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v«m » at G^i „Dö net, h< nix m ober I gr ¬ ober d -Dee irgend -Wc Stund -Na gelegt Unn Schloß -Ä«u -»r. >»» Vue, Tageblatt und Anzeiger für da« Erzgeb Donner-taz, den S« Oktoder 1V9Ü. Der Münchner Dolrhstotzprozeh die sich uer, dii die schr wohlfah und St Berpflic seinen i Du gut Wa tagsstun noch ur men. 8 buddler bruch d^ Mi Hause d von der chcn, oh Revolve gegentrc Hinterkc Mörder den im Besitze f Zwei H< «lg eigenart einer D fahrende Seifenfo leicht ve lons Si daß cm litt eine Schwefe Mo tag kai Jäger u keilen zr drang I die Fan gestreift Hierauf eine Kiq DK gemischt, der Hoc Stadt, i Gebraus cmgenel die An und M lament« fitzunge feier de Macht: betrunk auf die rung d Htrtstest düng b ster aus den deutschen Monatshefte durch große Inserate in den Mün chener Tageszeitungen versucht, sich Material zu ver schaffen. Obgleich also Näheres nicht vorlag, hat Pro- fessor Coßmann in den Süddeutschen Monatsheften feine Behauptung gegen den ermordeten Ministerpräsidenten Kurt Eisner vorgebracht. / Coßmann und sein RechtSrat, RechtHantvalt Graf Pestalozza. bemühen sich, die unumwundenen Behaup tungen der Süddeutschen Monatshefte mjehr aA Hypo these und Vermutung" hinzustellen. kanal. Da» Land sollt» ohne Bewohner über, den. Di« Einwohner der abgetretenen Landser von Frankreich anderswo untergebracht und München, 87. Olt. Am vormittag war Reich-Mi nister a. D. Otto Landsberg vernommen worden. Er er. zählt von der Fraktionssitzung, in der die Bewilligung der Krtegskredtt« beschlossen wurde. Gegen die Bewilli gung war eine Minderheit von 14 Stimmen. Zu die ser Minderheit gehört« u. a. Paul Lensch, jetziger Chef redakteur der „Deutschen Allgemeinen Zeitung", und die Führer der späteren USPD. Haas« und Ledebour. Lsde- bour ist ein glühender deutscher Patriot. Haase erklärt« mir im Privatgespräch, er würde, w«nn seine Ansicht durchgedrungen wäre, bet der Begründung der Ableh- nung der Krtegskredtt« überall di« Anhänger der So- ztaldemokrati« lm Heere von der Reichstagstribüne au- aufgefordert haben, tapfer für da» Land zu kämpfen. Als tm Zusammenbruch Prinz Max von Baden die Annahme des Auftrages zur Kabinettsbildung von dem Eintritt der Sozialdemokratie in die Regierung abhän- gtg machte, wurden bei uns Stimmen laut, es sei doch alles verloren. Der verstorbene Reichspräsident Ebert kam von einer Besprechung mit der RetchSregterung, wo Major von dem Bussche namens der Obersten Heeres- leitung Aufschluß über die Lage gegeben hatte. Ebert hatte ein Schluchzen in der Stimm«, als er sagte r „Euer Standpunkt ist falsch. Wie ihr sprecht, spricht ein Spie ßer. Das ist unwürdig eine» Sozialdemokraten. Wir müssen in die Regierung hinein, dann vielleicht können wir noch retten." RechtSanwatt Graf Pestalozza gibt für seinen Man- danten folgende Erklärung ab: „Tie Süddeutschen Monatshefte haben in den bei den Tolchstoßheften in gar keiner Weise die Mehrheits sozialdemokratie als solche wegen ihrer vaterländischen Haltung angegriffen. Tie von der Redaktion zu vertre tenden Veröffentlichungen dieser beiden Hefte geben klar zu erkennen, daß der USPD, eine vaterland-feindliche Haltung vorgeworfen wird." Rechtsanwalt Hirschberg r Hier ist ein Wendepunkt unseres Prozesses. Tie Gegenpartei gibt nunmehr zu, daß das, was sie über die Führung des SPD. gesagt hat, nicht aufvechtzuerhalten ist. Sachverständiger Oberst a. D. Schwertfeger: Konnte die Mehrheitssozialistische Partei am 8. und 9. Novem ber die