Als Außen minister kehrt Dr. Stresemann natürlich wieder. Dr Luther wird als Reichswirtschaftsminister genannt. Marx als Minister für Justiz. Wiederkehren dürfte ebenfalls Dr. Braunsals ArbeitSminister, die Sozial demokraten haben jedenfalls sein Ausscheiden nicht zur Bedingung gemacht. Ebenfalls dürften Postmtnister Stingl und Verkehrsminister Dr. Krone dem Kabi- Es war die Absicht des präsumptiden Reichskanz lers, schon für gestern in den Abendstunden eine gemein same Aussprache aller Fraktionsvorsitzenden herbeizufüh- ren. Selbstverständlich ist von dchser ersten Aussprache noch kein abschließendes Ergebnis zu erwarten, denn eS ist klar, daß es zu sehr langen und schwierigen Aus einandersetzungen zwischen den Parteien kommen wird, wenn die sachliche Diskussion über die einander gsgen- überstehenden Programmforderungen beginnt. Dabei ist es selbstverständlich, daß die letzt« Entscheidung bei den Fraktionen bleibt, die fast ausnahmslos am gestrigen nett wieder angehören. Für das Innenministerium wird der Sozialdemokrat Dir. Köster, gegenwärtig deutscher Gesandter in Lettland, in Erwägung gezogen. Offen wären demnach noch das Finanz- und das Wehrministe- rium. Hierbei sei erwähnt, daß die Sozialdemokraten Dr. Geßler nach wie vor als untragbar für eine Regie rung ansehen, der sie angehören würden. Wilhelm H. über Friedrich August von Sachsen. Aus den Aufzeichnungen des Generaloberst v. Hausen. Immer noch mehrt sich die Fülle der Memoiren und Aus zeichnungen. Jetzt liegt aus Kriegs- und Vorkriegszeit von Dr. Arthur Brabant ein Buch über den Generaloberst Max Freiherr von Hausen vor, »nach je nen Tagebüchern, Auf zeichnungen und Briefen". Hausen war bekanntlich bei Aus bruch des Krieges sächsischer Kr'egsminister und übernahm dann die Führung der dritten Amee, bis er infolge schwerer Erkrankung am 12. September 1914 von diesem Posten ab berufen wurde, ohne «'ne weitere Verwendung im Kriege zu finden. (Dresden 1926, Verlag der Buchdruckeret der Wil helm u. Bertha v. Bensch-Stiftung). Hier seien einige Auf zeichnungen über Gespräche mit dem Ka ser wiedergegeben. Am 1. März 1909 fand gelegentlich der Jahrhundertfeier des Preußischen Kriegsministeriums Frühsrückstasel beim Kaiser statt, zu der Frhr. v. Hausen als sächsischer Kriegs minister zugegen war. Boi und nach der Tafel sprach der Kaiser sehr offen mir Hausen, den er außerordentlich hoch schätzte wegen seiner trefflichen soldatischen Eigenschaften, über den König Fred rich August und über Bülow. Der Kaiser sagte etwa folgendes: „Neber Se. Majestät den Kön'g habe ich mich aüßeror- dentlich gefreutz. Die Rede, die er bei der letzten Rekruten vereidigung in Dresden gehalten hat, war ausgezeichnet. Sein großdeutscher Sinm sein Denken und Empfinden für bas Deutsche Reich >'st mir sehr wertvoll und für andere Bundes fürsten vorbildlich. . . Umso höher erkenne ich dies an, als ich üel den mir doch bekannten alten Dresdner Verhältnissen es nicht ohne weiteres erwarten durfte, daß die Entwicklung Sr. Majestät eine solche Bahn nehmen würde. Zeirrlkche Uebergabe -er Locarnoverträge an -en Völkerbund. Genf, 14. Dez. Im Laufe der heutigen öffentli chen Sitzung des VölkerbundrateS übergab Chamberlain dem RatSPrästdenten Sctaloja in feierlicher Form die Originale des Vertragswertes von Locarno, nämlich den Westpakt, die beiden Schiedsverträge zwischen Deutsch land mit Frankreich bezw. Belgien, die beiden Schieds verträge zwischen Deutschland mit der Tschechoslowakei bezw. Polen und das Schlußprotokoll. Die Rattfizie- rungsurkunden sollen später im Generalsekretariat des Völkerbundes deponiert werden. Die eindrucksvolle Handlung wurde durch kurze Ansprachen Chamberlains und Paul-Boncours erhöht. Chamberlain betonte, daß damit die interessierten Staaten in eine neue Phase ihrer Beziehungen