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ToS Leben, so unsagbar arm und leer geworden, schleppte sich weiter durch graue Tage undschlaflose Nachte und stellte Tora immer wieder vor die Frage- was sie nun eigentlich mit sich selbst, ihren Gedanken und ihrer Zeit noch anfangen solle. Oft griff sie gedankenlos diese oder jene zur Kran kenpflege gehörige kleine Arbeit an, die monatelanges Tun zur Gewohnheit gemacht hatte, bis ihr scharf wie ein Messerstich das Besinnen kam, daß. dies alles gegen standslos geworden war. Tas Zimmer war ja ver schlossen, das Bett leer, der Kranke fort. Tann trieb sie es gewaltsam dorthin, wo er im ewigen Schlafs lag. Wohl zehnmal ging sie zwischen dem Hause und dem Kirchhofe hin und her, ohne auf Wind und Wetter zu achten. Bisweilen, wenn es gar zu sehr stürmte, ging der Pastor ihr nach. „Komm nach Haus«, Kindting, zu den Lebenden. Mach dich nicht krank," bat er. „Gr ist ja nicht hter.ft Ach. sie hatte auch schon die Erfahrung gemacht, daß ein Grab der Nagenden Sehnsucht gar nichts bieten kann? trotzdem konnte sie es nicht lassen, immer wieder zu dem Hügel zu gehen, sorgsam den Schnee zu entfernen und die Kränze zurechtzulegen. Immerhin aber dienten Bredenkamps Bitten dazu, sie etwa» rücksichtsvoller gegen die eigene Gesundheit zu machen. Wa» sollte denn au» ihm werden, wenn sie krank wurde und starb? E» war ein Glück, daß sie für ihn zu sorgen und zu denken hatte, sonst würde der Bauschule Glauchau i. Sa. Hochbau Estenbetonbau Tiefbau MW YWMWle SIMM i. Sn. Bestimmungen für den WInterunterrkcht kostenlos durch die Direktion. Aber das kann ich wenigstens noch nachholen. Erinnere mich nur daran — morgen Ader schon in der Nacht kam der Lod zu Martin Bredenkamp. So still und leise rührte er da» Herz an, daß nicht einmal ein Röcheln den Eintritt de» „großen Königs" verriet. Wie ein Schlafender lag Martin da. um den Mund noch den grübelnden, herben Ausdruck, den sein Gesicht in den letzten Wochen so oft getragen, wenn er versucht hatte, aus seine Weise mit des Leben» und de» Lode» Geheimnissen fertig zu werden. To fand ihn Dora, al» sie im Morgengrauen mit der Tasse heißer Milch an sein Bett trat. Laß er so hatte von ihr gehen können, ohne daß ein Blick, «in Händedruck ihr gesagt hätte: „Ich scheide". Ta» war dgs ganz Unfaßbare, das machte es fast un möglich, zu glauben, daß Martin wirklich tot sei. Ge stern noch hatten diese Lippen so heißt geküßt, diese Augen jede ihrer Bewegungen verfolgt, und nun diese» eherno Schweigen, diese förmlich überlegene Gletchgtlltigl- kvit gegenüber so diel herzbrechendem Jammer. Diese wächsernen Züge, überhaupt von der Un nahbarkeit de» Tode», schienen zu sagen: „Rührt Mich nicht an, ich gehör« nicht zu euch und hab« nicht» Wit euch gemein. Ihr wißt nicht, wa» ich weiß." EiseSkälte rann dem Mädchen durch all« Adern. War nicht etwa da» ganz« Leben nur ein bunter Schein und der Tod und seine Konsequenzen da« einzig Wirkliche und da» da» einzig Wichtig«? > „Wenn er mich doch nur einmal ansehen wollte, «in einzige» Wort sprech««." Neben seinem Bett kauernd, schluchzt« st«, al» könne st« sich da» Unmög lich» ««weinen. La» war an einem Dienstag gewesen. Am Freitag dockt« ein hartg«fror«ner Hügel alle», wa« einst Martin Bredenkamp gewesen war, und der scharf« wintermind rasch»«» tu den TahenkLnzen. i Was bringen -ke Kinos! Apollo-Theater. Das diesmalige Programm wird mit den Aufnahmen der neuesten Pariser Modeschöpfungen er- I öffnet. —Der ZirkuSsensationsfilm mit Marco, der