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Nr. 1-1 Sellage zum Dunck um äie Welt. Zunkspruch au» -rm d-Aug» Hamburg—Serlia. Am Sonntag vormittag kündigt« der Direktor de» Norddeutschen Rundfunksender» von Hamburg au» d«n Beginn de» Versuche» an, Rundfunkmittetlungen auf den fahrenden D-Zug Hamburg—Berlin zu übertragen und zurückzuempfangen. Zn dem Zug«, wo 'im Speise wagen di« Empfang»- und Gendeapparate ausgestellt waren, befanden sich der ReichSbahnpresident Dr. Schnei der, Oberbaurat Hnmke al» Vertreter der Reich-post, der Hamburger Erste Bürgermeister Dr. Petersen, von der Gesellschaft für Füntenielegravhle Tir. Erich Huth, Di rektor Dir. Nottgart and der leitend« Ingenieur T«. Ro senbaum. ferner die Leiter der Novag und eine.Anzahl Vertreter der Presse. ! Nachdem ein Feftmarsch der Norag-Kapelle verklun gen und in dem NZug vorzüglich vernommen worden war, erfolgte sofort ovm Zuge au» -er Lank für die Hamburger Begrüßungsrede. Klar und scharf hörte man die Ausführungen des Lv. Rottgart, daß zwar in Ame rika bereits der Funkspruch auf fahrenden Eisenbahn zügen stattfindet, daß aber zum ersten Mal in der Welt in dem D-Zug Berlin—Hamburg e» nach dem neuen System der Firma Tir. Erich F. Huth möglich sei, bereit» Mitteilungen zwischen den fahrenden Zügen und der Außenwelt auszutauschen. Lie folgenden Reden de- Hamburger Bürgermeisters Dr. Petersen und de» vber- baurats Hamke, worin die wirtschaftliche, verkehrSfür- dernde Bedeutung der neuen Einrichtung erläutert wür de, gingen allerdings in dem starken Geräusch der vol lenden Räder zum größten Teil verloren. Aber diese StürungSquelle wird schnell auSgeschaltet ioerden, denn wie von dem technischen Funkspruchletter de» Hamburger Fernsprechamtes mitgeteilt wurde, werden die heute nur behelfsmäßig in dem Speisewagen aufgestellten Emp fang- und Sende-Apparate in Zukunft in ein nach Art der Telephonzellen schallsicher abgedichteteS Abteil ein gebaut werden. Schluß der Jahrtausends«!»« Köln. Die am 26 Mai eröffnete Jcihrtaufendausstellung ist Sonnabend durch eine schlichte Feier Im Ehrenhof geschlossen worden. Die Ausstellung ist von fast I V, Millionen Menschen besucht worden. Neu« Gewitterschaden in Pommern. Freitag sind neue schwere Gewitter über Pommern niedergegangen, welche großen Schaden verursacht haben. In mehreren Fällen zündete der Blitz, so bei Falgenhagen, wo eine Scheune mit Erntevorräten vernichtet wurde. 60 Personen an Fleischvergiftung erkrankt. In Gröbitz bei Halle erkrankten sechzig Personen an Fleichvergiftung. Sie hatten von einem Schweine gegessen, das der Fleischbeschauer für nicht ganz einwandfrei gehalten hatte- Sisenbohnunfall Am Sountag vormittag 9 80 Uhr ent gleisten von einem Güterzuge vier Wagen bei dec Ausfahrt aus dem Westbahnhof Stuttgart vor dem Hasenberg-Tunnel. Bride Gleise waren auf mehrere Stunden gesperrt. Die Reisenden und das Gepäck der in der Zwischenzeit verkehrenden Züge wurden zwischen Stuttgart und der Station Wildpark mit Kraftwagen befördert. Eisenbahnunglück in Oesterreich. Bei Mürzzuschlag in Steiermark ist in der Fceitagnacht «in Schnellzug auf einen Eülerzug aufgefahren. Einige Reisende wurden verletzt, ein Postbeamter schwerer. Feuer im Schauspielhaus kn Berlin. Im Staatlichen Schauspielhaus in Berlin entstand am Sonnabendmittag gegen 2 Uhr ein Brand. Beim Reinigen der Logenvorhänge mit Benzin war auf