Volltext Seite (XML)
Nr 2SS Auer tageb »nd " f """ it z ebtr«e Mittwoch, ken 11. November 1VSK. Am Montag früh ist General Taprllo, der angeblich da« Attentat aus Mossulini mit entworfen haben soll, von einem Karabinier!», Offizier und zwei Polizetagenten nach Rom gebracht worden. Hier wird er morgen vom Unter» suchungsrichter verhört werden. Im Zusammenhang mit der Untersuchung über da» Attentatskomplott gegen Mussolini wurde eine Hausdurch suchung bei dem General Vencivenga vorgcnommen. Nach Beendigung der Hausdurchsuchung forderien die Polizei beamten den General auf, ihnen auf die Polizei zu folgen, wo er einem zweistündigen Verhör unterzogen wurde. Nach her wurde General Vencivenga wieder freigelassen. Die Nach richt hat in Rom großen Eindruck gemacht. Der frühere Schah von Persien protesilert. Paris, 8- November- Der adgesetzic Schah von Persien, der sich schon seit vielen Jahren in Paris aufhält, erklärte einem Vertreter des Mann, daß er gegen den Staatsstreich Protest erhebe. Er werde sämtliche seht oder künftig von dieser oder ähnlichen Negierungen vorgenommenen Handlungen für null und' nichtig ansehen, rind sein Ncchi auf den Thron Persiens aufrecht erhalten- Disziplinarverfahren §egen Dr. Jänicke. Mildes Urteil. Vor der Retchsdisziplinarkammer 1 ging beute vor mittag das mit Spannung erwartete Disziplinarverfah ren gegen den Attaches des Auswärtigen Amtes, Tr. Wilhelm Jänecke, den Schwiegersohn des verstorbenen Reichspräsidenten Ebert, vor sich. Gegenstand de» diszi plinarischen Verfahrens war jene durch die Anzeige eine- Charlottenburger NiagistratSVeamten bekannt ge wordene Eintragung im Fremdenbuch des Hotel» Pagano auf Capri, in der die Anklageschrift eine.Veruznglimp? fung der Person des Reichspräsidenten V. Hindenburg erblickt. Die Perhandlung spielte sich im großen Bibliotheks saale des Reichsministeriums des Innern in öffentlicher Sitzung ab. Zahlreiche Vertreter der Presse und.eine große Zuhörerschaft folgten mit gespannter Aufmerksam keit dem Gange der Sitzung. Kurz nach 10 Uhr erschien das Gericht und nahm am Richtertische Platz. Den Porsitz führte der Senatspräsident am Kammorgerlcht Dr. Großmann. Als Beisitzer fungierten Ministerial direktor Brandt, AmtSgerichtFrat Greßler, Amtsgerichts- rat Dr. Scholz und Major Hegebrecht. Die Vertretung der Anklage lag in den Händen des Geheimen Lega- tionsrateS Siedler vom Auswärtigen Amt. Tie Personalvernehmung des Angeschuldigten ergab nicht viel des Erwähnenswerten. Dr. Jänicke ist im Jahre 1896 als Sohn eine» Reeders geboren, studierte Rechtswissenschaft und Promovierte 1917 in Greifswald mit Auszeichnung zum Doktor juris. Anfang 1920 machte er sein Neferendarexamen und wurde im Oktober 1922 in den auswärtigen Dienst übernommen. Im Jahre 1922 erfolgte am 16. Juli seine Vermählung mir Ama lie Ebert, der Tochter des verstorbenen Reichspräsidenten. Im März 1925 wurde Jänicke vom Reichskommissar für die Mailänder Mustermesse angefordert und arbeitete zwei Monate in Mailand zur Vorbereitung dieser Messe. , Nach Feststellung dieser Personalien trug Legarions- rat Siedler die Anklage vor. Er wies daraus hin, daß die ominöse Eintragung im Fremdenbuch des Hotels Pagano auf Capri am 13. Mai 1925 folgendermaßen