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..vor n 5'"s 7Ül »-"o>,»ntt -.- 'iivl^NkiP infly -!'« ü^s . I. "<d !tti, tzb9. Vitt«« Lugrviott Uttb Anzrtgtl sur bu» Frrllag, d n 6, Nüvemder Itztzb. 6us Slaät unä Lanä. Au«, de« b. November 1»9d Gesamtsitzung -er Lan-wlctfchaftskammer. Im LandtagSgebäud« trat unter dem Vorsitz von Präsident Vogelsang die LandwirtschaftSkammer zu ihrer zweiten Sitzung zusammen. Att Vertreter der Staat»» regterung waren anwesend Wirtschaft-Minister Müller Ministerialdirektor Geheimer Rat Dir. Klien, Ministertal' rat Dr. Gras Vitzthum von Kckstädt und Ministerialrat Professor Dr. von Wenckstern. HauPtberatungSgegen» stand bildete der zweite Punkt der Tagesordnung „Tte Lage der sächsischen Landwirtschaft". Hierzu wurde.eine Entschließung gefaßt, in der es heißt, daß die Preis entwicklung zusammen mit der Inflation der Landwirt, schast nach und nach sämtliche flüssigen Betriebsmittel entzogen habe. Tie Mehrzahl der Betriebe stehe Vvx einem wirtschaftlichen Zusammenbruch, wenn keine Aen- derung der Verhältnisse baldigst etnträte. Die Lage ge stalte sich umso bedrohlicher, je intensiver ein Betrieb geführt worden sei, was für die sächsische Landwirtschaft in besonders hohem Maße zutreffe. Zur Ueberwindung der Krise beantragt die Landwirtschaftskammer: 1. daß der sächsischen Landwirtschaft so viel neue Kredite zu annehmbaren Bedingungen zugeführt wer den, als ihr durch Rückzahlung von Wechselkredtten in oen nächsten Wochen entzogen werden, 2. daß die auch heute noch trotz der Finanzreform unerträgliche Steuerlast im laufenden Wirtschaftsjahr eine wesentliche Herabminderung erfährt. Vor allem wird beantragt Befreiung der Landwtris-ftrftt von der Gewerbesteuer, völlige Beseitigung der Zugviehsteuer, erhebliche Herabsetzung der Grundsteuer, weiterer Ah bau der Nni'atzstcuer für landwirtschaftliche Erzeugnisse, Be freiung der durch die Witterung geschädigten Landwirte von sämtlichen Reichs- und Landessteuern, daß der völlig ungeniigende Agrarschuh beim Ab schluß von Handelsverträgen keinerlei Minderung er fährt, daß aber darüber hinaus sine Angleichung deS landwirtschaftlichen Zollschutzes an den industriellen Zollschutz mir allen Mitteln gefördert wird, 4. daß durchgreifende gesetzgeberische Maßnahmen er lassen werden, um den drückenden Arbeitermangel in der Landwirtschaft zu beheben, 5. daß Vie sozialen Einrichtungen, die heuw eine un geheure Belastung der Landwirtschaft und der Wirtschaft überhaupt darstellen, wesentlich abgebaut und auf das FriedcnSmah zurückgesetzt werden. 'Von besonderer Bedeutung ist folgender Antrags der aus der Mitte der Versammlung gestellt wurde und ein stimmig Annahme fand: Tie Gesamtsitzung ersucht die Negierung, sofort wieder einen Genossenschastsstock in der früheren Höhe zu errichten, aus dem landwirtschaft lichen Genossenschaften langfristige Darlehen zu ermä ßigtem Zinsfuß gewährt werden. Zu den wetteren Verhandlungsgegenständen wurde der Entwurf einer Geschäftsordnung der Landwivtschaf.S- kammer in zweiter Lesung die Bildung von Ausschüs sen einstimmig genehmigt und der Haushaltplan der Landwirtschaftskammer auf da» Rechnungsjahr 1925 gebilligt. > ' ! ! s > ! < > Vle preksfenkungsakikon. Berlin, 4. Nov. Ter Reichskanzler empfing heute in Gegenwart der Reichsminister Graf v. Kanttz und Dr Kröhne Vertreter des Handwerk» und Kleinhan dels auS der Lebensmittelbranche zu einer von diesen erbetenen Aussprache über die PreiSsenkungsaktion. Un geachtet einiger Beschwerden, die die Gewerbetreiben den über die praktische