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»«»«'» «>» «,»,»«««. T' E'sch«>at »,klt«,ltch. ß»rnspk«ch»ftnschlu- n». » Anzeiger für -as Erzgebirge p«lltz,ll, fv, «u» H«, ux» U«s«,«n» «s «u»- »,eU„ 15 «»ltpfiUXl»», SS «»Itpfil,«!,, «»euch» -itt, 55 kii'gramm», Lag,blatt fiu„rzg»birg». Enthalten- -le amtlich»« Sekaaotmachaogen -es Nate» -re Sto-t na- -es Amtsgericht» fine. p,M»ck-s»nl, Nmt Lilpzlg Nr. IN, Nr. 221 Dienstag» äen 22. September 192S 20. Jahrgang Ein fertiges Pattdokument. Patts, 20. Sept. Die „Chicago Tribüne" macht dis höchst auffällige, von allen Pariser Sonnabend- Abendblättern Übernommene und amtlich nicht wider rufene Mitteilung, daß zwischen Deutschland, Frank reich und England über den Pakt bereits An vollkom menes Einvernehmen bestehe, und daß der Pakt, wie er in den bisherigen Erörterungen besprochen, wurde, zwei fellos ohne Nenderungen von der Pakbklonferenz Anfang Oktober angenommen werde. Tas Dokument M sehr kurz. Es enthalte weniger als 500 Worte und be- schränke sich aus die Darlegung allgemeiner Grundsätze. Tas Hauptkennzeichen des Dokumentes fei, daß eS den Versailler Vertrau praktisch zur.Seite schiebe uud ihn nicht einmal erwähne. ES spricht in diesem Zusam- menhang lediglich von den neutralisierten ooer ent militarisierten Zonen in Deutschland. Während der Ver sailler Vertrag Deutschland noch als besiegte Nation be handelt und die Führer Deutschlands als Kriegsver brecher ansieht, ist davon in dem Pakt keine Rede mehr. E- herrscht in ihm vollkommene Gleichheit zwischen allen Signatarmächten. Die Garantie Englands ist vollkommen gegenseitig. Zwangsmaßnahmen können gegen jedes Land angewandt werden, das die Bestim mungen des Paktes verletzt. Außerdem verpflichten sich die Unterzeichner des Paktes, sich unter die Autorität deS Völkerbundes zu stellen, und selbst im Falle flag ranter Verletzung der Grenzen muß der Völkerbund ein greifen. Die „Chicago Tribüne" behauptet endlich, daß Dr. Gaus und Franageot eine feste Freundschaft geschlos sen haben, und daß mit Hilfe von Sir Cecil Hurst alle Schwierigkeiten bei der Aussetzung des .Paktvertrages überwunden worden seien. Marokkokrlegsbericht. Madrid, 20. Sept. Privatnachrichten aus Nord afrika schildern die Lage der jn Alhucemas gelandeten Spanier als sehr kritisch.. Das Landungskorps, das etwa 10 000 Mairn stark ist, leidet nicht nur unter Wasser mangel, sondern auch unter Lebensmittelmangel. Ter feindliche Truck nimmt täglich zu, so daß. die spanische Linie verkürzt werden mußte. Fast alle Landungsbar kassen liefen aus Klippen auf, die unter dem Wasser verborgen sind. Wenn der Sturm an der marokkani schen Küste noch zwei Wochen andauert, kann die Lage der Landungskolonne verzweifelt werden. Entgegen den offiziellen Meldungen hatten die spanischen Truppen kürzlich bei Tetuan etwa 2000 Mann Verluste an To ten und Verwundeten zu beklagen. Im westlichen Gebiet, bei den Beni Zerual, haben sich weitere Stämme unterworfen. Einige kleine Stäm me haben als Unterpfand für die Aufrichtigkeit ihres Angebotes MunitionSdepotS auSgeliefert. Bei Chaffaii sind auf diese Weise mehr als 1000 Granaten den Fran zosen ausgeliefert worden. Die Stämme der Beni Vra- gim und der Bent' ßRka haben die Franzosen gebeten, verschiedene Punkte ihres Hinterlandes zu besetzen, um ihr Gebiet zu schützen. Im mittleren Frontabschnitt säubert