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vettage zu Nr. 1S4 de» VWischw Mustu». Auf -tiäaduna de» 1. vorfitzenden de» Vorstand»rat<», Lr. Paul Veusch, versammelten sich dte Vorsitzenden und Schriftführer de» Museum» am 1L und IS. August In Oberhausen (Rheinland), um wer die Ausführung der in der Jahresversammlung gesatz« tea Beschlüsse zu berichten und die Arbeiten für da» Vommend« Jahr vorzubereiten, Her Bericht übe, die gahresversammlung und die Vrvsfnung de» Museum» tvurd« genehmigt. Um di« Entstehungsgeschichte de» Mu seum» oktenmäßtg festzubalten, soll eine Zusammenfas sung der Berichte über di« Gründung im Iah« 1S08, die Erundstetnlegung und Eröffnung der provisorischen Sammlungen 1S0S und die Eröffnung de» Museum»- Neubaues 1SSK herausgegeben werden. Die Pläne für di« noch in Aufstellung begriffenen Gruppen wurden gleichfalls dorgelegt. Die Errichtung de» Bibliothek- baue» mit den großen BortragSsälen soll unter Berüch» fichtigung der gegenwärtigen Zettverhällntsse so vorbs- rettet werden, daß bei Wiedereintritt einer günstigeren Wirtschaftslage die Werbung ausgenommen werden kann. Der schon vor dem Kriege erörterte Plan einer Zeit schrift des Museum» wurde erneut eingehend bespro chen. E» ist hierbei an ein Blatt gedacht, da» die Be strebungen de» Museum» weitesten Kreisen zugänglich macht. E« besteht Aussicht, den Plan mit dem Verein deutscher Ingenieure zu verwirklichen. Ivüjährge» Jubiläum der Frankfurter Stadtbibliothek. Da» StadtbtöltothekSgebäude ist jetzt vor hundert Jahren der öffentlichen Benutzung übergeben worden. Die Gesamtbe stände'der Frankfurter Stadtbücheret betrugen am 31. März 192k 677 709 bibliographische Bände in 453819 Buchbinder- bänden, wobei die Kriegssammlung und das Kriegsgefange nenarchiv nicht mitgezählt sind, ferner 39 588 akademische Schriften, 19 628 Münzen und Medaillen, 3685 Autogramme und 44 878 Exlibris. Sin neuentdeckter Volksstamm. Eine sibirische Expedition der Moskauer Akademie der Wissenschaften und der Russischen Akademischen Gesellschaft hat einen neuen, die Ufer des NuraflusseS bewohnenden Bolksstamm entdeckt. Die Sprache und das Aeußere dieser Menschen untercheidet sich.vollkommen von der Sprache und dem Aeutzeren der die i Gegend um die Mündung des Nurn- und des Tasflusses bewohnenden Samojeden. ?Der neuentdeckte Bolksstamm unterscheidet sich von den blonden Samojeden durch seine schwarzen Haare. Die Samojeden nennen sie „Waldmenschen", während diese Ein geborenen selbst für sich keinen anderen Namen haben als „Menschen". Ihre Sprache kennt nicht den in der Sprache der Samojeden sehr häufig vorkommenden Konsonanten. Sie find Nomaden und ihre Zahl beziffert sich auf kaum mehr als 600 Seelen. Bisher ist noch kein zivilisierter Mensch tu ihr Gebiet eingedrungen. Auer Tageblatt,» und «n^tger für da» Erzgebirge. Frei Lurnen s Gl -«-ball. EaumelsterschoftsktUApf. Gportpartz UsEp-i- An« am Brünnlatzberg. Bedeutungsvollste» erste» Meisterschaftsspiel der 1. Blasst de» Gaue» Erzgebirge der Sptelserte 1SLK—S6 künden die Plakate de» Sport». Alemannia für Sonntag, den 23- August nachm. K4 Uhr aus dem Sportpark Alemannia» am