Durchführung der Regierungs aktion vorzubrtngen hatten, bestand völliges Einver ständnis darüber, daß die Preissenkungsaktion mit größ- tem Nachdruck gegenüber allen Wirtschaftsgruppcn wei ter durchzuführen sei. Statist« der Schlachtungen in Sachten. Laut Statistik der Sch.achtvieh- und Fleischbeschau sind in Sachsen im 3. Vierteljahr 1925 der amtlichen Fiet chbeichau unterzogen worden: 2469 (1624) Pferde, 7788 (9785) Ochsen, IS 048 (12 273) Bullen, L4 365 (28550) Kühe, 6248 (6419) Jungrtnder, 111970 (98532) Kälber, 250883 (22Ü648) Schweine, 57 826 (44 392) Schafe, 4512 (3967) Ziegen. Die in Klammern gesetzten Zahlen beziehen sich aufs 3. Viertel jahr 1924. Danach beträgt die Zunahme bei den Pferden 51,5 Prozent, Bullen 6,3, Kühen 20,4, Kälbern 13,6, Schwei- nen 11,2, Schafen 30,3, Ziegen 13,2 Prozent, während die Zahl der Schlachtungen bei den Ochsen um 20,4 und bei Jung rindern um 2,7 Prozent abgenommen hat. Zweiter vorttag des DH», lieber die erste große See schlacht an den Falklandinseln, die unser Auslandsgechwader 1914 mit unfern Gegnern ausgefochten hat, spricht am kom menden Mittwoch, den 11. November abends 8X Uhr im Saale des Gasthofs „Zum Muldental" zu Aue Herr Dr. med. RaWg, «Radtumüad Oberschlema in feinem Vortrage mit dem Thema: „Der Kampf des deutschen Auslandsgeschwaders 1914". Karten zu diesem Vortragsabend sind zum Preise von 1 Mark im Vorverkauf bet der Buchhandlung Rothe, im Muldentale zu haben und an der Abendkasse. Wir verweisen auch auf die heutige Anzeige. Volksbühne Aue. Die für'November bestimmte Komödie „Der Arzt am Scheideweg" ist vom Spielplan abgesetzt wor den. Dafür bringen un-ftre Zwickauer Künstler „Äugend von Max Halbe. Die Vorstellung der Theatergemeinde W findet am Montag, den 9. November, die der Gemeinde O am Moy- tag, den 23. November statt. Diesen Vorstellungen wird am 30. November ein Richard-Strauß-Melodramabend folgen, wo wir Gelegenheit haben, die bedeutende Dichtung „Enoch Arden" von Tennyson zu hören. Im Dezember soll dann wie der der Humor zur Geltung kommen durch Aufführung des Lustspiels „Heimliche Brautfahrt" von Lenz. Karten für Nichtmitglieder zu den Vorstellungen am 9. und 23. November sind im Consumverein Wettinerstraße zu haben. Militärkonzert. Gestern weilte die Kapelle des 3. Bptl. des 2. Sächs. Jnf.-Regts. Nr. 11, Leipzig, in unserer Stadt. Herr Obermusikmeister Bier erklärte sich gern bereit, in den Abendstunden einige Konzertfolgen auf dem Marktplatz zu spielen, durch die die Iler sich schnell eine große Schar von Kunstfreunden und Liebhabern alter Milttärmärsche gewannen. Das von ihnen im Bürgergarten gegebene Konzert bot aus gezeichnetes. Besonders reichen Beifall erntete ein Solo-Tylo- >b in-Nortrag des Schützen Beyer und die Märsche mit He» iw'düromveten. Nach dem Konzert wurde zum Tanze auf- nftftft, dem alt und jung eifrig huldigten. Un er neuer Roman „Armer kleiner Robin", von William Gestall, beginnt heute. Er schildert den Lebensweg einer klei nen Jungen im alten England — das England des Elends und des Lasters. Zu der großen historischen und sozialen Be deutung, die dem Roman beizumessen ist, tritt die meisterhafte Sprache und Gestaltungskraft, die jeden Leser in ihren Bann schlägt. „ . j I Zchorlau. „Den eigenen Sohn erstochen". Umer dieser Ueberschrift brachten wird am 27. Oktober die Nachricht, daß ein Vater im Streit seinen Sohn mit einer Feile gestochen und dieser der Verletzung erlegen sein sollte. <.ie>es Gerücht Hal sich als falsch erwiesen. Der junge Mann war am Kopf und Rücken verletzt worden. Die Wunden