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-14. Nuer Taqedlatt t,nL Anzeiger für da- Gr-seLi?-e. Vonntag den 1». «eptemder lV2ö. -stchtfpr-chung Im Miete rfchutzverfatzren hat »in« Sülle von Zweifel-fvagen ergeben, «nv «A würe deswegen durchaus ein Gebot der Zweckmäßigkeit gewesen, jetzt in diesem Gesetzentwurf die wesentlichsten dieser Zweifel», fragen durch klare Gesetzesbestimmungen zu entscheiden. L-te Negierung steht aber offenbar auf dem Standpunkt, daß «tz sich nicht lohnt, in ein« organische Aenderung diese» nur noch für ein Jahr in Aussicht genommenen Gesetzes einzutreten. Tiefs Erwägung ist aber nicht stich haltig. denn e» steht keinesfalls fest, daß tatsächlich nach einem Jahr die Verhältnisse eine Aufhebung de» Mio-1 terschutze» möglich machen, sondern e» ist auf der an deren Seite sehr wohl die Möglichkeit denkbar, daß zwar die wirtschaftlichen Erschwerungen, die mit dem Mieter schutz für den Hausbesitzer verbunden sind, erleichtert oder beseitigt werden, datz aber ein sozialer Mieter schutz aufrecht erhalten bleibt, und im Interesse einer solchen Entwicklung mutz erwartet tverden, bah schon rechtzeitig völlig klare und einwandfreie gesetzliche Be- stimmimgen geschaffen werden. Frankreichs "Verbeugung vor äem Dölkerbunä. Paul Boneourt für da» Genfer Protokoll. Genf, II. Sept. In der heutigen Nachmittagssitzung der Bölkerbundsversammlung verteidigte Paul Boncourt das Genfer Protokoll. Er versicherte, dah Frankreich unerschütterliches Vertrauen an den Völkerbund habe, und sagte, daß die Begriffe Schiedsgerichtsbarkeit, Si^ cherheit und Abrüstung untrennbar feien. Ihre Verwirk lichung müsse zeitlich in der angegebenen Reihenfolge ge schehen. Seine Argumentation, die sich wiederholt ge gen Chamberlain richtete, gelangte immer wieder zu der Schlußfolgerung, daß das Genfer Protokoll lediglich Bestimmungen des VölkerbundsPakteS präzisiere, um' st« im internationalen Leben praktisch anzuwenden, ins besondere auch hinsichtlich der militärischen Sanktionen des Artikels 16 des BölkerbundSpaktes. Frankreich har das Genfer Protokoll unterzeichnet, um damit seinen' Friedenswillen zu bekunden. Tier Sicherheitspakt un terscheide sich vom Genfer Protokoll nur darin, datz er', sich auf einige Länder beschränke, zwischen denen noch' däs Gespenst des Krieges stehe. .. Boncourt sagte weiter,, die jetzt geplanten Sonderabtrmiinen, die .grundsätzliche dem Geiste des VölkerbundpcMcs und dcS Genfer Pro tokolls entsprechen, werden es eines Tage» ,wtweirüig Machen, daß zwischen ihnen eine höhere .Verbindung durch den Völkerbund hergestellt wird. Wenn er genü gende Garantie für die Sicherheit geben wird, werde Frankreich an der Lösung des Abrüstungsproblems un eingeschränkt Mitarbeiten. Der Völkerbund muß schon heute seine technische Organisation beauftragen, alle Einzelheiten dieses Problems gründlich zu studieren, da mit, wenn der Völkerbundsrat die internationale Ab rüstungskonferenz einberuft, diese nicht MM Scheitern verurteilt ist. Boneourts Rede fand starken Beifall. Vor Boneourt sprachen nachmittags Urrutia (Colum bien), der nachdrücklich für die obligatorische Rechtspre chung des internationalen Gerichtshofes im! Haag ein trat, und Loudon (Holland), der vor.Einbringung der bereits gemeldeten Resolution der Meinung entgegen trat, daß die Mandatsgebiete schlecht verwaltet seien. Das Genfer Protokoll sei nicht tot, die in ihm ent haltenen Grundsätze würden immer wiederkehren. Lou don stimmte schließlich dem dänischen Vertrage