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N> .-78. Aum ru^vki!, uttv Aizi.l IU> m»- G-,, »t'i« «- Dikl'siag v>u r. De-'-mber tavl«. Asbineck Brianck. La» Ministerium Briand ist, wie die Agen« Hadar mtttßtlt, nunmehr wie folgt gebildet» Ministerpräsident und Auswärtige»! Briand, Susttz« Renee «enoutt, Innere» r Shautemp», Sinan»«» r Lvucheur, Handel« Daniel vtneent, «rbettsmtntsterr Durafour, Kolonien» Leon Perrier, Krieg» Patnleve, Mariner Lehgue», veffentltcher Unterricht» Daladter, veffentltch« Arbeiten r d« Monzi«, Pensionen r der elsässisch« Abgeordnete Iourdain. Unterstaat»sekretär,r beim Ministerpräsidenten und Außenminister« Laval, Luftschtffahrtr Ehnac, öffentlicher Unterricht: Benazet, Handelsmarine« Tanielon, Finan zen« Morel, befreite Gebiet« der, radikale Abg. Chauvin. Die Richtlinien de» Kabinett» Briand. Part», 29. Nov. Ueber den Inhalt der .Regie rungserklärung d«S Ministerium» Briand glauben eini ge Morgenblätter Mitteilungen machen zu können. Nach dem „Malin" wird darin betont merken, daß da» in Locarno begonnene europäische Friedenswerk fort gesetzt werden müsse. Außerdem soll eine Herabsetzung der Militärdienstzeit, nach dem „Echo de Paris", auf ein Jahr, angekündigt werden. Hinsichtlich der Finanzpolitik glaubt der „Matin", daß Loucheur nach zehn Tagen sei nen Plan ferttggestellt haben wird, für dessen Ausar beitung ihm ein technischer Ausschuß von ungefähr 15 Mitarbeitern zur Verfügung gestellt werden wird. Eine Konsolidierung der SchatzbonS und der Bons der naiio- nalen Verteidigung und ganz allgemein der kurzfristigen Verpflichtungen, ist nicht vorgesehen. Was die Infla tion anbetrifft, so sagt der „Matin": Tier neue Finanz minister kann heute nicht beteuern, daß er nicht! in kür- zester Frist eine bestimmte Sumine brauchen wird. Außer- dem wird eine endgültige Regelung der Frage der in teralliierten Schulden geplant. Loucheur, der mit dem englischen Schatzkanzler enge freundschaftliche Beziehun gen unterhält, wird mit ihm sicher zusammentreffen, sobald seine Parlamentarischen Verpflichtungen ihm die Zeit dazu lassen werden. „Journal" meldet, Briand werde zuerst die Berab- schiedung des Budgets fordern und erst nachher die Dis kussion der FtnanzsanterungSpläne Loucheur- verlangen. Pari s, 28. November. Das neue Kabinett Briand hat keine gute Presse. Journal des Debats schreibt: Briand hat zweifellos eine Idee, wir sehen aber nicht welche Wenn er meint, daß unter den gegenwärtigen Umständen die Ereignisse stärker sind als die Menschen und die Finanzierung wichtiger ist als die Zusam mensetzung des Ministeriums, dann hat er nicht Unrecht Dennoch hätte die Zusammensetzung des Kabinetts von sehr großer Wirkung und sehr großen Nutzen für das Wieder erstarken de» Vertrauen» und die Abschwächung der drohen den Gefahren sein können, tatsächlich vermehrt sie die Un gelegenheiten und die Zwistigkeiten. Im Temps heißt es: Die Radikalen müssen überrascht sein, Parteigenossen auf der Mintsterltste zu finden, da fte unter einem Ches arbeiten sol- len, gegen den die Sozialisten, ihre ehemaligen Verbündeten, Zurückhaltung propagierten. Noch mehr aber müssen sich die Mitglieder wudern. daß ihre Parteigenossen nicht in das Kabi nett ausgenommen wurden. Da- Kartell der Linken hat in weniger al- zwei Jahren die ganze Politik Frankreichs so in Unordnung gebracht, daß man es wagen kann, dem Volke Rätsel aufzugeben. — Liberi» schreibt: Das Ministerium ist tot, bevor es geboren wurde. Denn es ähnelt dem Kabinett PainlevS. Man kann sogar sagen, eS ist