Gräfin Bothmer-Prozetz. Vie Teppichötebsiählr im Haufe Meck. — Stange defchulülgt -le Srüsin -er MMung zum Melnelü. Potsdam, 7. Nov. Die Angeklagte ist nach der gestrigen zum Teil dramatisch verlaufenen Sitzung heute blaß und anscheinend in deprimierter Stimmung Zuerst wurde Landgerichtsprästdcnt a. D. Niek auf- gerusen, in dessen Wohnung sich die geheimnisvollen Diebstähle abgespielt haben. Ter Zeuge ist 81 Jahre alt und von erstaunlicher Rüstigkeit. Er bekundet: Wir kennen die Familie Bothmer seit dem Jahre 1918, wo ich in Brombcrg Landgerichtspräsident war. In der Folge entwickelte sich ein sehr freundschaftlicher Verkehr zwischen uns und der Familie Bothmer. Im Jahre 1918 mußte ich Bromberg verlassen. Ich übersiedelte nach Potsdam, wohin auch Borhmer versetzt worden war. Beim Umzug war die Gräfin für uns alte Eheleute in aufopfernder Weise tätig. Sie war zu uns wie eine leibliche Tochter. Die Söhne der Gräfin waren lange Zeit der Meinung, daß wir ihre Großeltern seien. Sie nannten mich Opa und meine Frau Oma. Die Gräfin war in Gesellschaft stets sehr lebhaft, aber auch etwas sprunghaft in ihrem Wesen. Ihre ganze Art ist darauf eingestellt, anderen zu helfen und Wohltaten zu erweisen. Sie hat u. a. eine Wöchnerin in aufopfernder Weise gepflegt, einer alten Dame lange Zeit Freitisch gewährt und auch in Berlin bei einer Fa milie Pflegedienste getan, denn sie war imnrer hilfs bereit. In der Oefsentlichkeit bin ich als großer Sammler und Kunstmäzen bekannt geworden. Tas trifft nicht zu. Ich besitze keine Kunstschätze. Es stimmt auch nicht, daß ich etwa der Gräfin die Aufsicht über meine Woh nung während ineiner Reise übertragen hätte. Bei mei ner Rückkehr habe ich den Verdacht gegen hie Gräfin mit Entrüstung zurückgewiesen. Als ich zurLckräm, erzählte mir die Gräfin, sie hätte zwei Teppiche von einem Op tanten getauft, der in Not war. Sie sagte zu mir: „Denke dir, nur Opa, das hätten guch deine Teppiche sein können, denn so genau kenne ich doch.deine Teppiche gar nicht. Als mein Mann dann über die Ausgaben schimpfte, habe ich die Teppiche wieder verkauft." Nach dem greisere Laadgerichtspräfideuten Riek wurden dessen Sohn, der Laadrat Riek, als Zeuge ver nommen. Im Verlaufe seiner Vernehmung weint die Ange klagte und gibt folgendes an: Al» die alte Frau Niek gestorben war. ging, ich abends.zwei Stunden vor dem Hause aus und ab, um den telegraphisch herbeigerufenen Sohn vor dem Eintritt in das Sierbehaus von den: Todesfall zu benachrichtigen. Dabei wurde ich wieder holt von Polizisten angesprochen. Einer von ihnen sagte mir unverblümt, es sei ein Diebstahl verübt wor- den, der mir zur Last gelegt werde. Später wurde in Potsdam das Gerücht verbreitet, ich hätte mich Mit Land rat Niek nachts auf der Straße getroffen. Ich habe die Protokolle der mich später überwachenden Beamten ge lesen? sie waren zum Teil falsch, Zeuge Landgerichtspräsident Riek: AuÄ meiner lang jährigen Erfahrung als Richter und Leiter einer Schwur gerichts- und einer Strafkammer kann .ich sagen, daß polizeiliche Ermittelungen oft von keinem großen Wert sind. Tie Polizei Pflegt, wenn sie bet einem Verbrechen eine bestimmte Person in Verdacht hat, wohl Belastungs material nach Möglichkeit