zur För derung der Kodifizierung des internationalen Rechtes und dem Plan der französischen Negierung auf Errich tung einer großen wirtschaftlichen Verteilungsorgani sation zu. i vom Slegesftaatenbun- zum Völkerbund. Dir Red« Mo.tn». Genf, II. Sept. Als erster Redner in der heutigen Bormittagssetzung des Völkerbundes sprach der schwei zerische Bundesrat Motta. Er wies zunächst darauf hin, daß man lange Zeit in dem Völkerbund nur einen Bund der Siegerstaaren gesehen habe. Heute sei aber eine Umbildung der Geister und Gewissen überall fest zustellen, und tatsächlich habe der Völkerbund bereits einen gewaltigen Weg zu dem Ziele der allgemeinen Versöhnung zurückgelegt. Tie Aufgabe des Völkerbundes bestehe im Ausbau der künftigen Beziehungen der Völ ker. Hinsichtlich des Genfer Protokolls bemerkte Motta, e» sei falsch, wenn man behaupte, daß die Versammlung des letzten Jahres dem Genfer Protokoll in dem Sinne zugestimmt habe, daß sämtliche in der Versammlung vertretenen Staaten 'ich allen Bestimmungen des Pro tokoll» ängeschlossen hätten. Die VötkeebundSversanunI- lung habe sich vielmehr mit der Annahme tze» Genfer Protokoll» im vorigen Jahre darauf beschränkt, daß das Protokoll den Negierungen mit der Empfehlung zu geleitet werden sollte,' eö der ernstesten Erwägung zu unterziehen. Ohne diesen Vorbehalt wäre das Genfer Protokoll auf der letzt-jährigen Bölkerbundsversammlung nicht ohne Enthaltungen angenommen worden, ja es Hütte sich vielleicht sogar Opposition in der Dött'crbnudS- versammlung selbst gezeigt. Zur Frag- der Schiedkge- richtsverträge erklärte Motta, dah diese Schiedöberträge selbst ohne materielle Sanktionen für den Frieden von unberechenbarem Werte sind. Di« Idee der ^Schiedsge richtsbarkeit beseele den Völkerbundspakt und die Ein richtung de» Internationalen SchiedsgertchtShofeS sei der beste Beweis hierfür. Motta sprach in diesem Zu sammenhang den lebhaften Wunsch aus, daß die Ver einigten Staaten von Nordamerika sich in naher Lu- künft dem Internationalen Gerichtshof im Haag an schließen. Mit dem gegenwärtig zur Verhandlung stehenden Sicherheitspakt zwischen Deutschland und sei nen ehemaligen Feinden werde ein bemerkenswerter versuch zur Einführung 'schiedsgerichtlicher Entschei dungen gemacht. Die Schweiz sei zusammen mit Däne- mark und Portugal lm Jahre IS20 ver erste Staat ge ¬ wesen, der Vie obligatorisch« Uechrsprechnng des Inter- nationalen Gerichtshof«» im! Haag anerkannt hab«. „Gelt- her seien zahlreich« ander« Staaten diesem Beispiel ge folgt. Motta erinnert« fern« an die Tatsache, datz die Schweiz in den letzten Jahren ein« Reih« von Schied», vertrügen abgeschlossen habe, wobei er besonders.auch den -wischen der Schweiz und Deutschland im Jahre 1921 abgeschlossenen Schiedsvertrag al» Musterbeispiel erwühnt«. Seither hab« die Schweiz auch mit Italien, Mit Frankreich, mit Belgien und Polen Ähnlich« Ver trüge abgeschlossen. Wenn allgemein zwischen den Nach barstaaten analoge Vertrüge abgeschlossen würden, so würde sich bald ein ganz«» Netz von TchiedSverträgen über Europa spannen und den Gedanken de» obliga torischen SchiedSvertrageS zum Triumph führen. Die schweizerische Regierung sei bereit, nach Ablauf der ersten fünfjährigen Frist die Anerkennung der obligatorischen Rechtsprechung de» Internationalen Gerichtshofes im Hang für wettere zehn Jahre zu erneuern, und hoffe, daß andere Staaten, die sich der obligatorischen Recht sprechung ebenfalls unterworfen haben, dasselbe tun werden. Motta, der sich