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Auer Tageblatt : 31.10.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-10-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192510317
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19251031
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19251031
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Beilagen in falscher Reihenfolge eingebunden.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-10
- Tag 1925-10-31
-
Monat
1925-10
-
Jahr
1925
- Titel
- Auer Tageblatt : 31.10.1925
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Ul. 2SS A. Vellage -um ^uer Tageblaa. Sonnabend, -en AI.Gktober I»2S kg ndiichen au einer lcr. Der ^sen and Inenein- ! glcich- Nmnnn- irkoaus- arlehiiS- davon T>tters- rtiiiaiin- i> Bnc sich de, ii<> dm> neiuden hattii'' ü n i: ob d.» stczic - lmali'i- wen de l' w->I i-- « aeb o: >eii z« igbarer Änz»!' zwpcpi- llm'eee iftwicki- ml/ en >i' l - ensi^d! «eo o- er >" ck«-" ' ess-- > ir ! i il allil" o " s 'e vevdee Ja"r- schrill' gelernt sth - ch-' P- i tnisi sinn- chln i b- ft > d'-n it ch d>'- -r eck» l vw- en bei e m'm ? onfS z-knen ckstnnd r- hassen unter n 8 ö l von r mit ieneh- ?boten estand ichtigt Nch- i sind lügen, einem nstisic mber otteS- hnun- chri"' K er )rqe. - 'iruin Vor- iiett--. einen ! f d" Nis^e "ich! in ivcilst 1 Erste große Funk-Ausstellung Aue. Nach Tagen emsigster Vorarbeit vonnte heute mittag -l/,12 Uhr die von den Radio-Bereinigungen Aue und Beierfeld veranstaltete Funk-AuSstellung eröffnet Md dem Besuche fretgegeben werden. Zur Eröffnungsfeier hatten sich eine groß« ZaL geladener Gäste etngefunden. Ter Erste Bürgermeister der Stadt Aue, Herr H o f- mann, hatte in dankenswerter Weise die Eröffnung übernommen. Er hielt di« im Auszug folgende An sprache : , Meine Damen und Herren! Keine Generation des Menschengeschlechtes hat wohl, so lange die Erde steht, so Gewaltiges erlebt, tote die unsere; den größten Krieg, der je den Erdkreis erschütterte, ungeheuere staatliche Umwälzungen, die den ganzen Politischen Macht bereich verschoben, tiefe soziale und wirtschaftliche Nachwirkun gen und Erschütterungen, die auch heule noch die ganze Welt in Mitleidenschaft ziehen- Das sind die Erlebnisse auf dem Gebiete des öffentlichen Lebens. Danevenher aber gehen in den letzten Jahrzehnten die bedeutsamsten Umwälzungen.- Neuerungen und Entdeckungen auf dein Gebiete der Wissen schaft und Technik, geistiges Neuland, wie es wohl noch keine frühere Zeil sich eroberte. Als ein märchenhaftes Traumziel, völlig unerreichbar für den real Denkenden, galt durch Jahr hunderte oder man kann sagen durch Jahrtausende hindurch das Ziel, sich dem Vogel gleich in die Luft zu erheben rnch zu fliegen, lvührend noch vor wenigen Jahrzehnten der Mann der ärgsten Verspottung anhetmgefallen wäre, der sich ange- masft hüte, das Ziel erreichen zu wollen, beherrscht heute der Mensch auch dos Reich der Luft. Ec schweb: leichk und mit ungeahnter Schnelligkeit durch die Lüfte und hat so in neuem Anläufe das Mag der Entfernungen von Land zu Land und von Erdteil zu Erdteil verringert und fast bedeutungslos ge macht. Fast unübersehbar sind die Erfindungen und Ent deckungen auf dem Gebiete der Chemie und der Biologie; sie