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Auer Tageblatt : 12.08.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192508121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19250812
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19250812
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-08
- Tag 1925-08-12
-
Monat
1925-08
-
Jahr
1925
- Titel
- Auer Tageblatt : 12.08.1925
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Str. 1S6. Au« Tagsdtat» und A«-ttg«r ft» da« Eq,««!». Mitt«rch, den IS. «u-ust »«»» die doch PLtsin über ckie Lage in Marokko. Der Ministerpräsident hat gestern abend der Press« di« Schlußfolgerungen de» »«richt« de« Marschall, .Pe lsin über seine Jnspeftionsretse nach Marokko mitgeteilt, die bisher gehet» gehalte» worden waren. Der Mar* schall beginnt mit folgenden bemerkenswerten Mittei lungen: .Die brutal« Tatsache besteht darin, daß die französischen Truppen unvermutet »»» ftiirkste« und testd«»ass»«te» Feia»« angegossen wurden, dem sie im Lause der französischen Kolonial, feldzüge gegenübergestanden haben.- S» heißt bann' weiter, daß da« Rif und der Dkebel abgesehen von den an d«r Krönt verteilten Riftruppen und abgesallenen Stämmen über eine Reserve von SS- bi« 40 000 Kriegern verfügen, die schr kräftig, in der Handhabung ihrer Waffen sehr geschickt und durch die Erfolge der letzten Jahre sehr ermutigt sind. Der Marschall weist auf di« Schwierigkeiten hin. die die französischen Truppen ge genüber einem gut ausgerüsteten und mit dem Gelände vertrauten Feind« haben, und lobt die Errichtung der vorgeschobenen Posten am Uerga, die von verschiedenen Seiten so scharf kritisiert worden ist. Denn sie hätten den ersten Ansturm de, Feinde« gebrochen. Petain zollt dem Marschall Lhauteh, der ZroH seine- hohen Alter seine schwierig« Aufgabe durchführt, hohe Anerkennung und stellt dann fest, daß es dank der Ankunft neuer Verstärkungen möglich sein wird, di« erschöpften Front- truppen ablösen zu lassen, um ihnen einige Ruhe zu gönnen. Gr führt weiter au», daß der Gegner trotz sei ner wiederholten Angriffe nicht da» gesteckte Ziel, näm-> lich die Eroberung von Fez und Taza erreicht hat, und daß beide Städte jetzt in voller Sicherheit sind. Inter essant sind die folgenden Sätze de« Berichte-, in denen jetzt erst der Ernst der Ereignisse zugegeben wird., ..Die Diskretion, die in der e rsten Stunde der Gefahr offenbar notwendig war, hat die französisch« öffentliche Meinung vielleicht erst in den Stand gefetzt, die Natur und die Tragweite der Ereignisse in ihrer ganzen Schwere ab- zuschätzen, 'die sich in Marokko seit Beginn de« Rif« kriege« abgespielt haben. Sie mutz sich heute, wo Man offen sprechen kann, in vollem Umfange, dessen bewußt werden." Der Bericht schließt mit einem Dank an die Truppen. Rach den letzten Meldungen au« Marokko haben Vie Franzosen di« stark« Befestigung »an Auiergu «rod«rt und eine Besatzung dorthin gelegt. Die Eroberung die ses Postens soll auf die umliegenden Stämme, besonders auf die Echtala großen Eindruck gemacht haben. Im Ostabschnitt der Front wird die Reinigungsaktion fort gesetzt. Au- dem Abschnitt von Uezzan wird keine mi litärische Tätigkeit gemeldet. Bon den amerikanischen Fliegern. Hie sich freiwillig für Marokko gemeldet ha ben, sind