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Beilage zu Nr. 249 des Auer Tagel'ItNte- und Anzeigers siir da» >z.ui"rur. Kunst unä Mslenlekakt. Zwei -riefe L.). Meper» an Mfte- Meißner. Durch die Güte der Frau Baronin Clara von Pirquet, der Locht« Alfred Meißner» und des Herrn V. A. Heck sind i wir in der Lage, zwei ungedruckte Briefe de» Dichter» an Ä. Meißner mttzut eilen. ! Zu den Briesen -selbst ist wenig zu bemerken. Meißners Nomon »Auf und nieder* eichten 1880. Die „Denkwürdig keiten* find die zwßi Bünde der „Geschichte meines Lebens", die Meißner 1884 herau-gab. Sie schließen mit dem Jahre INS. Lin tetüoeise vollendeter dritter Band ist von Meißner vor seinem Lod« vernichtet worden. Kilchberg, 18. Febr. 1880. Bekehrter l, Freund. Eine Zeile vor meinem tägl. Abendgang. Für di« ihrigen bin ich sehr dankbar u. wünsche daß das Frühjahr, welches sich hier, trotz der noch nicht weichenden langwelligen u. ziemlich schmutzigen Eisdecke über den ganzen See, schon kräftig erweist Ihre Stimmung aus einer physi schen in eine rein philosophische verwandeln möge. Seit ich mich bet 8-aen ein bt-cheu beklagt habe, ist mein „Hals" gebessert und nun sche ich auch die Welt wieder Heller an, ob wohl dieselbe hier zuweilen nicht sehr heimlich ist. Stellen Sie stch vor: vergangenen Sonnabend lese ich vor Einschlafen, so gegen Mitternacht, in GregoroviuS' Geschichte Roms. Die Hunde heulen, eine Flamme lodert auf; es ist eine in wenig Minuten niederbrennende Scheune am Fuße d'es Hügels auf dem ich wohne. Eine viertel Stunde später brennt eine zweite Scheune. Der Täter ein junger aus dem Zuchthaus entlassener Bursche, der wieder „Quartier" suchte u. auf Ge ratewohl sengte. Sein Weg hat ihn zweimal dicht an mei- ner dem Wohnhause gegenüberstehenden Scheuer vorbeigeführt! Gut daß weder ich noch meine Frau furchtsam find! Ihr „Auf u. Nieder" werde ich sicherlich lesen, sobald ich frei bin: ich habe mir nämlich wieder, trotz allerguten Vor sätze, allerhand aufgeladen Ich bin voraus gewiß daß mir das Buch gefällt u. außerordentlich gefällt. Der Erfolg wird schon kommen. Zweifeln Sie nicht daran! Auf die Nov. in den Westerm.'Monatsheften freue ich mich. Ich beneide Sie um Ihre Stunden bei Ltngg. Für Ihre Besprechung des „Heiligen danke ich zum voraus. Rodenberg hat mich, für einmal, glücklich vom Drama difsuadirt: es wird einx No velle daraus. Habe ich Ihnen gesagt, daß mir vor einem Monat die Univers. Zürich den Doctor hon. causa ganz ohne mein Borwtssen «. mein Zuthun, gegSen hat? Ihr C. F. M. Kilchberg bet Zürich. 3. Dez. 1884. eben, verehrter Freund, lese ich in der Allg. wußte es übri gens schon seit Wochen von Ltngg, daß Sie Maximiliansritter geworden find. Da muß ich doch Glück wünschen u. ich thue es von ganzem Herzen und in voller Erinnerung aller mir von Ihnen bewiesenen Freundschaft! Ihr. Dr. Conrad Ferdinand Meyer-Ziegler Kilchberg bet Zürich 3- Dec. 1884 Wre herzlichen Feilen, liebster Freund, haben mir unser erste» Zusammensein wieder in Erinnerung gebracht u. ich Saue Pläne, wie wir im nächsten Frühjahr einmal in Arbon oder Rhetneck zusammen dtniren werden. HW neue Ritterschaft freut mich auch deshalb, well Sie dieselbe wohl zuweilen nach München führt, denn Ihr Bre genz langweilt oder attrtsttrt Sie doch zuweilen. Daß Sie ein so ganz liebenswürdiges Wesen, wie Ihre sei. Frau war, nie u. nimmer vergessen, ist sehr einfach, den noch würde ich, wenn