schlimmer als dieses. — Jim Parts Soir steht: Briand ist es gelungen, ein Kabinen zustande zu bringen, in dem die Radikalen das beherrschende Element sein werden. Aber eine Linksregierung erfordert ein Programm der Reformen und angesichts der faschistischen Ur trieb« eine Verstärkung der Autorität der Republik. partekzugehörlgkelt -er Mttglk-er -es Kabinetts Vrlan-. Paris, 28. November. Das heute gebildete Ministe rium Briand besteht aus 13 Ministern und 8 Unterstaats- selretären. Hiervon sind vier Senatoren, nämlich Ren« Renault, de Monzie, Jean Durand und Leon Perrier, die sämtlich der radikalen Senatsfraklion angehören. Von den übrigen 17 Mitgliedern des Kabinetts, die sämtlich Abgeord nete sind, gehören der Fraktion der Linksrepublikaner an: Georges Leygues; der Radikalen Linken, also der Fraktion Loucheur: 6, nämlich Loucheur, Daniel Vincent, Iourdain, Danielou, Paul Morel und Ehnac: der radikalen Fraktion: ö. nämlich Chauutemps, Daladier. Durafour, Ossola und Ebauvin; den Sozialrepublikanern: 4, nämlich Briand, Pain- leve, Paul Benazet und der Oberkommissar für Wohnungs wesen Levasseur und schließlich der zu keiner Fraktion ge- rende, aber linksstehende Abgeordnete Pierre Laval. Vir Lage kn Speien. Beirut, 30. November. Der bevorstehenden An kunft des Generalgouverneurs de Iouvenel wird hier mit grkßter Spannung eirtgegengesehen. Seine politischen und organisatorilschen Eigenschaften werden sogleich auf eine harie Probe gestellt werden, denn in militärischer Hinsicht erinnert die Lage an Marokko. Die Drusen sind zwar zersprengt, aber einzelne Banden überfallen noch immer die Dörfer des Südens und die Unsicherheit ist überall groß Der Friede wird auch solange bedroht bleiben, b's eine Trnvpenmacht ins Feld kommt, die den Widerstand der Drusen entscheidend brechen kann. Die Drusen hoffen nach wie vor auf eine Unterstützung der mohammedanischen Welt. Die Ereignisse in Damaskus zeigen sedoch, daß auf diese Unterstützung vorerst nicht ge rechnet werden kann. Nach verläßlichen Schätzungen kämpfen noch ungefähr 5000 Drusen gegen Frankreich. Die militärischen Sachverständigen sind der Ansicht, daß die ein treffenden französischen Verstärkungen genügen, um die Dörfer vor den Drusen zu schützen, nicht aber dazu, um diese auS ihren Tebirgsfesten zu vertreiben. Schutz für -ie spanische Valuta. Madrid, 28. Nov. „El Sol" fordert unter Hinweis auf das erneute Sinken der spanischen Valuta in den letzten Tagen, die Regierung auf, Maßnahmen zu tref fen, um die Peseta gegen Angriffe d?r internationalen Spekulation zu schützen. Protest der Künstler «nd Schriftsteller gegen die Entlassung Dr. Schilling». Wir werden um Veröffentlichung folgender Resolution zum Fall Schilling» gebeten: „Die unterzeichneten Verbände fordern aus Anlaß des Falles Schillings Genugtuung für den brutal gemaßregelten Leiter der «taatsoper, darüber hinaus dis gründlich« Acnde- rung eine- System-, das künstlerische Per-önlichteiten und künstlerische Leistungen bürokratischen Machthabern unter wirst, ferner da» Verbot der Verquickung dieser Funktionen mit außeramtlichen Stellungen, die sede Neutralität der Ge sinnung und der Amtshandlung in Frage stellen." Goethebund. Genossenschaft Deutscher Btzhnenangehöri- gen Reichsverband der deutschen Presse. ReichswtrtschaftS- verband bildender Künstler. Schutzverband deutscher Schrift steller Verband Berliner Theaterkritiker. Verband deutscher Bühnerffchriftsteller und Bühnenkomponisten. Verband deut scher Kunstkritiker. AuflöMNg der Freischar Roßbach. Vorn