zusammenzutragen; sie ver säumt es dabet aber häufig, auch den entlastenden Mo menten nachzugehen und diese zugunsten des Verdäch tigen in Rechnung zu stellen. Ich bin auch beim Gene ralstaatsanwalt gewesen, um zu erwirken, daß die poli zeilichen Ermittelungen gegen die Gräfin objektiver ge führt würden. Krtminalassistent Thiele bekundete als Zeuge, die Auswärterin des Präsidenten Niek habe zuerst einen Verdacht gegen die Gräfin Bothmer ausgesprochen. Eins Hau.suchung bet der Auswärterin sei erfolglos gewesen. Ter Ehemann der Aufwärterin, Schlosser Badura, gab eine Darstellung der Entdeckung der Diebstähle. Tie Gräfin sei eines Tage» zu ihm gekommen und habe behaupte:, es müßten Einbrecher in der Wohnung sein, da sie gesehen habe, wie eine Gardine sich bewegte. Bei der nun erfolgenden Vernehmung der beiden Söhne der Angeklagten, des 14jährigen Han» Ulrich und des 9jährigen Joachim von Bothmer brach die Ange klagte, besonders als der jüngere Knabe ihr jn kindlicher Wei-e zuläckeite. förmlich zusammen; sie weinte heftig. Die beiden Knaben sollten über an sich sehr bedeutungs volle für die Gräfin entlastende Vorgänge Aussagen machen. Tie Verhandlung wurde dann auf Montag vertagt. * Vor Beginn der Montag-Verhandlung im Prozeß gegen die Gräfin Bothmer wurde bekannt, daß der An klagevertreter, Erster Staatsanwalt Gerlach, oon bisher unbekannter Seite einen Drohbrief folgenden Inhaltes erhalten hat: „Sehr geehrter Herr Oberstaatsanwalt! Tun Sie Ihr möglichstes, die Frau Gräfin ist unschuldig. Wenn nicht, dann sind Sie der Gerechtigkeit Versalien. Unter schrift (schwer lesbar) Gätern oder Saturn." Der Brief ist in Berlin zur Post gegeben worden. Nach Eintritt in die Verhandlung machte dann der Erste Staatsanwalt Gerlach von dieser Tatsache Mittei lung. Lrr Vorsitzende. LaudgerichLSdirektor Wester kampf. erklärte, daß man auch rhrn Drohbriefe zuge sandt habe. — Anschließend wird Vie Auswärterin Frau Badura vernommen, die sich mehrmals in Widersprüche verwickelt. Die Prozeß brachte w'.eder eine Ueberraschung; al lerdings handelte eS sich dabei nm ein Ereignis, das sich außerhalb des GerichtSsaaies, im Gefängnis, ab- spielce. Ter vielgenannte Zeuge Otto Stange, der sich — wie jetzt feftsteht — zu unrecht des Diebstahls im Pol- ziner Sanatorium bezichtigt hat und wegen Meineid verdachtes in Untersuchungshaft sitzt, legte ein die Grä fin Boihmer belastendes Geständnis- ab. Er behauptete, daß die Gräfin ihn zu seiner falschen Aussage durch Be stechung veranlaßt habe; sie habe Hm 80 Mark, Zigarren und Likör gegeben und ihn flehentlich gebeten, ihre Ehre wiederherzustellen und die Polziner Diebstähle auf sich, zu nehmen. Trotz eingehender Verwarnung durch die ihn vernehmenden Gerichtspersonen blieb Stange bst seiner Behauptung, die er auch m einem schriftlichen Proto koll niederlegte. Wegen der vorgeschrittenen Zeit war es gestern nicht mehr möglich, Grange noch einmal vor den Richtertisch zu zitieren. Er soll am Montag noch einmal als Zeuge vernommen weiden. vollzogen sei: „Mein lieber Herr Pagano! In Ihrem gemüt lichen Hause Vergaßen wir sogar, daß ein Hindenburg Präsident der deutschen Republik geworden ist. Dr. Jänicke und Frau." Diese Eintragung habe nicht in dem gewöhnlichen