etntreten und durch ihre gegenseitige Garantie des Friedens untereinander den Frieden der Welt festigen. Mit Genugtuung sehe er den Zeitpunkt nahe, an dem auch Deutschland sich dem Völkerbund an schließen werde. Ein ,nor-lsches Locarno*. Moskau, 11. Dez. Anläßlich des Vorschlages des finnischen Völkerbundsvertreters Erich, ein „nordisches Locarno" zu schaffen, weist „Prawda" darauf hin, daß Erich zwar beabsichtige, die Sowjetunion zur Teilnahme an einem Garanttevertrag mit den Randstaaten aufzu fordern, jedoch nur in der Hoffnung, daß die Sowjet union infolge ihrer ablehnenden Haltung dem Völker bund gegenüber eine Absage erteile. Dadurch würden dann die baltischen Staaten Handlungsfreiheit für den Abschluß eines selbständigen Vertrages erlangen. Tas Blatt betrachtet ein „nordisches Locarno" unter Hinweis auf die Sowjetrußland gegenüber unfreundlichen Be sprechungen der baltischen Press« al» Erneuerung Le» Versuche», unter der Leitung und mtt der Unterstützung Englands, einen Bund Finnland», Estlands, Lettland» und Litauen» zu schassen, der sich gegen die Sowjet union richte, einen Bund, den seinerzeit der verstorbene lettisch« Außenminister Meterowitfch vergeblich erstrebte. Auch viermal, so heißt e» in dem Blatt weiter, sei der Plan Erich» von London inspiriert. „Prawda" hofft, daß die Randstaaten sich von der Fruchtlosigkeit und Abenteuerlichkeit solcher Ideen, die ihren wahren nationalen Interessen nur schaden, überzeugen werden. Vorgehen gegen Nulle un- Kube. Zn dem Prozeß gegen den wegen Morde» zu acht Jahren Gefängni» verurteilten Grütte-Lebder hat der Angeklagte Angaben über «in angeblich«» Mordkomplott gegen den Minister Severing und außerdem liber angeb liche Arußerungen der Abgeordneten Kube und Mulle gemacht. Hierzu erfährt der Amtlich« Preußisch» Presse dienst, daß di» «taatßanwaltschaft »»reit» mit der Prü fung der Dach» »»faßt ist und auch di» Frag» prüf»« wird, ob die Angelegenheit dem Oberreichsanwalt Por zulegen sei. . , k ' Vie Erhöhung -er Erwerbölofenunterstützung. Berlin, 14. Dez. Die vom Reichstag beschlossene Erhöhung der Erwerbslosenunterstützung bedarf noch der Verhandlung mit dem Reichsrat. Tiiese Verhandlung ist mit der größten Beschleunigung angesetzt worden, so daß es möglich sein wird, die Erhöhungen bereits mit dem 21. Dezember 1925 in Kraft zu treten und noch vor Weihnachten den Erwerbslosen zugute kommen lassen. Die gewünschte Erhöhung vom 15. Dezember 1925 ab war begreiflicherweise nicht möglich, da bis zu diesem Termin die notwendig« Verhandlung mit dem RetchSrat sich nicht hätte ermöglichen lassen. Arbeitsgemeinschaft -eutscher Lan-smannschaften. Berlin, 14. Dez. Auf Einladung der Arbeitsge meinschaft deutscher Landsmannschaften in Berlin sprach heute Reichsaußenminister Dr. Stresemann über Ue außenpolitische Lage in besonderem Hinblick auf Locarno. Nach dem Vortrage fand eine Aussprache statt, an der sich u. a. für die deutschen Westverbände Prof. Dr. Rühl- mann, für den Bund der deutschen Ostverbände Gene ral von Wrisburg, für den österreichisch-deutschen Volks bund Schriftführer Hermann Kienzl beteiligten. Tier erste Vorsitzende des Reichsverbandes der Rheinländer Dr. Kaufmann schloß die Versammlung mtt den Worten: „Wir alle hoffen dringend, daß in dem Abkommen von Locarno der eurppätsche Friedensgedanke geboren wor den ist, der einen endgültigen Verzicht quf deutsches Land ausschließt, eine friedliche Aenderung der neuen östlichen Grenzen offen hält, im Westen bald einen heute nicht mehr gerechtfertigten, unerträglichen Zwtschenzu- stand von Krieg und Frieden beseitigt und auch der noch gefesselten zweiten und dritten Zone die heiß ersehnte volle Freiheit wieder gibt." -efeltlgnng -er Zlnanzkontrolle über Oesterreich. Wien, 14. D«z. Im Hauptausschuß de» Rational- rote» erstattete der Bundeskanzler Namek Bericht über die jüngsten Beschlüsse des Bölkerbundrate» betreffend die Aushebung der Kontrolle und stellt« fest, daß durch da» in Genf nach schwierigen Verhandlungen zustande- gekommene Uebereinkommen die Finanzkontrolle tatsäch lich beseitigt sei und daß sich die VölkerbundSkontroll« nur mehr auf die verpfändeten Einnahmen und gewisse Kreditrest« beschränke. Die nächste Aufgabe werde darin liegen, die noch unverwendeten Lei!