Polizeipräsidium Stuttgart wird mitgteilt: Die in Stuttgart bestehende Frei- ,char Roßbach ist auf Grund des 8 2 des Vereinsgeietzes vom 19. April 1908 aufgelöst worden, weil die Mitglieder zu un bedingtem Gehorsam gegenüber den Führern verpflichtet wur den und weil die Organisation der Freischar Hundertschaflarti gen Vharakter hat. Gegen die Führer und Mitglieder der Vereinigung ist Strafanzeige wegen Geheimbündelei und Hun- dertschaftsbildung erstattet. Die aufgelöste Freischar Roßbach stehl übrigens mit dem ehemaligen Freikorpsfübrer Roßbach und der von ihm gegründeten Organisation in keiner Be ziehung. Wmttung vor Auswanderung nach Brasilien. Der Ver trauensausschuß der deutschen Ostkolonisten und Balten warnt vor den wilden Auswanberungsagenten, die mit verlockenden Anerbietungen an die zahlreichen zur Zeit sich in Deutschland aufhallenden rußlanddeutschen Kolonisten herantreien und sie zur heimlichen Auswanderung nach Brasilien über auslän dische Häfen zu verleüen suchen. Die Au?.wanderungslustigen die sich der Gewalt dieser verantwortungslosen Agenten auS- liefern, gehen dem schlimmsten Schicksal entgegen. Die ver antwortlichen Kreise der deutschen Kolonisten aus Rußlanb bnben sich w!l behördlicher Genehmigung in der Heimat- Aufbau-Genossenschaft m. b H- (Berlin NW 52, Schloß Belle« vuei eine eigene Auswanberungs- uno Vermittlungsstelle geschaffen, die bereits rußlanddeutsche Kolonisten in Mer ko angcsicdelt und Vertrauensmänner nach Brasilien entsandt bat. Sie ist bemüht, durch bindende Verpflichtungen, den nach Brasilien auswandernden Landsleuten freie Fahrt auf deut- scheu Dampfern, einstweilige Unterbringung in größeren Gruppen auf den Kaffeepflanzungen, Beihilfen bei der Ein richtung deutscher Schulen, kirchliche Versorgung Vertretung durch eigene Vertrauensleute zwecks späterer Ansiedlung r"b- landdeutscher Kalonisten in geschlossenen Gebieten zu erwirken. japanische Irekwillihenkorps für -ie Man-schurek. Tokio, 28. Nov. Zum Schutze der japanischen Staatsangehörigen und ihres Eigentums werden nach der Mandschurei Verstärkungen abgehen. Die Japa ner in der Mandschurei bilden zum Selbstschutz Frei willigenverbände. > i * Aunst uncl Wissenschaft. Vas Nätfrl -er Sphinx gelöst. Professor Reisner, der Archäologe der Harvard-Universi tät, hat nach dem „New Aork American" eine archäologische Entdeckung gemacht, deren Bedeutung sehr beträchtlich er scheint. Es ist ihm als Ersten gelungen, in das Innere der Sphinx hinabzusteigen, die bekanntlich tief im Sande begraben liegt. In den Tiefen ihrer Umgebung sind viele Tempel, Grabkammern mit zahllosen Inschriften und offenbar eine uralte Stadt in der Nähe der Sphinx von der Sandwüste be deckt. Das wichtigste, was Reisner entdeckt hat, ist wohl der Inhalt der Sphinx selbst und hiervon wieder eine Pyramiden förmige Grabkammer, die nach Reisners Angaben die Mumie des Menes, des Ersten der Pharaonen, von dem man sichere Kenntnis hat, enthält. Die rätselhafte Sphinx scheint ein großes Heiligtum der Sonnengottheit gewesen zu sein. Sie ist von zahlreichen Gängen durchzogen, die die einzelnen Grab kammern, Tempelräume und Nebengelasse miteinander ver binden. Sie ist aus dem natürlichen Stein herausgearbeitei und hat ihren Inhalt vollkommen sicher bewahrt, da sie nie mand vor Reisner betreten hat, seitdem der Zugang durch den Sand verschüttet ist. Reisner ist durch den Kopf eingestiegen und hier alsbald in das „Allerheiligste" des Tempels gelangt, ein Raum von 60 : 40 Fuß Abmessung. Augenscheinlich war die» das Allerheiligste