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-K. NS. Auer rageLlatt und An,eigne für da» Lr-Mrg«. Lonnsrßtag, den A). -ult 1«d Die DtfstSmme kampfmüäe. Ksnfnenq der «ifhitnptiinge. Part». 28. Juli/ Hapa» meldet au» F«-r Zahlreiche «dämme. besonder» im tvestlichen Teil von Mawlko, sind kampfmüde. Gewisse Stämme der Dschebala, die von Abd «l Krim aufgesordert wurden, Truppen an die fran zösisch« Front zu entsenden, »eigen wenig Begeisterung. Li« Stämme in unmittelbarer Umgebung Abd el Krim» scheinen gleichsall» kampsmüde zu sein. Wegen der dem Angriff aus die französischen Posten erlittenen schwe- ren Verlust« sgllen die Rtfsührer Anweisung erhalten haben, pur dann anzugreifen, wenn der Erfolg sicher sei. Di« Häuptlinge der Dschebala und Abschera» sind - unter dem Vorsitz des Bruder» Abd el Krims zu einer Konferenz zusammengekommen. HavaS bestätigt die! Nachricht au» Langer, daß diese Konferenz zum Zieles hab« die Stämme der westlichen spanischen Zone zu! zwingen sich den Rtftruppen für einen kräftigen Angriffs im Frontabschnitt von Wessan anzuschlteßen^ Gleich-! zeitig soll ein Angriff vor der internationalen Zone! stattfinden. > Abd-el Krim soll kein« Frieden,vorschlSg« überreicht haben! Pari», 28. Juli. Außenminister Brtand sagte Ver tretern des» Presse anläßlich eine» Mintsterrate», welcher! heut« in Rambouillet stattfand, daß FrtedenSvorschläge i Abd «l Krim», wie sie die Zeitungen berichtet hätten." weder in Marokko noch in Parts überreicht worden seien ! Justizminister Steeg erkläxte, der Krieg»- und Marine-ß Minister hätten bei ihm Klage-geführt ivegen falscher t Nachrichten und verschiedener Schmäharttkel^ die ins einem Teil der Presse veröffentlicht worden seien, nnds die geeignet erschienen, die Mannschaften von Heer und! Flotte zu beunruhigen und zu entmutigen. Gemäß dem 1 Gesetz von 1881 werde er diese Vorfälle dem Schwurge-A richt übergeben. Auch werde er durch die Staatsanwalt-,' schäft eine Untersuchung etnleiten lassen gegen alle UM-!' trieb«, die im Zusammenhang mit deM Marokkofeldzug >! die Absicht verfolgten, Soldaten und Matrosen aufzu-^ Hetzen und zum Ungehorsam gegen die Befehle Grer i Vorgesetzten zu verleiten. ? Madrid, 28. Juli. General Primv de Rivera hat ! bei seiner Abreise aus Tetuan einem Redakteur des „ABT" erklärt, er habe sich mit der Hoffnung nach!! Marokko begeben, dort nicht viel länger al» einen Mo- § nat bleiben zu müssen und nicht mehr genötigt zu sein,!! drothin zurückzukehren. Ter politische und Künftig tn-s ternationale Charakter de» Marokkoproblems rechtfertige c e». daß der Regterungsrat eine Zeitlang da» Amt des > Oberkommandierender: ausübe. Die Ergebnisse der Mad- > rider Konferenz seien sehr befriedigend. Rifleut« auf Wessan. Viittjch-poliUjch» ha»-tl»vtrtra-»v»rhaa-lun-r«. Berlin. 28. Juli. Dbr polnisch» Bevollmächtig^« für die deutsch-polnischen Handel»oertrag»v«rhandlungen hüt unter dem 18. d. M. ein Schreiben an den deutschen Bevollmächtigten, Staatssekretär z. D. Lewald, gerich tet, in dem er den polnischen Standpunkt noch einmal auseinandersetzt und am Schlüsse erklärt, daß nach pol nischer Auffassung die Verhandlungen ohne formelle Unterbrechung in der Weise weitergehen sollten, daß die beiden Delegationen sich spätesten- am IS. September, eventuell auch schon früher, wieder vereinigen sollten, um die Verhandlungen zu einem vorläufigen oder defi nitiven Abschluß zu bringen. Der deutsche