sich eine Hand böte, ich meine etwas wahrhaft Wertvolles, rasch u. rücksichtslos zugreifen. Ganz gewiß würde ich resolut Vorgehen! Ihre Denkwürdigkeiten (so viel ich davon gelesen) haben mir ungemein gefallen. Die edle Bescheidenheit derselben hebt Ihre menschliche u. literarische Bedeutung noch deutlicher hervor. Er ist ein sehr reifes Werk u. gibt einen ganz klaren Begriff Ihrer Persönlichkeit. Auch ist es ganz klar u. warm geschrieben. Von mir u. meinem Leben hier ist wenig zu sagen, außer etwa, daß es ein bischen geselliger geworden ist u. die Stadt ¬ fahrten sich vermehren. Meine Frau mit ihren militärisch einfachen Gewöhnungen u. ihrem sehr natürlichen Wesen ist niir durchaus wohllhuend u. mein ü jähriges Kindchen be lustigt mich, ohne mir noch Sorgen zu machen. Ich selbst bin grau u. habe mitunter Rheumatismen, besitze aber eine innere (innerste) unmotivirte ursprüngliche Heiterkeit, welche mich über meine Sorgen (u. ich habe deren ganz triftige) für ein mal noch hinweghebt. , So steht eS. Ihre Zeilen haben mich wahrhast u. wirklich gefreut! DaS sehen Eie den meinigen cm. Gute Feste! Herzlich Ihr C. F. Meyer Johann-Strauß-Frier des Reichsverbandes der Deutschen Presse und des Lefterreichischen Klubs in Berlin. Die Iohcmn- Strauß-Feier in der Städtischen Oper ain Sonnabend, den 24. Oktober, 11 Uhr abends, verspricht ein künstlerisches und gesellschaftliches Ereignis ersten Ranges zu werden. Neben den schon bekannt gewordenen künstlerischen Darbietungen erlesenster Art wird den Teilnehmern auch eine Festschrift ge boten werden, die der Bedeutung dieser Strauß-Huldigung Rechnung trägt und Beiträge hervorragendster Persönlichkeiten aufweist, wie des österreichischen Bundespräsidenten Dr. Mi chael Hainisch, des Kultusministers Prof. Dr. Becker, des öfter- reichlichen Gesandten Dr. Felix Frank zu Berlin, Richard Strauß u. a. m. Selbstverständlich fehlen in dem Festpro gramm auch Beiträge der angesehensten Berliner Kritiker ebensowenig, wie solche von bedeutenden Künstlern und Künst lerinnen, wie Jean Gilbert, Prof. Grünfeld, Maria Jvogün, Franz Lähar, Prof. OchA Richard Tauber. * Internationale Ausstellung für Menschenjchuß in Buda- pest. Unter dem Protektorat der Regierung und unter Mit- Wirkung der namhaften Vertreter der ungarischen und aus- ländischen wissenschaftlichen, künstlerischen, industriellen und .kommerzieller; Kreise findet in Ungarns Hauptstadt von Mai bis September 1928 eine internationale Ausstellung für Men schenschutz statt, die in erster Reihe den Ziveck verfolgt, dem weiteren Verfall des durch die verheerenden Folgen des Welt krieges sowohl Physisch wie Psychisch stark heruntergekommenen Menschenmaterial Europas durch intensive Propagierung einer rationellen Hygiene, eines gesteigerten Mutter-, Säug lings« und Kinderschutzes, der Grundgesetze der Eugenetik usw. entgegenzuwtrken. Der Ausschuß wird alle Phasen des mensch lichen Lebens von der Entwicklung im Mutterleibe bis zum Tode veranschaulichen, die historische Entwicklung der Gesund- heitslehre und Heilkunde in Bild und Schrift darstellen, die Technik der Arzneimittelfabrikation und der Herstellung ärzt licher Instrumente illustrieren. Der Kampf gegen den Ge burtenrückgang, die Säuglings- und Kindersterblichkeit, gegen akute Infektionskrankheiten und Epidemien, gegen Alkohol, Nikotin, Opium und die anderen Betäubungsmittel gehört gleichfalls zu den Hauptbestrebungen der