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Mei über wohl doch zu denbi -St dann wieder das Blaien, kernspr. 650, 651, 730—32 sentat laufe- Begi l Begi' undankbar, die getrof- Harmstorf eines Tau anders aus der Bauer wnn- wurde auf seinem immer seltenerer In ein wenigst Bier u des fast und Ein in diese die Möglichkeit die ebenfalls diesem Gegen gemacht. Hier meis Aler ein«, der! lich Stüi Stur spiel Umst Begi als beide noch thüm knarrten dag die pseiseud an schas dem zielt teile etnrl nicht völlt wicht, toria. Leipz S S Erzge und Z'e- ums die >var was bringen Sie Kinos! Carolatheater-Lichtspiele. „Im Namen des Kaisers" ist ein tiefschürfender Sittenfilm, würdig der Feder eines Dumas. Der delikate Stoff wird aber in einer Form geboten, die nie mand verletzen kann. Das sechsaktige Stück spielt in rus sischen Ofsizierskreisen der alten Armee, könnte aber ebensogut in jedem anderen Heere sich zutragen, dessen moralischen Grundsätze nicht so hervorstechend hoch ausgebildet sind, wie es im alten deutschen Heere der Fall war- Die Hauptrolle liegt in den Händen Lyas de Putty, der ebenso schönen wie geschmackvollen Darstellerin. Das zweite Stück des Pro gramms, „Die vertagte Hochzeitsnacht", bildet im Gegensatz zu diesem tragischen Sittenfilm eine ununterbrochene Kette sprudelnden Humors. . Münchener Geist und Witz ist es, der in ihm zum Ausdruck kommt und beim Publikum lebhaften Widerhall findet. Die neueste Pariser Modenschau vervoll ständigt das Programm, das spannend, unterhaltend und in jeder Hinsicht sehenswert ist. NLUpIrmsIrM: t.vlpr>s empfieiilt sicti rur ^U8fükkunx aller dankmSüixen Oe-ctiSkte ru ßsün8tjx«iten öeäinxunxen. — Vermietung teuer- u. «lledeeeiekerer SteklkLeker. — kkeieeeedeelr» io eilen VVLiirungen. — D bilden komm: willen- regelm spräche erst -u 'M gelegen nach S tut, W Lugt; f Mgesch in bedr hinwtet losem < aber c' es, kür eigentll und Fi! kivllcker etwa ii Gerhart z- obli eine ur Au sozial a Durchs keinen, Bedürft 2. Beilage zu Vir. 244 de- Auer Tageblatt S uuv Anzeige-- für vn- Tvnniag, den 1b. Oktober 1u2a ^IIZsmeine veulseke Lreciil-^nslsll ksknkok8trsLe 5 -7 Vevlirrev Vsvfe vom 16. Oktober. Die überraschende Haussestimmung, die gestern im Spät verkehr auf Grund de Nachrichten über die endgültige Formu lierung der Sicherheitsverträge vorherrscht«, war heute vor mittag zunächst wieder geflohen. Es stellte sich heaus, daß über die für Deutschland wichtigsten Fragen noch bedeutende Differenzen bestehen. Auf Grund dieser nüchternen Nach richten schritt man im Frühverkehr zu Abgaben, so daß die höchsten Vortragskurse je 1—1K Prozent unterschritten wur den. In den späten Vormittagsstunden und bei Beginn der Börse schlug dann die Stimmung wieder um, und man neigte zu Rückkäufen. Dies führte namentlich am Terminmarkt zu neuerlichen Kurserhöhungen, wo die führenden Werte An fangs-Notierungen erzielten, die hinter den letzten festen Kur sen nicht zurückstandent. Stark begehrt bleiben ferner Schiff fahrtsaktien, an deren Spitze Hapag. und Norddeutscher Lloyd standen. Auch ungarische Werte setzten ihre Gewinne fort. Schließlich wurden Oelaktien, besonders Deutsche Erdöl, leb haft beachtet im Zusammenhang mit dem neuen russischen Abkommen der Dca. Am heutigen Tage wird der Medio« liguidationskurs festgestellt und von morgen an verstehen sich die Terminnotierungen per Ultimo Oktober. Am Geldmarkt hat sich eine leichte Versteifung geltend gemacht, ohne daß der Zinssatz hiervon beeinflußt wurde. Täglich Geld war mit 8 bis 10 Prozent, Monatsgeld mit 10 -11K Prozent zu hören. Der Gräb lbe.uer. Von Antonie Rhan Eine stürmische Nacht wäre. Die Akazien äck-zten und ihre Aesle schlugen aus das Lach, gel klapperten. Der