Volltext Seite (XML)
WMge zu «r. 1»t -sä Mm rogeLlatt»» und «n^l-e, für da» Erzgibirge. Dtenttag, den II. August Lv»5. «urnen s Sport s Spiel 444415444^ Radfernfahrt Hannover—Berlin—Lel-pig. Bei der aus Anlaß des ersten Radfahrertages der Ver einigung der deutschen Radfahrerverbände veranstalteten Radfernfahrt für Berufsfahrer Hannover—Berlsm—Leipzig siegte im Gesamtergebnis der ersten Etappe Hannover—Ber lin Oskar Tietz-Berlin mit 15 Stunden 4b Minuten 20 Set. vor Rich. Huschke-Berltn und Nörcnberg. Die Etappe Berlin- Leipzig beendete als erster Manthey-Berlin in 5 Stunden 56 Minuten 9 .Sekunden vor Karl Kohl, Bauer-Charlotten' bürg, Oskar Tietz, Richard Huschke und Nörenberg. Die gleichzeitig auf der Strecke Berlin—Leipzig ausgefahrene deutsche Meisterschaft für Amateure gewann Seidel von. Verein Adler in Pankow in 5 Stunden 55 Minuten 9 Sek. vor Otto Büttner vom Verein Staubwolke in Peine und Rudolph werfner vom Verein Triumph in Neukölln, du dichtauf folgten. vle fiuerVruck-u.Verlrigs- gesellsctisN empkleklt §lck rur schnellen An fertigung'sller vruck- srdelten für Letiürden, Kaufleute, llandwer- ker.Lewerdetrelbende, Vereine und Kamillen. Tadellose fluskütirung bei billigen Welsen, Sreltanstäter schlägt Tlrment Der Essener Zirkus Hagenbeck hatte bet den Boxkämpfen am Sonnabend ca. 4000 Zuschauer aufzuwetsen. Im tzauplkampfe trafen sich dec Europameister, Clement-Schweiz und Breitensträter über 10 Runden. In der vierten Rund' wußte Clement auf einen langen Körperhaken zu Boden und war nach deut Hochkommen noch sichtlich benommne. Breiten sträter verstand es jedoch nicht, diese Chance auSzunutzen. Clement kam sogar in der zweiten Hälfte des Kampfes rechn gut auf, 'sodaß der Punktsieg Breitensträtexs für diesen etwas schmeichelhaft ist. Der Schweizer forderte eine Revanche über 15 Runden. ÄrdsilSl Qas! und doch dursten sie aus Rücksicht auf die Leute nicht weggeworsen werden. Herbert kannte die Frauen allo und benutzte gern die Gelegenheit, sich mit ihnen !zu unterhallen. Lvra amüsierte sich oft darüber, wie be wandert er noch in all ihren Familienangelegenheiten war und wie gut er es verstand, sie trotz ihrer Blödig keit und Unbeholfenheit zum Reden zu bringen. Das hatte Martin nicht gekonnt; den Standpunkt des vor nehm-ironischen Stadtmenschen hatte er niemals aus geben können; dem älteren Bruder gegenüber wurden die alten „Muddings" im Nu zutraulich. Zurzeit bewegte eine grausige Geschichte die .Ge müter in ganz Dalchow; obgleich es yicht.einen ein zigen Zeugen dafür gab, war man männiglich von ihrer Wahrheit felsenfest überzeugt und die Phantasie war in allen Spinnstuben geschäftig, immer neue Einzelheiten zu erfinden. „Pagelsch", die Frau deS TeerschwelerS, war die erste, die zugleich mit ihrer Weihnachtswurst das wun derbare Geschehnis in die Pfarre brachte. , . Mudder Pieplow war nämlich gestorben, trotz Kir chenglas und Altarwachs. ES war aber auch kein Wun der, daß das fromme Mittel bet ihr versagte, denn — sie hatte mit dem Aösen im Bunde gestanden, be richtete Pagelsch. Herbert hatte dies« zu Tvra ins Eßzimmer geführt; nun saß sie stolz und verlegen zugleich auf der Kante eines Stuhles, ein« große Tasse vor sich. „Sowatt hettn doch süd nich von Pteplowsch hürt," sagt« der Leutnant mit todernster Miene. „Se wier doch immer 'n oll orig FrugenSminsch." Pagelsch wiegte den nach alter Sitte