Ausstellung. Die soziale Stellung der Frau als Mutter, Beamtin, Heim- und Fabrikarbeiterin gelangt in einer besonderen Abteilung zur Veranschaulichung. Ferner sollen die verschiedensten Kultur veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung den Beweis da für liefern, daß Ungarn trotz seiner Verstümmelung und Ver armung auch in künstlerischer Hinsicht mit den übrigen Kultur nationen Schritt halten kann. Bisher ist von deutscher Seite die Beteiligung des Dresdener Hygienischen Museums zuge- fichert worden. . Ein wertvoller Fund aus der Hochrenaissance. Das Städt. Museum für Kunst und Kunstgewerbe in Halle auf der Moritzburg ist durch eine glückliche Neuerwerbung in den Besitz einer seit lange verschollenen Goldschmiedearbeit gelangt. Es handelt stch um einen silbervergoldeten Deckelbeschlag aus der besten Zeit der deutschen Hochrenaissance, dessen glatter Rand in schön gravierten Antigua-Buchstaben die Inschrift trägt: Zu Nioea bin ich gemacht und nun gen Halle in Sachsen ge bracht, anno 1582. Der ursprüngliche Besitzer war der 1-546 geborene Sohn des Kurfürsten Johann Georg von Branden burg, der 1566—98 als erster protestantischer Administrator des Erzstistes Magdeburg in Halle residierte und 1608 als Kurfürst^ von Brandenburg starb. Der wahrscheinlich von So» übend, den 24 Oktober 'V2t, etnein Halleschen Goldschmied gefertigte Deckelbeschlaa ge hört zu einem Kruge, den der Prinz als Beutestück aus dem Türkenfeldzuge mitgebracht hatte. Der Deckelbeschlag befand sich später in der Sammlung von Robert Tornow in Berlin und vorübergehend auch im Besitze der Kaiserin Friedrich. Das Problem de« Fernsehen« und der Fernphoiographie gelöst. Dr. Karolus vom physikalischen Institut der Univer sität Leipzig ist es nach jahrelanger zäher Arbeit gelungen, das Problem des Fernsehens und der Fernphotographie in vollkommen einwandfreier Weise praktisch zu lösen. Das Verfahren des Dr. KaroluS unterscheidet sich von den be kannten deutschen und amerikanischen Verfahren der Fern photographie durch daS rasche Tempo seiner Arbeitszeit. Es ist möglich, in einem Zeitraum von wenigen Sekunden ein Bild im Format von 13X18 Zentimeter auf drahtlosem Wege einem entfernten Ort zu übermitteln. Im Laboratorium sind bereits Versuche gelungen, die Geschwindigkeit auf ein Zehntel Sekunde zu bringen, womit das Problem des Fern- sehens gelöst ist. Der Kern der Karolusschen Erfindung be steht in einer Zelle, der Karoluszelle, die imstande ist, ihre Durchlässigkeit gegen Lichtstrahlen in Abhängigkeit von aus treffenden Stromimpulsen zu ändern. Auf diese Weise ist es möglich, eine vollkommen trägheitSlose Steuerung der Lichtquelle im Bildempfänger zu erreichen. Dr. KaroluS hat sich nach Amerika begeben, um von dort aus mit der Teld- funkengesellschast in Nauen seine Experimente im großen Stil aufzunehmen. wa» bringen -ie Kino»! , Apollotheater. Der „Blttzschofsör*, ein Film für Freunde des Motorsportes, löste bet der gestrigen Vorführung stürmi sche Heiterkeitsausbrüche auS. Es ist allerdings auch unter haltend und spannend, wenn die Rennwagen durch die präch tige kalifornische Landschaft rasen, umbangt von einem frischen Autogirl und bedroht von dem neiderfüllten Nebenbuhler, nebst Kriminalbeamten. Der Henny-Porten-Film im Prater, eine echt romantische Geschichte im ebenso romantischen Wien, wird ebenso seine Wirkung nicht verfehlen. — Zwei armen Schneiderinnen blüht ein gemeinsames Glück. Die eine liebt einen jungen Heizer, während die andere leibhaftige Gräfin wird. Der Bruder der beiden gerät nun in den Verdacht, einen Mord begangen zu haben und jäh wird das junge Glück gestört, bis di« Auf klärung des Mordes auch dem Leid der Schwestern rin Ende bereitet.