Fremdenbuch gestanden, sondern in einem besonderen Buch 'des Hotels für bevorzugte Gäste, das allerdings unverwahrt im Hausflur lag und allen Gästen zugäng lich war, dre gelegentlich darin lasen. Die Eintragung habe bei den Gästen allgemeines Erstaunen, teilweise so gar Empörung hm vorgerufen. Der Vorsitzende stellt hierzu fest, daß als geladener Zeuge der Stadramtmann Oskar Arnold auS Lharlottenburg erschienen ist, welcher seinerzeit da.? Blatt mit der Eintragung auSgerisscn. an sich genommen und späterhin dem Auswärtigen Amt zugeleitet hat. Zunächst muß sich Dr. Jänicke zur Anklage äußern Vors.: Wie erklären Sie diese Eintragung? Aeußcrn Sie sich bitte über die Vorgeschichte, über den Zweck und darüber, welchen Sinn der Nebensatz haben soll. Dr. Jänicke: Ich habe die Eintragung morgens um V-5 Uhr nach einer schlaflosen Nacht sehr eilig gemacht. ES sollte lediglich eine Danksagung für die Gastfreund schaft des Herrn Pagano sein. Ich kannte Herrn Pagano 'chvn seit zehn Jahren und stand ihm nicht nur freund- ;chaftlich, sondern auch politisch nahe. Damals stand ich unter dem Eindruck der niederträchtigen Hetze, der mein .Schwiegervater zum Opfer gefallen war. Unter dem furchtbaren Eindruck dieser tödlich verlaufenen Hetze, zugleich unter dem Eindruck des AuSganges der Reicks- Präsidentenwahl, brachte ich Herrn Pagano gegenüber meine Gorgen .über die politischen Konsequenzen der Wahl zum Ausdruck, wie ich denn überhaupt mit ihim sehr viele politische Gespräche geführt habe. Pngann beruhigte mich damit, daß es in Italien doch noch viel schlimmer sei als in Deutschland und bat mich, die po litischen .Sorgen zu vergessen und mich lieber jn der schönen Natur Capris zu erholen. Die Eintragung war also nur ein Dank dafür, daß er mich beruhigt hatte. Auch habe ich mir nicht denken können, daß meine Ein tragung in weiteren Kreisen bekannt würde, vor alten Dingen nicht, daß ein Denunziant sie herauStrcnnen und der Oefsentlichkeit Mitteilen würde. Ter Vorsitzende sucht nun den Charakter dieses Fremdenbuches aufzuklären, daß von Dr. Jänicke nicht als ein eigentliche- Fremdenbuch, sondern vielmehr als eine Art Stammbuch für Freunde des HauseS angespro- ä en wird. Sodann verlieft Senatspräsident Großmann die Aussage der Frau Jänicke, in der sie erklärt, daß eS sich bei der Eintragung ihres Manne» um eine rein spontane Eingebung gehandelt habe. Ihr Mann sei durch die bewußte politische Hetze gegen seinen Schwie gervater. den er aufs äußerste verehrte, in größter Er regung gewesen. Ten plötzlichen Tod Eberts Härten sie eile als eine Folge der Hetze im Magdeburger Prozeß und der Barmat-Angelegenheit aufgesaßt. Dr. Jänicke sei besorgt gewesen, daß nun durch'den Ausgang der ReichSpräsidentenwahl daü politische Werk seines Schwie gervaters vernichtet werde. Frau Dr. Jänicke schließt ihre Aussage mit der Versicherung, daß bestimmt die Eintragung bezüglich Hindenburgs) kein Werturteil dar- stelleu sollte. Vors.: WaS haben Sie sich bet dem letzten Say: „Ich vergaß in Ihrem Hause, daß ein Hindenburg Reichspräsident geworden ist" gedacht? Dr. Jänicke: Ich befand mich, wie alle rreuen Repu blikaner, in einer schweren seelischen Depression. Die Eintragung war ja nur die Quintessenz meiner Politi