die dort operierende französische Abteilung beide Ufer des Ucrghaflusscs und treibt den Feind nach Norden zurück. Jin östlichen Frontabschnitt, wo das 19. Armee korps operiert, sind verschiedene Angriffe des Feindes auf einen französischen Posten zurückgewtesen worden. Die BremaS ziehen sich allmählich in die früher von ihnen bewohnten Ortschaften zurück. die Wirtschaftskrise in Polen. Warschau, 20. Sept, lieber eine Konferenz der Sejm klubführer beim Sejmmarschall Nataj, in der Minister-! Präsident GrabSkt über die finanzielle und lvirlschnft^ liche Lage Polens Bericht erstattete, weiß die „Nzeezpv- spoltta" zu berichten, daß da- Ergebnis der Verhand lungen für den Ministerpräsidenten geradezu nieder- schmetternd gewesen sei. Di« amtlichen Klubführer hät ten den Ministerpräsidenten aufgefordert, noch vor Ende de» Monat- «in Programm vorzulegon, wie di« Ne gierung den finanziellen und wirtschaftlichen Schwierig»- ketten begegnen will. Die Konferenzteilnehmer sollen nach dem Blatte den Eindruck gewonnen haben, daß Ministerpräsident GrabSkt Schwierigkeiten gegenüber, steh«, die er nicht werde-bewältigen können. Vie Tschechoslowakei zu einem Schie-svertrag bereit. Berlin, 20. Sept. Ter tschechoslowakische Gesandte Krofta teilte heute im Namen seiner Regierung dem deutschen Außenminister Dr. Stresemann unter Bezug nahme auf die in der letzten Zeit zwischen Deutschland und den Alliierten ausgetaujchten Noten mit, daß die tschechoslowakische Regierung bereit sei, in Verhandlun gen über den Abschluß eines deutsch-tschechoslowakischen SchtedSvertrageS einzutreten. Mussolini geht nach Luzern. In der Abendausgabe vom 17. September der mai ländischen Faschistenzeituug „Jl Secolo" meldet per rö mische Korrespondent deS Blattes, daß Ministerpräsident Benito Mussolini sich nun endgültig entschlossen habe, an der Paktkonferenz vom 6. Oktober in Luzern persön lich teilzunehmen. Gegenwärtig hält sich Mussolini im Canaveser Gebier auf, wo die großen norditalienischen Manöver stattfinden. Er wird vor Abschluß der Außen- Ministerkonserenz in Luzern nicht mehr nach Rom zurück kehren, da er am ganzen Verlauf der Manöver teil nehmen will und hierauf sofort nach der Schweiz reist, um vorbereitende Unterredungen für die Paktkonferenz zu pflegen. Ter Meldung des immer gut informierten „Secolo" wird also Mussolini keineswegs einen Ver treter nach Luzern senden, sondern persönlich dort er scheinen. Tagung -es partekausschusses öer Demokratischen Partei. Parteitag im Dezember. Der Parteiausschuß der Demokratischen Partei trat am Sonntag im Reichstagsgebäüde zu einer Tagung zu sammen und beschloß zunächst den allgemeinen Partei tag in den ersten Tagen des Dezember (etwa vom .4. bis 6.) in Breslau stattfinden zu lassen. Hieraus er stattete Reichsminister a. D. Koch Bericht über die av- gelaufene Neichstagssession. Die wirtschaftspolitischen Referate wurden durch einen Vortrag des Reichstags abgeordneten Dr. Hermann Fischer-Köln zur Finanz- und Steuerpolitik eingeleitet. Nachdem berichtete Abg. Meher-Berlin über die Tätigkeit der Reichstagsftaktion in der Zoll- und Handelspolitik. Einstimmig wurde eine Entschließung angenommen, in der es u. a. heißt: „Ter PartciauLschuß gibt seiner Genugtuung darüber Ausdruck, daß der von der Deutschen Demo kratischen Partei stets vertretene Standpunkt in der Außenpolitik und zur