Revolution noch verhindern? Zeuge Landsberg: TaS war ganz unmöglich. Wir galten damals geradezu für das konservative Element. ,Jm Reichstage bestürmten uns die Vertreter aller Par teien, in die Bresche zu springen. Damals erschien ein später,sn anderer Richtung sehr bekannter Mann und stellte sich namens des ostpveußischen Grundbesitzes der sozialdemokratischen Regierung zur Verfügung. Ties wäre ihm um so leichter, da er nie Royalist, sondern nur Bernunftmonarchist gewesen sei. Dieser Mann war Ge nerallandschaftsdirektor Kapp. So geht der heutige Tag mit zwei schweren Nieder lagen der Coßmann-Partei zu Ende. Tie Coßmann- Partei hat ihre Vorwürfe gegen die Mehrheit der Sozial demokratischen Partei in aller Form Preisgeben müssen, und sie ist ihren Behauptungen gegen Eisner jeden Be weis schuldig geblieben. Heute nachmittag wurde der Führer der bayrischen Sozialdemokratie, LandtagHabgeordneter Eberhard Auer, vernommen. Auer stellte historisch den Standpunkt der Sozialdemokratischen Partei von ihrer Gründung an zu der Frage der Landesverteidigung dar und erklärte, daß die Partei niemals von diesem Standpunkt abgewichen sei. Tie Verschlechterung der Stimmung in Heimat und Heer ist nicht zum wenigsten auf die Opposition dxr Obersten Heeresleitung gegen den DerstLndigungSfrieden zurückzuführen. Tragikomisch klingt, was damals der Führer der Alldeutschen Heinrich Klaß in einer Denk- Vis Lags kn Lhtts. Buenos Aires, 27. Oktober. Wie der hiesigen „Na- ctSn" aus Santiago gemeldet wird, ist die politische Lage in Chile al» ernst zu bezeichnen. Marokkokrtegsbrrlcht. Pari», 87. Oft. Havas berichtet au» Rabatt Die allgemeine Lag« ist gut. Im westlichen Frontabschnitt herrscht vollkommene Ruhe. Die Regimenter sind zum größten Dell in di« Winterquartiere gezogen? einige dürsten nach Algerien transportiert werden. Zwei Reiterregimenter sind nach Syrien transportiert wor den. Die freiwerdenden Truppenteile würden demnächst an die See in Marsch gesetzt, um für die Heimfahrt ein- geschifft zu werden. Vks Zlaauzlenmg -er eugttsthen Kommunisten. London, 87. Oft. Bet den Verhandlungen gegen die zwölf kürzlich verhafteten KvmmunistenfüHrer, die vor dom.Polizeibericht wieder ausgenommen wurden, wurden, wie Reuter meldet, von der Polizei Beweise dafür vorgelegt, daß die kommunistische Zentrale für England sich schriftlich in Moskau und bei der Berliner Vertretung der Moskauer Internationalen beschwerte, daß sie die ihr versprochenen Geldmittel picht erhalten hat und vergeben» wartete. Erfolge -es Zafchismus l Rom, 27. Ott. Mussolini hat anläßlich der bevor stehenden Lretjahrfeier der faschistischen Herrschaft ein Manifest erlassen, in dem er auf die Erfolge dieser drei Jahre hinwies, nämlich auf die Vernichtung des alten demokratisch-liberalen Systems, aus die Grundlegung zum faschistischen Staat durch ein organische- System von Gesetzen und endlich auf das Atttvum der großen Werke während dieser Zeit für da- Reich. Darum müsse man fortfahren, aus den beschrittenen Wegen. Die Legionen müssen sich immer eiserner zusammenschließen, immer disziplinierter und wenn es nötig ist, gegen alle stehen. An die italienischen Vertreter im! Auslande ist der Befehl ergangen, in den italienischen Schulen den 28. Oktober als Festtag zu begehen. Zusammensetzung -es neuen schweizerischen Natkonalrates. Bern, 27. Ott. Der neugewählte schweizerische Na tionalrat weist folgende Zusammensetzung auf: Sozial demokraten 49 (bisher 43), Kommunisten 3 (2), Sozial politische