« der Völkerbunds anleih« d«n Kr«dttbedürfnissen d«» öfter retchtschen Wirt schaftsleben» nutzbar zu mach««. Di« Regierung werde im Mär» nächsten Jahre» dem Genfer ginanzkomite« «tuen solchen Plan vorlegen, wobei «» sich darum han dele, sowohl für di« staatlich« al» auch für die privat« Kredttwtrtschast normal» Ver-Lltntss» wtsderhertustellen Wenn er nur evangelisch werden und mtt feinem Hanfe zu dem Glauben seiner" Vorfahren zurückkehren wollte." Hausen wendete dem Kaiser ein, baß der König ein guter Katholik sei, es ernst m't seinem Glauben nähme, aber keine zu strenge religiöse Auffassung zum Ausdruck bringe und Ws jemand in Glaubenssachen zu nahe träte. So glaubte er, Hausen, daß es nie einer seiner Ratgeber für anqezeigt hal ten könne, ihm zu einem Glaubenswechfel zuzureben. Frei lich würde ein solcher im sächsischen Volk freudig begrüßt werden und eme Wiebervcrhsiratunq des Königs ermöglichen. Hausen bemerkt in seiner Niederschrift: „Nachträglich ist m'r der Gedanke gekommen, ob der Kaiser die Frage des Glaubenswech'els unter dem Gesichtspunkte berührt bat, daß nach einem solchen Schritte der Kronprinz von Sachsen ein geeigneter Ehemann für die Kwsectochter (Viktoria Luise) werden könnte. Eine NeSe -es Papstes. Rom, 14. Dez. Der Papst hielt ein Geheim«» Kon sistorium ab, in dem er zu Kardinälen ernannt«: Mon signore Ceretti, Nuntius in Paris, Monsignore GaS- Parri, Nuntius in Brasilien, Monsignore Verde, Se kretär der Kongregation der Riten und ODIonnell, Erz bischof von Armagh. In einer Ansprache gab der Papst seiner Freude Ausdruck über den Erfolg des Heiligen Fahre-, Wer die Kanonisation der neuen Heiligen, über die Missions ausstellung und über die Sechzehnhundertjahrfeier.de» Konzils von Nicäa. Ferner hob er hervor, wie er hebend der Anblick der von.den fernsten Ländern hier beiströmenden Pilger gewesen sei, die alke mit der glei chen gläubigen Inbrunst geistiye Güter erstrebten.und um den Frieden Christi beteten, während viele Staaten CBünknisse abgeschlossen hätten, di« dieselben friedli chen Ziele verfolgten, wie sie der Btkar Christi nnd ge meinsame Vater der Gläubigen empfohlen.und ange- geben habe. ' Der Papst führte noch aus: Die öffentlichen Dienst- zweige haben fast ausnahmSlo» mtt Ordnung und Pünkt lichkeit gearbeitet selbst in den Tagen de» verbrecheri schen Anschlages. Schon die Erinnerung an diesen An schlag erschüttert uns noch, ebenso wie wir un» gefreut und dem Himmel Dank gesagt habe«, daß «in solcher Plan in dem Augenblick aufgedeckt wurde, wo au» der ganzen Welt Pilger nach Italien und Rom strömten. Für jede Unterstützung sprechen wir unsere dankbar« Ge nugtuung aus. Unsere Dankbarkeit erstreckt sich aujf alle», was seit einiger Zeit für di« Religion Und^dte Kirche geschieht. Die Gläubigen au» allen Teilen der Welt haben sich durch den Augenschein davon Über zeugen können, daß die Lage, in der sich da» Oberhaupt der katholischen Kirche befindet, nicht seinem Ran- al» höchster Autorität <e iner universalen und in ihrer Art vollkommenen Gemeinschaft entspricht, wie sie di« Kirche ihrem Wesen nach al» göttlich« Einrichtung darstettt. wenn di« Pilger selbst auch Bewe-ungSfrethett be sahen, so mußten sie doch bemerken, daß ft» sich dem Vi kar Christi nur nähern konnten, indem sie durch Lore schritten, di» er s«»st nicht durchschvettenkenn un» darf,