Wind sprang beulend und Haus, ein Fensterladen schlug ab und zu krachend Hauswand und die Fensterscheiben klirrten leise. — Es eine grausige Musik. Im Hause nur alles längst zur Ruhe gegangen. Man hatte die Bettdecke über die Ohren gezogen und war dann eingeschlafen. Nur In Doktor Hausens Zim mer brannte noch Licht, er ging ruhelos auf und ah. Boni Kirchturm schlugs zwei Uhr, der Nachtwächter tutete vor dem Hause des Doktors seine alte Weise, dann verhallten seine Schritt« wieder und der Wind trieb sein Unwesen nach nur vor. Hansen stand sinnend am Fenster. Er war erst spät gestern abend heimgekommen. Bei seiner Schwester, der Frau des Franz Gräber, hatte er nach dem Rechten gesehen, denn dort war der Storch eingekehrl — der dritte Bub wa. angekommen. Franz Gräber, allgemein der Gräber-Bauer genannt, war eigentlich kein Bauer im althergebrachten Sinne des Wortes, denn sein Vater wa Apotheker im Städtchen ge wesen und er, Franz, der Jüngste, halte auch wie die andern studieren sollen. Aber trotz redlichen Mühens kam er nich weiter in der Schule und eines Tages machte dec Vater kur zen Prozeß und steckte ihn bei einem Landwirt in die Lehre. Als er dann nach ein paar Jahren wiederkam. war aus dem Fränzchen ein Franz, geworden, ein großer, stattlicher Mann, und da war es weiter kein Wunders daß die Schwester des Doktor Hansen Ja und Amen sagte, als der Franz sie zur Frau haben wollte. Der Apotheker warS zufrieden, kaufte den Hof vorm. Stadttor und bald darauf konnte Hedwig Hansen als Frau des Gräber-Bauern dort einziehen. Frau Hedwig wurde eine gar schmucke und tüchtige Hausfrau, aber mit dem Franz nahm es einen schlimmen Fortgang, ein altes Nebel zeigte sich wieder bei ihm, er trank. Die Frau versuchte mit Liebe und Güte und schließ lich auch mit einem gerechten Zorn ihn aus dem Banne des Suffs zu befreien, aber vergebliche Mühe, ' " derte aus einer Kneipe in die andere nnd Hofe und in den Wirtschaftsräumen ein Gast. Der Bauer, dem das Gewissen nun schlagen begann, kümmerte sich in diesen Tagen wieder um Hof und Wirtschaft, das Gesinde ließ sich aber nichts von ihm sagen und wenn er dann lospolterte, wurden die Knechte stech. Gestern kam Hansen gerade dazu, als der Bauer einen Knecht, es war ein langer Kerl mit schwarzen Augen und schwarzem struppigen Bart- und Kopfhaar, vom Hof jagte. Der schwarze Heinrich drehte sich vor dem Hoftor noch ein mal um und dann schüttelte er drohend die Hand gegen das Bauernhaus. Der Morgen begann schon langsam heraufzudämmern und Doktor Hansen stand noch immer sinnend am Fender. Er hätte seiner Schwester so gern geholfen und wußte nicht wie er es ansangen sollte. Hansen trat vom Fenster fort und zog sich einen bequemen Stuhl an den Ofen. Das Feuer war am Verlöschen und tiefe Stille herrschte ringsum. Doch plötzlich, was war das? — Tata, tata! Tattatrata! Tata! Tata! Tata! Wieder Stille, dann noch einmal dies Blasen unten auf der Straße, dann wurden irgendwo Fenster auf gerissen, Worte hin und her Türen klappten, es begann ein hastiges Laufen auf der Straße, dann brach ein Wort durch, gellen, Hilfeschreien!)! Feuer! — Feuer! — Ff—eu—er! Hansen war im Augen blick vom Stuhl hoch, aus dem Zimmer, die Treppe hinunter, der Hausschlüssel vom Nagel und krachend flog die Tür wie der ins Schloß. Er stürmte die Gasse hinunter dem Feuer bläser nach, der war schon in einer anderen Straße um die Leute zur Hilfe zusammenzublasen. Hansen lief an ihn heran, „wo? wo?" — „Draußen vorm Tor, beim Gräber- Bauer!" Der Doktor war schon wieder weiter. „Herrgott, beim Gräber-Bauer und die Schwester lag im Fieber im Bett!" Da teilten sich die Häuser, „Gott sei Dank, ein Feuerschein war noch nicht zu sehen!" Der Schweiß