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Mer Tageblatt LÄLLLLLL Ä-HA«>§«ABB Fßll» LL"^Ä^L Lo-«*»a« Mu-Mese-. Sathaltta- -t« amtUchva Srkamttmachrragra -DA NattzA -«f Gta-1 m»- -«» fimt«-»rich1» Mm. poMe«.«au»» fwtt L-P^g Ui.»eee Nr. NS Sonntag, cken 2. August 1S2S 20. Jahrgang Das Ruhrgebiet vollständig geräumt. Freitag um» S Uhr vormittag« haben di» ätzten fran« zösifchen Truppen da» Ruhrgebiet verlassen. Die.Grenz« de« besetzten Gebiete«. Und zwar de» Sanktionsgebiet» verwüst nurnnHr vom Rhein ab bet -er Gemeinde Walsum »vetter »wischen den Gemeinden Holten und Hamborn, von Holten bi« zur Eisenbahnbrücke Ober« Hausen-Gterkrade. dann gleichlaufend mit der Eisenbahn bon Oberhausen nach SthruM und der -Eisenbahn von Styrum nach Kettwhg an der Ruhr entlang bi« nach Hattlingen. Essen befayungsfrek. Ter „Vorwärts" meldet aus! Essen r Die Besatzung«» bchürde teilte mit, daß Essen am Freitag vormittag 8V, Uhr als besatzungSjfret gelte. Auch Mülheim wird nach einer Mitteilung der Besatzungsbehörde an die Stadtverwaltung Freitag vormittag geräumt sein. Auch Mühlheim (Ruhr) srei. Die letzten französischen Truppen, einige Bataillone Infanterie, sind gestern früh um 8 Uhr zur Stadt hin- auSgezogen. Tamit ist die westlichste Stadt des Rühr» zechengebietes geräumt und dieses, selbst frei von der fremden Besatzung. Freud, im Ruhr»,biet. Die Bevölkerung empfindet ein« tief» und spontan» Freud« über den Abzug der Franzosen. Obgleich Wer offizielle Kundgebungen noch keine endgültigen Besttm!» Munger» getroffen sind, so besteht doch bei der Bevölke rung der Wunsch, der Freude über die Befreiung durch private Feiern besonderen Ausdruck zu verleihen. Man hat doch gewisse Schikanen, wie di« hohen Geldstrafen, die zum Beispiel für die Uebertretung der Preisschilder* Verordnung und das Mttführen von Personalausweisen bMer empfunden. Vor allem sind nun die Stadtver waltungen von jeder Bevormundung frei. Auch die Polizeigewalt ist nun wiederhergestellt; die Schupo wird wieder nach Essen zurückkehren. Luftschiffahrt und Ra dio können nun wieder im Ruhrgebiet eingerichtet wer den. Heute werden bereits die ersten Antennen grrtch tet. Morgen wird auf der BauauSstellung in Essen das Berliner Rundfunkprogramm durch Lautsprecher ver kündet werden. Am Sonntag findet ein großer „Be- freiungsslug" von Junkerschen, Großflugzeugen über dem befreiten EinbruchSgebtet statt. . Gemeinsam« Fei«. Um zu verhindern, daß sich di« berechtigte Freude und Genugtuung der Bevölkerung über di« Aäumung in Einzelkundgebungen verliert, werden die örtlichen Be hörden nach vollzogener Räumung auch des Sankttons« gebieteS (Düsseldorf und Duisburg) die gesamte Bürger schaft zu einer gemeinsamen schlichten Feier etnladen. "Dle Tlusweisung Ser deutschen Optanten. Tie Rückwanderung der deutschen Optanten aus Po len hat bereits stark eingesetzt. Von den 20 OOS Deut schen, die Polen bis zum 1. August verlassen.haben müssen, sind 7000 bereits über die Grenze gegangen. Sie sind größtenteils Im REckgangslager von Schneide mühl untergebracht. ES handelt sich zumeist um Land wirte, Landarbeiter und Handwerker. Die Zahl der Op tanten, die iM