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Obwohl Erlasse, Verord nungen und'Aufklärungen viel zum Verschwinden derartiger Auswüchse des gesunden Menschenverstandes beitrugen, sind gewisse Reste bis in die heutige moderne Zeit hinein erhalten geblieben. Daß die genannten Faktoren nicht immer einen Vorteil für unsere Tierwelt bedeuteten, habe ich bereits in einer früheren Arbeit — speziell unsere Vogelwelt betreffend- — eingehend geschildert. Nicht allein unsere Fauna, nein, auch unsere Flora wurde vielfach in Mitleidenschaft gezogen. Der Aberglaube reicht weit zurück ins graue Altertum, schon die alten Auguren, jene römischen Priesterkollegien, legten auf ihr Augurium großen Wert und bedienten sich des sogenann ten Tripudiums, um aus dem Geschrei der Vögel gewisse Er eignisse vorauszufagen. Daß! derartige Manipulationen in den Nahmen des Aberglaubens, jener Wissenschaft von ehe mals, la science d'autrefois, gehören, ist insofern erfreulich, weil dadurch eine Schädigung des Tierreiches nicht stattfand, unerklärlich aber ist es, wie eine Reihe widerlicher und un sinniger Mittel der tierischen Sphäre zu Volksheilmitteln wer den konnte. Um nun jene Auswüchse richtig zu erkennen und zu deren wirksamer Bekämpfung beizutragen, ist es wohl in erster Linie wichtig, die Entstehung derselben festzustellen; daß dies dem ernsten Forscher vielfach durch die Unzulänglichkeit der diesem Dämonen - Kulte huldigenden Menschen erschwert wurde, braucht hier wohl nicht näher erörtert zu werden. Immer wieder aber begegnete man beim Erforschen der artiger Kulturmittel und deren Rudimenten dem Zurückhalten jener rohen Empiriker, denen viel daran lag, ihren abergläu bisch-religiösen Nimbus beizubehalten. Diesen Weg wäre man ruhig weiter geschritten, wenn nicht die Hippokratessche Medi zin in Verbindung mit dem mittelalterlichen Christentum sich nach und nach, unterstützt von den Römern, zunächst in den Klöstern und sodann in den weitesten Schichten verständnis voller Völker ihren Eingang gebahnt hätte. So hörten nach und nach jene therapeutischen Verirrungen auf, und es muff unbedingt beachtenswert erscheinen, daß z. B. zur Zeit des dreißigjährigen Krieges das Arzneibuch rund 190 Heilmittel aus der Zeit des grauen Altertums und des Aberglaubens ent hielt, heute sind dies nur noch ganz wenige. Daß man der artige, dem Tierreich entnommene Rezepte nicht als ein bloßes Sammelsurium betrachten soll, will ich ausdrücklich betonen, es steckt wohl hinter einem großen Teil derselben, die ja nur als Private Gehleimmittel anzusprechen sind, ein Stück be achtenswerter Kulturgeschichte. Bemerken möchte ich noch, daß nicht immer eine Schädi gung der Tierwelt stattfand, es gab Zeiten und Völker, die gewisse Tiere als Heiligtümer betrachteten, sie hegten und pflegten und jegliche Mißhandlung unter Strafe stellten. So waren den alten Aegyptern die Katzen heilig, die frühesten Anzeichen dieses harmlosen Aberglaubens finden wir bei Hero- dot (2, 68 und 67) um 430 v. Ehr., indem dieser schreibt: „Entsteht in Aegypten irgendwo eine Feuersbrunst, so küm- bnern sich die Leute nicht ums Feuer, sondern um ihre Katzen. Sie stellen sich um sie herum und halten Wache. Entwischt abr eine Katze aus dem Kreise und stürzt sich in die Flammen, so kommt über die Aegypter große Trauer. Stirbt eine Katze von selbst, so scheren alle Bewohner des Hauses ihre Augen brauen ab. Die toten Katzen werden in heilige Gemächer ge schafft, einbalsamiert und dann in der Stadt Bubastis bei gesetzt." Der