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Mer Tageblatt »em» «In»,«'»«« »>» für -»-»«'"«« »I« p,fl,ng«ll«i - <ksch«I»I «,rN»,Uch. t«rnspk«ch - «afchlu- Nr. »». /lnzeiger für öas Erzgebirge p»Nt»,U« Ml «»»««««>««» N-« «,» »IM«, I» »«Ulch« z«il» r» r,i«oramm,, r«,«bla« fto««r,g«dlr-«. Enthalten* Aße amtliche« Vrkaoatmachaagra -es Nate» -ee Gtaöt aaö -es flartegerlcht» flu». poftgh«s.«ont» «»«e»»p^, a». eee» Nr. 27S Dienstag» äen 1. Dezember I925 20. Jahrgang Die Räumung Kölns beginnt heute. London. 29. Nov. Meuter meldet aus Köln: ^ie Räumung der Kölner Zone beginnt am Montag, also einen Tog früher als ursprünglich vorgesehen. vorherige Räumung l Wie aus Parts gemeldet wird, rechnet Briand be stimmt darauf, daß er persönlich zur Unterzeichnung nach London fahren wird, sei es als noch fungierender Außenminister des gestürzten Kabinetts, sei es als Mit glied der neuen Regierung, falls deren Bildung inzwi schen vollzogen ist. Briands fester Entschluß zur per sönlichen Teilnahme dürste auf die gleichen Gründ« zurltckzuführen sein, aus denen sich die deutschen Mini ster entschlossen haben, die Signierung nicht ihrem Bot schafter zu überlassen. Die Wichtigkeit der Verhandlungen, di« in London geführt werden dürften, wird von der französischen Presse in ausfälliger Weise unterstrichen. Wie der „Ma- tin" meldet, ist die Anwesenheit Briands in London deshalb erko»oerltch, weil dort bedeutende Besprechun gen mit den deutschen Staatsmännern über die Aus legung der Folgen für das Rheinland bevorstünden. Nach Angabe des „Petit Parisien" soll insbesondere die Frage der vorzeitigen Räumung der beiden restlichen BesatzungSzvnen zur Debatte stehen. Hln-enburg besucht üie geräumte Avne. Ter „Bossischen Zeitung" zufolge hat die Stadt- Verwaltung von Bonn aus Berlin die Mitteilung er- halten, daß Reichspräsident von Hindenburg nach Räu mung der ersten Zone der Stadt Bonn einen Besuch abstatten wird. Vie zukünftige Stärke -es belgischen Sesatzungsheeres. Parts, 28. Nov. Wie der Brüsseler Berichterstat ter des „TempS" meldet, wird das belgische Besatzungs heer nach der Räumung der Kölner Zone bestehen au- drei Regimentern Infanterie, zwei Regimentern Artil lerie, einem Regiment Kavallerie, einem ^Pionier-Ba- taillon, Train und Militärbeamten, im ganzen au» 9000 gegenüber bisher 17 500 Mann. Die Besatzungszone wird in Zukunft den Bezirk Aachen mit Ausnahme des von den Franzosen zu besetzenden Düren umfassen. provinzial- l«) Lan-tagswahlen in Preußen. Berlin. 29. Nov. Soweit Nachrichten zu den Pro vinzial- und Landtagswahlen in Preußen vorliegen, sind hie Wahlen bet verhältnismäßig geringer Beteili gung ruhig und ohne Störung verlaufen. Königsberg. (Stadtergebnis amtlich.) Preußenülock (Deutschnationale und Deutsche Volkspartei) 39 177, Sozial demokraten 27 318, Zentrum 2936, Demokraten 4321, Kom munisten 14 921, Deutsch-Völkische Freiheitspartei 4395, Deut- sche Wirtschaftspartei, Ostpreußischer Bauernbund und Land liste 3303. Halle a. S^ (Stadtergebnis.) Sozialdemokraten 9219, Kommunisten 21412, Demokraten 4260, Zentrum 1404, Deutschnationale und Deutsche Volkspartei 30 381, Sparer und Rentner 1654, Völkische Liste 734; Wahlbeteiligung 52 A. Breslau. (Stadtergebnis.) Sozialdemokraten 80 897, Teutschnationale 38 742, ZentrumZ 29 