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Turnen s Sport s Spie» Nr. 2-2 2. öeilage zum /wer Tageblatt. Sonntag,öen SC. flugust 1925 llMer^änge^^mdstceck^i^On^Slölpen^süswL^^^^ bau, Königstein, Pirna und Heidenau. Bon der Dresdner Zigarettenfabrik Venidze sind viele wertvolle Preise für das Zußball. Gau Erzgebirge. Meisterschaftsspiele am Sonntag, 80. August 1925. 1. Klasse. In Lauter treffen sich Viktoria und Saxonia Bernsbach nachm. 2,80 und wird Lauter einen hohen Steg über die Bernsbacher Saxonen erringen. In Talheim weilt Alemannia und mutz sich tüchtig strecken, wenn. Sieg und Punkte mit nach Aue kommen sollen. Der Spielbeginn ist 3,30. Abfahrt der Mannschaft von Aue 1115. In Griinhakn mutz der VfB. Zwönitz beweisen, ob er emdltch seine alte Form wieder erlangt hat. Beginn ebenfalls 3,30 Uhr. Die beiden letzten Treffen kann man bet der Gleichwertig keit der Gegner als völlig offen bezeichnen und ist der Sieger im Voraus schwer zu sagen. Während das Erste in Lauter der Baumeister bestimmt für sich entscheiden wird, zumal nach dem Bericht von feiten LauterS (im Spel Aue—Lauter im „Erzgeb. Volksfreund") die Gaumetsterelf einzig und allein in der Lage ist, Fußball zu spielen!!! 2a (1b) Klasse. An Zschorlau: Eiche 1 — Schwarzenberg 1, 3 Uhr. An Lößnitz: FE.. Ml — Auerhammer 1, 2 Uhr. DaS Haupttreffen in der 2. Klaffe ist ganz entschieden das Zusammentreffen der beiden zweiten Mannschaften von Ale mannia Aue und des Gaumeisters Viktoria Lauter, welches nachm. )44 Uhr auf dem Sportpark am Brünnlaßberg statt- findet. Alemannias 3. Elf fährt vorm. 10,15 nach Eibenstock zur 2. Elf des dortigen Ballsptelklubs. Weitere Meisterschaftskämpfe in Mitteldeutschland. Weftsachsen: In Zwickau. Das Gau-Derby in Zwickau: VfL. — SC. In Weröau. T. u. B. — Spv. 0? Meerane (Westsachsen, meister). In Crimmitschau: S. Vg. 06 — VfB'. Glauchau. An Crossen: Fußballring — FC. 02 Zwickau. Planitzer Spielklub ist noch spielfrei. Mkttelsachsen: In Chemnitz. CBC — HellaS-Germania, VW. — Natio nal, Sturm — Preußen, Teutonia — Polizeisportverein. An Harthau: SC. — Viktoria Einsiedel. Auszeichnung. Der Firma Paul Baumann, Aue i. E., Wettinerstr. 50, wurde Ms der Ausstellung des sächsischen Malerverbandes, die in den Räumen der Ausstellung Jahres- schau Deutscher Arbeit, Wohnung und Siedlung. Dresden stattfand, die goldene Medaille für ihre Farbentonkarten nach System Prase, welche sich in der Praxis, Kunst und Wissen schaft durch die systematische Art und Bezeichnung der Farben töne zur Zusammenstellung von Farbenharmonien vorzüglich bewährt haben, verliehen. Nordwestsachfen: In Leipzig: DTZyauptereigntS am kommenden Sonntag in Mitteldeutschland ist das Zusammentreffen der Repräsen» tativ-Mannschasten von Westdeutschland unv Mitteldeutsch- land in Leipzig in dem herrlich angelegten Wacker-Stadion. Am 6. September trifft bekanntlich die mitteldeutsche Mann schaft im Bundespokalspiel in Kiel auf die Norddeutsche Ver tretung. Dieses Treffen am morgigen Sonntag in Leipzig ist also eine Vorprobe inbezug auf die Zusammenstellung der Mannschaft für den nächsten Sonntag in Mel. Mitteldeutsch lands Mannschaft sicht den Westdeutschen nun wie folgt gegenüber: Kagemann (VfB. Halle 96), Drechsel (VW. Leip zig), Kühnel (Brandenburg Dresden), Kretzschmar (GM. Dres den), Schmidt (Spielv. Leipzig), Berthold (DSC. Dresden), Haftmann (DSC. Dresden), Reibmann (GM. Dresden), Koch (Brandenburg Dresden), Thomas (Wacker Halle), Gröbner (Wacker Leipzig). Der Leipziger VfBer Paulsen sowie auch Teichgräber Fortuna müssen infolge Verletzungen diesem wichtigen Spiele fernbleiben. Da auch die westdeutsche Ver- tretung in Leipzig mit ihren, besten. Kräften antritt, so ist ein hochwertiger Kampf zu erwarten. Um aber auch den Werbe charakter der Veranstaltung gebührend zu würdigen,. werden vier leichtathletische Laufwettbewerbe, darunter zwei Staffeln stattftnden. Unter anderem starte auch der 100-Weter-Läufer Houben-Crefeld, und ist man auf sein Abschnetden besonders gespannt, da es ihm in Berlin nicht gelang, das fünfte Mal die deutsche Meisterschaft an sich zu, reißen, da er durch Krank heit nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war. Sptelvereinigung Leipzig trägt bereits am heutigen Sonn abend ein Verbandsspiel gegen die Sportfreunde aus Mark ranstädt aus. Oftsachfen: An Dresden. Spielvereinigung — Sportgesellschaft 93. In Freital. Fußballring — Sportklub 04 Freital, Dres- densia — Radebeuler Sportklub. * Sportverein Alemannia e. v., Aue, Fußballabteilung. Auf da- BerbandStreffen der 2. Elf Alemannias gegen die gleiche von Viktoria Lauter, welches nachm. 84 Uhr be ginnt, auf dem Sportplatz am Brünnlaßberg sei nochmals be sonders hingewiesen. Die 2. Mannschaft Hal bekanntlich vor acht Tagen in Talheim ihre ersten Punkte mit nach Aue ge- bracht und sollte nach Kampf als knapper Sieger auch in diesem Treffen zu erwarten sein. Lauter spielt aber bekanntlich den ausgezeichneten Fußball und ist eine Ueberraschung deshalb nicht ausgeschlossen. Deutsche Turnerschaft, Erzgeblrgsturngau. Lehrgang im volkstümlichen Turnen. In der Zeit ab 8. September bis 13. September findet in Aue ein Lehrgang im volkstümlichen Turnen statt. Dle Kreisleitung hat für genannte Tage den Kreissportlehrer Hrn. Topp unserem Gau zugestellt. Der Lehrgang beginnt am 8. «Äptember abends 6 bis 10 Uhr in der Turnhalle der Tur- nerschaft von 1878. Der Lehrgang läuft dann jeden Tag ab 6 bis 10 Uhr abwechselnd in den Turnhallen des Vereins Turnerschaft und des Allgemeinen Turnvereins. Zur Teil nahme sind 2 Mann eines jeden Gauvereins zugelassen. Mit zubringen sind Notizbuch und Bleistift. Kleidung: kurze Hose, Turn- oder Nagelschuhe. Meldung bis 30. August an Unter zeichneten. Gvtw. Gehlert. Faustballspiele. Der Tag, an dem die Faustballspiele durchgeführt werden, steht noch nicht fest, weil ich Rücksicht auf die Bezirksturnfeste und Reichsjugendwettkämpfe nehme. Ich erwarte aber umge kehrt, daß auch einmal auf die Spiele Rücksicht genommen wird. Alle Faustballspiele finden in Eibenstock statt. Die Mannschaften mögen sich daraufhin einrichten. Es sind an einem Tage 57 bezw. 60 Faustballspiele durchzusühr^n. Jeder Spieler muß an diesem Tage seine Pflicht tun, denn sonst ist der Spielplan, der jeder Mannschaft zugeschickt wird, nich: durchzuführen. Indem ich hoffe, daß ich mit meiner Maß nahme, alle Faustballspiele an einem Tage in einem Orte durchzuführen, auf rechtes Verständnis stoße, verbleibe ich mit treudeutschen Heilgrüßen Euer Gauspielwart Curt Schmidt Rennen gestiftet worden, u. a. stehen für den Sieger 200 Mark zur Verfügung. Die AlterSsahrer bestreiten auf der gleichen Strecke einen gesonderten Wettbewerb, ebenso die Jugendfahrer. Die Rennstrecke für die letzteren, ist allerdings nur 60 Kilometer lang. Offen ist die Fahrt für alle Herren' fahrer des Bundes deutscher Radfahrer. Nennungen sind so fort an den Dresdner Garfahrwart Otto Dehnel, DreSden-N., Loutsenstr. 