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Ar. 217 Donnerstag, äen n. September 1S2S 20. Jahrgang ^1 lltung. 0N, hem HLft i... i. , »M». >- Genf, 15. Sept. Bon unterrichteter Sette '^ird mit- geteilt, daß Mussolini die Absicht hat, an der Minister konferenz über den Sicherhettspakt teilzunehmen, falls er nicht durch unvorhergesehene Ereignisse noch daran verhindert werden sollte. Ter italienische Delegierte Grandt, Unterstaats- sekretür im Außenministerium, ist, von Rom kommend, in Genf eingetroffen Er begab sich zu dem Führer der italienischen Delegation Senator Seialoja, um diesen über seine Besprechung mit Mussolini über den Sicherheitspakt und die Einberufung einer Konferenz zwischen den alliierten Mächten und Deutschland zu unterrichten. ungsstaclc, lp-l'op in Berlin, 15. Sept. Heute.Mittag hat der französi sche Botschafter de Margerie dem Außenminister Dr. Stresemann da» angekündigte Memorandum der fran zösischen Regierung überreicht. Zm Anschluß an diesen Besuch suchte der englische Geschäftsträger, Botschafts rat Addison, den Retchsaußenminister auf und über brachte ihm namens der englischen Regierung die Ein ladung zu der Ministerkonferenz über den Sicherheit^. Pakt. Ter Wortlaut derselben wird am Donnerstag früh veröffentlicht werden. Hn,t Im td>. Id« Schuh I «irr»» ß bisherigen Kolonialpolitik betont wird, wird die dies jährige Sitzung der Generalstaaten für eröffnet erklärt. Tie Sitzung wurde nach Verlesung der Thronrede sofort vertagt, und die Königin begab sich alsbald zum Palais zurück. Tren-elenburg in Paris. Paris, 15. Sept. Staatssekretär Trendelenburg ist heute morgen 10.20 Uhr in Begleitung des Legationssekretärs Woermann und Regierungsrats Mathis am Nordbahnhof in Paris eingetroffen. Heute nachmittag 4 Uhr werden die deutschen Herren eine erste Besprechung mit dem Handels minister Chaumet haben, an der auch der Direktor im Han delsministerium Seruis teilnehmen wird. BeraSredungSgemätz haben Staatssekretär Trendelenburg und Handelsminister Chaumet gestern eine Besprechung da- rüber gehabt, auf welcher Grundlage die deutsch-französischen Handelsvertragsverhandlungen wieder ausgenommen werden können. Nach der ersten Stellungnahme werden die Bespre chungen heute fortgesetzt. Vle nrur französische Heeresreform. Paris, 15- September. Nach dem France Mllltaire be absichtigt die Regierung, beim Wiederzusammentritt des Par laments einen neuen Gesetzentwurf über die Organisation der Armee einzubringen, der Annäherungen an den seinerzeit von General Rollet eingebrachten Entwurf zeige, aber einige Aen- derungen aufwelse. Der Entwurf Rollet werde zurückgege- zogen werden; außerdem werde ein neuer Gesetzentwurf über die Jstbestände de» Heeres vvrgelcgt werden. Die Grundlagen dieser beiden Gesetzentwürfe seien von Painleve und Unter- staatssäkretär Ossola bereit« entworfen worden und hätten die Zustimmung de» Obersten Kriegsrats gefunden. Rur Marschall Petain, der in Marokko weilt, habe sich nicht äußern können. Di» Entwürfe seien ihm zugesandt worden. Zeitung" be- London, 15. Sept. Tier diplomatische Berichterstat ter des „Tally Telegraph" schreibt im Hinblick auf die Schwierigkeiten, denen Dr. Stresemann möglicherweise in Deutschland begegnen werde, Werde nicht angenommen, daß ein erheblicher, wenn überhaupt ein Einwand da- . als undurchführbar. Man müsse aber damit rechnen, gegen erhoben werden würde, falls er auf der Kon- daß im Anschluß an die Konferenz über den Rheinpakt ferenz in Begleitung Dr. Luthers und vielleicht