gestern fünf in Casablanca auSgeschtfft wor den. lieber die Ankunft der auf dem Luftweg nach Ma rokko abgegangenen Amerikaner liegt noch keine Nach richt vor. Madrid, 10. August. Einer Meldung au- Bar celona zufolge find dort fünf Flugzeuge der amerika nischen Freiwilligen eingetroffen. Ein Flugzeug wurde bet der Landung zerstört. Die Insassen blieben unver letzt. Am Sonnabend werden die Flugzeuge nach Rabat weiterfliegen. Pari-, 10. August. HavaS meldet au« Fez: IM westlichen Frontabschnitt hat ein Führ« der Eingebore nen Massen«u-weisungen in der spanischen Zone ange ordnet, damit da» Truppenkontingent in Sarsar ver stärkt werde, das de» Befehl erhalten haben soll, durch« zuhalten und die Aushebung von Schützengräben aktiv zu betreiben. Ein Teil der Wed-Bedder und Beni MeS- guilda-Stämme habe sich unter Auslieferung von 60 Eingeborenen unterworfen. Eine französische mobile Truppe habe gestern nachmittag die Gegend südlich de« trachtungsweise bei der Gesetzesberatung sich zu eigen machen, die notwend g ist, um dem Strafgesetzbuchentwurfe, der Frucht jahrzehntelanger, mit größter Sachlichkeit geführter wissenschaftlicher Arbeit gerecht zu werden? Das deutsche Volk hätte ein Recht darauf, den schließlich ist es selber der Leidträger, wenn daS künftige Strafgesetzbuch irifolge Polin- scher Unreife seines Parlaments nicht das hielte, wa- der jetzt vorliegende Strafgesetzbuchentwurf versprach Vkr ,pro-uktlvr* Meöelt k» Reichstag. Berlin, 10. August. Der Reichstag sollte heute seine Beratungen zur Zollvorlage in zweiter Lesung fortsetzen. Bei der Eröffnung der Sitzung beantragte der kommunistische Abgeordnete Stöcker sogleich Ver tagung und bezweifelte gleichzeitig die Beschlußfähigkeit Tu die Auszählung Beschlutzunfähigkeit deS Haufe« er gab, mutzte eine neue Sitzung auf 11 Uhr anberamnt werden. In der zweiten Sitzung kam,eS infolge eine» Zwischenfalle- zu Lärmszenen. Ter kommunistische Ab geordnete Schütz wurde von der Sitzung ausgeschlossen, wollte jedoch den Saal nicht verlassen und mußte schließ- lich durch ein Polizeiaufgebot gewaltsam entfernt wer. den. Gin Beamter wurde in ein Handgemenge mit den Kommunisten verwickelt. Di« Sitzung mußte viermal unterbrochen werden und vier weitere kommunistische Abgeordnete wurden durch Polizeibeamte au- dem Gaal gewiesen, bevor die Beratung endlich beginnen konnte. vorläufige Aufhebung -es Bramteoabbau» ta Preuße«. Das Staatsministerium beabsichtigt, dem Landtage unmittelbar nach dem Erlaß de« Reichsgesetzes über die Einstellung de» Personalabbau- einen im Finanzministe rium bereit» vorbereiteten Gesetzentwurf vorzulegen, der auch für die gesamte öffentliche Verwaltung Preußen» in Uebereinstimmung mit den Vorschriften de» Reiche- die Einstellung de- Abbaue- vorsteht. Da- Staat«. Ministerium hat nunmehr veranlaßt, daß bi» zur gesetz lichen Regelung der Frage für Preußen von den Vor schriften der preußischen Personalabbauverordnung, so weit sie darauf abzielen, Beamte gegen ihren Willen in den einstweiligen Ruhestand zu versetzen oder zu ent lassen, kein Gebrauch mehr gemacht werden soll. Ebenso ist angeordnet worden, daß die Vorschriften der Perso nalabbauverordnung über die Kürzung do» Derior- gungSbezügen bei Privateinkommen mit Wirkung vom 1. August 1S25 ab