^ Verttirev Vsrse »om LL. Oktober. Tendeuz: flam Die Gefahr, daß die Interpretation des Vertrages von Locarno in den verschiedenen Ländern eine Regierungskrise heraufoeschwören könnte, übt an der Börse einen merklichen Druck aus. Auch der unübersichtliche Stand in den Verhand- lungen zur Bildung des Eisentrustes hat die Spekulation, die nach den bisherigen Mitteilungen mit einem baldigen Abschluß der Verhandlungen gerechnet .hatte, enttäuscht. Schließlich machen sich jetzt Zeichen einer beginnenden Versteifung des Geldmarktes bemerkbar, so daß man befürchtet, daß der dies malige Ultimo recht schwierig wird. Diese ganze Sachlage veranlaßt die Spekulation am Terminmarkt namentlich in Montanwerten mit Leerverkäufen vorzugehen, was zu teil, weise nicht unerheblichen Kursabschwächungen führte. Das Geschäft in den Werten, die von einer Freigabe amerikanischer Guthaben provitieren würden, haben bereits wieder aufgehört, nachdem von Bankseite skeptische Verlautbarungen bekannt wurden. Glattstellungen und Gewinnsicherungen verursachten auch in diesen Wetten Kursabschwächungen. So gingen Schiff fahrtswerte etwa um 2 Prozent zurück. Verhältnismäßig ge halten war der Markt der heimischen Renten, wo wiederum ziemlich lebhaftes Geschäft in Schutzgebtetsanleihen war. Eini ges Interesse entwickelte sich in Russenwerten. Tägliches Geld 81L—10 Prozent, Monatsgeld 10—11)4 Prozent, Des Hause« Zierde — Reinlichkeit! Wo Schmutz stch immer mag verstecken. In Küchneschränken, Dtelenecken, An Porzellan, Glas und Kristall, Bestecken, Tischen und Metall, An tzolzgestellen, Bänken, Kannen, An Ausguß, Fliesen, Badewannen —> Nimm Ata! Und im Handumdrehn Ist alles rein und wunderschön! Die Siegerin. Bau »«ne-Marie Wampel. Viktoria Gallehn hatte lange überlegt, ob sie La- lerian vmr Vieser zur Htrschjagd nach Schloß Raid oder zur Weinlese «ach. Gallenstein einladen sollte. Dann aber hatte st« .ihn kurzentschlossen nach ihren! kleinen Weingut gebeten, denn e» war altväterisch schlicht und räumlich beschränkt und ließ es daher begreiflich erschei nen, daß sie nur einen «ngumganzdm- vertrauten Kreis um sich sammelte. Auch war hier in Gutenstein, da» ihr verstorbener Gatte lediglich de» edlen Tropfen» wegen erstand, der da auf dem Rebhügel hinter dem Herrenhaus wuchs, weniger al» sonst irgendwo vom! Gallehnschen Reichtum zu verspüren, jllnd gerade da» hatte sie beabsichtigt: einfach und unbefangen ihm entgegenzutreien, al» ob sie nicht» zu verschenken habe außer ihrem! Herzen. Venn so, wie sie einst al« Zwanzigjährige durch Peter Gab- lehn nur reich, sehr reich hatte werden wollen, wollte sie jetzt a» der Schwelle der Vierzig durch Valeria» von Dieser nur glücklich, sehr glücklich werd««. Viktoria ließ, während di« Gedanken hinter ihrer Stirn kamen und gingen, da» Weißseidens Morgengewand von den Schultern gleiten, stützte die Arme auf die Ktrschholzplatte ihre» Lnkletdetischchen» und besah sich im,Eirund de» Spiegel«, der altmodisch und schmuck- los wie alle- in Gutenstein und nicht weit entfernt vom Erblinden war. Ihr flvlzgefvrmte-, eigenwillige- Gesicht sah ihr daraus entgegen. Unbarmherzig, al» ob