Gruppe 3 (3), Freisinnige und Demokraten ßO (58), Katholische Konservative 42 (44), Bauern-, Ge werbe- und Bürgerpartei 8 (10), Parteilose 3 (4). Zrühstück zu Ehren Mac-onal-s. Berlin, 27. Ott. Zu Ehren Macdonalds gab der Reichsminister deS Auswärtigen heute ein Frühstück, an welchem u. a. der englische Botschafter, der Reichskanzler a. D. Marx, die Minister a. D. Koch, Scholz und Müller- Franken, sowie die Abgeordneten Wels und Tlrewitz, ferner führende Vertreter der Wirtschaft und eine An-, zahl hoher Beamten deS Auswärtigen Amtes tetlnahmen! Pekings» Aollkoafsksnz. Psktng, 87. Ott. Dis von d«r ZoMonstren- einge setzte und aus den Delegationsfahrern bestehend» Kom mission hat heut« vormittag das Programm der Arbei ten durchg«sproch«n und die Einsetzung von drei weite ren Kommissionen beschlossen, von denen sich di« erst» mit der Zollautonomi» Chinas, die zweite mit den für die Uebergangszett zu treffenden provisorischen Matznah. men und die dritte Mt den übrigen Fragen befchäftt- geu werden. Marschall Wupetfu hat eine neu« Erklärung veröfsent- licht, in oer er Marschall Dschangtsolin angreift und dringend die Einstellung der Zollkonferenz fordert unter dem Vorwand, daß neue Hilfsquellen nur Lschangtfoltn Vorteil bringen würden. schrift über die Krstgsziele geschrieben hat. Er forderte nicht nur di» Annexion ganz Belgien», sondern auch die Annexion von Ost. und Rordsrankreich bi» zur Linie Brlfort-Eptnal, Dvules-Berdun-Charlevtll», «atnt Ouenttn—Unterer Lauf der SvmMe bis zum Aermel- geben wer- ich« sollten werden. Zu diesen Maßlosigkeiten können dte^Angrisse gegen die Regierung, die sich nicht mit d«n Kriegsziel, sorderungen der Alldeutschen identifizieren Sonnte. Di« Heimat fühlte, datz unverantwortliche Kräfte am Werke seien, Deutschland für Phantastisch« Pläne ins verderben zu bringen. Dazu kamen die vielen Fehlgriffe in der Ernährung-Wirtschaft r „VoM Kommerzienrat bis -ur Radtsrau haben alle gewuchert." Die Arbeiterschaft wußte ferner, datz Stahl und Eisen, Kriegsmaterial ge- gen Deutschland, in- Ausland transportiert wurde. Wo waren denn, schließt der Zeuge seine tempera mentvollen Ausführungen, am 7. und 8. und 8. Ro. vember 1918 diejenigen, die jetzt Dolchstoß rufen? Den alten König und seine schwerkranike Frau hat in Mün- chen niemand in die Wohnung aufzunehmen gewagt, und so schickten sie ihn nacht» iw Kraftwagen fort, wo er in den Graben fiel, so datz ein Bauer mitt einer Kuh kommen mußte, um den Wagen wieder aufzurichten. Ein Schlotzherr bei Landshut aber erklärte, die Passanten müßten Wetterfahren, er könne sie nicht aufnehmen. . Ter Vorsitzende fordert nun den Zeugen auf, sich zu der Behauptung der Süddeutschen Monatshefte zu äußern, EiSner habe in der Zett vom 25. September bis 15. November 1918 164,7 Millionen Mark aus dem feindlichen Ausland zur Vorbereitung und Durchführung der Revolution bezogen. Der Zeuge Auer, der zu EiSner in stärkstem und sach lichstem politischen Gegensatz gestanden hat, erklärt, diese Behauptung Coßmann» für eine Art von Leichenschän dung. Eisner habe nie Geld gehabt. Ende Oktober 1918, als EiSner gegen Auer bei der Nachwahl zum Reichstag in München für die USP. kandidierte, hat er ihn durch einen Mittelsmann um Geld gebeten, damit seine Familie etwas zu essen habe. Auch nachdem Eis ner Ministerpräsident geworden war, hatte er kein Geld. Um zur internationalen Gozialistenkonferenz nach Bern zu fahren, ließ er sich einen Vorschuß geben, und als die Wahlen zur bayrischen Nationalversammlung