btt auf weitere» nicht anzuwenden sind. In dem dem Landtage nach seinem Wiederzusam mentritt dorzulegenden Gesetzentwurf wird darauf Be dacht genommen werden, daß die Beamten durch die spätere gesetzliche Regelung gegenüber den Reichsbscrm- ten nicht benachteiligt werden. ' Zranzöfische firiegsflugzeuge überstiege« -eutfihrs Gebiet. Karlsruhe, 10. August. Montag Uhr vormit tags überflog ein au- sechs Kriegsflugzeugen bestehen des französisches Luftgeschwader die Städte Karlsruhe und Mannheim in etwa 1500 Meter Höhe und flog als bald nach der Pfalz zurück. Da der französischen Luft flotte das Nebersliegey de- unbesetzten deutschen Gebiet nicht erlaubt ist, erstatteten die Behörden sofort Meldung nach Berlin. vertrau« de« volle« zur Strafrechtspflege zu mwtnnen. Denn nicht» ist geeigneter, den staatsfeindlichen Kräften Nah rung für ihre Wühlarbeit zu geben, als wenn es den Anschein hat, daß Klassenjustiz geübt wird. Ist eS somit nicht zu bean standen, ja begrüßenswert, daß das Strafgesetzbuch eines Bolles dessen eigenem MehrhettSwtllea entspricht, so muß auf der anderen Seite gefordert werden, daß dieser MehrheitSwtlle sich aus gesunden, sachlichen Erwägungen bildet und fern bleibt von jeder Parteidoktrin und Parteileidenschaft. Wird die Vertretung des deutschen Volkes im Reichstag, die doch bet der Schaf ung des neuen deutschen Strafgesetzbuch«- da letzte und entscheidende Wort noch zu sprechen hat, jene sach liche, al le Interessen gegeneinander klug abwägende Be se bei der Gesetzesberatung sich zu eigen machen, g ist, um dem Strafgesetzbuchentwurfe, der hmtemnger, mit größter Sachlichkeit geführter Gedanke tm Vordergrund steht, daß der Strafrichter im Name» und al« Vertreter de» voüSaanzen Vergeltung für begange ne« Unrecht übt, sondern daß der Jugendrichter in erster Linie darauf zu sehen hat, daß die Gesellschaft vor einem Heranwachsenden Verbrecher, bei dem sich der Hang zum Ver brecher schon in jugendlichen Jahren gezeigt hat, bewahrt wirft, Wenn hierzu Erziehung-Maßregeln auSretchen, soll von Strafe abgesehen werden. Hier zeigt sich schon am gel tenden Recht, daß Vergeltung nicht mehr oder wenigsten- nicht m«hr allein der Zweck der Strafjustiz ist, sondern auch Siche rung der Gesellschaft vor Angriffen auf ihre Rechtsordnung. Dieselbe neue Auffassung über den Zweck der Strafrechtspflege beherrscht auch daS Gesetz über die beschränkte Auskunft aus dem Strafregister und die Tilgung von Strafvermerken vom V. April 1VL0. Man hat erkannt, daß die rigorose Durchfüh rung de« Vergeltungsgedankens der Gesellschaft unter Um stände» mehr Schaden bringt und man zog e- daher vor, un ter Verzicht auf völlige Vergeltung dem Bestraften eine -Rück kehr in ein geordnetes Leben zu erleichtern, indem man das Bekanntweiden der Vorstrafen durch beschränkte Auskunft auS dem Strafregister oder durch Strafvermerktilgung verhin derte. Der Entwurf geht auf diesem Wege Weiler. Neben die Strafen, die im wesenllichen dieselben wie heute find, tritt ein System von Maßregeln der Besserung und Sicherunz. HervorzuhÄen find: Unterbringung von Geisteskranken oder vermindert Zurechnungsfähigen in einer Heil- und Pflegean- statt (8 4S), Unterbringung von Trunksüchtigen in einer Trinkerheilanstalt (§ 44), Verbot, Wirtshäuser zu besuchen, tu