durch sein kraftvolle» und mit komischen Einfällen überschüssiger Kraft durchsetztes Spiel bereits ein begeistertes Publikum gefunden hat, führt uns von Afrika nach Neapel und Rom. Ein Schrei in der Wüste, ausgestoßen von einem Menschen, den Verbrecherhände bis zum Kopf in heißen Saharasand ge graben hatten, verwickelt Marco in eine Kette spannender Abenteuer. Der zweite Film, „Die Stimme vom Minarett" macht uns mit einer der elegantesten und ausdrncksfähigsten Schauspielerin, Norma Talmadge, bekannt. Auch bezüglich der Ausstattung und der feinen Durcharbeitung des Stoffes überrascht der Film. Larolatheater-Lichtfpiele. „Fatty liegt schief" heißt der Fünfakter, der den Zuschauer in einen Trustkampf Einblick nehmen läßt, der mit allen Mitteln des Raffinements — und des Dollars — geführt wird. Fatty kugelt sich unddie ^In schauer möchten dies am liebsten auch tun — bor LaHA^ Lus , zweite Stück heißt „Vampyre der Rennbahn" und zeigt, mit was für unlauteren Mitteln bei den Pferderennen oft gear beitet wird. Schiebereien nennt man es heutigen Tages, früher sagte man glatt „Schwindel". Neben einer spannen den Handlung bieten die 6 Akte prachtvolle Rennbilder und gewagte ^Sensationen verschiedenster Art. Jeder Kinobe sucher wird voll befriedigt sein von diesem Programm. Nen ttärte der der von der milstt bas, Ame, Riskabylei trüge, wei lassen hät interuuttv Folue dar Aasfen a Der Kant fqstuna D europäisch schen Meere», Portugal und Südrngland »»rden gern aufge- ucht. Ja, ein« jung« Lachmbrx, di« am 16. Juli 1911 noch al» Dunenjunge» auf dem Rosstttener Mövenbruche umher- schwamm upd dabet ihr Ringtcln erhielt, wurde im Novem- , her. also nach vier Monaten, bereit» aus der Insel Barbados in Westtndten von einem Eingeborenen erbeutet und --.auf- gegessen. Der Ring gelangte nach Rossttten zurück und ist in der Sammlung ausgestellt. Den Atlantischen Ozean hatte also ein« Rosstttener Müve überflogen! Der Jägermeister der Kaiserlichen Jagd in Batschina bet St. Petersburg ließ sich von der Vogelwarte Ring« schicken und markierte damit noch und nach junge, noch flug- unfähige Waldschnepfen. Davon sind bi» jetzt in verhältnis mäßig kurzer Zett bereit» fünf Stück im Ausland« geschossen und an die Vogelwarte zurückgeschtckt worden. Da» sind Lü Prozent! Die ErbeutungSorte liegen in Eüdfrankreich, im südlichen England, in Istrien und in der Rheinpfalz. Man suche sich diese Otte auf dem Atla» auf »nd verbinde sie alle mit Gatschina — ein merkwürdige», höchst- interessante» Zug bild. Wie wird sich» weiter ausbauen? Die Storchnestbesitzer sind ganz besonder» treue und eifrige Mithelfer. CS dauerte gar nicht lange, so waren einige Tausend Storchringe auSgegeben, und die Zugstraßon unserer geliebten Dachbewohner von den Küsten der Nord- und Ostsee bis zur DÜdspttze Afrika» konnten einwandfrei in die großen, auf der Vogelwarte hängenden Zugkarten einge tragen und in Fachzeitschriften veröffentlicht werden. Auch über die Zugverhältnisse der Star«. Strandvögel, Enten und Raubvögel, über die Rückkehr der gefiederten Wanderer aus dem fernen Afrika in die Heimat, ja in dasselbe Nest hat der BeringungSversuch in kurzer Zett viel Aufschluß gebracht, und zwar, — das ist das Bestechende an diesem Experiment — in ganz einwandfreier Weise. Ein untrügliches verbrieftes Natururkundenmaterial wird nach und nach durch den Be- Mgunpsversuch geschaffen,, worauf die Wissenschaft weiter bauen kann. Alles aber ist zusammengebracht worden durch eifrige und verständnisvolle