gäben der Menschheit immer« neue Machtmittel im Kampfe ums Dasein zur Höherführung der Kultur lind Zivilisation und haben durch erfolgreiche Krankheitsbekämpfung dem Tode einen Teil seine? Schreckens genommen. .Mabläfsig reihen sich aneinander die Fortschritte auf dem Gebiete der Elektro technik, in die uns zu einem Teile die heutige Ausstellung ein führen soll. Neben diesen großen Bewegungen auf wissenschaftlich- technischem Gebiete aber liegen ebenso bedeutsame auf dem Gebiete der Kunst, der Philosophie, der Welt- und Lebens anschauung und, merkwürdig genug, während dort die größ ten Triumphe der exakten, mit Maß-und Gewicht arbeitenden Wissenschaft und der Technik gefeiert werden, ist hier ein eben so deutliches Abwenden von der Ueberschützung des Materiel len, ein neuer Idealismus, eine neue Verinnerlichung des geistigen Lebens auf fortschreitender Bahn. Doch davon nur nebenbei. Heute und in diesem Raume beschäftigt uns der Fortschritt auf radio-elektrischem Gebiete. Die ersten Er rungenschaften dieser Art kamen nur der staatlichen Fern telegraphie zugute. Heute erleben wir es, daß diese technischen Neuerungen im Begriffe sind, zu einem kulturellen Gemein gut aller Menschen zu werden. Dabet stehen wir ja noch im Anfang der Entwicklung. Es scheint, daß der Raum als tren nende Schranke zwischen Menschen fallen wird, daß eine laut liche Verständigung über alle Entfernungen hinweg, vielleicht auch von Mensch zu Mensch, hin und her ohne irgend ein anderes Zwischenmittcl als die Aetherwelle im Bereiche des Möglichen liegt. Wer einmal mittels der Radioapparate ge hört hat und etwas weiter denkt, dem wird es fast unheimlich bei dem Gedanken, welche unfaßbaren, nicht zu ahnenden I Kräfte und Möglichkeiten poch rings in dem freien Raume um uns schweben und wirksam sein mögen, wälzend wir dock) noch keinerlei Mittel haben, sie aufzufassen und nutzbar zu machen. Ungeahnte Möglichkeiten der Zukunft! Zu dem Gebiete des Rundfunks ist die Einstellung der Menschen heute noch eine recht verschiedene. Hier begeisterte Apostel der neuen Erfindung in größter Zahl, dort eine Reibe von Leuten, die sich, wenn nicht ablehnend, so doch skeptisch verhalten. Ich persönlich bekenne frei, daß ich bisher zu den Skeptikern gehörte. Unser Herr Schmidt, der sich um diese Ausstellung so verdient gemacht hat, hat mir aber bestimmt zugesagt, daß ich auf dieser Ausstellung aus einem Saulus zu einem Paulus werden würde. Bisher habe ich ganz selbst verständlich das Große der technischen Leistungen, der Ueber- tragung von Wort und Ton, auf die größten Entfernungen ohne Awischenmittel anerkennest müssen. Nur habe ich an den künstlerischen Leistungen des Rndioftmks etwa von Musik und "Gesang noch wenig Freude gehabt. Auch wurde mir jedes Hören durch lästige und häßliche Nebengeräusche rew-l- mäßig derart gestört, daß ich Anlaß hatte, an der praktischen Reife der Erfindung für allgemeine Ausnutzung zu zweifeln. Keinesfalls aber zweifle ich daran, daß diese Erfindung tech nisch derartig ansgebaut werden wird, daß sie einmal alles leisten wird, was sich auch nur die kühnsten Träumer hw'te davon versprechen. , Nun noch ein Wort von der kulturellen Seite. Auch da stehe ich zunächst noch auf der Seite derer, die einen Vorbehalt und