republikanischen Reichsverfas sung in steigendem Maße die selbstverständliche Grund lage der deutschen Politik geworden ist." Ferner fand folgende Entschließung Annahme: „Ter Parteiausschüß spricht die Erwartung aus, daß die Fraktion des Reichstages und der Landtage bestrebt sein werde, eine Ausdehnung der unsozialen und rückständigen HauszinSsteuer für'die Zwecke des allgemein»« StaatSbcdarseS zu verhindern." Im Anschluß an ein Referat über Pen Nelchsschul- gesetzeutwurf wurde einstimmig eine Entschließung an genommen, in der die Deutsche Demokratische Partei den durch die Presse bekannt gewordenen Reichsschul gesetzentwurf, weil in Widerspruch stehend zur Verfas sung, mit Entschiedenheit ablehnt. „Tas geplante RkichSfchuIgesetz," so heißt es in der Entschließung, „ent rechtet den Staat zugunsten einer kirchlichen Schulhoheit, cs raubt dem deutschen Schulwesen jegliche Selbständig keit, unterwirft alle Kinder, die durch die Verhältnisse gezwungen sind, Bekenntnisschulen besuchen zu müssen,» dem unerhörten Gewissenszwang und unterbindet jeg-! liche Entwicklung im Sinne de» Artikel» ISO Absatz 1» der Verfassung. Der Gesetzentwurf leitet.eine Klert-! kalisicruug des gesamten Schulwesen» ein, die zu hef. ttgeu, die Volkseinheit dauernd gefährdende» Kämpfen führen müßte." Vertagung äer Mossulfrage. Einholung einer Entscheidung de» Haager Gericht,Hof«,. Genf, 19. Sept. In der Mossulfrage hat der Dreier, ausschuß, dem Unden, QuinoneS de Leon und ÄMnt angehören, beschlossen, «ine Entscheidung de» «Interna tionalen Gerichtshofes über die Frage herbetzuführen, ob der Beschluß des Völkerbundsrates betreffend die Grenzsestsetzung zwischen der Türkei «nd dem Ira! einstimmig oder mit Stimmenmehrheit zu erfolgen hat. Tie Mossulfrage wird also, wie die Schweizerische De- Peschen-Agentur mittelst, während der gegenwärtigen Tagung des Nates nicht gelöst werden. Ter Völkerbundsrat hat die vom schwedischen Rats- Mitglied Unden zur Mossulfrage gemachten Vorschläge auf Ucberweisung zweier juristischer Vorfragen an den Internationalen Gerichtshof im Haag angenommen. Louchcur-Frankreich, der heute nachmittag zum ersten Male dem Völkerbundsrat präsidierte, wie» vor Stt- zungsschluß auf die Notwendigkeit der schnellen Er stattung eines Gutachtens durch den Internationalen Gerichtshof hin und erinnerte beide Parteien an die im Oktober vorigen Jahres gemachte Zusage, daß sie sich der Entscheidung des Völkerbundsrats unterwerfen würden. ' In der fast zweistündigen Aussprache vor deM Böl- kerbundsrat über die Vorschläge des schwedischen Außen ministers Unden in der Mossulfrage erklärte der eng- lische Kolonialminister A me r h, daß der "Vorschlag Undens bedauerlicherweise eine Vertagung der Entschei dung mit sich bringe.! Gr hoffe aber, daß das Gut- achten raschestens abgegeben werde, da jede Verzögerung Schwierigkeiten verwaltungstechnischer Art an der strit- tigen Grenze verursache.. Eine weitere Gefahr liege darin, daß die-türkische Regierung sich nicht wie die eng- lische von neuem dazu verpflichtet habe, den Statu»'quo. wie er durch die Brüsseler Linie festgesetzt sei, aufrecht- zuerhalten. Amerh unterstrich dann die grundsätzliche Bedeutung der dem Internationalen Gerichtshof vorge« legten Prozedurfragen, dg auch andere Regierungen eines Tages vor dem Völkerbundsrat in dem gleichen Fall kommen könnten, wie heute die