Name der Katze ist bei Herodot Aieluros. Diodorus Siculus (1, 85), um 50 v. Ehr., berichtet: „Wer in Aegypten eine Katze ums Leben bringt, muß sterben, er mag die Sünde absichtlich begangen haben oder nicht. Das Volk rottet sich zusammen und schlägt ihn tot. Einen solchen un glücklichen Katzenmörder, der ein Römer war und nicht einmal mit Vorsatz gesünuigt hatte, konnte weder der ägyptische König Ptolemäus noch die Furcht vor Rom vom Tode befreien. Fin den die Aegypter auf ihren Kriegszügcn in fremden Landen tote Katzen, so find fie betrübt und nehmen die Tiere mit nach Haus«." ES sei mir nun vergönnt, eine Reihe der verschiedensten sogenannten Heilmittel au» dem Tierreiche hier aufzuführen, die von einer Paarung de» Aberglauben» mit der Grausam keit zeugen. In einem Teile Schlesien» sagt man noch heute, wer mit Warzen behaftet sei, nehme einen Laubfrosch, setze ihn in ein Kästchen, besten Wände man durchlöchert hat, und vergrabe es bet Neumond in einem Ameisenhaufen, beim letzten Mond viertel nehme man dasselbe wieder heraus und bestreiche mit einem Knochen de» von den Ameisen zernagten Frosches die Warzen, dieselben werden sicher verschwinden. Ueberl den Erfolg dieses Mittels finden sich auch in der ältesten Literatur keine Angaben. Trotzdem derartige Mittel als harmlos zu bezeichnen sind, dürfte man ihnen doch skeptisch gegenüber- stehen. Vielfach waren derartige Vorschriften geradezu ekel- erregend. Gegen Kolik soll man nach Marshall neun Tage hintereinander Wanzen einnehmen, am ersten Tage vier, am zweiten fünf usw., bis man am neunten Tage mit'zwölf Wan zen zu Ende ist. Starkerjan schreibt: „Als vorzügliches schweißtreibendes Mittel gilt weißer Hundekot, der als „Witter Enzian" be zeichnet wird." Einige recht naiv anmutende, ins Gebiet des Aber glaubens gehörende Verordnungen sind folgende: Gegen Parotzismus. Ein Mädchen von 15 Jahren, das von diesem Leiden heimgesucht wurde, erhielt dreimal das Blut eines schwarzen Hundes und einer schwarzen Katze gemischt, da sich die Krankheit darnach verschlimmerte, wurden die Türen und die Kreuzstöcke mit der Mischung bestrichen; darauf entwickelte sich untei-dem Arm des Mädchen» eine Beule, aus welcher Haare, Radeln, abgebrochene Messerspitzen, Hirsekörner, Nägel, Holz, Knochen usw. herausgenommen wurden. Welche Torheit aus dieser Vorschrift spricht, braucht wohl nicht ge sagt zu werden, obwohl eine direkte Schädigung der Tierwelt nicht stattfand, ist auch dieses Beispiel, des Aberglaubens zu verwerfen. Gefährlicher klingt schon folgende Vorschrift: Geßner sagt: „4)as Hirne der Katzen ist gtfft, machet taub und unsinnig, die es so gefrästen habend, sein Haar geschluckt, ersteckt und erwürgt, so ist auch sein atem schädlich, machet einen absärben und ausdorren one alle ursach." Nicht er wiesen ist es jedoch, daß der Genuß des Katzenhirnes einer, Menschen „unsinnig" gemacht hat, und ich glaube, daß man diese Art und Weis« des Furchtmachens nicht so ganz ernst zu nehmen braucht. So mußten nun fast alle Tiergattungen, vom Regenwurm bis zum starken Pferde, zur Heilung verschiedener Leiden beitragen. Es wäre allerdings weniger verwerflich zu nennen, wenn man die zu den verschiedensten Heilzwecken benötigten Tiere sofort getötet hätte, oft aber mußten dieselben qualvolle Leiden erdulden, und man begnügte sich mit der damals allerdings noch nicht bekannten Lehre: „Der Zweck heiligt die Mittel". Man handelte genau nach den Vorschriften roher und gewinn' süchtiger Heilkundigen, wie folgendes Rezept eines alten