Volltext Seite (XML)
ßt». >71. Auer Lagetlatt und Nnzetget für da« Erzgebirge Dienstag, den 94. Novemter l»9ö Zvr unä gegen Locsmo. dl« deutsch« volk«part«l für Locarno. Verltn, 98. Nov. Der Aentralvorstand der Deut sch«« Volsttpartet trat am Tonn tag im Reichstage zu einer au« allen »eilen de» Reich«» gut besuchten Ta gung zusammen. Len vericht über die politische Lage erstattet, «eich«austenmintster Dr. Etresemann. Gr schildert« di« Entwicklung der deutschen Außeicholittk, würdigt« da» Ergtbni» de» Vertragswerke» im Zusanv- tnenhang mit der gesamten internationalen Lage und kam zum Gchluß kur» auf di« durch den Austritt der Deutschnational«n volk»partet geschaffene innenpolitische und äutzenpoltttsche Lag« zu sprechen, «eine Ausfüh rung«« wurdet, wiederholt von lebhaften Zustimmung^ knndgsbungen unterbrochen. Der Beifall erneuerte sich, al» der Vorsitzende der Tagung, Reich»,ntnisrer g. Ti Dr. Scholz, den Beifall dahin deutete, daß er nicht dem Redner Stresemann, sondern dem Mann der Politischen Lat gegolten habe. In der Aussprache befürworteten einmütig alle Diskussionsredner, insbesondere die Ver treter der besetzten Bebtet« die Annahme de- Bertrag-i- werke» und verurteilten da- Verhalten der Deutschs nationalen. Zum Schluß faßte der Zentralvorstand ein stimmig eine Entschließung, in der es u. a. heißt: Nach dem da- Werk von Locarno abgeschlossen vorltegt, er? klärt die Deutsche Boll-Partei, daß die in Locarno ge führten Verhandlungen im wesentlichen da» erreicht ha ben, wa» die Partei selbst in diesem Augenblick von diesem Werk erwarten konnte. Sie gibt auch dabet sich keinem Zweifel darüber hin, daß die Wirkung der für das Rheinland getroffenen Maßnahmen nicht abhän gig ist von dem Wortlaut der verfügten Verordnungen, sondern von dem Geist, in dem sie auSgeführt werden. Wir hoffen auf Grund der Berichte unserer Unterhänd ler, die den Dingen nahestanden und sie deshalb zu be urteilen vermögen, daß unsere BevtragsMgner m-n dem Willen getragen sind, eine neue friedliche Entwicklung in Europa, insbesondere durch einen Geist aufrichtiger Verständigung mit Deutschland anzubahnen. Damit ist auf irgend welche längere Tauer die Besetzung deutschen Landes nicht vereinbar. .Da» Inkrafttreten de» Ver trages ist erst der Anfang drr Entwicklung, die wir da von erwarten. Auf Grund der Prüfung deö Vertrag haben wir festgestellt, daß da» Werk von Locarno we der deutsches Land noch deutsches Volkstum preiSgibtz daß es keine nochmalige freiwillige Anerkennung de» Vertrages von Versailles, insbesondere keine Anerken-, nung einer moralischen Schuld Deutschlands, keine An erkennung der Grenzen im Osten und Südosten de» Rei-! cheS bedeutet, daß eS alle Möglichkeiten friedlicher Aen- ! derung der bestehenden Verträge vffenläßt, daß es uns> schließlich das Sekbstbestimmungsrecht darüber beläßt, ob und wie weit wir, solange der gegenwärtige Zustand dep alleinigen Abrüstung Deutschlands an hält, in irgend-, welch« Verwicklungen des Völkerbünde» einzugreisen ha ben. Wir haben weiter sestgestellt, daß eine im Völker bundsrat vertretene Wischt durchaus! in der Lage ist, für das Recht unterdrückter Minderheiten praktisch eintveten zu können. Wir erklären deshalb vor dem deutschen Volke, daß wir einmütig für das Werk von Locarno eintreten und die Fortsetzung der damit angebahnten Politik fordern. Die Polttik von Locarno ist von einer bürgerlichen Regierung geführt worden. Wir haben das Zustandekommen dieser bürgerlichen Regierung