unaufgeklärte Weise der Benzinbehälter in Brand geraten, der sofort die Umkleidungen zweier Par terrelogen in Brand setzte. Das Feuer breitete sich sehr schnell aus, sodaß große Gefahr bestand, daß das ganze Schauspiel haus ein Opfer der Flammen wurde. Cs wurde Großfeuer alarmiert, worauf sofort zehn Löschzüge der Berliner Feuer wehr eintrafen, denen es nach kurzer Zeit gelang, den Brand Muer Tageblatt, vleastag, 0 auf seinen Herd zu beschränken. Et sind nur die beiden großen Purterrelogen, in denen da» Feuer au-gebrochen war, ausgebrannt, außerdem eint« Nachbarlogen, ein Teil de» Foyer», sowie die Hinteren Parkettplätze stark beschädigt. Dr. Jarre» gegen Re Konfession-Hetze auf Borkum. An läßlich einer Kundgebung auf der Nordseeinsel Borkum, sprach Oberbürgermeister Dr. Jarre», der sich dort zur Kur aufhält, scharf gegen den vom Borkumer Pastor geschürten Konfessions haß. Man solle zu den vielen Streitigkeiten nicht noch neue hinzufügen. Di« Ausführungen Dr. Jarres fanden lebhaften Beifall, sodaß, zumal nach den letzten Beschwerden der Bor- krnner Behörden, die Wirksamkeit des antisemitischen und antt- katholischen Pastors Münchmeyer keinen besonders guten Boden mehr zu finden scheinen. Pola Negri zahlt 7b 000 Dollar Zollftrase. „United Proß" meldet aus Neuvork: Pola Negrt zahlte 7ö000 Dollar an die Zollbehörde, um ihre bet ihrer Ankunft wegen Zollhin terziehung beschlagnahmten Juwelen auSzulösen. Das ist die drittgrößte Summe, die eine Einzelperson bisher in Neuyort als Strafe bezahlt hat. Einsturz eine» vrückengerüpe». Auf der im Bau befind lichen Eisenbahnstrecke Delbert—Kettwig stürzte am Sonn abend vormittag kurz nach 11 Uhr das 30 bis 3ü Meter hohe Gerüst an der Ttsenbahnbrücke über den Mühlenbach bei Laupendahl zusammen und begrub eine Anzahl Arbeiter unter sich. Zwei Mann wurden getötet, zwei wettere so schwer verletzt, daß cm ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Ein Arbeiter wurde leicht verletzt. Kroatisch, Iahrtausendfeier. Die Jahrtausendfeier des kroatischen Königreichs wurde heute in Anwesenheit der KönigSpaareS, verschiedener KabtnettSmttglteder und Ste phan Radttsch festlich begangen. Aus allen Teilen des Landes waren schon am Vorabend über 100 000 Festteilnehmer ein getroffen, die wegen der Ueberfüllung der Stadt zum großen Teil im Freien übernachten mußten. Besonders bemerkt wurden die Abordnungen der kroatischen Sokoln, die von den historischen Stätten des Landes Erdschollen micbrachten, um sie zu einer Gedenkpyramide zu vereinigen. Im Stadion fand vor dem Königspaar eine Parade von 23 000 unifor mierten Sokolmannschaften statt. In der Presse wird die Feier als eine unvergeßliche Besiegelung des serbisch-kroati schen Zusammenschlußes bezeichnet. SchifsSexploston aus der Donau. Das auf der Fahrt nach dem Eisernen Tor befindliche Kanonenboot Bessarabia wurde durch eine Maschinenexplosion schwer beschädigt. Ei nige Matrosen wurden getötet, andere verletzt. Meuterei an Bord eines französischen Kriegsschiffes? Eine englische Zeitung hatte mitgeteilt, daß an Bord des französischen Avison Mondtmirail, das zu dem Geschwader an der französischen Marokkoküste gehört, eine Meuterei auS- gcbrochen sei. Der Agentur Havas wurde im Marinem! ii. sterium erklärt, daß die ständigen Berichte, die von dort kommen, keine derartige Tatsache melden. „Es war ihr ein Vergnügen." Dieser Tage ist eine fran- zösische