des Sonnengottes. Durch den Hals der Sphinsx führt «in krummer Gang in einen sehr ausge dehnten Tempel, der etwa in der „Brusthöhle" liegt; von ihm aus führen viele Gänge in die Tiefe, und einer von die- m bildet den Zugang zu einer pyramidenförmigen Gold ammer, die nach Reisners Ansicht die irdischen Ueberreste des Königs MeneS, der vor etwa 6000 Jahren gelebt hat, birgt. Die Inschriften, die Reisner vorgefunden hat, berech- tiqen in der Tat zu der Annahme, daß Menes hier bestat tet sek. In den Neb'enkammern des pyramidenförmigen Grab- raumeS sind die Ueberreste geopferter Sklaven, ferner ver siegelte Weinkrüge, solche mit Datteln, mit Gebäck, mit Schmuck stücken, ferner zahlreiche Elfenbeintafeln, deren Schnitzereien Szenen auS dem Leben de« Königs — die Eindämmung des Nil» zum Beispiel — datstellen. Dies find alle» Urkunden über die älteste Zeit Aegyptens, die nach 6000 jährigem Schlafe wieder anS Tageslicht gelangen sollen. Das For- schungSgebiet. da» Reisner entdeckt hat, ist io reichhaltig, daß eS ihst Jahre hindurch beschäftigen wird. Besonder- hervor- zubeben ist in dem Berichte ReiSnerS eine mechanische Ein-! richtuna. aus der zu entnehmen ist, wa» für mechanische Kenntnisse die alten Aeghpter gehabt haben müssen. Es han delt sich um einen Hebel, durch den eine Masse von vielen taufend Tonnen ffelsengestein», eine außerordentlich schwere Utz» nämlich, mit einem einzigen Handgriff geöffnet ober ge-' schlossen werden konnte. Der Mechanismus ist nicht mehr vollständig, es fehlen einzelne Lerbindungsteile, und es ist Reisner nicht gelungen, die Tür mit Maschinen in Bewegung zu setzen. Um weiter Vordringen zu können, will er die Stein türen durchbohren. Das Innere des Teinpels in der Brust höhle der Sphinx enthält zahlreiche Säulen, figürlichen Schmuck, Götterbilder und überall reiche Vergoldung, so daß Reisner nicht ansteht, den Tempel an Pracht mir dem berühm ten Tempel Salomons an die Seile zu stellen. Reisner ver mutet, im Innern der Sphinx auch auf den Königsschatz des Mene- zu stoßen. Einige der Entdeckungen haben bereits zu sicheren Schlüffen geführt. Das Innere der Sphinx ist sicherlich älter als die großen Pyramiden, woraus zu schließen ist, daß die Pyramide als Baufprm in Aegypten noch älter ist, als man bisher angenommen hatte. Reisner glaubt, da er auch eine Anzahl kleinerer Pyramiden in der Nähe der Sphinx gefunden hat, daß diese Monumente einem praktischen Zwecke gedient haben. Er nimmt als sicher an, es seien Sonnen uhren, mit denen die Aegypter außerordentlich genaue Zeit messungen machen konnten. Die deutsche« BlthnenschrMeller gegen die Ausländerei der Berliner Schau pielbühnen. Der Verband Deutscher Bühnenschriftsteller erhebt in einem Schreiben Einspruch gegen die Auslänberei der Ber liner Schauspielbühnen, die in der laufenden Spielzeit einen „bisher unerhörten Grad erreicht hat". Während in sämt lichen Schauspielhäusern des Reiches außerhalb.von Berlin die ganze überwiegende Mehrheit der Aufführungen auf lebend« deutsche Autoren falle, haben laut dem „Deutschen Bühnenspielplan" Im September an 18 Berliner Sprech bühnen 270 Aufführungen ausländischer gegen 123 moderner deutscher Stücke, im Oktober an 20 Berliner Sprechbühnen gar 388 Aufführungen ausländischer gegen 162 moderne deutscher Stück« stattgefunden. Im September haben 9, km Oktober 8 der genannten Bühnen überhaupt keinen Abend einem deutschen Werke gewidmet. ..In dieser Spielzeit", so heißt eS in dem Schreiben, „hat die Reichshauptstadt, die ehemals ihren Stolz darein setzte, kn