noch auf einer zweiten zeitlich und wahrscheinlich auch ört- etnes deutschnationalen KadinettSmitgliedeS erscheine, lich verschiedenen Konferenz die Ostsragen geregelt Im Gegenteil würde deren Anwesenheit 'etwaigen Be- werden. der Deutschen geben. Solche Beschlüsse deren Anwesenheit später zu Angriffen Veranlassung geben. Konfnenz am S. Oktober. Berlin, 16. Sept. Die „Vosstsche zeichnet an Hand von Informationen aus diplomatischen Kreisen als wahrscheinlichen Termin für den Zusam mentritt der Sicherheitspaktkonferenz den 6. Oktober und erklärt, Paß als Tagungsort von schweizerischen Städten in erster Linie Luzern in Betracht komme- Tie „Tägliche Rundschau" betont, daß die bevorstehende Ministerkonferenz nicht ein Entrevue der Außenmini ster, sondern die Vollkonferenz der bevollmächtigten Minister ist. Was das Verhandlungsprogramm anbe- trifft, weist das.Blatt darauf hin, daß sich die Juristen in London lediglich mit dem Rheinpakt beschäftigt ha ben. Es sei daher ganz natürlich, daß auch die Mi nisterkonferenz ihre Arbeit in derselben Weise abtvennt. Tie bevorstehende Ministerkonferenz wird also Wohl den ganzen Komplex der Ostfragen aus ihren Verhandlun gen ausscheiden. Damit dürste auch die Frage beant wortet sein, ob Polen und die Tschechoslowakei auf dieser Konferenz vertreten sein werden. Ter von der franzö sischen Presse erörterte Gedanke^ einer gleichzeitigen Ta gung von zwei Konferenzen, von denen die eine den Rhetnpakt, die andere die Ostfragen behandeln soll, be zeichnet das Blatt schon aus rein technischen Gründen Müssen eine repräsentative Bedeutung in den Augen würden ohne im Reichstag Streich». > der Küch» Onkeln nnk Topf. «Im n »ebrninn glnn, tro.m m nicht In" i knllin In frisch. Drm «»«schlosst istnhiti dn IM, vlldn Lan» im Ideal aim wert testen, stntgen, die ine Freud«, i«n ivUrsien- iender Hoch- t so daun- Isten Vies«»' Büdo und Das Memorandum Aberreicht Veröffentlichung am Donnerstag. — Mussolini wir- tellnehmen. — Stresemann soll nicht alleinkommen. legen, in der der BvlkerbundSrat aufgefordert wird, möglichst rasch einen Konventionsentwurf Wer die Kon trolle der Herstellung von Waffen und Kriegsmaterial ausarbetten zu lassen. General Tanezes-Unaarn fetzte sich mit aller Entschiedenheit dafür ein. daß der «gen- ltstung»w«s«n der verschiedenen Zur Erhaltung de» Frieden» Lüftungen auf ein Minimum Sensu <kk Vöimdiiiiilrvers-mmlimg. International» Wirtschaft,konfirenz. — Bulgarien« Zugang zu« Meer. — Kontrolle der Waffenherstellung. Genf, 15. Sept. Loucheur-granbeeich Verla» Leute vormittag in der Völkerbund-Versammlung di« ango- kündigte Resolution, in der die sofortige Bildung eine» Ausschusses verlangt wird, der auf dreier Grundlage und in Zusammenarbeit mit den technischen Organisa tionen des Völkerbünde» und de» Internationalen Ar beitsamtes eine internationale WirtschastSkonferen- zur Behebung der gegenwärtigen WirtschaftSschwterigketten vorbereiten soll. Tie Einberufung der Konferenz Wird dein Völkerbundsrat überlassen. Lite Konferenz soll die Wirtschaftsschwierigkeiten untersuchen, die der Wieder aufrichtung eines allgemeinen Wohlstände« entgsegvn- stehen und die Mittel zur Ueverwtndung dieser Schwie rigkeiten und zur Vermeidung von Konflikten, feststellen. In einer kurzen Begründung wies Loucheur darauf hin, daß die Kriegsursachen nicht nur politischer, sondern häufig wirtschaftlicher Art gewesen find. Nach den durch den Krieg geschaffenen tiefgehenden wirtschaft lichen Veränderungen befinde sich heute Europa und