704, Deutsche Volks partei 13 758, Demokraten 10 215, Kommunisten 9922, Wirt schaftspartei 4746, Deutschsoziale 4620, Deutschvölkische 2614, Wirtchaftliche Notgemeinchaft 560; Wahlbeteiligung 50 A>. Stettin. Gesamtergebnis Stettin-Stadt: Deutschnationale 16523, Sozialdemokraten 25 972, Deutsche Volkspartei 6327, Demokraten 2778, Kommunisten 7809, Wirtschaftspartei 3988, Aufwertungspartei 2081; Beteiligung 35 A. Dortmund. Gesamtergebnis für Dortmund: 23 297, So zialdemokraten 28 399, Deutsche Volkspartei 17 679, Deutsch nationale 5390, Kommunisten 17 226, Demokraten 3255, Polen 1085. Magdeburg. Ergebnis Magdeburg-Stadt: Sozialdemo kraten 69 630, Kommunisten 12 601, Demokraten 10 313, Zen- AlMM -2742, Deutschnationale 20 610, Deutschvölkische 2090, Deutsche Volkspartei 23 910, Deutschsoziale 1032; Wahlbeteili- gungf 60 A>. Stettin. Es erhielten in der Provinz Pommern an Stim men: Deutschnationale 289 184, Sozialdemokraten 154 485, Deutsche Volkspartet 43 258, Demokraten,18 722, Kommu nisten 81 905, Wirtschaftspartei des deutschen Mittelstandes 26 681, Aufwertungs- und Mittelstandspartei 24 461, Partei lose Praschwitz (Colberg) 629, Wirtschaftspolitische Liste 10 867. Görlitz, Stadt. Sozialdemokraten 15 891., Deutschnati onale 5 644, Zentrum 1677, Deutsche Volkspartei 1756, De mokraten 2650, Kommunisten 1628, WIrtschaflSpartei 1748, Deutschsoziale 1656. Abgegebene gültige Stimmen 28 908. Stadt. Sozialdemokraten 11 996, Deutsch nationale 6909, Zentrum 2488, Deutsche Volkspartei 4236, Demokraten 1568, Kommunisten 619, Wirtschaftspartei 2320, Deutschsoziale 856, Deutschvölkische 608, Wirtschaftliche Not- gemeinchaft 895. Mn. Abgegebene Stimmen 129190. Bcteilgung 35 Prozent. Zentrum 60 829, Sozialdemokraten 18 036. Deutsche Volkspartet 18160, Deutschnationale 11 667, Kommunisten 24 590, Demokraten 2172, Christlich-Soziale 2569, Völkische 8883, Gparerbund 1176. , Köln, Stadt. Vorläufige» Ergebnis: Zentrum 61 480, Sozialdemokraten 29 862, Deutsche Volkspartti 10 650 Deutschnationale 7664, Kommunisten 17 992, Demokraten 4128, Bund für Aufwertung 8981, Thrtstltchsoztale 1200, Deutschvölkische 696, Wirtschaft-Partei 4862. Düsseldorf. TS erhielten: Zentrum 78 (78) Sitz», Sozial demokraten 24 (81), Deutsche Volk-Partei 16 (20), Deutsch national» 16 (14), Kommunisten 16 (14), Demokraten 4 (6), Aufbau-artet 0, christliche voziolbemokrare« 0, Völkische 0, Polen 0, Unabhängige 0, Wirtschaftspartei 6. Die Wahlbe teiligung betrug 40 Prozent. Erfurt. Sozialdemokraten 8748, Kommunisten 7610, Demokraten 1278, Zentrum 2317, Deutsche Volkspartet 7653, Deutschnationale und Landbund 5856, Sparer und Rentner. 2371, Völkische 1061, Wirtschaftspartei 4440. Frankfurt ». M. Sozialdemokraten 37 621, Zentrum 14194, Deutschnationale 13160, Deutsche Volkspartei, 9970, Kommunisten 8882, Demokraten 7684, Wirpchaftspartei 6647, Arbeitnehmergruppe 3160, Unabhängige 432, Mieter schutz 311. Merseburg. Sozialdemokraten 1798, Kommunisten 1893, Demokraten 1368, Zentrum 163, Ordnungsblock 3106 Sparer und Rentner 140, Völkische 90. Eilenburg. Sozialdemokraten 2260, Kommunisten 1801, Demokraten 292, Zentrum 84, Ordnungsblock 2183, Sparer und Rentner 449, Völkische 76. Bitterfeld. Sozialdemokraten 3687, Kommunisten 5160, Demokraten 865, Zentrum 470, Ordnungsblock 5946, Sparer