Bereich polnischer Festungen Landbesitz haben und Polen bis 1. November verlassen müssen, beträgt 2800. Die übrigen 4800 Landbesitzer »dürfen noch bis 31. Juli 1926 in Polen bleiben. Die preußische Staat-regterung hat alle Amwdnun- gen getroffen, um den deutschen Optanten umfangreiche Unterkunftsmöglichkeiten zu schaffen. Sämtlich« freien Räumlichkeiten sind in Schneidernühl zur Verfügung ge stellt worden. Desgleichen ein besonderes Lager. Fer ner ist Anweisung gegeben, daß die Einwanderer mög lichst sofort aus die verschiedensten preußischen Regie rungsbezirke verteilt werden. Eine größere Summe ist al» erste finanzielle Nothilse nach Sch neid emühl von der Gtaatsregierung abgegangen. Anfang! nächster Woche wird sich der preußische Innenminister Severtng selbst dorthin begeben, um die Durchführung der NotstandÄ- waßnahmen in Augenschein zu nehmen. Zusntzdarlehen für den Ban von Optanien-Landarbriter- Wohnungen. Den östlichen Provinzen Preußens sind zur Unter bringung von Landarbeiterfamilien, die für Deutschland optiert haben und zum 1. August Polen verlassen müs sen besondere Kontingente zur Verfügung gestellt wor den. Die Zuweisung solcher Landarbeiterfamilten ge schieht durch di« Optantenübernahmestelle beim Regie rungspräsidenten in Schneidemühl. ES werden ,für den Bau von Optanten-Landarbetterwohnungen zu den üb lichen Tarlehnssätzen für die Errichtung von Landarbei- terwohnungen zusätzliche Darlehn von 1ö Mark je Quadratmeter Wohnfläche und io Mark je Quadrat- Meter Stallfläche gewährt. Da» nach der Prüfung der Unterlagen von dem Regierungspräsidenten -ugebilltgte Optantenzusatzdarlehn verbleibt dem.Bauherrn, sofern der Wohnungsbau ordnungsgemäß vollendet und mit Landarbeiterfamilten, di« von dee Opiantenübernahme sdelle in Schneidemühl ^verwiesen sind, besetzt wird. Die Optantendarlehn können auch dann nicht zurückverlangt werden, wen« «ine Besetzung der betr. Wohnungen mit nur das nach den Bestimmungen Mr die Förderung pes Baues von Landarbetterwohnungen gewährte Darlehn. Eine Zurückziehung dieses Tarlehns könnte.nur dann erfolgen, wenn di« Wohnung nicht der Verpflichtung gemäß für eine Zeit von 60 Jahren mit deutschstämmi gen Landarbeitern bewohnt ist. Die Heimstätte Grenz mark G.m.b.H. in Schneidemühl n?Mmt die »Anträge auf Bewilligung von Darlehn für den Bau von Optan- ten-Landarbeiterwohnungen entgegen. Sie ist in der Lage, schon 14 Tage nach der Einsetzung der ordnungs mäßigen Unterlagen (Abschrift des GrundöuchblatteS. Lageplansktzze usw.) die ersten Vorschüsse zu zahlen. die französtsch-rnglische« verhanülungen wegen -er llrkegssthul-e« auf -em toten Punkt. London, 31. Juli. Reuter meldet: Me französi schen Finanzsachverständigen, die hier mit leitenden Be amten des britischen Schatzamts wegen der Kriegsschul den verhandelt hatten, kehrten heute nach Paris zurück. Während amtlich nur gemeldet wird, daß die französi schen Vertreter nach Parts zurückkehrten, um! Wer das Ergebnis der Verhandlungen zu berichten, gilt es in ein- geweihten Kreisen als ausgemacht, daß es unmöglich ge wesen sei, die französische und die britische Auffassung' Miteinander in Einklang zu bringen. EH