Zweifel erheben. Ich denke an das Kino. Welche großen Möglichkeiten geistiger und künstlerischer För derung liegen auf dem Gebiete des Lichtspiels. Und wie aus gesprochen traurig sieht es aus mit dem, was hier dem Volke geboten wird. Es ist nicht Förderung und Vertiefung des geistigen Lebens, sondern Kerflachung und Verödung, was die Tausende erfahren, die sich alltäglich nach den Stätten der Lichtspieltheater drängen. Besteht nicht eine ähnliche Gefahr von fetten des Rundfunks? Ich sehe schon, daß vornebnckich die, die heute ungezählte Stunden des Tages .zum Fenster herauSlehnen und herausgähnen, die eifrigsten Hörer sein werden, weis sie begeistert iedes Mittel mifgretfen, das ihnen -h " L-maewelle nimmt. Regelst nicht die Gefahr, daß diele Menoe der geistig Bedürfnislosen nach dem Gesetze der R"chfrcwe die Sender beeinflußt, so daß statt des Guten und ^"rlich"n und Erbebenden, das geboten werden könnte, Fla ch s B-dentnnasloses, tzerabziehendes uns durch die Aether- melle übermittelt wird, dab Jazz und Gaffenbauer und tangsl-Unterhaltung da» Feld beherrschen werden, und daß vielleicht durch das so leicht Dargebotene viele Menschen von eigenen geistigen Arbeiten, von guten Büchern, von eigene Musikausübung, kurz von der Verinnerlichung ihres Menschen tums abgezogen werden? Niemand wird diese Gefahren leug nen können. Es stehen aber selbstverständlich auf der anderen Seite so gewaltige Vorzüge, daß man jene Bedenken zur Seite fetzen muß und alles daran setzen muß, diesen neuen großen technischen Fortschritt zu einem Mittel wahrer geisti gen und kulturellen Förderung zu gestalten. Auch das wird und muß gelingen. Angesichts solcher hlohen Aufgabe muß man das Nuwr- nehmen dieser ersten Rundfunk-Ausstellung für Aue und Um gebung freudig begrüßen. Wir hören, daß in der Technik des Rund un!s schon maust)» bedeutsame Fortschritte und Verbesse rungen auS Laienkreisen gekommen sind. Auch diesem Unter nehmen hier möge bestimmt sein, solcher Förderung der Tech nik zn dienen. Zweifellos wird es uns alle davon überzeugen, wie fortgeschritten heute schon der Stand der Radiotechnik ist. So nehme ich denn Gelegenheit, denjenigen Damen und Herren, dis an dem Zustandekommen des Werks beteiligt sind verbindlichst zu danken für ihr selbstloses Wirken nnd für das Gelingen ihres Unreimelnnens nnd für eine reiche Förderung des Gedankens des Rundfunks durch dieses Unrernehmen meine beste)« Wünsche auszusprechen. Mit diesen guten Wünschen erkläre ich die Ausstellung für eröffne:. Danach' richtete Hr. Bürgermeister Andrea s-Beiev- feld folgende Worte an die Gäste: An der Freude, der Anerkennung und deut Dank, den die Stadtvertreter von Aue für die Veranstaltung und Förderung der ersten großen Rundfunk-Ausstellung zum Ausdruck gebracht, nimmt auch Beierfeld den wärmsten Anteil, ist es doch ein Stück von uns, das in der Funk vereinigung Beierfeld unter sachkundiger Leitung de» Herrn Lehrer Sch ubert gemeinschaftlich mit der Radio vereinigung Aue Triebfeder und Veranstalter dieser be deutsamen Ausstellung ist. Wir GebirgSgemeinden ha ben bei unserer abseitigen Lage ein großes Interesse an der weiteren Verbindung mit Kultur und Wirtschaft durch den Rundfunk. Und wenn ich den innersten Wunsch eines manchen Gemeindevertreters