denen geistige Getränke verabreicht werden (8 b2),. um den Trunksüchtigen zu seinem eigenen Besten von Otten fernzu batten, wo er am meisten in Versuchung kommt, übermäßig Alkohol zu sich zu nehmen; Sicherungsverwahrung gefähr licher Gewohnheitsverbrecher (8 4ö). Ist somit im Entwurf der SicherungSgedanke zur vollen Anerkennung gekommen, so ist auf der andern Seite der Vergeltungsgedanke durchaus nicht grundsätzlich aufgegeben. Den Beweis dafür liefert die Beibehaltung der Todesstrafe im Entwürfe. Die Vollstreckung der Todesstrafe, die ja nicht korrektionelle Einwirkung auf den Täter, sondern Vernichtung des Individuums bedeutet, soll nicht etwa nur die beste Sicherung der Gesellschaft durch Aus rottung des schädlichen Gesellschastsgliedes, obwohl die Voll streckung der Todesstrafe ihrem Wesen nach diese Wirkung notwendigerweise auch haben muß. Denn zur Sicherung der Gesellschaft würde es schon genügen, wenn der Mörder lebens länglich hinter Schloß und Riegel gebracht und damit unschäd lich gemacht würde. Vielmehr tritt bei der Todesstrafe beson der- deutlich der Vergeltungsgedanke hervor, das Verlangen der unter derselben Rechtsordnung lebenden Mitbürger nach «irrer gerechten und angemessenen Ahndung der Rechtsver letzung. Was die Mehrheit des Volkes als gerechte und an- gemessene Sühne für die einzelnen Rechtsverletzungen cm- fieht, zeigt sein Strafgesetzbuch. So hat der Entwurf für die schwersten Fälle des gemeinen Mordes auf die Todesstrafe nicht verzichtet. Ob allerdings heute noch die Mehrheit des Bottes für die schwersten Fälle der Rechtsverletzung — man denke nur an den Fall Harmann — die Todesstrafe als ange messene Sühne verlangt, wird erst die Abstimmung im Reichs tag ergeben. Bei dieser heißumstrittenen Frage dürste weder für noch gegen die Abschaffung der Todesstrafe eine allzugroße Mehrheit sich ergeben. So hat der neue Entwurf es also mit Recht vermieden, sich für eine Strafrechtstheotte zu entscheiden, und den Standpuntt einer einzigen Theorie konsequent durch zuführen. Klug überwägend baut er auf dem geschichtlich Gewordenem auf unter Benutzung der von Wissenschaft und Rechtsprechung gewonnenen Ergebnissen die Grundlage eines den neuzeitlichen Anschauungen angepaßten Strafgesetzbuches zu fein. Mancher wird vielleicht geneigt sein, die Kompromiß natur dieses künftigen Strafgesetzbuches abfällig zu beurteilen. Hält man sich aber vor Augen, daß doch dieses Strafgesetzbuch nicht nur für die Anhänger einer Partei oder einer Weltan schauung gilt, sondern gegen alle unter einer Rechtsordnung lebenden Bürger — ganz gleich welcher Gesinnung — gleich mäßig zur Anwendung kommt, so wird man es nur recht und billig finden, daß dem Strafgesetzbuch nicht nur der Stand punkt eines kleinen Volksteiles zugrunde liegt. Mehr als jedes andere Gesetz muß das Strafgesetzbuch der Ausdruck des Volkswillens sein, wie er sich durch Mehrheitsbeschluß im Parlament bildet, um im Interesse der Staatserhaltung da^ Die Frau lies Clowns. Von »Wett Jean. Berechtigte Übersetzung von Joh. Kunde. BarLineUi machte die Kinder lachen und Ms Mütter träumen. Grazie mit Humor vereint beseelten seinen ge schmeidigen Körper, auf dessen Rückseite ein Mond aufgenäht war. Mochte er den Karpfensprung ausführen oder auf den Händen