ist nunmehr äußerst unwahrscheinlich, daß Catllaux, wie er beab sichtigt hatte, im Lause der nächsten Woche »rach Lon don reist. ! Zugeständnisse an -le Saarbergarbekter. Saarbrücken, 81. Juli. Morgen nachmittag finden die beschloß fassenden Revierkonferenzen der am Berg- arbetterstreik beteiligten Organisationen statt, um zu dem Ergebnis der bisherigen Verhandlungen Stellung zu nehmen. D«S Ergebnis der Pariser Verhandlungen hat in den letzttägigen Verhandlungen mit der Bergwerk«, dtrektton noch einig« Verbesserungen erfahren. Wie verlautet, ist weben der eigentlichen Lohnerhöhung auch di« gefordert« Verbesserung de» Hauer-Mindest-Geding, lohne« zugestanden worden. Von der Entscheidung der morgigen Konferenzen hängt v« ab, ob die Arbeit im Saarbergbau wieder ausgenommen werden wird. Vie Untersuchung -er chlneflschen Awksthenfälle. VptantsMoyrnmgen van dem Optantensamilten ohne verschulden de« Bauherrn nicht möglich ist. Tritt der Fall «in, so ist ein« Bescheint- gung darüber von der OPtantenübernahMestelle in Schneidemühl erforderlich. Sollte nach der Vollendung London, 81. Zu». Wie hin verlautet, haben sich die zunächst beteiligten Regwrungen. Mer Hw Gtnset- zung ein«» UntersuchuugSgertchtShofe» geeinigte der au« angesehenen und mit den chinesisch«» Verhältnissen v«r- , —trauten.juristischen Fachleuten bestehen, soll und dessen de« Bauvorhaben« die Aufnahme der von der Optanten-, Aufgabe die Untersuchung der Zwischenfälle bildeu.wtrd, überna-mestette Schneidemühl zugewiesenen Optanten-! die sich au« dem Zusammenstoß, zwischen der Beoölke- famtlien verweigert werden und sollt» er' die oben Leu rung und der städtischen Polizei in Schanghai aM,80. zeichnM» Bescheinigung nicht beibrtngen können, so wird Mai ergeben haben. ES wird angenommen, daß auch da» zusätzlich« Darlehn für di« Förderung de« Bau«» von di» ander«» interessierten Staat«« mit de» Einsetzung Optontenwohnungen von de« Rmierungspräsidenten zu- diese« Gerichtshof«» «taiarstar»den find. Dm Batch»«» bsmletbt in dws«n Halle, Erfolg» fib- el Krim». Pari«, 81. Juli. H«ut« früh war bereit« gemeldet worden, daß der französische Militärpakt«« von Ain-bu- Aissa stark belagert und angegriffen wurde. Heute abend trifft die Nachricht in Part» ein, daß sich trotz aller An strengungen und trotzdem «in« Entsatzungsabtetlung un terwegs war, der Militärposten nicht Mehr hat halten können. Gestern abend bei Anbruch de« Nacht wurde der Posten von den Belagerern gestürmt. Die Besatzung verteidigt« sich in den Laufgräben Mit Granaten, aber die tapferste Gegenwehr hat nicht nutzen können. Nur wenige Mann konnten sich retten. Eine kleine Abteilung von 18 Mann, unter Führung eine» eingeborenen Ser- geanten, gelangte beim nächsten französischen Militär posten Terbal an und erzählte, daß der Posten genommen und eine Abteilung von 20 Mann unter dem Kommando eine« Adjutanten sich nach Skifa hat retten können. Ttiese Abteilung hat jedoch bi« jetzt ihr Ziel noch nicht erreicht. , i Die Meldung von der llebergabe de« Mtlitärposten« in Mischa wird heute abend offiziell bestätigt. Ei!n amt licher Bericht besagt, daß infolge der Explosion eine« MunttionsdchwtS