Perlte ihm auf der Stirn, noch ein paar Sprünge und er stand hochatmend auf dem Gräberhof. Da rannten viele Men schen, Knechte, Mägde und herbeigeeilte Bewohner aus der Stadt, kopflos und aufgeregt schreiend durcheinander. „Wo ist Feuer, wo?!" Kein Mensch achtete auf ihn, doch da soh er selbst einen feurigen Schimmer durch die Bodenluke des Kuhstalles. „Die Kühe müssen aus dem Stall!" schrie der Doktor und riß einem Knecht einen Eimer, den er voll Milch aus dem Kuhstall brachte, aus der Hand und schleuderte ihn auf den Hof. Die Tiere rissen, verängstigt durch den Oualm und das Geschrei, an den Ketten und ließen sich nur mit Mühe aus dem Stall führen. Da rannte Christine, das alte Milchmädchen an dem Doktor vorbei und ihm fiel ein, daß er eigentlich nach seiner Schwester hatte sehen wollen. Er stürmte dem Wohnhause zu, die Treppe hinauf und trat dann vorsichtig in das Schlafzimmer ein. Die Frau lag dort in größter Aufregung, Franz, der Achtjährige, machte sich an dem Säugling zu schaffen, Heinrich, der Mittlere, war nicht zu sehen. Die Wöchnerin beruhigte sich dann wieder etwas, als sie hörte, daß die Mhe aus dem Stall geführt waren, die anderen Ställe und das Wohnhaus waren kaum gefährdet, auch hörte man jetzt die Spritzen heranrasseln. Inzwischen rannte das Milchmädchen, das in seiner Aufregung den Doktor wohl gar nicht gesehen halt, über den Hof auf den Bauern zu, der gerade einen aroßen Wagen vor dem Stall fortschiebcn half. „Bauer, Da^sr, der Hein rich verbrennt!" Der Gräber fuhr herum, „was red'st da?" schrie er und packte das Mädchen mit hartem Griff am Arm. „Rettet, rettet, Heinrich ist auf dem Stallbodcn!" Der Bauer stieß die Menschen, die zeternd und gaffend den Weg ver sperrten, zur Seit«, mit ein paar Sätzen war er an der Stalltür, stürzte durch den Stall, tappte, stolperte, der Rauch trieb ihm das Wasser in die Augen. — Indessen sahen die draußen stehenden Menscheneine Vas Zunkexprrimrnt auf -em Meeresgründe. Eindrücke eine» Mi,fahrenden. Am Freitag abend waren wir alle wieder an Bord des „Kehrwieder" versammelt. Im Umkreis die ließchwarze, wogende See und über der kaum erkennbaren Silhouette der Insel der Scheinwerfer mit seinen drei langsam um laufenden, zum Schutze gegen Blendung nach oben geeichte- ten Lichtbündeln. An Bord, durch eine Plane abgeschlossen, die provisorische Funkbühne, in der die Funkkapelle vor einem Reißmikrophon Platz genommen HM. Von hier beginnt der sorgfältig vorbereitete Weg der in elektrisck-e Schwingungen umgeformten Schallwellen: von dem an Bord ausgestellten Verstärker als bletarmterteS Kabel in daS Meer, um an der Landungsbrücke in Helgoland zu einer kurzen Freileitung wieder aufzusteigen. Vom Postamt aus schließt sich das Fernsprechseekabel nach Cuxhaven an, welches dort über den Sprachverstärker der Küstenfunkstation mit der oberirdischen Fernleitung zum Fernsprechern Hamburg verbunden ist. Hier werden die Ströme zum Hauptverstärker gebracht und direkt vom Hamburger Sender und über Kabel von den Sendern in Bremen und Hannover der Rundfunkgemeinde zugetragen. An Bord war zur Kontrolle der Sendersteuerung eine Empfangsanlage errichtet. — Kaum war die Meldung von der Herstellung dieser Verbindung cingctroffen, als auch schon die Klänge der Kapelle den Beginn der Veranstaltung anzeigten. Das Auditorium an Bord jedoch war Viel mehr interessierten uns die Vorbereitungen, fen wurden, um den bekannten Taucher Alnwtk sicher zum Meeresgrund zu geleiten. Der Abstieg chers ist an sich auch im Binnenland«, wenn nicht Schaubuden her, ein bekannter Anblick. Doch verbietet sich jeder Vergleich mit der Wiederholung auf hohem Meer, noch dazu, wenn, wie es hier zum erstenmale der Fall, eine Tiefseelampe