der HerauSbrtngung dramatischer Neuheiten führend voran zugehen, auf ihren so zahlreichen Schaiffvielbühnen im Gegensatz zu fast allen anderen Städten des Reiches bis zum betcklgen Tage eine einzige Uraufführung eines modernen deutschen Stückes gebracht. („Trieschübel" von Nabs im Gentraltheater. Denn „Margarine" von Kaiser ist ia nur die Neubearbeitung eines klieren, schon früher gespielten Wer ke» 1 Der Verband al« Berufsorganisation der deutschen Bühnenautoren ist weit davon entfernt, die Einbürgeruna be deutender Dichter de» Auslande« zu beanstanden; er erblickt vielmehr in der Universalität des deutschen Theater« einen Ruhmestitel! Da die» aber nach Kiner Meinung zuvörderst di» deutsche dramatische Dichtung zu pflegen und zu fördern bat, wendet er sich um so energ scher gegen den wahllosen Massenimport theatralischer Marktware, d.-e weder an Oum - tät noch an Zugkraft die verdrängte heimische Prooumon übertrifft. Der hierdurch geschaffene Zustand, der in der Presse des Auslands bereits bespöttelt wird und Berlin mehr und mehr zur Provinz fremder Weltstädte erniedrigt, bedeutet nicht nur eine dringende Gefahr für die Lebens- und Entwicklungsmöglichkeit des deutschen Dramas, er bedeutet darüber hinaus eine Schädigung des Ansehens deutscher Kul tur in den Augen der ganzen Welt. Darum fordern wir im beruflichen wie im vaterländischen Interesse bald-ge und gründliche Wandlung." Ein englischer National onds islir Opernzwecke. Ter schon seit längerer Zeit in Vorbereitung befindl-che Plan, eimn großen Nationalfonds für Operzwecke zu schaffen, wird nun mehr in England Verwirklichung finden. Unter dem Vorsitz von Lord Londonderry hat sich e-n Ausschuß gebildet, d-r si eben mit einem Aufruf an die Öffentlichkeit getreten ist, der die optimistische Erwartung ausspricht, daß es ael'mgen wi d, durch Sammlungen von Haus zu Haus einen Opernfonds in Höhe von zehn Millionen Mark zustande zu bringen In dem Aufruf heißt es unter anderem; „Es ist unmögl-ch daß ein Land leistungsfähige Opernbühnen besitzt, ohne sie in weitgehender Weise zu unterstützen. Der englische Stan Gi dies nicht nur nicht, sondern n'mmt seinerseits die Nnier- stützuna der Opernbühnen in Anspruch, indem er sie '»ff Sondersteuern (gemeint ist die Lustbarkeitssteuers belast"«. Aber die Over fft kulturell nicht weniger wichtia, als ea Museen, Gemäldesammlungen und Bibliotheken sind." Neuauflage von StielerS Handatlas. Im Berlaa von Justus Perthes erscheint in Viesen Tagen als Hundertsnl- Ausgabe die 10. Auflage von Stielers Handatlas mit 254 Haupt- und Nebenkarten in Kupferstich, völlig neubearbe't-i unter Leitung von Professor Dr. H. Haack. Da^ bedeutet ebensosehr ein wissenschaftliches wie ein verlegerffches Iubi- rönm. Seit seiner ersten Vollendung im Igbre 18^3 ist ' Riesenarbeit, die in einem solchen Atlas steckt, immer mehr vertieft und bereichert worden. Eine willkommene Neuerung sst eine einheitliche Karte van Deutschland und seinen Grenz- a^ieten auf 18 Kartenblättern in dem groben Mor-smk " 1:9i>5 000. Der Grobe Stiehler trägt selbstverständlich dem Beschlüsse des Deutschen GeogravhentaaeS Rechnung, won"ch in Deutschland hergestellt Atlanten in den losgetrennten Ge bieten an erster Stelle dk deutschen Ortsnamen verreickmen müllen. Damit verzichtet er auf den oröbten Test des landZmgrkte«, den er hi-ber in hohem Mobe hat. In Italien z. D., das von der lebten Anll'mi' smexz Eremplare abgenvmmen bat, ist ieder Atlas verboten, d«"-. wenn auch ganz klein, z B.. die Bezeichnung Südtirol oder Bozen trägt.