67, zu richten (Tel. 22 755). Höchstleistung im Flugverkehr. Nach endgültiger Fest stellung haben im Monat Juli zwei Piloten des Aero-Lloyd neue Höchstleistungen im regelmäßigen Flugverkehr sowohl über Land wie über See erreicht. Mit einem Dornier Komet 3 flog Komoll auf der Strecke Berlin—London in diesem Zeit raum 20 350 Kilometer, während auf der Strecke Danzig- London von Clausbruch mit einem Dorntedwalflugboot so gar 22 500 Kilometer zurücklegte. Vas Zußballfpkel un- fekne Einwirkung auf -en Jugen-tkcheu. Zweiter Teil. B. A. Strobel, Dors. d. Gportv. Alemannta-Aue Dis volkstümlichste aller Sportarten Ist wegen sei ner vielen Vorzüge der Fußballsport. So kommt e« auch, daß dieser gerade unter der Jugend so viele An hänger gefunden hat. und wir wollen xinmal nach, prüfen, von welchem Einfluß daS Fußballspiel auf den einzelnen Jugendlichen ist. Um nun auch Nichtkerrnern des Spieles ein besseres Verständnis der späteren Aus führungen zu ermöglichen, wollen wir unS zunächst ver gegenwärtigen, was man überhaupt unter „Fußball spiel" versteht. Dasselbe wird auf einem Rasen von 110 Meter Länge und 70 Meter Breite austzetragen. In der Mitte der beiden Breitseiten steht da« sog. Tor. Esi besteht aus zwei semrechten, ungefähr 7,L0 Metern voneinander entfernten Pfosten, je 2,40 Meter hochi, über die eine Querlatte gelegt ist. Auf dem Platz« be kämpfen sich zwei Parteien zu je elf Mann. Jede Partei hat: 1 Torwart, 2 Verteidiger, 3 Läufer und 5 Stür mer. Nur der Torwart darf den Ball mih der Hand berühren. Tie Parteien müssen sich nun bemühen, den Ball möglichst oft durch des Gegner« Tor zu treiben dabei aber verhindern, daß der Ball tnS eigene Tor geht. Gin Schiedsrichter leitet das Spiel; er trifft die Entschei dungen und rügt etwaige Vergehen seitens der Spieler. Nun zum eigentlichen Thema: Wir unterscheiden zwei Gruppen von Wirkungen: diejenigen auf dte körperlich« und die auf die geistige Entwicklung des Jugendlichen. Es ist Wohl jedermann bekannt, wie von den Aerzten das Sitzen in der Stube verurteilt wird. Betreibt nun der Junge Fußballsport, so werden die Eltern sich wun dern, wie ihr Söhnchen auf einmal mit roten Backen und leuchtenden Augen umherläuft, und das sollte von der.Stunde Spiel am Sonntag kommen- Der jugend liche Fußballspieler, der eS ernst meint, weiß aber, daß eS mit dem Spiel am Sonntag nicht getan ist. Denn immer wieder rufen ihm die Jugendleiter zu: „Kommt zum Training!", zu d en Hallenübungen, zu der Leicht athletik. Dort lernt er seinen Körper ausbilden, wie er ihn zum Spiel braucht, wenn er etwa« leisten will. DaS richtige Laufen macht die Beine kräftig und aus dauernd, anderseits wird die Lunge gut durchgebtldet. Durch die Bewegung in der frischen Luft wird der Küp per auch widerstandsfähiger gegen Krankheiten, und da« Straßenrennen „Rnd um die Gächs. Schweiz", 95 Kilometer. Der Gau Dresden im Bund deutscher Radfahrer bittet uns, auf die am Sonntag, den 6. September von ihm veran staltete