im Jahre 1919 zu ungunsten der USP. ausgefallen waren, trat Eisner an Auer heran, man müsse sich einigen, und führte begründend u. a. an, er wisse nicht einmal, wie er die Wahlkosten bezahlen solle. Vom Verteidiger des Beklagten aufgefordert, ibrer- seitS den Beweis für die ungeheuerlichen Behauptungen über Eisner zu führen, weigerte sich die Coßmannpartei, wie sie es euphemistisch nennt, „über ihr Beweisimate- rtal Auskunft zu geben." I Rechtsanwalt Htrschberg gibt nun seinerseits Überi Art, wie die Coßmannpartei vergeblich! versuchte,! Beweismatertal zu verschaffen, Auskunft. Etwa acht Tage vor dem Erscheinen des betreffen-! Tolchstoßhestes, Ende April 1924, hätten die Süd-! Bunte Zeitung. Das Würmchen im Alkohol. Im „Simpl." finden wir folgendes hübsche Geschichtchen: Von der vorgesetzten Behörde erging an die Pfarrer die Weisung, in Predigten und Vor trägen auf die Schädlichkeit des Alkohols hinzuweisen. Ein alter Landpfarrer, der bet seinen Schäflein nicht gerade im Verdacht der strengsten Abstinenz stand, entledigte sich seiner Aufgabe überaus anschaulich. Bet einer Gemeindeversamm lung demonstrierte er die „tödliche" Wirkung des Alkohols auf folgende Art. Er legte ein Würmchen in ein Glas Wasser, wie- seine staunenden Zuhörer begeistert darauf hin, wie lebensfroh sich der Wurm im klaren Wasser bewege — ein erhebender Beweis für die Bekömmlichkeit des klaren Wassers. Darauf legte er den Wurm in ein Gläschen mit Wacholder und fuhr fort: „Seht, noch schwimmt er oben; schon krümmt er sich in Schmerz und Not, und jetzt — jetzt sinkt er tot zu Voden. Kann man die Schädlichkeit des Alkohols noch bester beweisen?" Alle nickten bestätigend. Da ertönte eine Stimme aus dem Hintergrund: „Herr Pastor, könne Se mir nicht sagen, woher Se den Wacholder beziehe? Ich hab so Piel mit Würmern zu schaffenl" Die Klage gegen den Lebensretter. Dom Beispiel für das Rechtsempfinden des Volkes erzählt Joseph Weigert in „DeS Volkes Denken und Reden" die fol gende Geschichte: „Tin Arm der Widau bei Tondern führt den Namen Renzau von dem kleinen Dorf Renz. Wo die Ufer ziemlich hoch und steil sind, fiel einmal ein Mann hinein, und er wäre ertrunken, wenn nicht einer, der in der Nähe arbeitet, sein Geschrei gehört hätte und herbeigeeilt wäre; er hielt ihm eine Stange entgegen und der Mann half sich dann heraus, stieß sich jedoch ein Auge dabei aus. Darum erschien er am näch ÜM Thing (Gerichtssitzung), verklagte seinen Retter und ver langte von ihm Buße für das verlorene Auge. Die Richter wußten nicht, was sie aus der Sache machen sollten, und ver schoben sie auf da» nächste Thing, um sich inzwischen zu be-. ft««!. Aber da» nächste Thing war schon da und der Har- desvogt war noch nicht mit sich einig. Mißmutig setzte er sich auf sein Pferd und ritt langsam und nachdenklich auf Ton dern zu, wo das Thing damals gehalten wurde. So kam er nach Rohrkarrberg und dem Haus, das da noch stehl; gerade gegenüber lag ein Steinhaufen, darauf drei Hirtenknaben saßen und etwas Wichtiges vorzuhaben schienen. „Was macht ihr da, Kinder", fragte der Hardesvogt. „Wir spielen Thing", war die Antwort. „Was habt ihr da für eine Sache vor?"