die ganze Welt in einem Zustand wirtschaftlichen Unbeha gens. Der nach dem Krieg entstandene wirtschaftliche Nationalismus könne die schwersten Gefahren für Pen Frieden bringen. Gegenüber den Einwänden, die man gegen die Einberufung einer internationalen Wirt schaftskonserenz leicht geltend Mächen könne, erklärte Loucheur, es sei immer leicht gewesen, zu zerstören, al» aufzubauen. Man müsse aber Heute an den allgemeinen wirtschaftlichen Aufbau Herangehen. Die Konferenz soll freilich nach Auffassung der französischen Regierung nicht etwa zu internationalen Konventionen führen, ihr Ergebnis müsse vielmehr darin bestehen, daß gewisse Prinzipien für Produktion und Absatz auSgearbettet werden, durch die gewisse einschränkende Maßnahmen im heutigen internationalen Wirtschaftsleben aufgegjv- ben werden und dadurch wenigstens für eine bestimmte Zeit das Gleichgewicht im internationalen WirtschaftS- leben yergestellt wird. Loucheur sprach die Hoffnung aus, daß der technische Ausschuß die Beratung der fran zösischen Resolution sofort gufnehmen und die Resolu tion noch in dieser Tagung der Böllerbundsversamm lung zur Annahme empfehlen werde. Die Resolution sei im übrigen die logische Folge der seitherigen Ar beiten des Völkerbundes zur Lösung de» Sicherheits problems. I I Nachdem Loucheur die Resolution begrikidet «hatte, sprach Fernandes-Brafilien, der anstelle von regionalen Abkommen den Abschluß von interkontinentalen Ab machungen forderte. Tiie regionalen Abkommen, über die jetzt in Europa verhandelt werde, und durch die für den betreffenden Teil Europas Sicherheit geschaf fen werden soll, sind, so sagte der Li ebner, jedoch für Brasilien und für ganz Südamerika von allergrößtem Wert, da die südamerikanischen Länder "in der Befrie dung Europas ein lebenswichtige» Element für ihr eige nes Gedeihen sehen. England, das man für da» Schei tern des Genfer Protokoll» verantwortlich macht, muß man die Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß eS durch die Förderung des Systems der regionalen Abkommen erreicht hat, daß Europa und die ganze Welt feinen wichtigen Schritt auf dem Wege der Sicherheit zu tun im Begriffe sind. Er könne aber keineswegs der Auf fassung des italienischen Ratsmitgliedes Seialoja bei treten, wonach das Genfer Protokoll verfrüht und noch nicht durchführbar sei. Der griechische Außenminister RentiS schließlich teilt mit, daß Griechenland sich der Regelung der Frage eine» wirtschaftlichen Zuganges für Bulgarien zum Aegäischen Meer nicht widersetze und bereit sei, unter Mitarbeit des Völkerbundes dies« Frage zu regeln. 'Hinsichtlich des Genfer Protokolls trat er der gestern von Graf Apponhi geäußerten Auffassung entgegen und fügte hin zu, daß für Griechenland und seine Nachbarländer hin sichtlich deS Abschlusses eine» regionalen Sonderabkom mens Peine besonderen Schwierigkeiten vorhanden seien. Ter Ausschuß für Rüstungsfragen hat beschloss«», der Völkerbund-Versammlung »in« , Resolution varzu- legen, in der der vvlkerbundSrat aufgefordert wird^ f einen Konventtonsentwurf Wer die Kon- erstellung von Waffen und Kriegsmaterial ausarbetten zu lassen. General TanezeS^lnaarn fetzt» sich mit aller Entschiedenheit dafür ein. daß der gegen wärtige Unterschied im Rüstung-Wesen der verschieden«, Länder beseitigt werd«. müßten die nationalen Rüstungen auf herabgesetzt werden, das für di« national« Sicherheit notwendig sei. Ungarn» Rüstunasstand s«i aber weit hinter dieser Grenze. De Brouckere-Belgien «klärte, daß s«in Land zur Abrüstung