türkische und die englische. Tas Angebot der türkischen Regierung wegen Abschlusses eines Sicherheitspakte» werde von England in Erwägung gezogen werden. Der Abschluß eines sol- chen Vertrages könne aber erst nach Regelung der Mos- fulfrage erfolgen. Die Zuständigkeit des Völkerbunds, rates für die Entscheidung des MossulkonflikteS ist für den englischen Kolonialminister außer Zweifel. Nach seiner Auffassung sind die von Unden gestellten beiden Fragen die einzigen, die dem Haager Gerichtshof über- Haupt zur Begutachtung vorgelsgt werden dürfen. Zur möglichst raschen Beilegung des MossulkonflikteS ver langt er schließlich die Einberufung ciner außerordent lichen Session deS Internationalen Gerichtshöfe», so daß die Entscheidung spätestens in der nächsten Session deS Völkerbundsrates im Dezember o. I. erfolgen könne. Der türkische Außenminister Tewfik Beh betonte, daß die türkische Delegation während der gegenwärtigen Ratstagung alles getan habe, um die guten Beziehungen zwischen England und der Türket zu fördern und dem Rat seine schwierige Aufgabe zu erleichtern. Die tür- kische Negierung habe die BelksabstiMPUNg im Mossulgebiet «»geboten, d. h. in einem Gebiet, da» unbestreitbar heute unter türkischer Souveränität stehe. Sie habe ferner Abschnitte deS Gebietes von Dtala an geboten, das nach der Auffassung der Bölkerbund-koM- Mission für das Mossulgebiet Aur Bewässerung de» Irakgebietes von außerordentlicher Wichtigkeit sei, und habe schließlich den Abschluß eine» Sicherheit,palt«, zwischen der Türket und England vorgeschlagen. Recht lich gebe es nach seiner Ueberzeugung keine ander« Mög lichkeit für die Lösung der Ttrettfrag«, al» die Zu weisung de» umstrittenen Gebiet«» an di« Türkei. Hin sichtlich der Befugnisse de« völkerbundsrat«» vertrat der türkisch« Außenminister den Standpunkt, daß b«id« Parteien bisher nur überetngekomMen sind, sich di« ver- Mittlerdienste de» Völkerbundsrate» zur Regelung der Streitfrage zu sichern, nicht aber die Entscheidung de» VölkerbundörateS anzurufen. Zn diesem Zusammenhang erinnerte Tewfik Bey an «in« Erklärung Lord Curzon»,, die er an» 28. Januar 1S2S Lei den Frteden-Verhand- lungen in Lausanne abgegeben habe, und in der aus drücklich sestgestellt werde, daß die Entscheidungen de» Völkerbundsrat«», bet denen die Türkei vertreten sein soll«, einstimmig angenommen werden müssen, daß also keine Entscheidung ohne di« Zustimmung der Türkei erfolgen könne. Die türkische Regierung lehe deshalb keine Notwendigkeit, die Angelegenheit, die im wesent lichen ausgesprochen politische»» Charakter -ade, an den Ueber die Stellung der Demokraten zur Regierung erklärte Reichsmtnister a. D. Koch u. a.r Mit unseren Gvcrfchlejien -er Hexenkessel Europa»! > Erklärungen zur gegenwärtigen Regierung werden wir London, 20. Sept. Zn einem Aufsatz de« „Sundah uns .so lange zvrückhalten, bi» di« Regierungsparteien Expreß" schildert Sir Robert Donald auf Grund seiner unter sich einig sind. Mir wünschen keinen Regierung«. Studienreise durch Oberschlesten di« unmöglichen Zu- wechsel, weil wir der Meinung sind, daß die Berant- stände, die durch Vie Zerstückelung dies«» Gebiete» ge- Wortung für die Notwendigkeiten unserer Außenpolitik schaffen wurden und bezeichnet 0berschl«si«n al» wahren auch einmal von der Rechten getragen werden. Hexenkessel Europas, der jederzeit überkochen könne. I