Brünnlaßberg an. Dieses Treffen wird diesmal dieselbe große Bedeutung tnbezug auf die Trzgebtrgtsche Meisterschaft haben, wie die früheren Punktkämpse Aue — Schneeberg Viktoria Lauter ist eine Mannschaft mit ausgesprochenem KampfeSgetst und versteht noch in letzter Minute, wenn es gilt, Steg und Punkte an sich zu reißen, xr kämpfen. WaS der Elf in Bezug auf technisch^ und taktisches Können noch fehlt, ersetzt sie durch einen vorbildlichen Eifer. Die beiden ersten Verbandsspiele, die der Gaumetster schon hinter sich hat, endeten beide Male mit überzeugenden Stegen von b:1 (Grünhain und Zwönitz. Die erste Alemanntaels ist diesmal vor eine sehr schwere Aufgabe gestellt. Das Stärkeverhältnrs beider Mannschaften, nach den letzten Spielen zu urteilen' gleicht sich aus und bei diesem Kampfe wird wohl oder übel Fortuna ein Wörtchen mit reden. Lauter wird in der stärksten Aufstellung in Aue antreten, während Alemannia gezwungen ist, dm Kampf ohne Lindner, der sich eine Handverletzung in seinem Berufe zugezogen hat, ebenso ohne den Verteidiger 'Bretschneider P.» auszutragen. Die beste Waffe des Gau meisters ist sein Angriff, ganz besonders die linke Sette, die die übrigen Spieler mit ihrer Spielweise weit überragen' Der Sptelausschuß Memannias hat für diesen Kampf, trotzdem obengenannte Kräfte fehlen, die Elf sehr gut zusammengestellt und kann man selbiger mit Zuversicht entgegensehen. Möge nun bei diesem vielleicht wichtigsten Treffen der Bessere den Steg und Punkte für sich entschÄden. Allen Sportsinteressen ten steht jedenfalls wieder einmal ein an spannenden Momen ten reiches Spiel bevor und kann am Sonntag die Parole für jedm nur sein: Auf zum ersten Gaumeisterschaftskampf nach dem Sportpark am Brünnlaßberg! Beginn der BerbandSspiele de» Sport-Vereins Alemannia Aue um die Meisterschaft 1S2K/26. Gau-Derby Alemannia 1 — Viktoria Lauter 1. Vom Presseamt des Sportvereins Alemannia wird uns hierzu noch geschrieben: Mit dem kommenden Sonntag, den 23. August, tritt der Sportverein Alemannia ebenfalls in die Verbandsspiele um ag, den >1. August LVÜK. »ost s Spiel di« Gaumetsterschast 1SLV/2S ein, und hat am ersten Spiel tag auch sogleich seinen wohl schwersten Gegner vertchrteben bekommen, den Gaumeister Viktoria Lauter. Die Berechtigung der Bezeichnung „Gau-Derby" hatten sich bisher zweifellos die Spiele der beiden Vau-Rtvalen VfL. Schneeberg und Ale- mannia SÜre erworben. Mach dem Ausscheiden des VfL. Schneeberg au» dem Gau Erzgebirge und nach Erwerbung der Gaumetsterschast durch Viktoria Lauter steht mau nun den Begegnungen der 1. Mannschaften von Alemannia Aue und Viktoria Lauter mit derselben Spannung, mit demselben Interesse entgegen, sodaß jetzt die Bezeichnung „Tau-Derby" für diese Spiele voll berechtigt fist. Die junge Mannschaft de» Gaumetsters hat bereits zwei BerbandSwiele hinter sich und konnte auch bet beiden Spielen die Punkte mit recht guten Ergebnissen hetmbrtngen. Alemanntas Elf hat sich ebenfalls nach den beiden bis jetzt ausgetragenen, Gesellschaftsspielen urteilend, recht zuversichtlich eingesührt und konnte auch beide Spiele für sich entscheiden. Mit besonderem Interesse kann