Bäuerin, Frau Gaudre, wegen ihrer Verdienste um das Vaterland mit dem Ritterkreuz der Ehrenlegion ausge zeichnet worden. Die Verdienste bestanden darin, daß sie 1v Kindern das Leben geschenkt hatte. Als man ihr den Orden überreichte, sagte sie bescheiden errötend: „Oh, bitte sehr, es war mir ein Vergnügen!" Mitteleuropäische« Maßsystem in Rußland. Die Sowjet regierung hat nunmehr einen energischen Kampf gegen die alten russischen Längen- und Flächenmaße begonnen. Nach einem Erlaß der Kulturabteilung der Regierung darf von diesem Herbst ab in den Schulen die alte Maßeinteilung nicht mehr gelehrt werden, sondern muß durch das mitteleuropäische System ersetzt werden. Wersts, Arsimen und Dessiatinen wer den Äso Kilometern und Quadratkilometern Platz machen. Kassenraub in Amerika. Am Tage überfielen 5 Räu ber den Kassierer der Winnipeger Elektrizttätsgesellschast in einer der belebtesten Hauptstraßen der Stadt und raubten Loyugeldec in Hohe oon 87- bis 88 000 Dollar. Der Kassierer wurde durch einen Schlag mit dem Revolverkol- bcn bewußtlos zu Boden gestreckt. Die Räuber sind ent kommen. 40 Jahre belgische Arbeiterpartei. Die belgische Arbeiter partei feierte Sonntag den 40. Jahrestag ihrer Gründung. m 1». August 1-2S— Fahri d- belgtfche» Köaig-paan- na» «'gltsch-Jodien. Wie Brüsseler Blätter berichten, wird da» belgisch» stöntgt- paar Belgien in etwa 14 Lagen verlassen und eine Fahrt nach Englisch-Indien antreten. E» wird nicht vor Okttober zurückkehren. Ueberschwemmung kn Nardindien. Die Flüsse Nordtn- dten» find infolge heftiger Reaensälle au» den Usern getreten» Die nördlichen Stadtteile Lahores stehen unter Wasser; auch die städtischen Wasserwerke find überschwemmt. Der Eisen- bahnverkehr ist in einigen LandeSseilen unterbrochen. Schwere Ueberschwemmungen in Korea. Wie berichtet wird, ist eine provisorische Brücke über den Kankosluß in Korea durch Ueberscywemmung zerstört worden. Die Verbin dung zwischen Söul und Gensan sei dadurch unterbrochen wor den. ir ooo Häuser seien weggeschwemmt. Die Ueberschwem- mung gehe zurück. Hunne — Deutscher Soldat. Au» Neuyork wird dem Deutschen AuSlandSinstttut geschrieben: Im „DeSk Standard Dictionary" (Ausgabe 1SL4), einem in Amerika autzerordcnt- lich verbreiteten Werk, lesen wir die folgenden wörtlich über setzten Erklärungen: Hunne: 1. Mitglied einer barbarischen astatischen Rasse, welche in Europa ein fiel (4. Jahrhundert). 2. (neuerdings) Ein deutscher Soldat. 8. Dasselbe wie Van. dale. Boche — 1. Tin blutdürstiger Aufwiegler oder Revolu tionär. 2. (neuerdings): Ein deutscher Soldat. — Jeder Kom. mentar erübrigt sich. Ts wäre zu wünschen, daß man in Deutschland Mittel und Wege fände, die Berlagssirma dieses Muster-Lerikon» an der Stelle zu packen, wo sie allein ver- wundbar ist, an ihrem Geldbeutel. Der Name der Verlags firma ist Funk und WagnallS, Neuyork und London. Zwei neue Augkataftrophen in Zrankrelch. Part», 18. August. Im Laufe de» gestrigen rage« ereigneten sich auf den französischen Bahnlinien zwei neue schwere Unfälle. In der Näh« de» Bahnhof«» St. Deni» stieß der Schnellzug, der von Amsterdam kommt, auf den Liller Schnellzug. Der Packwagen am Schluß des Zuges, sowie die vier letzten Personenwagen wur den vollständig zerstört. Bisher zählt man vier Lot« und 80 Verletzte, darunter mehrere sehr schwer Ver letzte. Ein Knabe im Alter von acht bi» zehn Jahren, dessen