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Nr. ISS 20. Zrchrgrmg Mittwoch, äen 2S. August IS2S rß in di« höhnisch. » war ja das Ge ohne sie keile. illeder würend. gestern im c Deutschen Stunde 29 »andelnde d räumte durcheür- t halte: Lippen, e Hand, > nervös tte, blieb Eingehen, is Hände !. Dann Ein Memorandum zur Sicherheit Europas. Rom, 24. August. Wie die Agentur Atme mitteilt, bereiten die Regierungen von Prag, Belgrad und Buka rest ein einheitliches Memorandum zur Frage des Sicher heitspaktes vor, worin die Garantierung der Grenzen aller europäischen Länder gefordert wird. .TiaS Memo randum wird auch Griechenland, Polen und den balti schen Staaten zur Unterzeichnung unterbreitet werden. ing, aber war und ; Worbe- tueller SsMcher Streitigkeiten autzutreten, setzt die Not« ausführlich auseinander, daß diese» Garantievecht in der großen Mehrzahl aller denkbaren Fälle , nicht in Kraft treten werde. Wirksam würde es nur! nach objektiver Feststellung des Tatbestandes werden, wodurch mit auto matischer Zuverlässigkeit der Friedensstörer ohnehin er kennbar gemacht würde. Bemerkenswert ist, daß die Note sich bestrebt, den Gedanken der Schiedsgerichtsbar keit der bisher meist nur auf wirtschaftliche und juri stische Differenzen Bezug nahm, nunmehr..auch auf das rein politische Gebiet auszudehnen, so,daß sich mit sei ner Hilfe sämtliche Konsliktmögltchkeiten restlosj/beseitt-- gen lassen sollen. Zu dem Wunsche Deutschlands endlich, unter aus drücklicher Befreiung von den Verpflichtungen^muS Ar tikel 16 dem Völkerbund beizutreten, verweist die Note auf den zwischen' Deutschland und den Völkerbunds mächten über diese Frage bereits geführten Schrift wechsel, und fügt hinzu, daß zur endgültigen Entschei dung nur der 'Völkerbund selbst berufen sein könne, mit anderen Worten: erst wenn Deutschland ohne Vor behalt Mitglied des Völkerbundes geworden sei, sei dieser in der Lage, eine etwaige Dispensierung des Retj- chcs von den Verpflichtungen des Artikel» 16 auSzu- sprechen. r. Lmsterdamer eter für Be- 1050 Meter l Sekunden. Der Berliner französische Botschafter de Margerie übergab um Vs 6 Uhr nachmittags im Auswärtigen Amt dem Reichsaußenmintster Dir. Stresemann die französi sche Antwortnote in der Stcherhettsfrage. An den formellen Akt der Uebergabe schloß sich eine Unterhaltung Über die Frage der gemeinschaftlichen Ver öffentlichung der Note. Wenn eS technisch möglich ist, wird von deutscher Seite beabsichtigt, die Note Mittwoch früh zu veröffentlichen. ES scheint jedoch von franzö sischer Seite der Vorschlag gemacht worden zu sein, die Note nicht am M'ttwoch, sondern erst am Freitag zu ver öffentlichen, so daß zur Stunde noch nicht feststeht, wel cher Termin vereinbart wird. Die Note wurde nach der Uebergabe durch den fran zösischen Gesandten sofort zur Uebersetzung weite cgc leitet., so daß es den Regierungsstellen noch im Laufe des Abends möglich sein wird, sich ein Bild von dem Inhalt der Note zu machen. Voraussichtlich wird heute vor mittag dann ein Kabinettsrat abgehalten werden. Ter Ton der Note wird in informierten Kreisen als entgegenkommend geschildert. Der Verfasser bemüht sich offenbar, die bekannten deutschen Bedenken gegen die französische Form der Paktvorschläge zu zerstreuen und den Weg zu Verhandlungen zu ebnen. Zu dem Anspruch Frankreichs, die Ostgrenze Deutsch lands zu garantieren und selbst als Schiedsrichter even- Duisburg wir- morgen geräumt. Duisburg, 24. August. Die Stadt Duisbnrg wird morgen geräumt. Um 12 Uhr mittags werden die letz ten Besatzungstruppen das Stadtgebiet verlassen. Dio Besatzungskontrolle findet um Mitternacht ihr Ende. Duisburg-Ruhrort wird allerdings noch nicht truppen frei; dort verbleibt eine SchissahrtSkomMission, aus vier Offizieren und 40 Mann bestehend. Es soll geprüft werden, ob das Fortbestehen dieser Schiffahrtskommission im Einklang mit dem Londoner Abkommen steht. ,Ünd Nacht fein, sollt« ie antreten. Zweck, gehr . Aufwärts!