bereit sei, sobald seins Sicherheit gewährleistet, ssi. S» Joudenel-Srankkeich sprach sich im gleichen Ginn» au». Eröffnung öer Me-erlän-lschen Generalsiaaten. Haag, 15. Sept. Im Parlamentsgebäude sand heute um IVi Uhr nachmittags in Anwesenheit des gesamten Ministeriums die Eröffnung der diesjährigen Sitzung der Niederländischen Generalstaaten durch die Königin statt. Um 1 Uhr begab sich bie Königin in Begleitung des Prinzgemahls in einem feierlichen von Kavallerie- Abteilungen flankierten Zug voM Palais nach dem ,Binnenhof", in dessen Rittersaal alljährlich die Sit zungen der Generalstaaten abgehalten werden. Turch sämtliche Straßen, durch die der Zug kommen mußte, bilderen die Truppen der Garnison Spalier, während eine zahlreiche Menge dem Schauspiel beiwohnte.-Nach- dem dje Königin am Portal de» Parlamentsgebäudes vom Präsidenten und von einem von den Vereinigten Beiden Kammern gebildeten besonderen Empfangskomitee begrüßt worden war, begab sie sich unmittelbar zur B«rltsung der Thronrede zum Königin-Sessel. In der Thronrede wird zunächst nach einem Hin weis auf die große Unwetterkatastrophe in Ost-Holland die allgemeine Wirtschaftslage des Landes als etwas ver bessert bezeichnet, wenn auch fernerhin namentlich für Handel und Industrie zahlreiche Schwierigkeiten bestehen. Auch die Gefahr einer Verschlechterung der Staatsst« nanzen könnte, so heißt e» Wetter, als abgewendet be trachtet werden, so daß bei weiterer günstiger Entwick lung demnächst eine Herabsetzung der öffentlichen Losten in Erwägung gezogen werden könnte. UM sie zu er reichen, werd« auch ferner im Staatshaushalt auf größte Sparsamkeit gesehen werden müssen. In derselben Linie lieg« da» Bestreben, zugleich in der Erwartung, daß die allgemein« Entwicklung der internationalen Bezte- Hungen die verwirkltchung der vom vülkerbünd in Aus sicht gestellten allgemeinen Rüstungsbeschränkungen zu lass«, die militärischen Ausgaben soviel wie möglich und soweit die» mit der jeweiligen internationalen Lag« in lieber,insttmmung zu bringen fei, herabzusetzen. Ferner fei «in Ministerin« für dl» Sand»«»»rt,idlg«ng in der Bildung begriffen, dem sowohl di« Belange der Land- al» auch der Seestrettkräft« anvertraut werden sollen, sofern die letzteren nicht auf da» Kolontalmtni- sterium übergehen würden. Wetter werden dann in der Thronrede di« Beziehungen zu den auswärtigen Mächten a!» so freundschaftlich wie möglich bezeichnet und wird ein« Wetter« Verbesserung der sozialen Gesetzgebung, sowi« des Wohnungswesen» in Aussicht gestellt. Nach dem zum Gchluß noch di» Absicht der Fortsahrung der —. —. ..... Mer Tageblatt MM? Mnzeiger für das Erzgebirge «WtUch« s«m«««»«»»venNei. «e^a«»e. sag,bi»« n»»»r,s»b>»g». Enthalten- -le amtlichen Sekaantmachoagen -e» Nate» -er Sta-1 an- -e» fimtsgrrlcht» M«. p»chch»<r.«-u» nm rips» m. ess» t «Io» äurok Suter- t «i» u bs- « lob üolc- ., 0." Ulckru Ikultur Id«»«. Kampf der Wahabiten u« Medina. Die haschtmttische Nachrichtenagentur in Kairo erklärt dir Meldungen, nach denen die Wahabiten Medina eingenommen hoben sollen, für falsch und betont, daß Re Garnison den zahlreichen Angriffen gegen die Stadt Widerstand leiste. Die drahtlose Verständigung zwischen Medina und Dschtddah ist unterbrochen. Attentat gegen «ine« italienisch,« Eefandtschaftsattach- Bon unbekannter Seit« wurden am Dien-tag auf einen Attachs der italienischen Gesandtschaft im Luxemburg mehrere Schüsse abgegeben, die jedoch ihr Atel versehtten. Ls soll sich um etq anarchistische» Attentat handeln.