Identität noch nicht festgestellt! ist, ltegt tm Ster ben. Unter den Verletzten befindet sich ein Ehepaar, das zur Identifizierung einer verwandten, di« bet dem letzten Unglück in Amten» getötet worden war, nach Amien» gefahren war. Paris, 16. August. Lier Minister für öffentlich« Arbeiten Laval gab der Press« über den Zugzusammen stoß bet St. Teniö den offiziellen Bericht über die Ur sache de» Unglücks. Danach läßt sich noch nicht mit Sicherheit sagen, wen die Schuld an dem Zusammenstoß trifft. Ta» Bedienungspersonal der Signal« behaup tet daß sämtliche Signale auf Halt gestanden hätten, während der Lokomotivführer de» von Amsterdam kom menden .Schnellzuge» übereinstimmend mit dem Zug» sichrer und Heizer behauptet, daß die»-nicht der FqU gewesen sei. Man saßt also di« Möglichkeit in» Auge, daß die Fahrtsignale versagt haben. G Pari», 18. August. Gestern nachmittag 5.20 Uhr entgleiste auf dem Bahnhof von Pontotse der Per sonenzug, der von Tieppe nach Part» fährt. Ein wagen erster Klasse wurde vollständig zertrümmert, zwei wei tere Wagen wurden umgestürzt und schwer beschädigt. Bisher wurden 11 Tote festgestellt und etwa 10 verletzte. Tie Eisenbahner-Gewerkschaft von Amten» erhebt da gegen Einspruch, daß dem Lokomotivführer de» in Amiens entgleisten Zuge», der mit zwei Minuten Ver spätung, also ohne Ueberschreitung der vorschriftsmäßi gen Schnelligkeit, in Amten» eingetrossen sei, die Schuld an dem Unglück zugeschrieben wird. — Wetter wird au» Amien» berichtet, daß einer der Schwerverletzten in der vergangenen Nacht gestorben ist. Die Zahl der Tode», opfer erhöht sich somtt auf 12. Wier üen lieben Sergen. Roman von A. L. Lindner. llä. Fortsetzung.) '' Machdruck verboten.) „Selbst ein. so naiver Mensch wie Vater hätte sich die Willenlosigkeit deine» Schmerze» nicht zunutze ma chen dürfen." „Zunutze machen l" ries sie ganz heftig. „Wie kannst du da» sagen! Nicht» dergleichen. SS war nur seine Liebe und Güte, die mich nach Kräften schützen und ver sorgen wollte." „Tann hätte er wenigsten» so viel Welt- und Men schenkenntnis haben sollen, um sich zu sagen, daß es auf die Art nicht ginge," sagte Herbert gereizt, obgleich er im selben Moment die Unbilligkeit solcher Forderung einsah. Er drängte feine Empörung zurück, sy gut rs gehen wollte. Was half hier auch das Reden? , Allerlei Pläne schossen ihm durch den Kopf. Er wollte seinen Vater bereden, sich emeritieren zu lassen, und nach Kiel zu ziehen, die Frauen feiner ältesten Ka meraden sollten sich Tora» annehmen, er selbst würde dies aufs kräftigste tun, wenn er einmal einen eigenen Hausstand gegründet hatte. So konnte da» Leben der armen Tora immer noch etwa» bringen, wenn auch nur von den Gütern -wetten Range». „Gib nur die Hoffnung nicht aus, Schwesterchen," sagte er zerstreut, seine Luftschlösser bauend. Sie lächelte ihm zu wie einem Knaben. »Hoffnung? Auf wa»?" Wenn aber Tora auch noch, so meinte, -aß st« aller Freude abgestorben sei, der Wirkung, die hie Airwesen Helt eines jungen energischen Manne» im Hause ausübte konnte sie sich doch nicht entzichen. Ein kräftiger Hauck au» der Außenwelt drang mit ihm in da» alt« Hau- Tausend Dinge, an die man in der Etnüdpfarve für ge> rL-nlich garnicht dacht«, traten in der Lvei» de» Ge ¬ spräches. Sie rüttelten selbst BredenkampS Geist au» dem Traumzustand auf, in den er beinahe schon versun ken war, und eröffneten der