und Rentner 275, Völkische 190. Ersleben. Sozialdemokraten 1628, Kommunisten 2163, Demokraten 334, Zentrum 434, Ordnungsblock 4798, Sparer und Rentner 295, Völkische 154. . Naumburg-Land. Sozialdemokraten 563, Kommunisten 516, Demokraten 158, Zentrum 154, Ordnungsblock 3877, Sparer und Rentner 271, Völkische 184. Naumburg-Stadt. Sozialdemokraten 2000, Kommunisten 1248, Demkoraten 500, Zentrum 159, Ordnungsblock 6902, Sparer und Rentner 741, Völkische 290. Wittenberg-Stadt. Sozialdemokraten 1128, Kommunisten 1603, Demokraten 448, Zentrum 96, Nationaler Ordnungs block 3225, Sparer und Rentner 525, Völkische 99. Wahlbe teiligung 45 Prozent. Nachklänge zur fiuqustaner-Zekrr. Lin Erlaß Sevrrlng«. Ter Amtliche Preußische Pressedienst gibt folgen den an alle Polizeibehörden gerichteten Runderlaß de» Preußischen Ministers des Innern bekannt: „Die Uebergabe de» Denkmals für die im Weltkrieg Gefallenen de» ehemaligen Königin Augusta-Garde-Gre- nadierregimentS Nr. 4, am 11. Oktober 1925, auf dem Hof der jetzt mit Schutzpolizei belegten, früheren Ka serne jene» Regiments, ist unter Formen erfolgt, die eine Verhöhnung de» heutigen Staate» darstellen, und durch die dabei gehaltenen, republikanischen und ver- fassung-widrigen Reden die Teilnehmer der Arter, na mentlich die staat-treue Beamtenschaft, in ärgste Per- legenhett brachten, übrigen» auch eine Verletzung de» den- Veranstaltern von der Schutzpolizei in der Kasern« gewährten Gastrecht» bedeuteten. Um solche unerträglichen Vorkommnisse künftig zu vermeiden, und den Staat wie di« Beamten der Schutz polizei derartigen Entgleisungen und Uebevgrtffen nicht wieder au-zusehen, sehe ich mich zu meinem Bedauern genötigt, in Ergänzung eine» früheren Runderlasse» be treffend Teilnahme an Verband»tagungen, hierdurch an zuordnen, daß Schutzpolizet-Unterkünste außer für di« rein dienstlichen Zweck« nur für solche Veranstaltungen zur Verfügung gestellt werden dürfen, di« den Inter essen der in der Unterkunft selbst untergebrachten Be amtenschaft dienen Vas Loearno-Sesetz von Hin-enborg unterschriebe«. Der Retchsrat beschloß mit 49 gegen 1ü Stimme« von dem Gesetzentwürfe über die Zustimmung zu den Locarno-Verträgen und den Eintritt Deutschland« in den Völkerbund Kenntnis zu nehmen, ohne Einspruch zu erheben. Gegen diesen Beschluß stimmten: Ostpreu ßen, Brandenburg, Pommern, Niederschlesien, Boyer« und Mecklenburg-Schwerin. » Berlin, 28. November. Nachdem der ReichSrat heute nachmittag mit 49 gegen 15 Stimmen beschlossen hat, auf einen Einspruch gegen das Gesetz über dir Verträge von Lo carno und den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund zu verzichten, hat der Herr Reichspräsident heute abend daS vom Reichskazler Dr. Luther und Reichsaußenminister Dr. Stress- mann gegengezeichnete Gesetz ausgefertlgt. DaS Gesetz wird demgemäß mit dem Datum vom 28. November in dem am 30. ds. Mts. erscheinenden Reichsgesetzblatt verkündet. Abreise -es Reichskanzlers un- -es fwßra- Ministers uach Lon-on. Berlin, 29. Nov. Relchskänzler Tr. Luther und Reichsaußenminister Dr. Stresemann haben heut» abend vom Lehrter Bahnhof au» die Reise nach London an getreten, begleitet von den Staatssekretären Dr. Kevch- ner und Dr. v. Schubert. Zur Verabschiedung hatten sich auf dem Bahnhof eingefundenr