davonrennen, der Clown wußte, daß die Kinderge- fichter über ihn lachten und die Herzen der Frauen in Ver wirrung gerieten. Die einzigen Wesen, die ihm dauernd grollten, waren sein Sohn, auf den Ohrfeigen hernieder- hageltea und seine Frau, welch« seine Seitensprünge zur Ver zweiflung brachten. Frau Barbinettt konnte selbst nicht begreifen, wie sie den Irrtum begehen konnte, solch einen Mann zu heiraten. Sie war ejnes Donnerstags mit ihrem Neffen in den Zirkus ge- kommen und das gepuderte Gesicht hatte eine hypnotische Wirkung auf sie ausgeübt. Mit einer Pirouette war der Clown in ihr Herz gedrungen und hatte eS wie einen Papier- ressen zerisser«. Solnge Barhinette nur vorübergehende und anonyme Treuelosigkeiten beging, welche sie zwar zur Verzweiflung trieben acker kein direktes Attentat gegen die Würde ihres Familienlebens darstellten, hatte Frau Barbinette ihren Kummer schweigend ertragen. Sie widmete sich mit ver doppelter Liebe und Sorge ihrem Söhnchen — dem mageren Knaben, den der Clown in der hatten Lehre des DkwVaten- ttrmS Überanstrengte. Mutter und Kind hegten den gleichen Haß gegen den grausamen Mann, den das Publikum wegen feiner anscheinend fröhlichen Wesensart so gern hatte. Eines Morgens teilte die Hausmeisterin mit, daß eine neue Mieterin in die leere Wohnung über der ihrigen ge zogen stt. Die Frau des Clown» begegnete einige Tage darauf vor der Log- einem niedlichen Figürchen mit geschminkten deren kurzes, rostblondes Haar mit dem gipsbletchen Roß-» Nacken kontrastierte. Die Unbekannte maß ste heraus- shchmu-, dPkPt» ftch ch» HM Mtngste Wort der Gutsthul- digung an ihr vorbei und das spröde Gehämmer ihrer Holz absätze ging in einem beschleunigten Tempo auf dem Mosaik des Flurs über. Instinktiv ahnte Frau Barbinettt in ihr die Feindin. Sie täuschte sich nicht. Der Clown hatte wirk lich in unmittelbarer Nähe seiner Wohnung dieses Mädchen untergebracht. Und Frau Barbinettt fühlte sich seitdem von dieser verhaßten Nachbarschaft belästigt, die für sie und ihren Sohn eine schwere Beschimpfung war. Der Clown pflegte nun gewohnheitsmäßig vor dem Essen eine Stunde bei seiner Freundin zuzubringen. Wie er das erste Mal mit bloßem Kopf und in Filzpantoffeln zur Tür hinausgegangen war, hatte seine Frau gefragt: „Wo gehst du hin?" „Das ist meine Sache." —»— „Ich habe aber ein Recht zu wissen . . . ." Ein wütender Blick aus seinem fahlen Ge sicht traf sie. „Ein Recht?" ... Du hast nur einS: das Recht, den Mund zu haltenl" Und wie sie sich an ihn klammerte, da hatte er brutal ihr Handgelenk gepackt und ste gegen die Buffetecke gestoßen, daß sie mit ihrer Schläfe dumpf dagegen schlug. An einem Freitag gegen Ü Uhr wurde der Clown plötz lich von einer totalen Heiserkeit befalle». Er ging sogleich zu seiner Frau, welche am Fenster des Speisezimmers über einer Stickerei gebeugt saß. „Mache mir eine Inhalation und ein FußLd zurecht", ordnete er mit tonlose, Stimme an. „Gut, mein Lieber! Gleich vor dem Essen?" „ Vor dem Essen: ich gehe wie sonst sott . . . Rasch! Mach eS sofort!" Die Frau Ang resigniert in die Küche. Man hörte, wie das Wasser in die Aluminiumkasserolle lief, dann den schwachen Knall des entrindeten Gase». „ES ist alles bereit", teilte Frau Barbinettt ihrem Manne nach wenigen Minuten mit. Eine