Arzneibuches beweist. „Wer Wil liepgehalten sin, der nem von einem blatten geier (nacktköpfigen Geier) das linkge äuge und trage es in siner hantt, in der linkgen hantt. Wen du gest vor die Herrn, etwas auszurichten, so verlierst di die sagen nemmermer, auch ir holde (Huld) niechtt unnd vorlorstu eines holtt, so bringe dich umb in unnd behalt stett des geiers äuge in deiner hantt, so wertt es weder bin freuntt, hastu zu schaffen bey im, so trage das äuge mitt, dir weder ferrl bin Wille." Die ungemeine Grausamkeit besteht Wohl darin, daß im Zusatz zu dieser Vorschrift verlangt wird, „man reiße dem geier das linkge äuge lependtg hyraus." Daß der Arzneischatz des grauen Altertums ein unge mein reichhaltiger war und daß es wohl keine Krankheit gab, für die man nicht unzählige Mittel zur Hand hatte, beweisen die ältesten Arzneibücher, allerdings mußte man mit den da- maligen Rechtsbegriffen, dem moralischen und ethischen Empfinden unserer Altvorfahren rechnen, und es soll absolut nicht behauptet werden, daß derartige Quälereien aus Mo tiven der Bosheit entstanden, vielmehr vielfach aus denen der Unvernunft, die in den unteren Volksschichten, die sich ge wissen Aufklärungen gegenüber oft völlig indifferent ver hielten, starke Wurzeln geschlagen hatte. , Oft aber fielen auch aewtste nützliche Arten dem Aba ¬ glauben zum Opfer. Dörler schreibt: „Wer einen Bruch hat, soll eine Maulwurfsleber dörren, stoßen, und st« in gutem Wein trinken." Schleicher sagt: „Um Kindern da» Zahnen zu erleichtern, hängt man ihnen drei abgebistene Maulwurfspfoten um den Hals". Noch Wetter geht Brückner, indem er empfiehlt: „Gegen Mitesser (als Würmer) wird ein Moltwurm auf den Nabel gebunden, bi» da» Tier verfault ist". Wenn nun im Vorhergehenden wiederholt gesagt wurde, daß es meist auf einer niedrigen Bildungsstufe stehende Per sonen waren, dir diesem Aberglauben anhtngen, so soll in folgendem Histörchen gezeigt werden, daß der Aberglaube bisweilen auch in den höchsten Kreisen seine Anhänger fand. In einem alten Arzneibuche des 17. Jahrhunderts lesen wir: Rezept der hochgeborenen Gräfin Kent: „Nehmet zwei oder drei Läuse von jemandes Kopf, tut sie lebend in das böse Auge und macht es zu, darauf werden die Läuse das darüber gewachsene Fell oder Häutchen aussaugen und ohne eine einzige Verletzung des Auges wegbringen". Nicht immer waren die gegebenen Vorschriften geeignet, den leidenden Menschen zu helfen, nein, es kamen auch Vor schriften und Rezepte vor, um gewisse Personen zu schädigen, so schreibt Marshall: „Wer Johanniswürmchen ißt, wird impotent." Ost waren es besondere Tiergattungen, von denen man sich speziell Hilfe versprach, wie z. B. die sogenannte spanische Fliege, unter der das Volk den schönen, goldig grün glänzenden Käfer Lytta vesicatoria verstand, die An- Wendung dieses Heilmittels ist bis auf den heutigen Tag erhalten geblieben, allerdings unter dem Namen Tmplastru« eanthartdum, welches auch noch heute von Aerzten verordnet wird. So halbe ich nun eine „Auslese" der verschiedensten Vor schriften hier wiedergegeben, nicht vorenthalten will ich den Lesern aber ein Stück alten Aberglaubens, dem man noch heute in einigen Gegenden, in denen sich die wendische Sprache bis auf den heutigen Tag erhalten, hat, huldigt. Hier han delt eL sich um den sogenannten Totenwurm, in Wirklichkeit um den Holzkäfer Annobium pertinax, besten Klopfen im alten Holz überall als Todeszeichen gilt. In der Pestzett von 1594 erließ die Regierung von Luzern eine Verordnung, wo rin