aufrich tig begrüßt. Dieses Zusammenhalten deS deutschen Bür-s gertumS ist durch das Vorgehen der Teutschnationalen Volksparlei zersprengt. In der kritischsten Stunde der? deutschen Entwicklung scheute die Deutschnationale Par tei die Politik der Verantwortung. Die Deutschnatio-' nale Partei allein trifft die Verantwortung für die Folgen, die sich daraus ergeben. Die Entwicklung der Verhältnisse im Reiche bedingt nach Abschluß deS Ver trages von Locarno, daß die Reichsvegieru.rg nur aus Persönlichkeiten und Vertretern von Parteien bestehen kann, die gewillt sind, die Außenpolitik im Geiste des Werkes von Locarno weiterzuführen. Dt« Erklärung trägt etwa 800 Unterschriften, un ter ihnen befinden sich Reichsmtntster a. D. Akoert- Berltn, Geh. Kommerzienrat Arnhold-Dresden, Geheim rat Dr. Aufschläger-Hamburg, E. S. Behrens-Hamburg. Freiherr v. Berenberg-Goßler-Hamburg, Geheimrat Dr. Bvsch-Ludwigshafen, Dr. Robert Bosch-Stuttgart, Gehet, mer Regierungsrat Prof. Dr. DuiAberg-Leverkustn, Ge heimrat Dr. Waller Frisch-Berlin, Karl Fürsdenberg- Berlin, Kommerzienrat Dr. Georgi-Stuttgart, Artur v Gwinner-Berltn. Präsident Geh. Kommenzienrat Louis Hagen-Köln, Pros. Dr. v. Harnack-Berlin, A. ,v. Hol- tzendorff-Hamburg, Ten Hompel, MdR., Münster, Ge heimer vberregterungsrat a. D. Dr. Hubsr-Berltn. Otto Keinath, MdR., Berlin, Geh. Kommerzienrat Dir. Klöck- ner-Luteburg. Konsul Dr. Kotzenberg, Frankfurt aM.. Präsiden» Karl Ludert, M d. R. und des Wirtschaft», rate«, Berlin, Kommerzienrat Dr. Lück-Berlin, Geheim rat Prof. Dr. Metnecke-.Berlin, Dr. Karl Melchior-Ham- bürg, Präsident Franz v. Mendelssohn-Berlin, Karl MichalowSlh-Berlin, Kommerzienrat Dr. Paul Mitling- ton-Herrmann-Berlin, Geheimrat Prof. Dr. Nernst-Ber lin, Geheimrat von Opel-Rüsselsheim, Alfred O'Swald- Hamburg, Geheimrat Prof. Dr. Planck-Berlin, Kommer zienrat C. R. PönSgen-Tüsseldorf, Geheimer Kommev- zicmat Pschorr-Müncheu, Geheimer Kommerzienrat Dr. Navenee-Berlin. Geheimer Justizrat Prof. Dr. Rießev- Berlin, Kommerzienrat Hermann Röchling-Völklingen. Staatssekretär E. E. Dr. v. Sunson-Berltn, Dr. Sorge- Berlin, Dr. Emil Georg v. Stauß-Berlin, Geh. Kom merzienrat Steinthal-Berlin, Oberbergrat v. Belsen- Herne, Prof. Dr. Wiedenfeld^eipzig, Franz Heinrich Witthösst-Hamburg. G Vie öeutschr Inüustrlellenvereknkgung gegen Locarno. Lis deutsch« Industriellen.Vereinigung erläßt, dem „Lvlcklanzciger" zufolge, eine Kundgebung, in der sie an ihre Eingabe an den Reichspräsidenten erinnert, daß sie mit aller Entschiedenheit den Pakt von Locarno «blehne und nochmals öffentlich erklärt, daß der.Pakt von Locarno nicht nur politisch, sondern auch wirtfchaftt- ltch eine Fesselung bedeute, der den Wiederaufbau der deutschen Ncutoualwirtschaft verhindere. Empörung über Lu-enöorff. Ter Angriff LudendorssS gegen Hindenburg! hat wegen seiner maßlosen Unbeherrschtheit, wie aus deutsch nationalen Kreisen verlautet, überaus verstimmend ge wirkt. Besonders in Ostpreußen sM der Eindruck von Ludendorffs Kundgebung in den deutschnationalen Wäh- lerkreisen einen verheerenden Eindruck gemacht haben. Gegenüber der vornehmen Zurückhaltung des Über den Parteistreit erhabenen Hindenburg wirkt daS „phrasen reiche Schimpfen", wie ein stockkonseroativer ehemali ger Offizier versichert, zumal eS au» -dem Munde des! früheren Mitarbeiters und Kameraden de» Generalfsld- marschalls kommt, wie ein hysterische» Schreien. In der „Täglichen Rundschau" finden wir folgende Ausführungen: „Man