sind bereits geheilt. Wie wir hören, findet ein Eingreifen der Staatsanwaltschaft nicht statt. Schwarzenberg. Eine Dampfwalze in da« Schwarz wasser gestürzt. Nachdem erst! kürzlich zwei Wagen eines von Johanngeorgenstadt kommenden Güterzuges von der Brücke ins Schwarzwasser gestürzt waren, wiederholte sich am Dienstag nachmittag ein ähnliches Unglück 200 Meter weiter aufwärts. Die auf der Uferstraße fahrende Dampfwalze des Dampfwalzenbesitzers Reiher stürzte unmit telbar oberhalb der Vorstadtbrücke rücklings ins Schwarz wasser. Die Walze, die sehr nahe an der Ufermauer gehalten batte, bewegte sich beim Anlassen der Maschine auf der leicht ab chüssigcn Straße vermutlich etwas rückwärts, drückte die zwei Meter hohe Ufcrmauer ein und glitt ins Schwarzwasser. Der Dampfwalzenführer konnte noch rechtzeitig auf die Straße abipriugen. Die Walze hat auch keinen Schaden erlitten. Um sie wieder herausschaffen zu können, hat man Keine preußische Gesandtschaft in Dresden. Der Preußische Landtag hat den Antrag aus Wiederher stellung der preußischen Gesandtschaft in Dresden abgelchnt. MandatSniederlegung de« sächsischen Abg. Dr. Schneider. Der deutsch-volkSparteiltge Abgeordnete Dr. Schneider- Dresden hat sein Mandat zum sächsi chcn Landtag mcderge- legt. An seine Stelle wird der Gutsbesitzer und Bürgeuneincr Donath-Waldoppelsdorf bei Zittau in das Parlament ein ziehen. Dr. Schneider gehört bekanntlich seit Mäi 1920 auch dem Reichstag an. Gutsbesitzer Donath gehörte bereits vor 1918 der zweiten sächsischen Kammer mehrere Jahre cm und dann ab 1.920 dem ersten sächsischen Landtag. die Straße aufreißen müssen. > Oberwiesenthal. Einweihung dss „Roten Vrr« Werkes als Kinder-Erholungsheim. Am Mitt woch wurde das bekannte „Rote Vorwerk" am Fichtelberg in einer offiziellen Einweihungsfeier seiner Bestimmung als Kindererholungsheinl des Bezirksverbandes Chemnitz übergeben. Hierzu hatten sich u. a. eingefunden die Herren Innenminister Müller-Dresden, Arbeits- und Wohlfahrtsmtnister Oelsner- Dresden, Geh. Oberregierungsrat Seyfert von der Kreishaupt- mannschaft Chemnitz, Ministerialräte Dr. Meyer und Dr. Kretzschmar vom Minesterium des Innern, Amtshauptmann Müller-Zwickau, Regierungsrat Dr. Claus von der Amtshaupt- mann'chgft Annaberg, Bürgermeister Viehweger - Oberwiesen thal, Heimarzt Dr. Gentzsch-Oberwiesenthal und Anton Gün ther aus Gottesgab. Der Leiter der bedeutungsvollen Ver anstaltung, Herr Kreishauptmann Jungnickel - Chemnitz, be- grützte die Erschienenen, die der Bedeutung de« La«« ent» spr«herck> in so großer Anzahl erschienen seien. Nach einer Besichtigung de» Heime», wobei die Anwesenden allgemein ihre höchste Befriedigung über da» Werk «»«sprachen, sowie nach einer Ltchtb-tldaufna-me begann die eigentliche Feier in Gestalt einer Festtafel. In den hierbei erfolgten Festanspra chen wurde u. a. dargetan» wie nunmehr im „Noten Vorwerk" «in Born der Gesundung für die Kinder de» Bezirke» der Amtshauptmannschaft Chemnitz entstanden und damit ein großer Schritt auf dem Wege der Jugendwohlfahrt»ptlege getan worden sei. Unser Heimatdichter Anton Günther au» Gotte»- gab erfreute die yeswersammlung und die Kinder de» Heim» «tt feinen herzerfrischenden Liedern zur Laut«. Die jugend lichen Hetmtnsasfen wurden bewirtet und erfreuten unter großem Beifall mit Gesängen, Neigen und sonstigen Darbten: n gen. Gegen 7 Uhr abend« erreichte die schöne Feier, die allen Ltztelltgten angenehm in Erinnerung bleiben wird, ihr Snaaberg. UlnglüjckSfall im Stadttheacer. Ein bedauerlicher Unglücksfall hat sich am Montag