§ fragte er weiter. „Wir halten Gericht über den Mann, der in die Renzau gefallen ist", antworteten sie. Da hielt der Hardesvogt sein Pferd an, um auf das Urteil zu warten. Die Jungen kannten ihn nicht, weil er ganz in seinen Mantel ge-, hüllt war, und ließen sich nicht stören. So ward also für! Recht erkannt, daß der gerettete Mann an derselben Stelle! wieder in die Renzau geworfen werden sollte; könne er sich selbst retten, so solle er Ersatz für sein Auge haben; könne er es aber nicht, so hätte der andere gewonnen. Ehe der Hardes vogt weiterrttt, langte er in die Tasche und gab den Jungen ein gutes Trinkgeld und ritt dann fröhlich nach Tondern und entschied, wie die Hirtenknaben es getan. Der Schurke konnte sich wirklich nicht allein retten und mußte ertrinken; so gewann der andere seine Sache. , Die Einwohnerzahl der Großstädte vor 400 Jahren. In dem kürzlich erschienenen Buche „Die Stadt Rom zu Ende der Renaissance" macht Ludwig von Pastor auch einige Angaben über die Bevölkerungszahlen der damaligen Hauptstädte, „Die Bevölkerung der ewigen Stadt, die unter Leo dem Zehnten 50 000 nicht überschritten haben dürfte, war in be ständiger Zunahme begriffen; doch ist die von einem neueren Forscher für die Mitte des 16. Jahrhunderts angenommene Zahl 90 000 wohl etwas zu hoch gegriffen. Nach der Relation des venezianischen Botschafters Alvisis Mocenigo vom Jahre 1560 hatte sich die Zahl der Einwohner unter Paul dem Vierten, während dessen Regierung (1555—1559) viele die Stadt verließen, auf 40000 bis 50000 belaufen und war dann auf ca. 70 000 gestiegen. Venedig mit 162 000, London mit 185 000 und Pari» mit 800 000 waren erheblich bevölker ter al» dt» päpstliche Hauptstadt. Ein Gedenktag der preußischen Handelsflotte. Vor genau 100 Jahren, im Herbst 1825, vollendeten preußische Handels schiffe zu meisten Male als solche die Umsegelung der Erde, was vorher die Fahrzeuge keines deutschen Staates gewogt hatten. War die preußische Flagge bisher höchstens in eng. lischen und franziUchen oder spanischen Häfen gesehen wor den, so wehte sie jetzt in Ost- und Westindien, in China und Südamerika. Es war das Verdienst des preußischen Staats mannes Christian Rother, der tm Jahre 1817 die Leitung der Seehandlung übernommen und sie zu einem großen Geld- und Handelsinstitut umgeschaffen hatte; ihre Schiffe, zumeist auf heimischen Werften erbaut, sind es gewesen, welche die preußi sche Flagge in alle Welt hinaustrugen und den erfolgreichen Wettbewerb insbesondere der deutschen Hansastädte hervor riefen. Er will nicht mehr Wilhelm heißen! Wie dem „Tägl. Korresp." aus Stockholm geschrieben wird, hat der dänische Justizminister Stetncke nunmehr eine Bekanntmachung erlassen, laut der er den Namen Wilhelm' den er in der Taufe als dritten Namen empfing, in Zukunft! weglasten wird; in den amtlichen Aufzeichnungen werden nur noch seine beiden übrigen Vornamen, Karl Kristian, zu fin den sein. Herrn Stetncke, der seiner sozialen Gesinnung ge mäß auf keinen Fall einen Vornamen mit dem früheren deut schen Kaiser gemeinsam haben will, wird künftig daher K. K. Steincker heißen und bedroht jeden mit seinem Zorn, der ihn irrtümlich Karl Kristian Wilhelm Stetncke anzureden sich er dreisten sollte. Die bürgerliche Presse macht sich darüber nicht wenig lustig. Strafbare Belästigung von Damen auf der Straße. Wie aus Stockholm geschrieben wird, beabsichtigt die schwedische Regierung, eine neues Strafgesetz zum Schutze ter Damen, durch das jeder unter Strafe gestellt wird, der cui Straßen und öffentlichen Plätzen sich Damen in zudringlicher I Weise nähert, sie mit unpassenden Reden oder anderswie, )Ie I guten Sitten verletzende Weise belästigt. Ein solches Geck! wurde von der schwedischen Oeffentlichkeit schon lange , I fordert und wäre auch andern Ländern zur Nachahmung zu I empfehle«. <