die Verteidigungsanlagen de« Posten« vollkommen zerstört worden seien. Aufgabe de« Poften« von Ain Aischa. Ein amtlicher Bericht au» Fez vom 31. Juli über die Lage in Marokko meldet, gestern abend ist durch EK» plosion eines MunitionsdepotS die Verteidigungsanlage de« Postens von Ain Aischa vollkommen zerstört wor den. Die Besatzung der Garnison hat sich MU den Was- fen in der Hand durch die feindlichen Lager den Weg gebahnt und ist zum grüßten Teil zu der französischen Truppe gestoßen, die in dieser Gegend operiert.. Im übrigen ist nichts zu melden. ! vor französische Emissär bei Abb «I Krim. Paris, 81. Juli. Vox einiger Zett wurde berichtet, daß der französische Emissär, der zusammen mit einem Spanier Abd el Krim die FriedenSvorschläge überbrin gen sollte, der Bergwerkskontrolleur Gabrielli au« Tauvtrt sei. „Petit Journal" teilt heute mit, daß ent gegen englischen Nachrichten Gabrielli in Ajdiir sowohl bon Abd el Krim al« auch von seinem Vertreter für auswärtige Angelegenheiten höflich ausgenommen wor den sei. : Marschall Pötain über Marokko. Barcelona, 31. Juli. Marschall Petain ist au« Ma rokko hier eingetrofsen. Er erklärte, er. habe die ganze Front sorgfältig besichtigt und alle militärischen Maß nahmen geprüft. Ein genaues Datum für den Beginn der militärischen Operationen könne er nicht angeben. Seine Unterredung MU Primo de Rivera sei «in peiner Meinungsaustausch gewesen. MU Marschall Lhauteh sei er über alle zu treffenden Maßnahmen in vollem Ein verständnis. Jetzt könnten die französischen Truppen nicht mehr wie bisher überrascht werden. Petain reiste sodann nach Marseille weiter. ! Italienisch« Kreuzer vor Lang««. Tanger. LI. Juli. Hier wird heute der italienische Kreuzer „Pisa" in Begleitung von -Wei Torpedobooten erwartet. - > > , Der Sohn Maxim Sorki« verwundet. Ter „Petit Partsien" meldet, daß der Hauptmann Peschkow, der Sohn Maxim Gorkis, der im 1. Regiment der Fremdenlegion diene, in Marokko bei rinem Gefecht schwer verwundet wurde. Der Hauptmann.ist Offizier der französischen Ehrenlegion, hat den Weltkrieg auf Setten Frankreich» mttgemacht und hat tM Jahr« ISIS den rechten ArM verloren. ! ' Vor Rückgang -es Alohckursr». Warschau. 81. Zull. Dm» Politisch« Konst»« tzM Mtnlsterrate» hat im Zusammenhang mit dem Rückgang des Zlothkurse» folgend« Verfügung«» g«troff«nr Ein führung von neuen Tarifermäßigungen für Exporteur»» Einstellung d«r Gewährung von Zollermätztgungen ab 1. Augusts Einstellung jeglicher Kreditierung von Zöl len und Einführung der Reglementierung von gewissen Luxuserzeuantssen sowie einiger Waren, deren Einfüh rung au» Deutschland verboten ist, UM ihre mittelbar« Einfuhr nach Polen unmöglich zu machen. In» vereinigten Finanz- und Wirtschaftsausschuß de« Senats nahm der Vizeminister im Finanzministerium Karntckt da» Wort, um ein« Interpellation,über den Zlothkur« zu beantworten. Er. erklärt«, daß die allge mein« wirtschaftliche und finanziell« Lag« d»B -Staats» keinerlei Befürchtungen rechtfertig«. Di« ätzten Rück gänge de« Zlotyfurse» an den Börsen s«i«n auf «in« planmäßigen, di« Jnteressm Polen« schädigend« An griff zurückzuführen. Di» Ms-ism«- veeaüyr, der