- üdung, wie ung halber le Triirkeu Herzen», ie Nähe ch ihre» nlHskMtS- chrt, die am id in sechs- iilen führte, mg auf der hen Avus, ischen Teil- l deutschen D-Rad, T. nem D-Rad ir die ganze en. Leider erem Ober eiden. enreter der !srt richtete, wenn i.Z ersten Preis der stacken relt Hütten, l Deutschen fügt hinzu, ; an der Reichskanzler a. V. Wirth aus öem Zentrum ausgetreten. Reichskanzler a. D. Wirth hat aus Marienbad, wo er zur Kur weilte, an den Vorsitzenden der Zen- trumsfraktion des Reichstage» folgendes Schreiben ge richtet : „Getreu der von mir übernommenen' politischen de mokratischen Linie im Deutschen Volksstaat beehre ich mich, dem Vorstande der ZentramSfraktion des Deutschen Reichstages mitzuteilen, daß. ich, außerhalb der Frak tion des Zentrums im Reichstage stehend, mich ferner hin als Vertreter des sozialen und republikanischen Zentrums bezeichnen werde." ' Die Uebergabe der Note Veröffentlichung am Mittwoch. Stuttgart, 24. 'August. Trotzdem man versucht hat. die Tatsache vorläufig noch geheim zu halten, da die maßgebenden Stellen der Zentrumsfraktion offenbar glaubten, daß die Sache noch beigelegt werden könnte, ist es doch bekannt geworden, daß Reichskanzler a. D- Josef Wirth schon in der vorigen Woche aus Marienbad an den Vorsitzenden der Reichstagsfraktion des Zen trums, Reichskanzler a. Ti. Fehrenbach, einen Brief ge schrieben hat, in welchem er diesem seinen Austritt aus der Fraktion mitteilt, und zwar mit der Begründung, daß er die Art, wie die RetchstagSmehrheit und Mit ihr das Zentrum die Opposition bei den letzten Reichs tagsverhandlungen in der Steuer- undj Zollvorlage nie dergestimmt hat, nicht mitmachen könne. Reichskanzler a. D. Wirth hat selbst an den Verhandlungen sowoW über die Steuervorlagen als auch Wer die Zolldovlage, nicht teilgenommen, da er wegen! seines neuerlich auf tretenden Herzleidens schon seit längerer Zeit in Ma rienbad weilt. Tie in Stuttgart anwesenden Mitglie- der der Zentrumsfraktion wissen noch nicht, ob DU. Wirth sein Mandat niederlegen wird. In dem Brief an Feh- renbach schreibt er ausdrücklich, daß er sich auch weiter hin als ZentrumSmann fühle. Boni FraktionSkollegen, die ihn gut kennen, wird, der sehr impulsive Brief auf seinen augenblicklichen Gesundheitszustand -urückgeführt. Ter Austritt Wirchs au» der Fraktion ist für da» Zen trum von Bedeutung, da in Baden, wo er in der Mäh- lerschaft «inen großen Anhang hat. Landtagswahlen vor der Tür stehen. Der Brief! Wirth» war schon am letzten Donnerstag in den Händen..Febrenbach», der bei der Beerdigung de» Reich»tag»abMoronet«n Veusch in Würz burg mehreren dort anwesenden Zentrumapolittkern ver traulich davon Mitteilung machte. Austritte aus Str berliner Zentrumspartel. Berlin, SS. August. Ter „vorwart-" veröffentlicht eine Zuschrift au» ZentrumSkretsen, nach welcher in einer stürmisch verlaufenen Tvlegtertenversammlung de» Pro- dtnzverbande» der Mtndthorstbünde Berlin-Branden burg die Mehrheit der Delegierten erklärte, sie könne au» gewissen Gründen die Politik de» Zentrum» nicht mehr mitmachen und volhiehe daher ihren Austritt au» der Zentrumshartei. HlnSenburg an öle amerikanische Geschäftswelt. Wir haben gestern bereits von der schriftlichen Er klärung Hindenburgs im „National Busineß", dem amt lichen Organ der