man deshalb diesem Treffen entgegensetzen, umsomehr, al» ler AuSgang dieses Spieles eine Vorentscheidung in der Tabellen- sührung der 5. Serie mit sich bringt. Es dürste deshalb Massenbesuch zu erwarten sein. Beginn pünktlich X4 Uhr unter neutraler Leitung. Vordem treffen sich, ebenfalls im VerbandSspiel, Memannta 3 und VfR. Auerhammcr 2. — Alemannia 2 fährt nach Talheim und spielt gegen Tanne 2 Allen Mannchasten ein „Glück auf!" zum guten Gelingen! Ths. Froitzheim zum 7. Male deutscher TeuniSmeister. Das große Meisterturnier in Hamburg wurde am Dtens- tag beendet. Die letzte Entscheidung fiel im Herrenetnzelspiel zwischen Altmeister Froitzheim und dem vorjährigen Sieger, dem Ungarn Bela v^ Kehrling. Das Treffen hielt nicht ganz das, was man sich von ihm versprochen hatte, Kehrling war reichlich nervös und wurde mit 6:4, 6:1, 4:6, 6:1 geschlagen. Froitzheim gewann die Meisterschaft dank seiner vorzüglichen Lauftechnik und ist damit zum 7. Male deutscher Einzel meister, nachdem er sich den Titel schon in den Jahren 1907, 1909, 1910, 1911, 1921 und 1922 geholt hatte. Franksurt^Harnburg in drei Stunden. Der Pilot Pc- lersen legte am Montag mit dem Postflugzeug des Deutschen Aero-Lloyds die Strecke Frankfurt am Main—Hamburg mit einer Zwischenlandung in Hannover in drei Stunden acht Minuten zurück. Die beste Bahnverbindung benötigte für diese Strecke zehn Stunden. Wei* KIiMD isSHMSstt «Bk»« HLge»r«11« i»»«K»S r»««»» s»«»>^2e^oll«n» ^i««»«r» r»KitL«r«m »s»»cK«ri» «Lirurts oi»«A «U«Li» Iü»r«i» <i»»L»ILlL»1»^«r» Lles«r»so»KL»Lt«i^ L»i»« s**»« dt^L»r«11« ' K«t«R»1 »L»»«I *V«I«Ü» KA»»«M «LR« 2LLLINS«, «rn»Lte1«1 I»L«I»1, »<»»»«r«ri» r«s» «I» »»»«> «rLi Ls«b»r. u»U»«t» A»«R »1«rlL«n» ^v«S»zA»«LLirn»n»I»<:I»^ — vt«s« >1«rtLmc»L»i« ^«r«ti»1ot Lr» voULLOn»n»«i»st«i» ^V«»s«, r>«t»«r» «R««» »StLriL»r«l» L«LW»»L<I«r» 0 .8 k X X „Sie schrieb mir schon mehrmals, daß ich notwen dig einen Teil meine» Urlaub- bei ihr zubringen müßte und daß sie bestimmt erwarte, mich bald in London zu sehen." E» war Dora, als ob ihr« Mieder plötzlich ei»kalt und schwer würden; sogar die Zunge versagte momen tan den Dienst. ,M willst fort?" stieß sie endlich heraus. ,Jch fürchte, ich muß." ,Da» darfst du mir nicht antun, Herbert. Lisa hat soviel Freunde, lebt so gesellig, aber ich,? WaS soll ich denn anfangen ohne dich in den langen, dunk- len Tagen — vH, Herbert." Ter angstvoll flehende Ton zuckt« ihm durch, alle Nerven. Er sprang jählings auf und öffnete die Wa- gentür. »Halten, Krischan, wir sind an der Pfarre. Ich WM da» Tor aufmachen." ,Ma» ist auf, Herr Leutnant. Vliewen So man nur fttten." ,S»? Na einerlei." Er sprang hinan» und ging! hinter dem Wagen her, der schwerfällig vor» Hau» ratterte. Tann half er Tora aussteigen und schloß die Tür auf. In der tiefen Stille schien der Schlüssel überlaut zu knarren. Jetzt suchte er di« Leuchter, die für sie auf -em Flurtisch berrttstan- den, und macht« Licht. Im Schein der kümmerlichen Flämmchen warfen die Eestalten riesig« Schatten aus die graugetttnchten wände, Do« sah blaß und verstör au». »Hat der Ausflug deinen Erwartungen entspro chen?" fragt« fte, in Erinnerung daran, daß er di« Fahrt lebhaft befürwortet hatte. »Lja «ld nein.' 