Mithilfe weiter Kreise der Be völkerung in Deutschland sowie im fernsten AnSIande, und dis Vogelwarte läßt keine Gelegenheit vorübergehen, ihren verbindlichsten Dank dafür abzustatten. An einer Zentralstelle des Vogelberingungsversnches zu sitzen, ist äußerst interessant und anregend. Man ist aller- dtngs Sklave des Versuches. Wo man geht und steht, häuft sich Linnen kurzer Zett ein Stoß Briefe aus aller Herren Länder um einen herum auf, geschrieben entwevsr von einem armen Koffern in der Zulusprache, ein kleines Trinkgeld für einen zufällig erbeuteten ostpreußischen Storch erheischend, oder abgefaßt von einem reichen Franzosen in elegantestem Französisch, öder aufgesetzt von dem Redakteur einer arabt- schen Zeitung aus Syrien in arabischer Sprache. Das gibt viel Schreibwerk, aber lasten kann man nicht Wiede von dem Versuche, wenn man einmal angefangen hat. Er hält einen fest mit seinem Zauber. Wünschen wir dem jungen Unter- nehmen weiter guten Fortgang. Der Krähenfang spielt auf der Kurischen Nehrung eine große Rolle. Diesen Krähenfang hat sich die Vogelwarte zu nutze gemacht. Sie kauft den Fängern ihre lebende Beute ab und (ätzt sie, mit Fußringen versehen, sofort wieder fliegen. Auf diese Weise ist auch über die Zugverhältniste der Nebel krähen viel Licht verbreitet worden. Diese aus Nordwest- rußland stammenden Vögel dehnen ihre Wanderungen vom mittleren Finnland bis zum nördlichen Frankreich aus und benutzen als Zugstraße bei ihren Hin- und Rückwanderungen immer die schmale Kurische Nehrung. E liegen mehrere Beispiele vor, daß Nebelkrähen, die von einem Rosstttener Fänger erbeutet und markiert ausgelassen waren, nach fünf und sechs Jahren an derselben Stelle wieder ins Netz gerieten. Die Schnelligkeit des Vogelfluges wird mit dem Feld telephon festgestellt. Wie das in Rossttten gemacht wird, zeigt der nachstehend beschriebene Versuch. Es wurde bei Ulmenhorst an, der Vordüne entlang eine Strecke von öOu Meter ubgesteckl, an den Endpunkten wurden zwei durch parallel laufende Linien markierte Beobachtungs stationen geschaffen und diese mittels Feldtelephon verbunden. Stellt sich nun an guten Zugtagen an jeder Station ein Be obachter auf, so kann ganz genau festgestellt werden, wie viel Zeit die einzelnen Vögel brauchen, um bOO Meter zu durch- gugstcapen cker DSgel unck Dogelberlngung. Bear-etttt nach einem Aufsatz von Prof. Dr. I. Lhi«nrmann. Man kann da» Studium der Vogelwelt von zwei Setten ansafsen. Einmal dient der tote Bogel al» Vorlage, der durch «tngehmd«, ost recht mühsam« Untersuchungen am Ge fieder oder an anderen plastischen Merkmalen Gelegenheit bittet, neue Arten oder Unterarten aufzustellen, der anato misch, und «ntwickelungSgeschtchtltche Studien zuläßt und derAeichen mehr. Und da» andere Mal nimmt man sich den lebenden Vogel draußen in der freien Natur zum Gegenstand seiner Untersuchungen. Man fragt nach seiner Lebensweise. Wie und wo nimmt er seine Nahrung auf? tritt er dadurch Lindernd oder fördernd zu den menschlichen Kulturarbeiten in Be-iehNng? Wt« wandert er? Wo liegen für abge- arenzte Brutgebiete die entsprechenden Wtnterherbergen? Kann man bestimmten Vogelgruppen, deren Lebensweise man genau erforscht hat, durch künstliche Einrichtungen hel fend nrtgegenkommen? Da» heißt mit anderen Worten, wie kann man erfolgreich Vogelschutz treiben? und andere». Aus dem an zweiter Stelle genannten Arbeitsgebiete hat sich in dem nordöstlichsten Dinkel unsere» Vaterlandes ans der romantischen Kunschen Nehrung gegründete