amerikanischen Handelskammern, be richtet. Heute wird der Wortlaut derselben bekannt: „Ich freue mich aufrichtig zu hören, daß ameri kanische Geschäftsleute solch starke» Interesse an den Zuständen des heutigen Deutschlands haben. Die so ziale Verwirrung, die der Kriegsausgang .und ^te Nachkriegsbedingungen hervorrtefen, und die mehrere Jahre andauerte, scheint nunmehr endgültig einem Wiederaufbau des sozialen Lebens in stabilen Gren zen Platz gemacht zu haben. Ich! bin fest überzeugt, daß die Stabilisierung der wirtschaftlichen und sozia len Bedingungen in Deutschland Wetter sich bessern wird in dem Maße, wie die yriedensbedingungen zwi schen den europäischen Völkern wtederhsrgestellt wer den. Ich! bin zu meinem Teile entschlossen, da» Aeutzerste für die Wiederaufrtchtung und Erhaltung de» Frieden» zu tun." 71 Millionen U»b»rschuß ö»r Nsichobahn. Der neue Monatsauswets der Reichsbahn über Juni weist an Einnahmen 8V1 Millionen, an Ausgaben SSO Millionen aus. ES ergibt sich also — wie in den letzten Monaten — ein Ueberschuß von 71 Millionen, den die Reichsbahn mit den üblichen Gründen — Reparationen, Rücklagen, Deckung etwaiger Fehlbeträge — zu rechtfertigen sucht. Zur Entführung -»r englischen Mlsstona». Eschau gl HM, »4. August. Die sVefangennahme de» englischen Bischof» Mowll, seiner Frau und sechs weiterer englischer Missionare, darunter vier Frauen, durch chinesische Banditen erfolgte nach einer Reuter-Meldung am 6. August als sich die Missionare auf Urlaub in der Provinz befanden« Die Nachforschungen der englischen Behörden waren bisher er- gebntSlo», da di« Verbindungen mit Szetschuan, wo die Misst- onare gefangen gehalten! werden, sehr schlecht find, Das abgetretene Danzig. Das Frtedensdiktat von Versailles wurde auch West preußen zum Schicksal. In Auswirkung formelhafter politi scher Lösungen und unter Mißachtung des Zusammengehörig- kettswillens seines VolkskörperS wurde es auSetnanderge- rissen und bet der neuey Kartenzeichnuna de» deutschen Ostens balkanifiert. Selbst die Lei Deutschland verbliebenen Kreise der Provinz Posen und Westpreußen, westlich des Korridors, die in der Provinz Grenzmark zusammenge schlossen sind, wurden durch die neue Grenzziehung in Mit leidenschaft gezogen. Geschichtliche und kulturelle Gründe, wie das gleichgeartete Wirtschaftsleben weisen die abgetvennten und die Restteile der beiden Provinzen auseinander hin. Die Errichtung der willkürlichen Grenze mt allen ihren Schikanen hat in das Privatleben von Hunderttausenden eingegriffen. Der Gedanke der Untrennbarkeit ist dem Lebensmark der Be wohner dieser Provinzen diesseits und jenseits der Grenzen eingetmpft. Unsicherer denn je erscheint dem geschichtlich eingestellten Beobachter die Zukunft Danzigs das nach den Willen der Siegerstaaten, ohne Befragung seiner Bevölkerung, zum Range einer „Freien Stadt" erhoben und in das polnisch« Zoll- und Wirtschaftsgebiet einbezogen wurde. Der polnische Staat erhielt von vornherein eine Reihe von Vorrechten die, infolge der elastischen Fassung einzelner Bestimmungen, An laß zu dauernden Meinungsverschiedenheiten und Verstimmun gen zwischen Danzig und Polen bieten. Selbst der Danzig polnische Staatsvertrag, die „Pariser Konvention", von ISA) und das „Danzig-polnische Wirtschaftsabkommen" von 1921 haben die Unklarheiten! in dem Verhältnis Danzig zu Polen nicht bannen können, wie es der Postkonflikt von 1S2ö beweist,. der sich iw Polen zu einem politischen, nicht, bloß für den Augenblick berechneten Kampf auswächst. Die polnischen Wortführer operieren mit statistischen und psychologischem Material, weisen! auf den Aufschwung hin, den