Bevollmächtigte hat darauf am 27. d. M unter Richtigstellung einiger Ausführungen der pol nischen Note erwidert, die deutsche Delegation sei, wenn sie auch die Verhandlungen al» zue Zeit formell unter brochen betrachte, im Interesse der Abkürzung de» von polnischer Seite begonnenen Wirtschaftskriege» jederzeit bereit, die Frage der Wiederaufnahme der Verhandlun gen zu prüfen, sobald sich di« Deutsche Delegation auf Grund neuer Erklärungen der Polnischen Delegation vor eine veränderte Verhandlungsgrundlage gestellt sähe, die für eines Wiederaufnahme der unterbrochenen Ver handlungen Aussicht böte. Sie sei auch bereit, der An regung der Polnischen Delegation entbrechend am 16. September mit dieser zusammen die Frage zu prüfen, ob nach der dann bestehenden Lage der Abschluß eine» Provisoriums oder eine» endgültigen Handelsvertrages möglich sei. Einen Erfolg würden diese Verhandlun gen allerdings yur dann versprechen, wenn sie durch neue Erklärungen der Polnischen Delegation gefördert würden keine Vermehrung -er Schutzpolizei im Ruhrgebiet. Münster, 28. Juli. Die Pressestelle de» Obervräst- diums verbreitet folgende Nachricht: In kommunistischen Zeitungen, wie z. B. in dem „Ruhrecho" vom 22. 7^ d. I. finden sich irreführende Angaben über die Rück führung der ausgewiesenen Schutzpolizei und über.«ine Verstärkung der Polizei im Ruhrgebiet. Zur Richtigstellung wird bemerkt, daß von der aus- gewiesenen Schutzpolizei im allgemeinen vorerst nur die im Einzeldienst tätigen Beamten der Revierpolizei in das bi.hertge Einbruchsgebiet zurückkehren, nicht dage gen die geschlossenen Poltzeikörper. Eine Rückkehr der letzteren in größerem Umfange kommt erst dann in Frage, wenn die Vom Herrn Minister des Innern vorgesehene Ucbcrnahme der Ersatzpolizei in die Schutzpolizei durch geführt ist. Hinsichtlich der Sollstärke der staatlichen Polizei im Ruhrgebiet wird das Stärkeverhältni», wie es vor dem Einbruch bestand, wieder hergsstellt. Eine Vermehrung darüber hinaus ist nicht beabsichtigt. Pari», 28. Juli. Ter Sonderberichterstatter der .^Information" meldet aus Fez von heute, der Feind bedrohe Wessan. Man erwarte einen Angriff der Tsche- balaS. Der am weitesten vorgeschobene Posten,tn dem Frontabschnitt von Wessan ist kampflos zurückgenommen worden. Die französischen Frontabschnitte im Zentrum und im Osten erhielten neue Verstärkungen. Umgestaltung der ober«» Aommandostellen in Marokko. Part», Z8. Juli. Die Agence HavaS berichtet au» Fez über die Umgestaltung der oberen Kommandostel len in Marokko: Alle Streitkräfte zu Wasser und zu Lande sind dem Marschall Lhauteh unterstellt. Die Mobilen Streitkräfte stehen unter dem Befehl eines Oberkommandierenden, der der Oberleitung Lhautehs unterstellt ist. Die außerhalb der OperationSzone ste henden Truppen sind dem Marschall Lhauteh unmittel bar unterstellt. Die Verbindung zwischen Lhauteh und dem Frontoberkommando wird durch einen besonderen Stab sichergestellt. Das Frontoberkommando übt im Auftrage LhautehS die politischen Funktionen und da» Oberkommando über die Hilfsstreitkräfte au». Denkmal für gefallene Westfalen. Arnsberg, 28. Juli. Der Saarländische Gebirgs verein hat jetzt au» eigener Kraft durch freiwillige Spen den e» möglich gemacht, auf dem Kohlberge bei Neuen rade (in der Nähe von Altena und Werdohl) in einer Höhe von über 600 Meter ein große» Wanderheim zu errichten, das der Erinnerung der Gefallenen des Aev- etns im Kriege