Vogelwarte Rossttten besonder« zu betätigen — die Vogelwarte Rossttten, eine in di« unverfälschte Natur vorgeschobene ornithologisch- biologische Beobachtungsstation. Die Vogelwarte hat sich vor allem die Aufgabe gestellt, die „Zugstraßen" der Vögel festzulegen. Zu diesem Zwecke werden die Vögel «tngefangen und mit Ringen versehen, denen eine Nummer etngegraben ist. Wa» bedeutet da»? Sind wir auf einem Geflügelhofe? Sollen etwa die besten Legerinnen kenntlich gemacht werden, damit man „auf Leistung" züchten kann? Nein, wir kommen hiermit auf einen Praktischen Versuch zu sprechen, den die Vogelwarte Rossitten seit nunmehr 1ö Jahren zur Erforschung deS Vogelzuges in großem Maßstabs durchzuführen sucht, und der mit dankenswerter Hilfe der weitesten Kreise der Bevölke rung des Jy. und Auslandes schon recht willkommene Resul tate geliefert hat. Der Gedanke, Zugvögel durch angehängte kleine Marken zu kennzeichnen, ist nicht neu. Es finden sich darüber schon vereinzelte Angaben in der alten ornithologi- schen Literatur,, die aber das ganze Unternehmen gewöhnlich als aussichtslos bezeichnen. Die Vogelwarte Rostitten har dann versucht, dieses Ringexperiment planmäßig in möglichst großem Maßstabe durchzuführen. Früher wurden schon in Dänemark von dem Oberlehrer Mortensen Stare aus wissen- schastlichem Interesse mit Erfolg markiert. Jetzt hat sich der Versuch zu einem internationalen Unternehmen ausgewachsen. Das ganze Verfahren besteht darin, daß den Zugvögeln, die entweder alt gefangen werden oder in den Nestern als Jung vögel zu erreichen sind, ein abgestempelter numerierter, ganz leichter Aluminiumring um das eine Bein gelegt wird. Die hiesigen Ringe tragen die Aufschrift „Vogelwarte Rossitten Germania" nebst Nummer. So ist dann der einzelne Vogel innerhalb der Spezies für sein, ganzes Leben gekennzeichnet, man kann seinen LebenSgang verfolgen und in Geheimnisse des TierlebenS eindringen, die der gewöhnlichen Forschung sonst verschlossen bleiben. Es sei ausdrücklich darauf hinge- wiesen, daß der Versuch der Vogelwelt in keiner Weise schadet. Fünfzehnjährige Erfahrungen beweisen das zur Genüge. Hier nur einige wenige Proben von dem bisher Erreich ten. Beginnen wir mit den Lachmöven. Als kleine Dunen jung« erhalten sie ihren leichten ehernen Geburrschein umge legt, chwimmen dann noch ein paar Wochen lang auf dem Bruche umher, um sich eines TageS in die Lüfte zu erheben. WMn führen nun die beginnenden Herbst- u. Winterreifen? „Nach Süden", so konnte man bisher ganz allgemein sagen. Jetzt liegen die Zugstraßen und Winterherbergen der Rosstt tener Lachmöven klar vor unseren Augen: die Weichsel, fer ner die Seeküste und schließlich der Rhein und die Rhone — das sind im Allgemeinen die Richtlinien für die Mövenzüge. Ein sehr beliebtes Winterquartier bilden die fischreichen La gunen cm der Po-Mündung in Oberitalien, wo schon sieben Rossittemr Lachmöven im Laufe der Zeit zufällig in Men schenhände gerieten. Aber auch Tunis, die Küste des Liguri- fliegen: denn di« beiden Beobachter können sich jedesmal telephonisch verständigen, wenn «in anvtsterter Vogel da» Ziel überfliegt. Darau» läßt sich dann unter Zuhilfenahme von Stoppuhr, Windrichtung»- und Wtndstärkemesser die Eigengeschwindigkeit berechnen. Auf diese Weise sind im Laufe der Zett einwandfreie Werte für die Schnelligkeit de» Bogelsluge» ermittelt worden. Einige seien hier genannt: svi, Eigengeschwindigkeit de» Sperber» beträgt — wohlge- merkt Leim Zugfluge —< 11.6 Sekundenmeter der Nebelkrähe