sodann zugunsten des schweize rischen Vorschlag» zur Wetterführung des Gedankens dec Schiedsgerichtsbarkeit einsetzte, machce dir Mittei lung, daß er der Bölkerbundsversammlung eine Re solution vorlegen werde, die sich ganz allgemein für die Erneuerung der Anerkennung der obligatorischen Rechtsprechung ausspreche. Der Frse-en-gürant Polen! Nach Motta, dessen Red« aus zahlreichen Bänken Anerkennung und Beifall fand, sprach der polnische Außenminister TkrzhnÄkt, der sich für das Genfer Pro tokoll einsctzte und die Forderung aufstellte, daß der Geist des Genfer Protokolls alle wetteren ähnlichen Ab- konnnen beseelen müßte. Tas Problem der Sicherheit Müsse gelöst werden. Seins Lösung sei die Voraus setzung für jede Abrüstung durch die Schiedsgerichtsbar keit, die Polen grundsätzlich immer anerkannt habe. Sie dürfte in keiner Meise Verträge berühr... Die Besttm- rnung des Angreifers müsse mit aller Genauigkeit aus gearbeitet werden. Er erinnerrs Wetter an den Sturm, der 1914 über die Welt heretnaeorochen sei, und er klärte, daß damals ein wichtiger Garant les Friedens gefehlt habe, nämlich Polen! Lang-Tka-Frou (China) lenkte die Aufmerksamkeit der Terscnnmlung auf Artikel 19 des Völkerbund-Pakts und betonte, daß auch China unter dem Regime einer Reihe von Verträgen stehe, die veraltet seien und da- daher revidiert Werden sollten. Er schilderte im ein zelnen die Vorrechte der fremden Mächte in China auf dem Gebiet der Rechtsprechung und des Handels und betonte sodann, daß die inneren Verhältnisse Chinas sich gewaltig geändert hätten. Dementsprechend müßten die Verträge mit China auf einen neuen Stand gebracht werden, der den heutigen Auffassungen 'Über das inter nationale Recht entspreche. Bisher seien leider alle Versuche China», zu einer Abänderung dieser Verträge so z. B. in Versailles und in Washington, ergebnislos geblieben. Tie Unzufriedenheit des chinesischen Volkes gegenüber diesen Verträgen sei lkeineslooA» künstlich er zeugt; denn China habe das konservativste Volk der Welt und wünsche eine freundschaftlich« Regelung "der Beziehungen zu den fremden Mächten. Der Vertreter Chinas schloß mit einem eindringlichen Appell an den Völkerbund, daß dieser dafür sarg«, datz China endlich sein Recht zuteil werde. Deutsche LuftfahrtbeAkehunßrn zur Türke!. Berlin, 11. Sevtember. Die traditionellen Beziehungen Deutschlands zur Türkei, die erst kürzlich wieder durch die Anwesenheit einer türkischen Luftfahrtkommission bei den Junkers-Merken tn Dessau zum Ausdruck kamen, haben, wie uns von den Junkers-Werken mitgeteilt wird, soeben eine bedeutsame Erweiterung erfahren. Die seit längerem mit der türkischen Negierung gepflogenen Unterhandlungen ergaben in den letzten Tagen eine Uebereinstimmung zwischen dieser und den deutschen Unterhändlern. Demzufolge wurde zu- gleich mit einem Abkommen über eine Reihe bedeutsamer wirtschaftlicher Fragen, die eine Zusammenarbeit zum Ziele haben, Abmachungen getroffen, die dahin gehen, daß di« Organisation des Luftverkehr» in der Türkei durch die Junker«. Werke vorgcnommen wird- Keine fransöflsche NarlnemWoa ln -er Türke!. Paris, 11. September. Eine Havas-Meldung erklärt es für unrichtig, daß di« Türkei der französischen Regierung das Anerbieten gemacht habe, die Ausbildung der türkischen Flotte einer französischen Marinemisston anzuvertrcuum. Die türkische Regierung habe bei verschiedenen Marinen, darunter bei der französischen angefragt, ob verschiedene Techniker und Spezialisten in die türkische Marine