in der Lichtstärke von 2000 Kerzen zur Be gleitung in die Tiefe sinkt. Nicht nur für uns müßige Zu schauer ein unvergeßliches Bild. Auch der erprobte Taucher ist, als er wieder auf Schiffsboden steht, erschüttert von dem Geschauten. Unter dem mächtigen Schein der Lampe entsteht ihm das Zauberbild eines.Meeres aus lebenden Diamanten, das zu schildern, ihm die Worte fehlen. Ich sehe noch in den leuchtenden Augen die Begeisterung, die ihn den Schmerz über den Biß eines angriffsfreudigen Hummers vergessen läßt. War es nun notwendig, die ungeheuren Vorarbeiten zu treffen, hätte der Taucher nicht auch im Alsterbecken in die Tiefe gehen können? Die Beantwortung dieser mehrfach erhobenen Frage wurde uns am gleichen Abend gegeben, als wir mit Rundfunkteilnehmern der Insel bet Schnaps und Tabak Zwiesprache hielten. Ehrliche Begeisterung über das Gehörte bei Funkfreunden, die im Rundfunkparadies woh nen, denen ein längst überholter Vier-Röhrenempfänger selbst im Sommer Verbindung mit allen Sendern Europas und vielen der Vereinigten Staaten bringt, hat sicher etwas Be weiskraft. Da die Uebertragung so gut gelang, sollte die Norag oder gar die Rcichspost, nach dem Vorbilds der B. B. C. in Keston, lauf Helgoland zur Weiterverbreitung ausländischer Sender eine geeignete Anlage errichten. — Diese Möglichkeit zum mindesten hat der Helgoländer Versuch gezeigt. Darüber hinaus glaubten wir aber, daß Beobachtung und wortgetreue, impulsive Berichterstattung über das Leben auf nächtlichem Meeresgrund, über den Da seinskampf der Meeresbewohner im Schein der 2000 Kerzen, schon mehr als eine einfache auf die Nerven der Zuhörer zugeschnittene Sensation bedeutet. Um die Verständigung zwischen Taucher und Oberwelt zu erleichtern, hat man schon bei früheren Tauchversuchen unternommen, im Taucherhelm ein Mikrophon unterzubrin gen. Bisher blieb diese Verständigung völlig unbrauchbar, sodaß bis heute fast ausschließlich die Signalleine Verwen dung findet. Jetzt verlangte man die Lösung der noch schwierigeren Aufgabe, die Steuerung eines Rundfunksenders. In langen Vorversuchen wurde das Problem von der Ober- postdirektion in Hamburg in Arbeit genommen. Der Helm erhielt schließlich eine Filzbekleidung und ein elektromagne tisches Mikrophon, welches an genau erprobter Stelle aus wechselbar im Helm befestigt wurde. Zum Gegensprechen wurde im Helm ein Steckcmschluß für einen Kopfhörer vorge sehen. Die Besprechung dieses Kopfhörers erfolgte durch ein neben dem Reißmikrophon aufgehängtes Mikrophon. Alle Darbietungen auf der Funkbühne an Bord wurden ständig vom Taucher mitgehört. Musik im Taucherhelm ohne Wasser — sicher ebenfalls eine selten wiederkehrende Gelegen heit. Was dagegen der Taucher vom Meeresgrund aus zu melden hatte, ging direkt zu den Sendern. Leitung eingeschaltetes Kontrolltelephon gab zu Dialogen zwischen Schiff und Taucher, durch die Sender verbreitet wurden. Von sprechverkehr wurde iweitestgehend Gebrauch hatte, wohl ebenfalls zum erstenmal, die Presse Gelegenheit, zu einer Art Funkreporterdienst, die sich durch Zwiesprache mit dem Taucher anrxgend gestalten ließ. Das Terständi- gungsmittel zwischen Deck und Taucher hat seine Probe glänzend bestanden, und er selbst ist überzeugt, daß dieser Versuch wie auch andere im Rahmen der Vorbereitung er probte Verbesserungen für die Tauchertechnik im allgemeinen große Bedeutung besitzen. Kann mehr von einer Sensation erwartet werden? So hat die Norag ihren Traditionen getreu einen neuen Höhepunkt vollendet. Wir freuen uns des Erfolges. An deren ähnlichen Aufgaben, die zur Genüge vorhanden find, wünschen wir gleiche Erfüllung. Und noch einmal zurück zu Holgoland! Es ist 10 Uhr nachts. Als Schluß der