heiße Dampfwolke, die Eukalyptusgeruch verbreitete hauchte, den Spiegel des AnkltzwezimmerS an. „Brauchst du mich noch?" ftaAe die Frau unterwürfig. „Ja, gleich beim Fuß- bad", erwiderte der Clow», der seinen Kopf in ein karrier- tes Handtuch eingemmmnelt hatte und sich üb« die rauchende Flüssigkeit bengte. Fran Barbinettt ging wortlos hinaus. Ihre Schütter» krümmten sich unter der unsichtbaren Last und ihre farblosen Lippen bewegten sich wie von allein, ick« wenn st» h-wt, oder »t» Schwer st, tzurchschjUt-k. Alp der Clown inhaliert hatte, schob ihm seine Frau die kleine Wanne unter die Füße. „Ich hab eia bißchen laues Wasser dazu getan, damit da» Senftnehl sich löst . . . Du wicht heißes Mass«, wie du es brauchst, htnzugießen!" Er laß in Arier Zeitung des Boxsports- und hielt eS nicht für der Mühe' !wett, zu antworten. ^Da berührte sie zaghaft seinen Aruk: „Da du krank bist, gehst du heute nicht hinauf, heute nicht?" Er sagte hinter seinem Papierschtld hervor: „Latz mich in Ruhl" Sie drängte wett« in ihn: „Dir ist e« nicht gut! . .. Ich pflege dich ja! Bleib dieses eine Mal bet mitt" s Er ließ das Journal finken und wie er ihren Kummer und ihre Schwäche sah, erwiderte er brutal: „Genug des Ge- winsels. Ich gehe hin, wa ich will! . . . Wenn dir da« nicht paßt, da ist dis Türe!" „Wie" „Die Türe . .. und jetzt hole heißes Mass«!" Sie ging und kam mlt einem Knig zurück, den der Mann ihr aus den Händen nahm. Ste bat: „Nein, nein! Heute nicht. . . Geh heute nicht hinauf! Heute nicht! ..." Er sah ihr scharf in die Augen und ent gegnete zornig: „Niemand kann mich hindern, zu tun, Wa ich will! . . . Ich gehe hinauf! Und jetzt kaltes Wasser!" Sie kam bald nckt einem zweiten Krug zurück, der Man» hatte feine Zeitung wieder genommen. Sie sah nur seine glatten Knie, seine behaarten Waden und das Senfspülicht um seine zögerte sie nicht mehr. Groll, Schande und Ver zweiflung fraßen an ihr wie drei Wölfinnen. „Watte!" stöhnte sie. Und goß jählings den kochenden Inhalt de« -weiten Kruges, den sie aus einem dunklen Vorgefühl her aus aufgefpart hatte, aus die Füße ihres Mannes. „Wirst du jetzt noch hinaufgehen?" Der Mann heulte unter dem Sturzbad des siedenden Wassers vor Ueberraschung und Schmer» Es schien ihm als sänke er, mit den Füßen voran, In eine Hölle, und das Fleisch löse sich ihm von den Knochen; er war einer Ohnmacht nahe und große kalte Schweißtropfen perlte» an ihm nieder. Aber die Frage weckte seine Lebens geister. „OS... ich... htnaufgehe?" stammelte er. „Je ... Gleicht ... Gleich.... Und mit äußerster An- strenguag reckt» er seine Füße empor und lies auf den Hünden Heina u De» Z Be der Ster d«r Fin« n DK hatte si strsiung „Erfreu! lodung Eir 2H, ges dazu a tuenden Herr G nenr , Hand"1 pon Se Paßten Begeiste von Pa ! ,D> Wil Der Der Hie Wort z: August läge de: Verfasst die- au derunge , Las, unsere ' ein« Ze sie schlii befehder Parlann tung ni in die 8 nebeneir gleiche § aber vo sind. A wegung LebenSzi Matevia Es-fehlt zicht. i deutscher Kampfe Sühne c Und Nie war üb erbrüt die die Jenseits fassung ' te, die r unsere S bieten m uns da lüst auss blochte, nicht ge' in Pol« steht Fr, Kräften wir die '«ollen v Der Red Die »er Die' getragen rng" vr »nann. ei
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