mit hex drei, stückigen Mütze gezierten Kops. ,Aat seggen Se nich, Herr Leutnant. Ahnt heww ick mi all ümmer sowat, un,nu, dat se dod iq, is dat för gewiß rutkamen, Lat se 'n lütten Düwel bi sick int Huu» halt hett." . (Fortsetzung folgt.) „Nix für uygaud, Herr Leutnant. Ick heww mi Lor jo nix bi dacht. Ick mein ja man so —" Herbert besann sich. Im Grunde war eS töricht von ihm, sich so zu erregen. „Ist gut. mein Aller. Ich weiß ja. Aber so wa» mutz man auch nicht mal im Spatz sagen, hörst du? Versprich mir, daß du das nie gegen irgend jemand er wähnen wirst, am wenigsten gegen meine — Weine Stiefmutter." Er betonte das Wort sehr scharf. „Nie. Hand darauf." Krischan schlug ein, obgleich er beim besten Willen nicht begriff, weshalb nur sein junger Herr sich so er eiferte. Er hatte doch nur etwas geäußert, was sich eigentlich jedem Menschen aufdrängen mußte. Herr und Frau Rebling zum Beispiel fanden,eS auch, und der Statthalter von Hof Talchow und der Schmied und der Krüger in Mussendorf; von Fielen gar nicht erst zu reden. Ta der Schnee noch auf sich warten ließ, auch die Weg« fest und trocken blieben, so konnte Bredenkamp in dieser AdventSzett ausnahmsweise Gottesdienst ab halten. GS waren zwar immer nur so drei oder vier Zuhörer, d(k sich einfanden, aber die Kirche brauchte doch nicht wochenlang wie ein überflüssiges Möbel da zustehen. Darüber war er schon froh und zufrieden. Die Lorffrauen benutzten dann gleich die Gelegenheit, in die Pfarre zu kommen, um ein« Abgabe abzuliefern, di« um dies« Zett fällig war: «ine Mettwurst, die laut einer alten Urkunde so lang sein mutzte, datz sie der Frau Pastorin von d«r Nasenspitze btS zu den Flitzen reichte, und so dick, datz der Küster sie sticht ,Merhaps«n" konnte. Di« erste Eigenschaft hatte sich so Halbweg» er hallen, aber im -wetten Punkt entsprach dj« Lieferung nicht zum achten Teil Herrn Rebling» Fähigkeiten. Die langen fingerdünnen, im stanzen wenig Hrpetitlichen Würste waren ein« Last ftn Haushall; niemand mochtt sst. Lrlchtathsttlk. Um di, Mitteldeutsch« Zehnkampfmetsterkchaft ging der vorjährig, Sieger Weinhold-Dretden (Gutt-Mut») auch in diesem Jahr, Heber al» erster Sieger au« diesen Kämpfen, welch« in Leipzig stattfanden, hervor. Berthold vom Chem nitzer CBC. wurde Zweiter und Hauptmann, Leipzig (Ball- spiel Anläßlich "lA leichtathletischen Wettkämpfe der Frank furter Eintracht unternahm der deutsche Hürdenlauf-Rekorb- mann Troßbach einen Angriff auf den Weltrekord und voll brachte beim ersten Lauf über 110 Meter Hürden die fabel hafte Leistung von 14,0 Sek-, doch ritz er gleich die erst« Hürde um. Eine halbe Stund« später versuchte er nochmal« sein Glück, benötigte sogar nur 14,5 Sek., warf aber auch wieder eine Hürde und. konnte au» diesem Grunde die Zeit nicht al» Weltrekord angemeldet loerden. Der neue deutsche Meister Torts-Stuttgart lief die 100 Meter in 10,7 Sek. und ließ alle seine Gegner in» geschlagenen Felde. Beim großen änseHttaitonalen «Lteichtathlettkimeeting «km BiSlet-Stadton zu O»lo wartete der Weltrekordmaun OS- borne (Amerika) tm Hochsprung wieder mit einer Leistung von 8 Meter (frei) auf. Dr. Pelper-Stettin unterlag im 500-Me- tsr-Lauf Stevenson mit 0,6 Sekunde. Deutsch« Rekord Im Kugelstoßen. Bet dem gestrige:: nationalen Sportfest de» Leipziger Ballsptelklub» stellte Frl. Henoch-Betltn tm Kugelstoßen mit 11,75 Metern einen