dem gemeinen Volke empfohlen wird, beizeiten aufs äußerste gefaßt zu sein: „Daß wann der Herr gan klopffen kompt, der mensch gerüstet sye und sich in sine ervordernn ergebe". Auch in der Sympathie benutzte man häufig Teile unserer Tiere oder diese selbst, im 17. Jahrhundert waren ein be rühmtes, zur Liebe helfendes Geheimmittel die Morsellen des im Mars- und Venuskriege so hoch berühmten Helden, des Grafen von Pappenheim, die wesentlich aus Spatzengehirn bestanden. Der Stein, den junge Schwalben im Neste haben, ist heilsam, dieser rote Schwalbenstsin wird in Kalbsleber ein. genäht und gegen Schwermut, Besinnungslosigkeit und Kopst- weh um den Hals getragen. Die Schwalben, welche einen solchen Stein in sich tragen, fitzen mit den Schnäbeln gegen- einandergekehrt im Neste. Es muß auch ausdrücklich betont werden, daß es häufig vorkam, daß die nach den verschiedenen Vorschriften und Re zepten Behandelten wähnten, gesund geworden zu sein; einer Prüfung vom Stande unserer heutigen exakten Wissen schaft halten diese Behauptungen allerdings keinen Stand. Für uns normal und praktisch denkende Menschen gibt es nur greifbare Tatsachen, für uns gilt das Büchnersche Wort: „Der Glaube ist das Zugeständnis der Unwissenheit, er sängt da an, wo das Wissen aufhört". Noch bis in die Neuzeit hinein hat sich ein Teil dieses „ehemaligen Aberglaubens" erhalten, nur mit dem Unter schiede, daß man heute anstelle zu den alten Schäfern und .cklugen Frauen", zu Gesundbetern, Lehmpastoren und Hell seherft geht. > Während man früher mit einer Zähigkeit an derartigen Kurmitteln festhielt, ist es heute die Aufgabe der modernen Wissenschaft, diese Causalität mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu erforchen, sei es zur Aufklärung der breiten Volksschichten, sei es zum Wohle unserer gesamten Tierwelt. a, S: 2, 3» Präparat dir. 1» gegen unreine, Mut (venirssckt ckurcd -Alwkol unck TsksItmiSbrauck, btagenüderisckuog, öläkungen, OsrmtcÄgdeit ^) gegen dlervenleicken (biervositSt, dleursstkenle, Hysterie etc.) gegen Meickiuckt, Mutarmut, Aacblti», Skrokuloe« gegen Zungen-, Nali- unck KekIIcopfleicksn geg« Mebt- unck alle ffolgserrekeinunzeu gegen Akeumati»mu» unck NexenickuS gegen klieren- unck Maien lelcken gegen pettleidigkelt unck Lus vbermSAger fettablsgerung «ntsteiiencke belcken (ärterien- veriaüllung, Mmorrkolcken etc.) j)se sirmMsoi- populär Mlssenscbaktllciie broecktlre »der ckle am bäutlg- itea vorlcommencken beicken uack ckeren virlcs«mrt« 8ö- Itilmpluog ckurck ckle »I» kervorragenck dekanote» Or. msck. l?obsrt l-lalin's Xirüutwe- 2» derleken ckared alle äpotkelten ocker cklrekt. Varlangan AI» »okort Si» Sri cklrolct«r Sestelluk- gsnauo Ackr«««v unck At>lk«d« ckez gs^ünncktan Präparat» «rkorckoriioli. vr. m«ck. Rodsrt s-isstn L Lo., 2. m. d. U., K1»gck»buks Wu. IS Leei-g lilecs, Lee Kunst- u. Vausvklosssrvl Ltnnslrsvs S empkieklt »ick rur bielenmg Älmtlicker Kun»t- unck 6au»cklo»»er»rdelten in kackmännircder — äuskütnung bei billigster Aerecknung. — Milhtig »r i»e WMung! 'WWM Bei beanstandeten Waagen wende man sich IN...... SmitlMkWl I. Will ge« SA IW Waagenbauairstatt Ernst Freitag. Telefon 9SS. R-ichYaltigi» Lag-r ,n n«::<n Waagen eper » i, Lewtchlen U. geeichten Längen, u. Niützigketwmntzen. AmckervaLsn am -p/srtze. nur cke/e/aöon ckS/. Hus erster dlanck «mptedle Icd mein releddeUI«« l.»g«r la »Wf- Luio Nona»onuti»n mit imö atm« t-utter WllUI-cler., »lappa- un<t Qlaoa-Naackeedat,»« In eilen sserben. 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