und Mantelmbve 18,9 S., der Saatkrähe 14H G., der Fin ken 1»,S S., der Wanderfalken 16,L D., der Dohlen 17,1 S., der Star« 26,6 v. Di« Stare fliegen von allen bisher btt Ülmenhorst untersuchten Vögeln am schnellstens Natürlich kann ein günstiger Nackenwind die Schnelligkeit de» Vogel züge» ganz bedeutend steigern, aber eine Grenze ist dadurch gezogen, daß btt starkem Winde, etwa von 10 Sekunbenmeteen an. der Vogelzug sehr nachläßt und für kleinere Vögel ganz aufhört. Zum Vergleich sei folgende» angeführt: Der Star hat also ein« Eigengeschwindigkeit von 20,ü Sekundenmetern. Da» ergibt für die Stunde rund 74 Kilometer. Die neuesten Luftschiffe wttsen nach Zeitungsnachrichten eine Eetgenge- schwtndigkett von 22 Sekundenmeter auf — 79 Kilometer die Stunde. Sie Überbolen also den schnellsten bisher Set Ulmen horst untersuchten Zugvogel. Nimmt man nun die Ergebnisse de» Beringung-Versuche» mit zu Hilfe, die den Termin des Auslassen» und des Erbeu- ten» eine« bestimmten Vogel» in fern abgelegenen Gegenden kundtun, so kann man nach und nach Erfahrungen darüber sammeln, mit welcher Schnelligkeit überhaupt der Vogelzug über wett« Länderstrecken vor sich geht. Ich habe auf Grund positiver Wert« öfter solche Berechnungen angestellt und bin fast immer zu dem Schlüsse gekommen, daß man sich dir Vogelwanderungen nicht als ein Hinrasen über die Erde zr denken hat, sondern als ein mekr gemächliches, den Vorstands nen Nahrungsquellen angepatztes Vorrücken. Das in de, Literatur berumspukende Blaukehlchen, das in einer Früh lingSnacht von den Nilquellen bis nach Helgoland fliegen soll, gehört ins Reich der Fabel. Di« bittere Notwendigkeit, zu arbeiten und anzu ordnen, hatte Tora geholfen, sich aufrechtzuerhalten und die Rolle der stellvertretenden Hausfrau während« der schweren Tage bis zum Begräbnis Wetterzuspielen. Es war, als wenn ein aufgezogenes Uhrwerk mechanisch ablief«. Bredenkamp hatte seinem Sohne selbst die Leichen rede halten wollen, aber im letzten Augenblick versagte ihm doch die Kraft. Zwei oder drei der verhältnis mäßig am nächsten wohnenden Amtsbrüder hatten sich eingefunden, und einer von ihnen sprach am Sarge- wa» ihm da»'Mitleid mit dem Vater und der im Schmerz erstarrten Braut etngab. Aber die Worte strömten eindruckslos wie in fremder Sprache über Dora hin. Sie war noch nicht imstande, ein Trostwort in sich aufzunehmen. GrtephahnS und die fremden Pastoren hatten ihre Wagen unmittelbar nach Schluß der Feier bestellt, aber eine Tasse Kaffee mußte ihnen bet der Mite doch ges- reicht werden, und wieder war e» Tora, die überall zun^ Rechten sah und automatenhaft die Pflichten her Wirtin erfüllt«, unklar fühlend, daß die Blicke der Fremden ihr mitleidig und ängstlich folgten. G» hagzmv zu däm mern, al» der letzte Wagen vom Hofe voll«. Im Zimmer, wo der Sarg gestand«» hatte, brannten noch immer die Lichter und flatterten im Zugwind. Fieken wachte wte ein Argu» darüber, daß kein Mensch sie ausblase. Sie mußten von selbst irgendwie erlöschen, sonst trug man vor Jahreswende noch einen Toten au» dem Hause. > Mechanisch, der Inneren Unruh« gehorchend, ging Tora noch einmal durch di« von Zugluft ausgesttlteten' Stuben. Unsagbar wirr und ungemütlich sah s» überall au»r hi« Dielen voll von Stteselspuren. Im Studier- -tmm«r fand sie ihren Schwiegervater. Len Kopf tief Knien, saß e» in seinem AU unu AU uencen ycme, dtld der BerlLssen-eit. Schmor- ft« völlig zerbrochen haben. Lll» « Lara komm«» HL«»«, ging «p ihr «ntgegen-i (Fortsetzung svlgt.)