Bergprüfungsahrt „Rund um die Sächsische Schweiz um den Salem-Gold-Preis" aufmerksam zu machen. Das Rennen beginnt in Dresden und berührt auf einer 95 Kilo- Wachstum wird gefördert.' Die regelmäßige Betätigung bringt auch eine allmähliche Ausbildung der inneren Der Nehbock. Humoreske von Adolf Thiele. Nachdruck verboten. Daß zum tüchtigen Beamten eine gehörige Dosis Grob heit gegen das Publikum nötig sei — dies war ein entschie dener Grundsatz des Zollvisitators John, welcher noch vor einigen Jahrzehnten in Leipzig seines Amtes waltete. Aber nicht nur wegen seines barschen Wesens, sondern auch wegen seiner Strenge im Amte und seiner Findigkeit war er von den Landleuten gefürchtet, die oft gar zu gern dies oder jenes in die Stadt hineingebracht hätten, ohne die übliche Acctse — wte jman es nannte — zu entrichten. Visitator John sah ihnen aber scharf auf die Finger, und nachdem er einige ertappt hatte, die durch das ihm unter stellte Ranstädter Tor Lebensmittel hatten hindrchschmuggeln wollen, wagte es schließlich niemand mehr, den gestrengen Mann zu hintergehen. Der Taglöhner Tobias Münz aus Dölzig strich nun schon zwei Tage im Busche herum, um den stattlichen Reh bock, der dort wechselte, zu erlegen, aber er hatte ihm noch nicht zu Gesicht bekommen. Und dabei mußte der Spitzbube doch immep. auf der Hut sein vor dem Förster, denn der ließ nicht mit sich spaßen. Endlich aber winkte ihm WatdmannSheil, als er um eme Waldecke bog, erblickte er den Rehbock ruhig äsend. Lautlos hob Münz seinen alten Schießprügel an die Backe — plautz — da lag der Bock. Auf ihn zuspringen, ihn packen und da mit in einen entlegnen Teil des Waldes eilen, war das Werk einiger Minuten. Hier versteckte der Spitzbube seine Beute, und zu ver schwiegener Nachtstunde schlich er sich zu dem Bock hin, wai> dete ihn aus und schleppte ihn heim. — Am nächsten Morgen stand Visitator John wie gewöhn lich auf seinem Posten und blickte zum Tor hinaus, durch welches weiland der Kaiser Napoleon nach schicfgegangener Bataille, umgeben von einem Knäuel von Soldaten und Wagengerümpel, Leipzig den Rücken gekehrt hatte. Scharf musterte John Jeden, der das Tor passierte, Halb wegs verdächtige Personen wurden angeschnauzt, daß eS nur so, eine Art hatte, und auch diejenigen, welche etwas verzollen mußten, waren froh, wenn sie John- Gebrumm und Nörgelei hmtep stch hatten. « beibringen?" schrie er eben wieder einen Bauer an, der ganz erschrocken zurückprallte, und zu gleicher Zett versetzte der viel seitige Visitator einem jungen Menschen, der ein Eselgespann leitete, eine der unter dem Namen „Kopfnuß" bekannten wenig beliebten Früchte. Da, mitten im Treiben der zum Markte ziehenden Land leute, erschien ein frisches, dralles Bauernmädel, das einen Schubkarrn vor sich herschob. Auf diesem lag ein Sack- „Halt! Sack uffmachen!" brüllt John. Das Mädchen zögerte, er blickte in den Sack und sah dort einen frischen Rehbock. „IS der Bock ooch rechtmäß'g erlegt?" schrie sie John an- Das Mädchen sagte in schüchternem Tone: „Ach ja, das iS er, Herr Rat! Abber, Herr Rat —" „Was ivill Se denn noch?" fragte John, den die auszeich nende Titulatur etwas milder stimmte. „Ach, mochten Se mer nich vielleicht sagen, wenn Se woll ten so gut sinn, wo der Herr Visitator John wohnt?" Jetzt erstaunte der Gefragte