im Smd:- theater zugetragen. Abends in der 10. Stunde stürzte nach der Probe Frl. Else Barsch, die Tochter des Theatermeisters Oskar Barsch, von der Bühne ca. 3 Meter hoch herab in den Orchesterraum und zog sich hierbei erhebliche Verletzungen zn vreitenbach. Theater. Wie wir erfahren, trifft tu den allernächsten Tagen die Theaterdirektiön Oskar -cchmidi -ter ein, um im Saale des Gasthofs „zur Halde" eine mein- monatltche Sptelsaison zu veranstalten. Neiattoch. Tödlicher Gesschirrunfall. Am Montag abend scheuten die Pferde eines Gutsbesitzers vor einem Krastrade und gingen durch. Dabet wurde leider ein etwa Sjährtger Knabe überfahren und so schwer verletzt, daß kurz darauf der Tod eintrat. Zwickau. Selbstmord. Tot aus dem Schwanen teiche gezogen wurde gestern früh der aus Oberhohndors ge bürtige, 66 Jahre alte Invalide Robert Päßler. Längere Krankheit dürfte den allgemein beliebten Mann zu dieser Tal veranlaßt haben. > Glauchau. Siegfried Wagner in Glauchau. Auf seiner Konzertreise berührt Siegfried Wagner Glauchau und wird am LI. November hier ein großes Konzert dirigieren Chemnitz. Au» Furcht vor Strafe in den Tod. Am Dienstag abend sprang auf der Marttnstraße aus Furcht vor einer elterlichen Züchtigung ein 11 Jahre altes Schulmädchen au» einem Fenster de» 3. Obergeschosses auf die Straße. E» wurde schwer verletzt in da» Krankenhaus einge- liefert. Dort ist das Kind am Mittwoch früh gestorben. — Die Nachfolge Prof. Webers. Wegen Wicderbe- setzung der Stelle de» ärztlichen Direktors an der Necve: ' anstatt hat der Rat beschloßen, diese Stelle in ärztlichen Fe h Zeitschriften zur Wiederbesetzung auszuschreiben. chichnfteiu. Selbstmord. Der in den 70er Jahren stehende Auszügler Stange aus Lohsdorf wollte sich von dem Personenzuge Hohnstein—Kohlmühle überfahren lasten. Als der Zug von Kohlmühle kam, warf er sich auf die Schienen. Der Lokomotivführer konnte aber den Zug noch auf geringe Entfernung zum Stehen bringen, da dort gerade eine steile Stelle zu überwinden war. Stange scheint beim Ntederfallen auf den Bahnkörper mit dem Kopfe auf die Schienen ge schlagen zu sein, denn er starb bald darauf an Gehirnerschütte rung. Otzerfroyna. Der Reichspräsident al» Rate. Bei dem 12. Kinde de» hier wohnhaften Zimmermanns Ed mund Schubert hat der Reichspräsident von Hindenburg die Patenstelle übernommen und dem Patenkinde ein Geldgeschenk zukoanmen lassen. Letzte Nachrichten. Vertagung -es Prozesses gegen -le Zentrale -er k. p. V. Leipzig, 4. Nov. Der vom StaatSgerichtVhof zum Schutze der Republik für de« 16. November 1925 ange- setzte Prozeß gegen die Zentrale der KPD. (Hecker und Gen.) ist auf unbestimmte Zett vertagt worden. Da» «erfahren gegen Dr. Jänicke. Berlin, 5. November. Am Sonnabend wird in Berlin vor dem Reichsdisziplinarhvf das gegen den Attache« im Auswärtigen Amt Dr. Jänicke, dem Schwiegersohn des Reichspräsidenten Ebert eingeleitete Disziplinarverfahren statt- sinken. Unterzeichnung -es polnlsch-fchwe-isiden Schle-sgerlchtsabkommens. Warschau. 4. Nov. Da« polnisch-schwedische SchtedS, gertchtSabkommen wurde gestern durch den schwedischen Außenminister Unden und den polnischen Gesandten in Gtvckholmunterzetchnet. Verantwortlich für den gesamten Inhalt: Dr. Frist Debu« Druck u. Verl.: Auer Druck» u. verlaaSarsellsch. m. b. H.. Ave Sutt kNittelstr. ILgi. geükknet. ^liekiiäer. biübenronne Hl. stiebt'r. t. 08^ IQMÜ bietNaoke,dieeInenveinenein»ig- «nUlse« GenuS gaeanttevt. Vs» «wett»« stets gteiwbleibende SuaM« »u stv ätzen welk- bleibt wen do» SLkVNdirLdl heute sena« wie -eübeer