neuen deutschen Rekord auf. -K--sU«-»b«W a» 1-, MI-14. stugust Itzrs. Da» Gezgestrge. Aue» Di« 1. Elf Alemannta» halt« dst 1. Mannschaft vom Spottverein Treuen zu Gast, und siegte nach überlege- n«st flotten Spiel« mit 6:1 (4-1). Alemannta mutzte ohne Lindner, welcher sich eine Handverletzung zugezoaen bat, an- treten. Der in letzter Minute etngesprungene Bretschneider w. füllt« diesen; Posten ist der besten Weise au«. Die Resul tat« der unteren Mannschaften sind» Alemannta 6 — T. und B, Werdau 8 1:1; Alemannta 1. Junioren — 1. Junioren Werdau 7:0, Alemannta Knaben — VfR. Auerhammer am Sonnabend 4:1, am Sonntag gegen Werdau 2:0. Gchnecherg. Der VfL. begann seine diesjährige Spiel- sutson mit einem Kampfe gegen die Liga-Mannschaft der Spielveretntgung Hof (Süddeutsche KreiSliaa) und errang nach flott durchgeführtem abwechslungsreichen Kampfe einen knap' pen aber verdienten Steg von 6:b (4:8). Nach Beschluß des westsächstschen Gautage» wird tm kommenden DerbandSsptel- jahr 1925/26 der VfL. in der zweiten Klasse in Westsachsen seine Meisterschaftsspiele auStragen. Auswärtige Gr-ebutff«. Mittttdeutschlond. Preußen — National 4:0, Teutonia — Sportv. — Viktoria Einsiedel 8:5, CBC. Gut» Mut» — Union Zi«kow Prag 1:0' Vk H»rma«n»s»ler -»k d. L. Detmold. 16. August. Die HermannSfeter der deut schen Turnerschaft, zugleich die große BolkSseier au» Anlaß der heute vor KO Jahren erfolgten Weihe do» HermannS- Dcnkmal» begann heut« morgen mit einem Waldgotte-dienst. Mittag» setzt« sich der imposante Festzug der deutschen Tur- nerschast zum Denknml in Bewegung.' Der Zug hatte eine Ausdehnung von 8 Kilometern und war zusammengesetzt au» Vertretern aller 18 deutschen Turnkreise. Mehr al» 100 Fah nen wurden im yestzug getragen. Nach GesangSvorträgen begrüßte der Oberbürgermeister von Detmold Dr. Peter.die Erschienenen und übergab der deutschen Turnerschaft ein Fah- nenband für ihr Banner. Ferner machte er Mitteilung von der Errichtung einer Ernst v. Bandel-Stiftung. Darauf überbrachte Ministerialdirektor Dr. Daniel im Auftrag des Reichskanzler» und der Retch-regierung sowie der Landes regierungen herzlichste Grüße und Glückwünsche. Nach wel- teren Ansprachen näherte sich der erste Schlußläufer aus dem HcrmannSlau^ Unter Heilrufen der Tausende bestieg er die Stilfen unk überbrachte mit einem Geleitsspruch die Urkunde au» BreSlau. Hierauf folgten hintereinander die übrigen Schlußläufer der Hauptstafseln. Znm Schlüsse wurde ein dreifaches Hoch auf da« deutsche Volk und Vaterland ausge bracht. Ein Jugendheim auf dem Lortteysrlsen. Der Turn gau Südnassau wird auf dem Larrlebseisen ein Jugendheim errichten mit 00 Betten. Die Bausumme betrüg: lbumi' Mark. Demnächst wird ein Aufruf ergeben an alle Gemein den, Behörde:» und Vereine, Beiträge zu den Unkosten belzn- steuern. Ja Thomtttzr VfB. 8:0, Poltet — Halle VS 8:8. In Dretdeur _ _ DSC. — Sportgesellschaft 98 7.0, Brandenburg — Eintracht 05 4:0 (Sonnabend), Brandenburg — Ring 4:0 (Sonntag). In Lefttzig: Spielvereinigung — Sportfreunde 2:0 (BerbandSsPiel). Fortuna — Union ZtSkow Prag 1:6. For- tuns trat ohne Wede an und hatte auch im übrigen einen sch» schwarzen Tag. jedoch war auch die Spielweise der Prager eine ganz ausgezeichnete. HermSdorf-Leipzig war einer der Besten während de» ganzen Spiel». In Zwickau: SC. — VfB. Königsberg 2:2, FC. 02 - Ring Crossen 4:2. In Glauchau: VfB. und Meerane 07 komb. — VfB. Leip, zig 1:2- In Niederhatzlau: SV. — VfB. Zwickau 0:9. In Auerbach: VfB. — Spielvereinigung Plauen 2:2. In Plauen: Vogtl. FC. — SC- 07 Meerane 1:6, VfB. — SB. 07 Meerane 1:3, Concordia — SC. Planitz 3:1. In Mittweida: Sdv. 99 — Wacker Chemnitz 0:4. In Olbernhau: VfB. Chemnitz — Sp. 99 Leipzig 3:0. In Hohenstein-Ernstthal; VfL. 05 — Sportklub Limbach 4:0. In Markranstädt bei Leipzig: Sportfreunde — Riesaer Sportverein 9:1!! Im Halle: VfL. V6 — Spv. Erfurt 5:2, Sportfreunde — 1. SB. Jena 1:1. Norddeutschlaad. Berlin: Hamburg — Berlin 7:1, FC. Weißensee — Wacker Leipzig 0:1. — Stettin: Titania — Komet 7:1, VfB. — Norden-Nordwest Berlin 3:2. — Bremen: Mag. deburger Städteelf — Bremen 3:0, Freiberger FC. — Wer' der 3:5. — Hannover: Städtespiel Hannover — Ham burg 2:2. — Hain bürg: Pokalentscheidung Eimsbüttel — Altona 2:1 nach Verlängerung, St. Georg — Concordia 5:1. Süddeutschland. Frankfurt; Eintracht — Wacker München 0:2. - Darmstadt: Sportverein — Wacker München 2:1. — Würzburg: Kickers — München 1860 4:4. — Kassel: SC. 03j— BC. 06 13:1, Hessen 09 — Germania 3:0, Turu — Hessen 09 4:0. — Mainz: SV. 05 — Bayern München 1:5.' — Düsseldorf: 04 —Hamborner Union 3:3. 1. FC. Nürnberg — Tennis Borussia 1:1. In Nürnberg ging das Rückspiel zwischen dem Deutschen Meister und Ten nis Borussia Berlin vor etwa 40 000 Zuschauern vor sich. Bet Volker Meistermannschaft und auf eigenem Platze hatte mau mit einem Siege der Nürnberger gerechnet, doch zeigten die Berliner, besonders in der Läuferreihe, ein derartig glänzen, des Spiel, daß Nürnberg nur mit Glück ein Unentschieden- noch dazu mit Elfmeter, erzielen konnte. ,As doch 'n ganz armer Lüben int Huu», da uns' jung Herr hier t»r nich so, Fru Pastuhrtn?" Ja, wahrlich, der alt« Kutscher hatte recht. Sie selbst, das alt« Haus, da» ganze Dasein schienen ihr ver wandelt. GS war wieder Licht htnetngekommex und Wärme und Interesse. Die Etnüdpfarre zu ertragen, schien auf einmal ein Kinderspiel. Sie konnte jetzt wie der lachen und lebhaft sprechen, ja gar bei der Arbeit Bruchstücke Kon Liedern singen. Ganz unbewußt kam ihr das au» der Freudigkeit ihre» Herzen» heraus. . Krischan schwärmte für seine „Fru Pastuhrtn", so weit ein solcher Ausdruck bet dem knorrigen Alten über haupt anwendbar war. Er beschäftigte sich in seiner» schwerfälligen Gedanken viel mit ihr, und wenn er sie mit Herbert Lber den Hof kommen sah, folgte er den beiden schönen Gestalten mit tiefsinnigen Blicken. Und wa» er sich so in seinem allen Hirn zusammenretmte, da» kam ihm eines Tages auch über di« Lippen. Herbert stand gerade neben ihm und beobachtete da» Striegeln der Schimmel. . , ,,D« Warrn ok all hellschen oll," 'sagte Krischan. „Gra' aS uns' Herr Pastuhr." Al» Herbert nicht gleich antwortete, fuhr er in ku rioser Gedankenverwirrung fort: „Wetten Se, Herr Leutnant, wat ick all männigmal dacht heww?" „Na, mein Alter? ' ,Ock heww dacht," sagt« Krischan mtt etwa-» ge dämpft« Stimme, schad hat iS, det Se nich 'n gohr jehrer nu Huu» kamen sünd; denn Harrn G« uns' Fru Papuhrin stiegen künnt. Lat harr Iw gan« Teil bäter paßt a» so." Gr sah treuherzig zu dem jungen Mann auf, er schrak aber Lb«r die plötzlich« Veränderung in dessen Zügen. Vuntte Röte war Herbert in» Gesicht geWegen, stirw Augen funkelten. „Still I" rief er so scharf, datz Krischan ganz be- stttstn ZmüHotch.