schen Gespräche mit Pagano. Dr. Jänicke: Es handelte sich für mich nicht um Hindenburg als Persönlichkeit, sondern nur um ihn als Kandidaten der Reichsparteten, also der staatsfeindlichen Parteien. ä Vors.: Sie empfinden also Marx als einen Ver treter de» Rechtsgedankens und Hindenburg als einen Vertreter des Machtgedankens. Dr. Jänicke: Jawohl. Vors.: War für eine Bedeutung hat der AuZbrwk „ein Hindenburg"? Dr. Jänicke: Er bedeutet eine Verunglimpfung. Ich weiß, daß in Reden "von Marx und auch von Minister Stresemann der Ausdruck „ein Hindenburg" mit beson derer Betonung gebraucht worden ist. . Vors.: Und wie denken Sie heute über den Tert? Dr. Jänicke: Wenn ich mir die ganzen Konsequenzen überlege, so hätte ich mich überhaupt nicht eingetragen. Auf der anderen Seite hätte ich freilich auch nichts da bei gesunden, wenn ein Angehöriger der Rechtsparteien bet einer Wahl von Marx zum Reichspräsidenten eine ähnliche Eintragung gemacht hätte. Dr. Jänicke erklärte dann noch, baß er bei der Ein tragung ins Fremdenbuch seine amtliche Kwllvng nicht vermerkt habe, auch fei im Hause nicht bekannt gewor den, daß er der Schwiegersohn oes verstorbenen Reichs präsidenten sei. Tie Vernehmung k.eS einzigen Zeuge», Siudtamt- mann Arnow aus Ehr.rWt-wnburg, geh- sehjr schnell ven- statren. Der Zeuge erklärt aus Befragen, warum er sie Eintragung aus einem Buche, das ihm nicht gehöre, ausgerissen und an sich genommen habe, „damit nie mand diese kompromittierende Eintragung mehr lesen sollte. Ich bin erst durch Kurgast-:, die mir ihre Helke Empörung darüber äußerten, aus Vis Eintragung auf merksam gemacht worden und Hane sie auch keineswegs gleich den Vorgesetzten Dr. Jänickes zugeleitet, sondern längere Zeit bei mir wohlverschlossen aufbewahrt. Erst als ich durch Zeitungsnotizen von dem Vekanntwerdoa der Angelegenheit erfuhr, hielt ich mich für uerpflichker, die Originaleintragung dein Auswärtigen Amt zur Vor- fttgung zu stellen." Nunmehr nimmt als erster Verteidiger Tr. JänickeL Rechtsanwalt Dr. Heinrich Werthaucr das Wort zu län gerem Plädoyer. Er beleuchte! mehr die menschliche und psychologische Seite des Fall.S und s-bildert den Werdegang Tr. Jänickes, mit dem ihn eine achtzehn jährige Freundschaft verbindet. Das Schwergewicht sei ner Ausführungen legt er auf die Betonung des Um standes, daß Jänicke den Rat seines persönlichen Freun des Pagano, die politischen Sorgen zu vergessen, be folgt habe. Er vergaß wirklich und dankte durch die Eintragung, die man im besten Falle eine Unvorsichtig keit, nicht aber eins Ungehörigkeit und Taktlosigkeit nennen könne. Justizrat Tr Johannes Werthauer beschränkte sich in seinem ausgedehnten Plädoyer ausschließlich auf die juristische Beleuchtung des Falles. Der Angeschu'digte könne nicht aus den Barographen 10 und 72 deS Reichö- bcamtcngesetzcs bestraft werden, denn inzwischen sei in das NcichSbcmntengcsetz ein Paragradh 10 a eimgefli-.' worden, der keinen besonderen Schutz des RcichSab'r Hauptes kenne. Auch sei der. Reichspräsident keines wegs Vorgesetzter de» Angeklagten, sondern lediglich d-r-r Retchsaußenministcr. Er bitter daher nm Freispruch Kurze Replik de« Anklagevertreters. Dr. Jäniää verzichret auf» Wort. Lis Kammer zieht sich zur Ve-