möchte am liebsten über diese- bedauerliche Dokument hochgradigen VtangelS an Politischem Ver ständnis und Takt bei einem um da- Vaterland so hoch verdienten Manne wie Ludendorff schweigen. Leider ist das angesichts dieser Veröffentlichung unmöglich. Aber wir möchten mit den eigenen Worten des GeneraU sagen: Es krampft sich unser deutsche» Herz zusammen, wenn wir sehen, wie Ludendorfs seinen eigenen Ruhm opfert. Durch seine Unbeherrschtheit zerpflückt er.selbst sei nen Lorbeerkranz Blatt für Blatt. So weit durfte er unter keinen Umständen gehen. Hindenburg eine Gefahr für den nationalen Willen! Ist der Mann, der dem deutschen Wolke einen Willen suggerieren möchte, den eS doch unmöglich durchsetzen kann, nicht eine viel grö ßere Gefahr? Ein Gutes hat diese traurige Kundgebung: .Infolge falscher Auffassungen über die Art des Zusammcnwir« Berlin, 23. Nov. Die „Montagspost" erblickt in dem Beschluß des Zentralvorstande» der Deutschen Volks- Partei ein Bekenntnis zur großen Koalition. Beim Zenp trum, so schreibt das Blatt Wetter, hat sich au» den Kasseler Verhandlungen ebenfalls das Einverständnis mit der großen Koalition ergeben und aus dem Partei tag der Hamburger Demokraten hat am gestrigen Sonn tag der demokratische Führer Hermann Fischer sich gleich falls zur großen Koalition bekannt. Schwierigkeiten lie gen nur noch bet den Sozialdemokraten, aber nachdem die Partei sich für die Annahme des LocacnogesetzeÄ trotz deutschnationaler Ablehnung bekannt hat, ist auf eine Verständigung auch über die große Koalition mit den Sozialdemokraten für die nächsten Lage zu rechnen. 300 Männer der Wirtschaft für Locarno. Berlin, 21. Nov. Zum Vertrag von Locarno ha ben zahlreiche führende Männer, besonders aus der Wirt schaft. aus eine aus ihren Kreisen gegebene Anregung hin sich aus die folgende Erklärung »«reinigt: Die Unterzeichneten, die in verschiedenen parteipoli tischen Lagern und zum großen Teil außerhalb jeder parteipolitischen Tätigkeit stehen, halten es für ihre Pflicht gegenüber dem deutschen Polte, zu erklären, daß sie die Unterzeichnung des Vertrage» von Locarno als notwendig erachten. Gewiß stehen dem ernste Hem mungen in der Auffassung vieler guten Deutschen ent gegen, aber dies« Hemmungen müssen überwunden wer. den. Di« wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschland und in der Welt verlangen zu ihrem Wiederaufbau eine rrchige und stetige Entwicklung. Wir sehen, wenn die Vereinbarungen von Locarno abg«lehnt werden, keinen geeigneten Weg. um eine solche Entwicklung anzubahnen. Wir vertrauen, daß eine geschlossene national« Einheit unter starker Führung aus dem Wege weiterer Verein- dsrungen uns«!»-«» Aufstieg sichern wird. kens der beiden Männer im Kriege haben viele im deutschen Volke oft gemeint, daß Ludendorff der größere Anteil an dem Verdienst der Heerführung gebühre. Jetzt wird man vielleicht begreifen, wie turmhoch an Cha- ratter, Einsicht unk Verantwortungsgefühl Hindenburg über Ludendorff steht." Konkurs üer figawerkr. Berlin, 22. Nov. DaS Schicksal der bekannten Aga- werk«, die sich im Besitze des Sohne» von Hugo Stin- nes, Dr. Edmund St Um cs befinden, und bas seit der A Mensch en kung des Dr. Edmund Stinne» an die Ar beiterschaft de» Betriebe» mit ganz besonderem öffent lichen Interesse verfolgt wird, ist gestern entschieden worden. Ende August wurde, um den Zusammenbrruh zu vermeiden, die GeschästSaufsicht beantragt. In einer Gläubtgerversammlung ist nunmehr beschlossen worden, doch