e» einer Fremden gehöre, prüfte sie e». Ein paar kleine Fältchen um Augen und Mund — die waren nicht schlimm? und daß sie jeden Morgen ein paar Weiße Haare )tch au-zog — wer wußte da»? Sie war dennoch schön in ihrer reichen Fülle, im Glanz ihrer grauen Augen unter dem schwarzbraunen Scheitel... > Ob auch er da» fand? — Sie war sich darüber kei neswegs klar, denn im Gegensatz zu manch anderem, der sich augenfällig um Peter GallehnS Witwe bewarb, hielt Herr von Gieser sich beinahe scheu zurück, und e» war nicht einfach gewesen, ihn in ihren Kreis zu ziehen. Gr stammte au- alter Familie, war durch die Not der Zeit verarmt und bekleidet« al» Doktor der Siechte irgendein bescheiden bezahlte- Staat-amt. Mehr wußte Viktoria nicht und begehrt« auch nicht, es zu wissen. ES genügte, daß sie ihn, gerade ihn, liebte und, gewohnt, ihren Willen siegen zu sehens bedach« den Weg ebnete, der ihn zu ihr führen sollte. * Ein wenig später ging sie über dis fchMklgvwun- dene Holztrepp« hinunter in» Erdgeschoß, hielt, auf da» erwartung-frohe Klopfen ihre» Herzen« lauschend, vor der Eßztmmertür den Schritt an und trat, mit einem Hellen „Guten Morgen* auf den Lippe«, üb», dhe Schwelle. Rund um den großen Eichenttsch faßen sie schon beim Frühstück: Fräulein Wolff, Viktoria» alt« Gesellschaft«, rin und Hausdame, ihr« jung« Sichte Edith kwd err Valerian von Gieser. Tie Morgensonne blitzte auf den zinnernen Dellern und Krügen der dunklen Bordbretter und auf Edith- goldblondem Haar. Es duftete nach starkem Kaffee und frischgebackenem Kuchen. Viktoria setzte stch und ließ es lächelnd geschehen, daß da» junge Mädchen sie mit flinken Händen bediente Ter Aufenthalt in Gutenstein tat ihr, dem blassen, in knappen Verhältnissen ausgewachsenen Stadtkind, gut. Frisch und rosig war sie hier schon geworden. — llnd hübsch, wirklich hübsch ... Viktoria» Augen folgten ihren leichten Bewegungen. Wie ander» ihres Bruder« Kind doch war, al» sie selbst einst gewesen!' Hinter dieser Vlondumlockten Stirn wohnte^ keine ehrgeizigen Gedankens diese lachenden blauen Augen sahen kein kühl errechnete» Ziels dtese- Mädchen war nicht« al» "jung und froh und blühte, wie Blumen im Sommerwi-nd... > Viktoria nahm ihr di« Zuckerbüchse guA der Hand und reichte st« Herrn von Gieser hinüber. „Sie werden doch Zhven Kaffe« nicht bitter Winken?* „Oh, gnädige Frau,* wehrt« er dankend ab, „sorgen Sie nicht um einen, dem Ihre Gastfreundschaft so viel Gutes und Schöne- schenkt, daß eine Dass« ungesüßt«: Kaffees dagegen nicht in» Gewicht fallen könnte.* Viktoria sah ihm einen Atemzug lang« gerade i« die Augen. Die waren ernst und trugen doch einen Schimmer von Freude, de» fein kluge», Gare» Gesicht erhellte und ihn ihr lteben-wvrdör und au-ietzevdee »och al» sonst erscheinen ließ. > ,M» wird hier «och viel schöne« werden,* sagte sw, und zu dem weißhaarige«, still de« Frühstück hing« gebenen Fräulein Wolff gewandt» ,sver Winz«» Meint, daß wir in einer Woche Mit der Sefe beginne» Ivane« wenn da» warm«, sonnige Wetter anhält.* - Und es hielt an. Rot und immer röter färbte sich das Weinlaub r reif und köstlich wurde di« Frucht. Was zwei Beine hatte, schleppte die Trauben in Butten herbei und schüttete sie in den großen flachen Preßbotttch. Frtschgewaschene Winzerfüße zertraten die Beeren daß der Saft hoch aufspritzte. Dan» senkte stch dvw ächzenden Preßbaum der Stein »teder, groß, ruud un schwer wie der «in« Mühle.