Danzig in den letzten Jahren dank seiner wirtschaftlichen Verbindung mit Polen erreicht habe, und kommen nach kühnen Gedanken- spründen zu dem Schluß, daß Danzigs wahres wirtschaftliches und politisches Glück erst nach Verwirklichung des „Polnischen Staatsrechtes" in Danzig, das heißt nach seiner vollständigen Einverleibung in Polen, zu erzielen sei. Danzigs heutige Bürgerschaft ist in einer Härten Schule gereift und geläutert. Sie macht nicht mehr falsche Rechnungen in der Art ihrer Vorfahren, die sich freiwillig von dem Deut schen Orden loslösten, um den polnischen König Kasimir als Schutzherren zu erwählen. Sie trat in einen heroischen Kamps um ihre Selbstbestimmung ein, wich allen gleißenden Zu kunftsversprechungen aus und verteidigte bisher erfolgreich ihre Existenzsicherheit. Polen aber entfesselte immer mehr seinen nationalen Furor. Nationalistische Phantastereien überwuchern dort an scheinend alles realpolitische Denken. Es fühlt sich, in völliger Verkennung der Rechtsquellen für sein Verhalten zu Danzig nur yoch als strafender Protektor der „unbotmäßigen" freien Stadt, wo sein Generallommissar Statthalterrechte bean sprucht. Es drohte dem englischen Oberkommissar des Völ kerbundes, der dem friedlichen Durchdringen des Danziger Staatswesens mit polnischen Einrichtungen einen Damm Das überspannte polnische Nationalgefühl wurde in wirt schaftliche Formeln gezwängt und es entstand die Losung: Danzig durch die „Hungerdressur" gefügig zu machen. Schon der Senatsmarschall Trampczynskt, ver etpst als deutsch-polnischer Parlamentarier rührende Töne bet der Schilderung des angeblichen nationalen Märtyrertums der polnischen Minderheit in Deutschland fand, erklärte in einer Sitzung der Senatskommtssion für auswärtige Angelegen- beiten im Januar 1925: „Polen war bisher nicht imstande, Danzig die Giftzähne auszubrechen, und so bleibt nur die Hungerdressur. Die deutsche Bevölkerung Danzigs wird dann endlich zu der Ueberzeugung kommen, daß st« nichts machen kann, wenn Polen erklärt, daß! es Danzig nicht ernäh ren will." Und die polnische Regierung ist nicht stark genug, solchen Anregungen zu widerstehen. So setzte der wirtschaft liche Boykott Danzigs ein. Die Warschauer Stadtverwaltung, tm Begriff, mit einer Danziger Fabrik enen großen Lieferung«, vertrag auf Straßenbahnwagen avzuschlteßen, »«ch ihr« Verhandlungen Plötzlich ab und motivierte ihr Verhält«» mit den von der Regierung erhaltenen Richtlinien. Tin« ander, größere Danziger Firma erhielt von der Hauptverwaltunader polnischen Post und Telegraphie einen Brief mit der Mir teilung, „baß st« Lei der z. Zt. herrschenden politisch«, Strömung nicht in der Lage sei, ihren Bedarf in absehbarer Zett bet Danziger Firmen zu decken." Auch das Eisenbahn- Ministerium in Warschau zog «tum einem Danziger Unter- nehtnen erteilten bedeutenden Reparaturauftrag zurück. Aber die Boykottbewegung soll nicht nur Vergeltung»- Maßnahme sein. Der intuitive Scharfblick polnischer Lrpan- sion-poltttker erspähte neue Möglichkeiten zur Polontflerung Danzig». Die polnische Kaufmannschaft in Kvntg»hütte be schloß, SpedittonSausträae nach Danzig nur solchen Firmen zu erteilen, die Nachweisen können, daß sie polnische Hafenar beiter beschäftigen. Gleichzeitig wurde die Forderung ge- stellt, daß an Danziger Werften, an die Waggonfabrik und andere Industrieunternehmen kein« Aufträge erteilt werden, solang« zur Hälfte polnische Arbeiter be- Mer Tageblatt -rrnspr-ch-flnptzluz Ni. SS. kokgramm«, Tag»blatt fluttrzgibir-,. Enthalten- dl» amtliche« s»ka«atmachu«gra -»» Natrr -« Sta-t««- -r» fimt»g»rlchts fiu». peMeck-Lentt, flau Leip,«» «».