verraten darf, so ist es der, daß auch der Rundfunk einmal den Gemeinden die Geldquellen übermitteln wird, die ihnen über die Fiiianznöte helfen können. Steuerausnutzungsabsichten sollen hiermit aber durchaus nicht zum Ausdruck ge bracht werden. Und wenn auch heute noch mit Recht oder Unrecht behauptet wird, der. Rundfunk stecke noch in den Kinderschuhen, so Muß man umso mehr schon da von überzeugt fein, baß der Rundfunk in seiner Bedeu tung für alle Volksschichten und Völker einem ganzen Jahrhundert feinen Stempel ausdrücken wird. In diesem Sinne begrüße und beglückwünsche ich als Vertreter der Gemeinde Beierfeld sowohl die Veranstalter als auch die Förderer der Ausstellung und wünsche dem ganzen Unternehmen den besten Erfolg. iJm Auftrage der Oberpostdirektion Chemnitz beglück wünschte Herr R en tz sch-Chemnitz die Veranstalter der Ausstellung. Er sagte etwa .folgendes: Als vor zwei Jahren der Rundfunk freigegeben wurde, war er für Deutschland Neuland. In kurzer Zeit ist die Verbreitung überall vorgedruugen. Heute kann mit einer Million zahlender Rundfunkteilnehmer gerechnet werden, abge sehen von wohl auch 100 000 Schwarzhörern. Ein gro ßer wirtschaftlicher Wert des NundfunkN lässt sich er rechnen. Angeuonrmen, eine Anlage sei durchschnittlich 80 Mark wert, so ist der deutschen Wirtschaft etu Umsatz von über 80 Millionen Mark zugeführt worden. Die kulturelle Bedenrung erhellt daraus, daß auf eine Emp fangsanlage drei Hörer gerechnet, fortgesetzt also drei Millionen Menschen mit Bildung»- und Unterhaltungs mitteln gespeist werden. Tie im Auslände lebenden Deutschen bleiben mit ihrem Mutteelande verbunden, hiermit entsteht auch eine völkische, eine nationale Be deutung. Die Funk- oder Radio-Bereinigungen haben an der Förderung des^NundsuniS! einen, ganz bedeuten den Anteil. Sie verEtteln in hohem Maße technische Kenntnisse an Laien, seitdem die Post das Selbftboueu der Apparate freigegebeu hat. Und Pie Pust begrüßt die Mitarbeit der Vereine und will mit ihnen in enger Fühlung sein. Aufklärungsarbeit ist das Hauptersor- derniS der Fortentwicklung deS Rundfunks. Cin weiteres ist die zu erstrebende größere Freiheit hinsichtlich der Sendeanlagen. Schon haben verschiedene Vereine eige ns Sender. Mit besten Wünschen für ideelle und mate rielle Erfolge der Ausstellung schloß der Nedster. Nunmehr sprach zu den Festtetlnehmern der Vor sitzende der Radio-Vereinigung Aue, Herr Lehrer Schmidt. Er suchte zunächst die zum Ausdruck ge kommenen Befürchtungen zu zerstreuen, daß das im Rundfunk Gebotene zu flache Kost sei und nicht tief ge nug wirke, daß zuviel Mängel dem Rundfunk noch an hasteten. Jeder, der sich mit ihin ernst beschäftige, wird schnell ein eifriger Freund der Dache. Weiter sagte der Redner ungefähr folgendes r ' Es gibt keine Provinz mehr, so könnte man im Zeitalter der Elektrizität, der drahtlosen Telegraphie, des Rundfunks stolz mrsrnfen. Heute noch gibt cs Völker, die sich ihre Nach richten von: Berggipfel zu Berggipfel mittels Flammenzeicheii übermitteln. Lurch eine lange Entwtcklungsperlode hindurch hat sich diese primitive Nachrichtenübermittlung zur hoch modernen Verbreirung dee Nachrichten durch beu Nniiofuu! emporgcarbeitet. Technisch betrachtet ist dies eine ungeheure