'Er Lat mir wenigsten» etwa» "llar gemacht, was ich bisher in dem Umfange noch nicht gekannt hatte." „Nun?" fragte sie. ,Aatz wir mit all unserem Tugendstolz doch gan- erbärmliche Lumpen sind," sagte «r in schroffem Ton. „Ich verstehe dich nicht." „Tant mieur. Na, gute Nacht, Schwesterchen." Sie schauerte vor Kälte und Müdigkeit. „Gute Nacht und laß e» dir gut bekommen," sagte sie mechanisch. Er hielt ihr die Flurtüren quf, die st« in ihrem schweren Mantel nicht gut öffnen konnte, und sah ihr nach, bi» sie verschwand. Tann seufzte er tief, nahm seinen Leuchter und stieg in sein Zimmer hinauf. Grau und trübe brach der nächste Morgen an, grau und mißmutig schien auch die Stimmung der Hausge nossen, al» sie sich zum Frühstück versammeltem. Bredenkamp hatte in der Nacht heftige» Meißen ge habt. Bei seiner guten Konstitution war ihm körper licher Schmerz etwa» ganz Ungewohnte-, und wie allpn Männern, verdarb e» ihm di« Laune gründlich. Zum ersten Male sprach er scharf und grünlich mit Dora, wenn «r e» auch in Wirklichkeit garnicht so sehr böse meinte. „Solche Au»fahrerei ist ja gräßlich. Da liegt man die halbe Nacht, horcht, wartet, ängstigt sich schließlich und kann nicht einschlafen. Hoffentlich habt ihr nicht noch mchr Derartige» in petto." Herbert biß sich auf die Lippen. DaU Best« und Zarteste schien ihm für sie nur eben gut genug, und SH ?"3st« ^".A°ter mit ihr wft ein alter mürrischer ,Hu solltest Do« da» einzig Vergnügen, -a» sw in eurer jammervollen Einsamkeit einmal gehabt hat nicht nöch nachträglich verleiden, Pater," sagte er ziem lich scharfen Tone». „UebrigenS hat mir Krischan erzählt, daß ihr da in Hof Talchow getanzt habt," fuhr der Pfarrer reiz bar fort. „Tas ist mir nicht lieb; für eine Pastovsfvau finde ich es nicht passend." l . . „Da» habe ich nicht gewußt, Väterchen." „Aber Herbert wußte e»." Ter Leutnant schob seine Tasse zurück und trom melte heftig auf den Tisch. Dora beugte sich unwill kürlich vor und warf ihm einen bittenden Blick zu. „Wie siehst du übrigen» nur au», Junge," sprach Bredenkamp weiter. „Ganz grau und übernächtig. Hast du etwa ne schlechte Muht gehabt?" Ter Sohn richtete sich in seiner vollen Höhe auf. Gr hatte freilich kein Auge zugetan, aber da» war seine Privatangelegenheit. Er fühlt« sich gereizt und unkindlich gegen seine« Vater. Der hatte ja in geradezu unverzeihlicher Welt unkenntnis dies« horrenden Verhältnisse geschaffen, un ter denen er, Herbert, sich nun in hoffnungslosem, ja unschuldigem Sehnen zermarterte. AI» To« später im Wohnzimmer Staub wischt«, folgt« er ihr. — »Hat Vater öfter solche Launen ?" fragte er erregt. „Nie, nie. Er ist di« Elite selbst. Wenn fte sich schlecht befinden, kriegen alle.Männer wohl 'mal ein bißchen den Koller. Da» nimmt.man nicht tragisch. Lein« Frau wird» auch noch erfahren," sagte sie mit einem Versuch zum Scherzen. »Menn ich st« von ganz« Seele Ftebte," flammte er auf, besann sich dann aber und brach ab. Er warf sich in die Sofaecke, seine Blicke folgten Lv«, di« sorgsam jeden Eegenstarch mit Staubtuch und WeLel bearbeitet«. , (Forts, folgt.)