eintreten könnten, um ihre Reorganisation durchzuführen- Diese Bitte sei mit Runderlah den iu Frage kommenden Marineoffizieren zur Kenntnis gebracht worden. Die Lau-eshauptfta-t -er Vrufe» van -er Sevölkerun§ geräumt. Part», II. Sept. Ter Berichterstatter ber „Chi cago Tribüne" in GSra berichtet seinem.Blatte, daß der DrusenvolkSstamm au» seiner Landeshauptstadt Swsida abgezogen sei. Die Räumung habe in der vor gestrigen Nacht begonnen und sei gestern vollendet ge wesen. Französische Flugzeuge Hütten lange Kamel karawanen festgestellt, di« Frauen, Kinder und Güter in langsamem Zuge fortschafften. Obwohl die Trabt Swetda nunmehr von der Zivilbevölkerung geräumt fei, benutzten die Krüger der Drusen di« au» Stein ge baute Hauptstadt al» Befestigungswerk bei ihren.An griffen gegen die Zitadelle von Swetda, in der sich noch 700 Franzosen befinden, di« seit 50 Tagen belagert werden. ttus Staät unä Lanä. »««, den 12. September I92b «taatltche Krastwagealinin, la Dachst«. Bon der Staat- ltchen Kraftwagenverwaltung werden zurzeit 58 Kraftwagen» linten betrieben, die insgesamt eine Lünge von 984 Kilometer avfweisen. Im Laufe. de» Monat« August sind folgende Linien eröffnet worden: Olbernhau—Sayda, Olbernhau— Fret-arg,. Grotzenhatrv—-Radeburg, Neusplza-Spremberg— Löbau, Zittau—Hbrnitz und Stadtverkehr Zittau. Die Zahl der auf den Staatlichen Kraftwagenltnten beförderten Perso nen betrug tm Januar 1925 209 SS6, Februar 197 914, Mürz 233 020, April 242 847, Mai 281 817, Juni SSO 962, IM 430 SSV. Die Pküfungtordmmgnr für da« Lehramt an be« Volks schulen mid an den Berufsschulen find soeben erschienen. Diese sind durch da» Sekretariat der Technischen Hochschule in Dres den und A. DresselS Akademisch« Buchhandlung, Dresden-A», Bismarckplatz 14, zum Preise von 1 Mark und 10 Pfg. Porto zu beziehen. Regierung and Kartelle. Degen sechs Verbände der Tex' tilnidusttie ist beim Kartellgericht durch die Regierung Klage erhoben worden. Es handelt sich dabei um die Valuta-Faktu rierung, die auch bann schon anzunehmen ist, wenn eine Gold» mark tm Werte von zehn Zweiundvierzigstel Dollar angesetzt wird. Auf Grund der ZH 4 und 10 der Kartell-Verordnung können, wenn die Klage Erfolg Hot, Verträge mit derartiger Fakturierung angefochten und Kartellbeschlüfse auf solche Fak turierung für nichtig erklärt werden. Man scheint im- Reichs wirtschaftsministerium diese Aktion für entscheidend zu halten; ferner wird mit den Banken über die Höhe der Zinsen ver handelt und man spricht davon, daß die Reichsbank, um eine Herabsetzung des privaten Zinsfußes anzuregen, demnächst eine kleine Ermäßigung ihre? Diskontsatzes vornehmen wird- Auch der Preisbildung im Kohlenhandel wendet die Regierung ihre Aufmerksamkeit zu. Giftmords Die Sektion einer Leiche männlichen Ge- schlechis wurde von dem hiesige»: Amtsgericht angeordnet, da Verdacht eines Giftmordes vorliegt. Einzelheiten find noch nicht bekrönt. NadfahcimftiL Durch das fortgesetzte Linksfahren! der Radfahrer haben sich in letzter Zett die Unfälle ganz be deutend vermehrt. Heute morgen fuhr auf der Zschorlauer Straße ein NLdHcn durch Linksfahren eine Fran an. Zum Glück trug,'.: beide keine Verletzungen davon. Es tväre an der Zett, -xssm die Undijziplinierthett der Radfahrer einmal kräst iig vorzug-Mn. Sein I.AZMeige» Jubiläum feiert am 12. September der Begräbnis-Unterstützungsverein „Heimkehr". Anläßlich des Festes findet abends 6 Uhr im Restaurant „Muldental" Kom mers und Ball statt. Versammlung der Hypothekeugläubigsr