Tat des menschlichen Gehirnes. Wir brauchen uns nur zu überlegen, was e» heißt, eine Naturkraft, die nur nicht eiu.um mit Hilfe unserer Sinne wahrnehmcn können, in den Dienst der menschlichen Kultur zu stellen. Damit nicht genug, wir müßen uns überlegen, daß beim Rundfunk so winzig Nein. Energien nutzbar gemacht werden, daß eS schwer fällt, setbs mit Hilfe unserer weit vorgeschrittenen Technik ihr Vorbanden - setn festzustellen. Es wird uns ahry weiteres klar, wenn wir berücksichtigen, daß die Kräfte, die -. B. unsere Antennen aufnehmen, vielleicht cin Milliardstel der Kraft darstellen, die wir brauchen, um eine gewöhnliche LKlerzige Glühbirne zum leuchten zu bringen. Noch ein Beispiel, daß uns das Wunder der Technik ver ständlich machen wird- Nehmen wir einen Kopfhörer aus einander, so finden wir zu unsrem Erstaunen, daß das wesent liche am Kopfhörer eigentlich weiter nichts ist, als eine ein fache Eiscnblechscheibe. Wir können es fast nicht glaubest, daß dieses simple Stück Metall uns den Genuß einer ganzen Symsvntedichtung übermittel: haben soll. Und doch ist es so. So könnte man fast jedes Stück eines EmpfangZapParates für sich selbst als ein Wunder des menschlichen Erfindergeistes anspcechen. Soweit über das Technische. Nicht minder wertvoll ist Pie Erfindung der Radiotelephonie für das kulturelle Leben. Es mag einer sagen, was er will, er kann der ganzen Rund funkbewegung sogar feindlich gegenüber stehen, das eine kann er nicht abstreiren, daß heute gegen 850 000 Empfangsstatio nen tu Deutschland bestehen, garnicht zu reden von den Mil- lienen und Abermillioncn Radiostationen, die in den angel sächsischen Ländern tagtäglich im Betrieb sind. Das heißt mit anderen Worten: ein großer Teil unseres Volkes, und vielleicht nicht der schlechteste, läßt sich durch den Rundfunk cin wesentlich Stück Bildung übermitteln. Und hier an dieser Stelle gebührt vor allen: der deutschen Reichspvst Dank. Wenn wir deutsche Reichspost sagen, so meinen stur in erster Linie natürlich den Staatssekretär Dr. Bredow. Er ist es vor allem gewesen, der dem Programm der Rundfunksendung eine ent scheidende Wendung ins solid Bildende gab. Schauen Sie hftkein in das Rundfnnkprogr-Mttn, .das Sie in Ihren Händen haben und Sie werden finden, daß der gvaßie. Teil des Tages ausgefüllt ist mit belehrenden Vorträgen (Hans - Bredow- Schule) mit ernster Musst und Rezitationen; selbstverständlich darf das heitere Moment nicht fehlen. Dieser kurze Hinweis auf die kulturelle Bedeutung mag genügen, und wir wollen noch die wirtschaftliche Seice dec Bewegung inS Äuge fassen. In der kurzen Zeit, die seit Frei gabe des Rundfursts für die Allgemeinheit verstrichen ist, hat die Radioindustrie Riesiges geschaffen. Wenn wir heute, nach zwei Jahren Entwicklung, hier in unserer Ausstellungshalle diese Unmenge von komplizierten Apparaten und nicht minder empfindlichen Einzelteile betrachten können, so bedeutet das das Ergebnis engestrerigrester Gehirn- und tzanÄtätigleit. Natürlich hat sich die Herstellung der Elemente spezialisiert, sodaß es schon heute viele Fabriken gibt, die in der Fabrika tion bestimmter Artikel einen sehr guten Ruf genießen. In Amerika nimmt der Umsatz in Nadioartiteln den siebenten Platz in der Wirtschaftsliste ein. Wenn