der französische Ge schäftsträger, der polnische und der englische Gefaadt», Reich-Minister Dr. Gehler, di« MintstertaldtrektorenD». Köpke und Dr. Ktep, eine große Anzahl anderer Mit glieder de» auswärtigen Amte» und der stellvertretend» Polizeipräsident von Berlin, Dr. FrtedenSburg. Luch zahlreich» Pressevertreter und Photograph»« Ware» an wesend. § > Die Anfahrt der Delegation-Mitglieder vollzog sich ohne Aufsehen. Zuerst trafen die Staatssekretär« »in, dann Reichsaußenminister Dr. Stresemann, der sofort von zahl reichen Photographen und Filmleuten umringt war. Neben den Familien der Diplomaten war auf dem Bahnsteig al» Vertreter de- Reichspräsidenten und der ReichSregterung Reichswehrminister Dr. Geßler erschienen, sowie der franzö sische Geschäftsträger in Berlin, der Berliner belgische Ge sandte und der polnische Gesandte, die sich längere Zelt mit Dr. Luther unterhielten. Das Begleitpersonal der Delega tion ist außerordentlich gering. Um 8 Uhr 30 abend» fuhr der Zug aus der Halle. Drohbriefe gegen -ie Reichsregierung. T«ie „Leipziger Neuesten Nachrichten" schreiben: „Daß dem Reichsaußenminister m den letzten Lagen Drohbriefe zuqegangen sind, ist zweifellos auf di« schantz- lose Hetze zurückzuführeu, die in nationalsozialistische« Kreisen gegen Dr. Stresemann ganz systematisch betrie ben wird. Wir haben diese elenden Erzeugnisse sitt licher Hemmungslosigkeit bereit» gebührend gebrand- markt. Natürlich werden die meisten derartigen Dro hungen — höchst heldenhaft — anonym erfolgen, so daß sich über die Politische Zugehörigkeit diese« elenden Briest schreibet ohne weiteres nicht» sagen läßt. Angesicht» der Tatsache aber, daß in München der nationalsozia listische Abgeordnete Wagner öffentlich höchst bedenklich« Drohungen auSgestoßen hat, erwarten wir von den Füh rern dieser rechtsradikalen Gruppe, daß sie endlich der» artige Elemente zur Ordnung rufen." . Teuerungskundgebung in Saarbrücken. Nach der sozial demokratischen „Volksstimme" veranstalteten die freigewerk schaftlichen Eisenbahner am Freitag eine große Kundgebung tm Ludwigspark, um gegen die zunehmeiwe Teuerung und gegen da» Verhalten der RegierungSkommisflon bet den letzten Lohnverhandlungen Einspruch zu erheben. Auch zahlreich« Mitglieder anderer gewerkkchaftltcher Richtungen hatte« sich eingefunden. Nach einem Bericht de» Veztrklletter- de» All« gemeinen Deutschen Gewerkschaft-bundr» wurde beschlossen- einen Au»schuß von sieben Mitglieder« sofort zur Regierung»- kommtsflon zu senden, um ihr die ungünstige Lag« der Ar beiterschaft vorzutragen. Dieser Abordnung schloß sich ganze Versammlung an, so daß ein großer Zug sich zur Woh nung des Präsidenten der RegierungSkommtssion aus de« P»g macht«. Die Abordnung wurde nicht empfangen, woraus Ilch der Zug zum Regterung»gebäude begab und die Abordnung sich trotz der inzwischen durch «in starke» Schutzmann-ausgebot erfolgten Absperrung zum saarländischen Mitglied der Regte» rung»kommtsflon begab. Nachdem auf ihre Vorstellung di« Polizei entfernt worden war, trugen di« Mitglieder der Ab ordnung dem Minister ihre wünsch» vor, der ihnen zufagt», daß die wünsch« auf Verbesserung der Löhn» und Gehälter na- Klärung der LeuerunqSverhältnisie in VerückfWchmg gezogen werdtn würden. Darauf entfernt« sich der ZU« in voller Ruhe.