doch. „John?" sagte er, „daß bin — Was will Se denn von ihm?" „Na, ich soll nur änne recht scheene Empfehlung sagen vom Herrn Männecke in Klee-Zschocher, un hier schickte er dem Herrn Vissetator e kleen Rehbock." . „Hm — warten Se mali e Oogenblick! Kann der Kerl nich warten? Da soll doch e heiliges Himmclkreizdunnerwetter netnschlagen, jetzt wo ich hier ze dhune habbe, dhnt der Kerl, als obs brennte!" Der so Angeredete fuhr zurück, und John sagte nun zu dem Mädchen: „Na, nu kommn Se emal mit!" ging ein Stück mit ihr und sagte dann leise: „Vissetator Jahn wohnt Kuppergäßchen neinz'n." „Na, danke scheene," antwortete das Mädchen, und John rief ihr nochmals halblaut nach: „Also Kuppergäßchen neinz'n." . VWrMchn ikEmgvr sA«. der Herr Visitator doch „Na, emal e bischen fix!" herrschte John da den Einen nicht abgeneigt zu sein, denn er freute sich darüber, daß ihm an. „Halt, nich so voreilig! Ich wills Eich schon beibringen,' der Pächter des Rittergutes Klein-Zschocher einen Rehbock wie man mit der Steierbehörde verkehrt!" brüllte er einem! verehrte. Daß er als Zollbeamter diesen eigentlich auch Hütte Andern! zu, während er bei einem Dritten die Verzollung mil verzollen müssen, einen solchen überflüssigen Gedanken wies einem bärenartigen Brummen begleitete, das unter seinem er sofort zurück, um sich seinen Amtsgeschästen zu wwmen. borstigen Schnurrbart rauh hervorströmte. ! Daß der Tagelöhner Dobias Münz gerade das Tor passierte, „Kann man Eich verd . . Pack denn gar keene Raison, konnte nicht auffallen, da der Betreffende nichts Verzollbares - - ... . . - hei sich Hatte. ^,Weeß der Deibel, wills denn heite gar nich Mittag wer'n?" fluchte John nach einiger Zeit, indem er seine tom' backens Taschenuhr zu Rate zog. Endlich aber schlug seine BefretungSstundr und eiligen Schrittes lief er in seine Wohnung „Kuppergäßchen neinz'n". Schnell klomm er die Treppe empor und trat sogleich in die Küche. Hier sch, während das Essen kochte, die Frau Visitator in einem bequemen Lehnstuhl und beschäftigte sich damit, an garnichts zu denken. „Wo is'n der Bock?" rief John sogleich. „Was'n fer e Bock?" fragte langsam die behäbige Frau, deren gewaltige Leibesfülle in wohltuendem Gegensätze zur langen Figur ihres Ehegatten stand. „Na, der Rehbock, den mer heite gekriegt Hamm." „Na, was'n nur fer e Rehbock?" „Na, tzimmelkretzdunnerwedder, is denn kee Mähchen hier gewesen mit e Rehbock aus Klee-Zschocher?" „Ne, erwiderte die Frau Visitator gemächlich, „ich habbe keene acsckm." „Na, da hert ab'Ser doch dr Bindfaden uff!" schrie John und erzählte seiner lauschenden Ehehälfte die Begegnung mit dem Mädchen aus der Fremde. Sollte das Mädchen den Bock anderswo abgegeben haben? Diese Frage wurde bald gelöst. Der Pächter von Klein-Zschocher, den John bald darauf traf, wußte nichts von der Sendung, und von einem Wild brethändler erfuhr der Visitator, daß ein Mann den Rehbock bei ihm verkauft hätte. Nach der Beschreibung wußte John sofort, daß es Tobias Münz gewesen war. Mörderlich fluchte der Herr Visitator in sich hinein als er einsah, daß er selbst die Helferin des ihm wohlbekannten Wilddiebs durchs Tor geleitet, grimmig war sein Vorsatz, die Marktleute noch mehr gls bisher zu überwachen, und wer ihn am nächsten Markttage beobachtet hätte, dem hätten die Haar», zu «vg» peh«°