Veranstaltung sendet die Bord kapelle das Deutschlandlied an hunderttausende Familien — von der Stelle aus, an der Hoffmann von Fallersleben am 28. August 1941 begeistert und vorausschauend den Text die se- Liedes niederschrieb, ein Zusammentreffen, das uns allen unvergeßlich bleiben wird. kleine Gestalt in die Bodenluke treten — Hetnrich Bet dem Tumulte konnte man nicht verstehen war er rief, sfr streckte die Hände hilfeflehend aus und lief dann wieder zu rück auf den vom Feuer hell erleuchteten Boden. Der Bauer tastete sich die schmale Bodensttege hinan, „Heinrich! Heinrich!" Er stieß die Bodenklappe auf, da schlug ihm eine Flamme ins Gesicht, sodaß er an die Wand taumelte, er richtete sich wieder hoch. „Heinrich! Heinrich! Heinrich! — Krach, da fiel die Bodentreppe zusammen, sie war oben abgebrannt. Mit einem Sprung ins Ungewisse, die Luft ringsum war undurchdringlich vom dicken Qualm, rettete er sich aus den zusammenfallenden Holztrümmern, dann hastete er wieder zurück zum Ausgang des Stalle». Mit Grauen sahen die Menschen den Bauern ohne das Kind aus dem Stalle kommen, und wie sah er aus, das Haar war versengt, an den Händen und am Kopf hatte er tiefe Brandwunden und die Kleider hingen ihm zerfetzt am Körper. Man schrie ihm entgegen, daß der Junge noch eben an der Bodenluke gestanden hatte und daß er zurück, jeden falls zur Treppe geeilt war. Der Bauer sah stieren Blicks um sich^ dann faßte er sich an den Kopf und brach bewußt los zusammen. Nun war die Feuerwehr angekommen, man stellte Lei tern an, Feuerwehrleute drangen durch das Dach in den Boden ein, kamen aber nicht vorwärts, denn die Spritzen gaben noch fast gar kein Wasser her. Die Schläuche waren in den naheliegenden Teich geleitet und es wurde ununter brochen gepumpt; vom Wasser ging aber unterwegs die Hälfte verloren, weil die Schläuche kaputt waren. Endlich, nach Stunden und Stunden gelang, es, Feuers ein wenig Herr zu werden. Der Boden war ausgebrannt und dann fand man auch unter Trümmern glimmendem Gebälk eine kleine verkohlte Leiche. , Doktor Hansen lief; den kleinen Toten in sein Haus bringen und seiner Schwester sagte er, daß dem Jungen ein Dachziegel auf den Kopf gefallen sei und seine Wirtin werde ihn, da sie, die Mutter ja doch im Bett läge, gesund Pflegen. Die Frau hörte apathisch zu und nickte zu allem. — Als der Doktor endlich wieder nach Hause ging, schritt ein schwarzer, langer Kerl an ihm vorüber und sah höhnisch lächelnd zu dem ver wüsteten Hof hinüber. Die nächsten Tage brachten dem Hof viel Unruhe, und Hedwig Gräber lauschte mit feinen Ohren guf die Stimmen im Hause. Sie fragte mit immer wachsendem Mißtrauen nach ihrem Jungen und spähte in die scheuen Gesichter der Hausgenossen. Der Bauer wagte sich kaum zu ihr herein und wenn er einmal kam, so mied er ihren Blick und hatte es eilig. Am dritten Tage läutete das Totenglöcklein. In der Fran stieg eine unermeßliche Angst auf. Sie rief, doch das Hans schien wie ansgestorben, niemand meldete sich, und es war ihr, als hörte sie irgendwo weinen. Dann trat der Bauer ins Zimmer, totenbleich. „Wer wird begraben?" Mit heiserer Stimme fragte die Wöchnerin und hing mit ihren Augen an den qualvoll verzerrten Zügen ihres Mannes. Langsam hob er den Blick, und mit einem Aech- zen sank Frau Hedwig in die Kissen zurück. Der Bauer taumelte wie trunken durch das Zimmer und stürzte am Lager seiner Frau in die Knie. Still war es in dem Raum. Da wimmerte von fern das Totenglöcklein und ein Schluchzen bebte durch den Raum. Bittere Selbstanklagen kamen dem Bauern über die Lippen. Eine blasse, blasse Frauenhand strich über sein wirres Haar und ein wissendes, verzeihendes Lächeln zitterte um ihren Mund, ein wehes Mutterlächeln.