und Sparer. Wie gestern durch Anzeige bekannt gegeben, veranstaltet die Ortsgruppe Au; des Hhpothckengläubiger- und Sparerschutz' Verbandes, Landesverband Sachsen, am Sonntag, den 13 September nachmittag k-12 Uhr im Gasthaus zum „Mulden tal" eine öffentliche Versammlung, zu welcher Herr Feltz Baumann, Zwickau, als Redne»- gewonnen ist. Alle Jntered senden werden nochmals darauf hingewiesen. Erster deutscher Reichskriegertag. Der Kyffhäuserbund veröffentlicht einen Aufruf, wonach auf Beschluß der Vertre' terversammlung und de» Gesamtvorstcmdes des deutschen Retchskriegerbundes Kyffhäuser vom 17. bis 19. Oktober in Leipzig unter dem Namen erster deutscher Reichskriegertag »um ersten Male eine gemeinsame Veranstaltung der deutschen Kriegervereine aller Länder stattfinden. Zeppelinen arken. In der Oefsentlichksit wird in der letzten Zeit ein Vorschlag gchnacht, der Beachtung wohl verdient: Wir bemühen uns, aus deutschem Eelde die Spende aufzu bringen, aus der das Polarluftschiff gebaut werden soll. Da? Unternehmen dient nicht nur dem rein wissenschaftlichen Zweck, es soll auch ein neu«: entscheidender Beweis der Leistungs fähigkeit deutscher Technik sein- Es ließe sich doch kaum ein einfacherer Weg zur Aufbringung der notwendigen Summe denken, als die Herausgabe von Flugpostkarten oder Marken des gewöhnlichen Postverkehrs, die einen geringen Aufschlag für die Zeppelinspende ergeben müßten- Das Bild könnte der Kopf des Grafen Zeppelin oder ein Zcppelinkreuzer sein Fünf und zehn Pfennig Aufschlag für die kleineren und die höheren Werte würden es jedem Markensammler ermöglichen, sich diese Seltenheit zu kaufen und auch im einfachen posta lischen Verkehr würde eine solche Marke gewiß gebraucht werden Schneeberg. Die Hetmatkun st-Ausstellung in der staatlichen Zeichenschule, auf deren reichhaltige Samm lung wir bereits eingehend hingewiesen haben, ist bis 16 September van früh 8 Uhr bis abends 6 Uhr geöffnet und ist der Besuch nur dringend anzuraten. Planitz. Gerettet. Ein fünfjähriger Knabe, der gestern in den Eelettsteich gefallen war, wurde noch recht zeitig oon hinzueiknden Leuten vom Tode de» Ertrinkens gerettet- vurlereders bei Burgstädt. Mit dem Holz pantoffel erschlagen. Am Mittwoch Abend wurde dec K9jährige Gutsbesitzer Bruno Seifert von hier in seinem Garten mit Verletzungen im Gesicht von seiner Ehefrau tot aufgesunden. Das „Burgstädter Tagebl." erfährt dazu folgendes: Der 19 jährige Knecht Johann Weigel, der beim Nachbar-Gutsbesitzer beschäftigt ist, war gegen Abend iu Seiferts Garten gegangen und auf einen Pflaumenbaum ge stiegen, nm Pflaumen zu stehlen. Bet diesem Diebstahl wurde er von dem Besitzer überrascht und aufgefordert, herunter zu kommen. Der Knecht blieb aber oben. Endlich bequemte er sich doch und kam vom Baum herunter. Die beiden gerieten in Streit und im Verlauf dieser Streiterei wegen des Dieb stahls nahm der Knecht seinen Holzpantoffel und schlug Seifert an den Kopf. Danach riß er aus. Seifert stürzt- zu Boden und blieb «egen, bi» er von seiner Ehefrau ge funden wurde — doch war er bereits tot Nach den sojorl angrstellten Erörterungen des Burgstädter Gendarmeriepostens wurde der 19jährige bayerische Knecht Johann Weigel, der seit Ostern bet dem Gutsbesitzer Thieme beschäftigt ist, ols Täter festgestellt und verhaftet. Anfangs leugnete er die Tat, doch unter dem Druck de» Beweismateciai» gestand «c schließlich, den Seifert erschlagen zu haben. Lr wurde dem Amt«;»richt»g«fängni» Burgstädt geführt.