wir in Deutschland natürlich noch lange nicht so weit sind- so hat doch unsere deutsche Wirtschaft mit Radioindustrie und -.Handel zu rechnen. Es ist verkehr:, wenn man nun insbesondere die Amateur bewegung, die sich äußerlich, in der Bildung von Funkvcreint- gungcn kennzeichnet, mit einer Hondbeweguiig abtun möchte. Ganz abgesehen davon, daß solche Höchstleistungen, wie sie meinetwegen amerikanische und englische Amateure zu ver zeichnen haben, nicht immer erreicht werden können, so wollen wir doch nicht verkennen, daß das technische Verständnis wei ter Kreise durch die Beschäftigung mit Rundsunkapparaten in hohem Maße gefördert wird. Wenn wir nun stolz nach un gefähr 1—E-Hjähriger Arbeit mit Erzeugnissen unserer Mit glieder an die Oeffentlichkeit treten können, so hoffen wir, die Allgemeinheit davon zu überzeugen, daß bei genügend ernster und ausdauernder Beschäftigung nut der Sache fick' nicht nur sehr viel, sondern alles erreichen laßt. Ich betrachte das, was bis heute geschehen ist, nur als eine Vorstufe zu noch höheren Leistungen und hoffe, daß uns vergönnt sein wird, in nicht allznlanger Zeit mit einem Kurzwellensender aufzuwarten, der dann die Kund» von dein, wnS stur geschaffen, in weite Fernen tragen wird. Dieses Ziel vor Augen, rufe ich der gesamten Nuudfunkbewegung ein Funkheil zu. Schließlich brachte in einer Rebe der Vorsitzende der Funk-Vereinigung Beierfeld, Herr Schubert, fol gendes zum Ausdruck. Er streifte die Entwicklung der Elektrotechnik in den letzten 60 Jähren bis zur Radio technik. Neben der allgemeinen Kulturbbedeutung deS Rundfunk beleuchtete er vor allein! Lie pädagogische Be deutung des Rundfunk und weist auf bi« kulturellen Verwertungen hin, dis der Rundfunk gebracht hat. Er bezeichnete die Nuudfunkbewegung als energischste und Verbretteste von einer technischen Entwicklung bisher cn> zeugte geistige Strömung. Die deutsche Organisation deS Rundfunks hat von Anfang an ztelbewutzt die Mitarbeit an der Volksbildung als wichtigste Aufgabe erkannt und ist somit zu einem bebertte/lden Kulturfakror geworden. Tatkräftig mitzuarbetten an einer zielbewußten Weiter entwicklung sei die Ausgabe aller. l/cki Uhr begrüßte der Sender in Leipzig die Teil nehmer an der Eröffnungsfeier, der Ausstellung die besten Erfolge zum Nutzen des Funkwesens wünschend. Diese Rede wurde von den Amoesenden mit vielen Köpft Hörern und einer Anzahl Lautsprecher abgehlört. Abgesehen von den reichhaltigen Ausstellungen der beiden veranstaltenden Radio-Vereinigungen haben auSi« gestellt an Geräten und Zubehörteilen, an Literatur, Möbeln, Bastler-Werkzeugen und „Geräten, Baumateria lien für Amateure! Hermann Bolten, Grünstädtel t. Erzgeb, Firma Haas u. Stahl, ElektrMätSgesellschast nt. ü. H., Aue: Ingenieur Ernst Lange, Aue, Bahn hofstraße 4; TiPl--Jng. Lewicki, Dresde.r-A. 27, Kltn- genbergstr. 7 s Firma Radio-Müller, Jnh.r Radio Rund- funk Müller u. Co., Chemnitz, Bretgasse Lis Kaffee haus Rath. Aue, Schneeberger Str. lös Buchhandlung Kurt.Roche, Aue, Bahn-hpfstr. 18; Firma Paul Stichler, Beierfelds Buchhandlung Carl Stopp, Aue und.Firma E. Tetzner, ChemniH, Lindensto. 14. Auch wir wünschen der AuSstell"' g besten Erfolg und guten Besuch.
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