den Konkurs anzumelden. Tiie Lage hatte sich nl» unhaltbar erwiesen, weil auf der einen Seite der Absatz; stockte und die Eingänge gering waren, während auf der anderen Seite die Schulden, auch Steuerschulden, so wie die laufenden Lieferverträge unverändert blieben, Aussichtsrat und Vorstand kamen nach eingehender Prü fung zu der Auffassung, den Konkurs nicht vermeiden zu können. Die Aufsichtspersonen sahen in diesem Be schluß, dessen sachliche Berechtigung sie anerkannten, den FortMN der Voraussetzungen der Mschäftsausstcht und vertraten den Standpunkt, daß die allgemeinen Gläubi ger interessen nunmehr die sofortige Konkurseröffnung erforderten. Der Gläubigerbeirat beschloßt in Würdi gung der Stellungnahme de« Aufstcht»rate», Vorstände» und der Aufsichtspersonen, den Verantwortlichen Or ganen der Gesellschaft dte letzte Entscheidung zu über lassen . baten aber die Aufsichtspersonen, ein« Bersamm^ tuns der Gläubiger sllr den kommenden Freitag einzu- u.r OH»* V- fvgtiiZflett de» «rtckä'tsv aufsicht berichten und dte Gründe der Konkurseröffnung darlegen zu können. G» Nmrde sodann tn allseitiger Ueberetnstimmung in Aussicht genommen, den Betrieb auch nach der Konkurseröffnung aufrecht zu erhallen, dte tn den nächsten Tagen stattftndende Berliner Auto, mobtlausstellung zu beschicken und sodanst nach Möglich, kett den Betrieb geschlossen zu verkaufen. Die Gläubig gerversammlung legte wette» dem Konkursverwalter dte schärfste Wahrnehmung aller Regreßrechte an Pie Urheber de- Zusammenbruche» an» Herz. Könlgln-Muttec Mxanöra s. Der Tod der Känigin-Multer von England ist am Freitag abend eingetraten. Die fast 61jährige Witwe Eduards VH. gehörte, wie ihr Gatte, zu den beliebtesten Persönlichkeiten im öffentliche» Leben Englands. Eine disziplinierte, unaufdringliche große Lady, hat sie in der Oeffentltchkett und am Familienherd eine schwierige Aufgabe gelöst. Königin Alexandra, die Tochler des Prinzen Christian von Schlcswig-Hvlstein-Sonderburg-Glücksburg, späteren Kö nigs Christian des Neunten von Dänemark, hat dem eng lischen Bolle zum erstenmal wieder in gutem Sstme des Wor tes den Begriff Landeomutter nahcgebracht. König n Litton» hatte sich nach dem Tode ihres Gatten 1861 völlig von alle» repräsentativen Veranstaltungen zurückgezogen. Die junge Alexandra hat 38 Jahre als Prinzessin von Wales und später neun Jahre als Königin vor allem in der Wohltätigkeit, im Bildungsleben und in der Kunstpflege diejenige fördernde Nolle übernommen, die auf dem Kontinent von der reg'cre' den Fürstin gespielt zu werden pflegte. Sie hat diese Auf gabe in der glücklichen Art und Weise gelost die so we.euttich zu ihrer persönlichen Beliebtheit beigetragen hat. König Eduard VIl. sagte einmal von seiner Frau, sie verbringe mehr Stunden am Schreibtisch als er. „Ich hnbe gut Einfälle, die ich meinen Ministern zur Ausführung weiter gebe. Meine Frau hat nicht nur viele gute Einfälle in ihrem Tätigkeitsbereich, sondern auch Lust und Liebe, ihre Verwirk lichung selbst durchzuführen und ständig zu überwachen." Königin Alexandra war zwar eine'unpolitische Natur, aber trotzdem keine unpolitische Figur in der englischen Ge schichte. Eduard VH., der als Prinz durch die harte Erziehung seines deutschen VarerS von vornherein gegen alles Deutsche unk vor allem gegen alles Preußische voreingenommen war, wurde durch seins Frau in seiner Einstellung bestärkt. * London, 21. November. Ueoer die Beisetzungs- feierlichleiten für die Königin-Witwe