jungen Frau, der das eigene Leid fast zu ihrer Welt geworden war, weiteren Gesichts. kreiÄ und neu« Interessen. Tann langten Herbert» Kisten und Koffer an, und s» gab ein fröhliche» Au-Packen all der Raritäten die ein junger Weltretsender für die staunenden Vettern und Basen mitzubrtngen liebt r Muscheln, Jagdtrophäen, fremdländischen Schmuck und unzählige Photographien. All da» mußte besehen, bewundert, teilweise auch auf- gestellt werden, und Tora bekam viel zu Helsen und zu raten. Labei konnte e» geschehen, daß sie ganz eifrig wurde, sprach und lächelte wie in früheren Jahren. Frei lich flüchtig genug war die» Ausblitzen von Heiterkeit; aber daß «S überhaupt vorgebracht werden konnte, hatte für Herbert einen ganz eigenen Reiz. ES war sq hübsch, da» Lächeln zu sehen, das wie ein verirrter Sonnen strahl um die weichen Lippen huschte. Al» er seine Ge- schenk« «inkaufte. hatte er kaum an sie gedacht, nun er hielt sie alle», wovon er irgend annahm, daß eS sie er- 'reuen könnte, besonder» ein prächtige«, großes vanm- 'ell, da» für Lisa bestimmt gewesen war. Fast verlegen sträubte sie sich gegsen die Annahme. ,Ich plündere dich ja ganz au». Was wird Lisa sagen, wenn du mit leeren Händen zu ihm kommst?" „Ach, da» ist der ganz egal. Ihr Mann versorgt sie hinlänglich. Und schließlich kann ich ihr auch! im mer noch einen Ring oder so wa» kaufen." „ES paßt auch garnicht in unser« alt« Einrichtung," beharrte sie. ,L«s wollen wir mal erst sehen. Komm mal gleich mit in die ,^ute"." Er raffte die riesig« Felldecke lachend zusammen, ftng in den Salon seiner Mutter hinüber und breitete te über die altmodische Chaiselongue. „Und da» soll nicht Passen? Paßt großartig zu der Md«« braunen NipStrocht. Run dostieve dich noch darauf, damit ich sehe, wie ihr euch zusammen auLi- nehmet." Lächelnd gehorchte sie und machte es sich bequem. Von -em hellgelben Fell hob sich ihr dunkler Kopf wir kungsvoll ab. Al» er sie unbewußt fixierte, richtet« sie sich aus. „Wo willst du denn schon wieder hin, Mamsell Unrrch?" ,Me Cinödpastortn hat keine Zett, aus der Bären haut zu liegen." —, ,Famahaut," verbesserte er. „Ei wa»; Haut ist Haut. Wa» sichst du Mich sy an? Willst du etwa ein Protokoll über meine Faul heit aufnehmen?" lachte sie aufspringend. Herbert machte gedankenvoll «in paar Gänge durch da» Zimmer, trat dann an das Fenster und sah in den öden Hof hinaus. Au» dem Holzstall drang da» Krei schen von KrischanS Säge. Jenseits de» Lattenzaune» lag einsam im Herbstnebel Pfarracker und Brach«. „Wenn sie immer so fröhlich wär«, mein Gott, welch ideale» Heim könnte sie einem Mann« bereite«! Ich wenigsten» würde mich garnicht davon trennen mögxn. Aber so — wem nützt e» hier? Wer freut sich auch nur daran?" Sie waren sehr viel zusammen; eigentlich den ganzen Tag. TeS Vormittags, wenn Herbert nicht gerade etwa» zu lesen oder zu schreiben hatte, saß er wohl ein Stünd chen in de» Pater» Studierstube; der Alte verfiel aber sehr bald wieder in sein« schweigsamen Gewohnheiten, und schließlich wurde e» dem Sohn zu langweilig, er machte sich stillschweigend au» dem Staube und suchte Tora auf. Selbstverständlich war sie um diese TageSzett immer beschäftigt, aber da» machte ihm nicht» au». Er stand plaudernd neben ihr am Herd oder revidierte mit ihr die Ställe und benutzte dabei die ERege^eU, Kri- chan zu necken, der sich da» mit strahlende« Erins« g«strll«r keß.