Alexandra verlautet, ! daß die Leiche zuerst nach dem Buckingham-Palast übergesührt werden soll. Alsdann wird sie in der Westminster-Abtei auf gebahrt und von dort in einem feierlichen Beisetzungszuge nach! der Georgskapelle des Schlosses von Windsor geschafft werden. Die Hoftrauer wird wahrscheinlich drei Monate dauer» und sich voraussichtlich auch auf die meisten öffentlichen ge sellschaftlichen Veranstaltungen, wie Wohltätigkeitsbasare usw. beziehen. Im Gegensatz zu früheren Hofgepflogenheiten wer den die Damen der Hofgesellschaft nicht schwere Krepp- sondern leichtere schwarze Stosse tragen. v Ein Nachruf Macdonalds. Der „Daily Herald", das Blatt der Arbeiterpartei, über schreibt einen herzlichen Nachruf mit den Worten: „Die Frau mit dem guten Herzen." Macdanatd veröffentlicht im „Daily Herald" folgenden ^Nachruf auf die Königinwitwe: „Das ganze Land wird den Tod der Königinwitwe betrauern. Sie war so lange unter uns und war so mit unserem nationalen Leben verwachsen, daß feder Haushalt des Landes zu ihr irgendwie in Be- ! ziehung stand, nicht zum mindesten durch die vielen guten ! Werke, die sie vermittelt hat, und durch den hohen mensch lichen Appell, den ihr Leben an unser Land richtete. Sie ist in ungewöhnlich herzlichem Sinne in Beziehungen getreten zu unserem Voll." Die russische Schwester. Besonders tragisch berührt es, daß die alte Lieblings schwester der Köiginmulter, die Exzarin Maria von Rußland, zurzeit in einem Schlosse bei Kopenhagen schwer krank dar--! niedcrliegt und dauernd verlangt, man möge die verstorbene I Königinmutter von England nach Dänemark bringen, damit! sie sie vor ihrem Tode noch einmal sehen könne. Einschränkung der Locarno-Feste. Die „Times" melden, daß die Abänderungen im Pro-! gramm der Festlichkeiten, die aus Anlaß der Unterzeichnung! deS Vertrages von Locarno vorgesehen seien, bis setzt noch I ni'cht festgesetzt seien. Fast jede Zeitung gibt eine andere Ver-1 sion über diejenigen Festlichkeiten, die stattfinden und die-1 fenigcn, die ausfallen werden. Bestimmt aüsfallen wird das I Staatsbankett im Buckinghampalast. / Zuspitzung üer Luge ln Sprlen. Part». 22. jkdov. TM „Journal des Debüts" ver öffentlicht heute abend einen Artikel über den Aufstand in Syrien, der, wie das Blatt betont, von einer Mar dis Vorgänge besonders unterrichteten Persönlichkeit stammt. El! heißt darin, cs sei unrichtig, daß die Lage tn Syrien sich bessere. Sie wird vielmehr von Tag zu Tag schlimmer, und nehme an Ausdehnung zu. Tier Plan für die Revolte wird in einer Weise durchgeftihrt, die dein revolutionären Generalstab Ehre macht. Die Er regung der Bevölkerung anläßlich der Reise Lord Bal fours nach Damaskus hätte doch eine Warnung sein müssen. Ein französischer Bericht vom 21. November aus Damaskus besagt: Eine 800 Mann starke französische Abteilung hatte in der Nähe von Wlecha, Mich von Da maskus, xinen Zusammenstoß mit einer von Hassan Charrat geführten Etngebvrenentruppe. Dte Stärke der Eingeborenen betrug 700 Mann. Im Laufe deS Ge fechtes wurde Hassan Lharrat verwundet? von, seinen Anhängern wurden dreißig getötet und vierzig verwun det. Tie sranzüstschen Verluste sind unbedeutend. In Damaskus herrscht Ruhe. Au» .Beirut wird berichtet, daß eine sechzig Mann starke französisch« Aufklärung»' adteilung nördlich von Hasbaha überfallen wurde, wo- bet nur fünfzehn Mann mit dem L«Ven davonkamen. Ueber das Schicksal de» französischen Offizier», dyr dt« führte, VegM b>inO Nachricht«« q».