gewidmet ist. Der Zugang zu dem Heim geht durch eine Ehrenhalle, in der auf kupfernen Ta feln der Gefallenen gedacht ist, sodaß jedem Wanderer die Epjnnerung an diese Zett und die mit ihr verbun denen Opfer bei dem Betreten des Heimes nahe gerückt wird. Tie EiMoeihung des Heimes findet am 2. August dieses Jahres statt. Das Hau» enthalt über zwanzig Einzelzimmer für Sommerfrischler, außerdem Räumte mit einer größeren Anzahl von Betten, insbesondere Räume für jugendliche Wanderer, in denen Alkohol nicht zum Ausschank gelangen darf. Die Ziele de» Verein» wer den bei der schönen Lage, die das Heim hat und durch diese Unterkunstsmöglichkeit in waldreichen Wanderge bieten wesentliche Förderung erfahren. Zu» Krist» t» Nuh»ö«gbau. Berlin, 28. Juli. In einer Besprechung der ^lr- bettSpemeinschaff Grupp« Ruhrbergbau, die heut« .un ter Vorsitz de» RetchSarbettSmintster» tm ReichSarbtit». Ministerium stattfand und sich mit den wirtschaftlich«« und sozialen Nöten befaßt«, die sich au» der Krisis de« Steinkohlenbergbaues ergeben haben und noch ergeben können, wurde folgende» Ergebnis erzielt: In der BeztrkSarbettstzemeinschaft deS Ruhrbergbau» in Essen wird ein« besonder« Kommission die Entlassun gen im Einzelne- erörtern und berechtigte Klagen der Arbeitnehmer künftig abstellen. Im RetchSarbettsmini- sterium soll zu Beginn nächster Woche eine Besprechung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern darüber veran staltet werden, wa» für die Entlassenen insbesondere durch Verpflanzung in andere Berufe, MnsiedlungS- und Notstandsarbeiten geschehen kann. Me soziale Be lastung des Bergbaue» wird da» ReichSarbettsministe- rium in einer besonderen Verhandlung mit Vertretern der Ruhrknappschaft, der Zechenbesitzer und der Bergleute feststellen. > Strelklagt lm Saargeblet. Saarbrücken, 28. Juli. An der Streiklage hat sich nichts geändert. Zwischenfälle find nicht zu verzeichnen. Die Stimmung unter den Bergleuten ist optimistisch Ueber das Ergebnis der Verhandlungen in Paris ist noch nichts bekannt geworden . o Der Bundesausschuß der Handwerker des Saargebtetes hat an den französischen Minister für öffentliche Arbeiten ein Telegramm gerichtet, in dem er ihn ersucht, die infolge des Bergarbeiterstretkes drohende Katastrophe durch Zubilligung angemessener Löhne abzuwenden. Auch der Kreisausschuß in Ottweiler hat den Minister ersucht, die Verhandlungen mit den Bergleuten nicht scheitern zu lassen, da die Folgen eines langen Kampfes für die Bevölkerung und die Wirtschaft des SaargeöteteS unabsehbar wären. Neu« Aeltsihrksteavrrbotr. Die BesatzungsÜchörde verbot für das besetzte Gebiet eine Flugschrift der Zentralstelle zur Förderung der Volksbildung, Jugendpflege tm Volksstaat Hessen, desgleichen die Wochen schrift Stahlhelm. Der 12. GtenographeNtag für Sinheltskurzschrkst. Der 12. deutsche Stenographentag in München nahm in seiner Hauptversammlung am Dienstag einstimmig folgende Ent schließung an: Der am 12. August 1868 in München zum Zwecke der Verbreitung und Fortbildung der Gabelsberger- schcn Stenographie begründete Deutsche Stenographenbunv Gabelsberger hat sich am 12. deutschen Stenographentag in München für die im Jahre 1906 von ihm angeregte, durch den Vergleich der Regierungen des Reiches und der Länder vom 20. September 1924 Wirklichkeit gewordenen, auf Gabels« bergerscher Grundlage beruhenden Deutschen Einheitskurz schrift umgestellt. Er behält zum dauernden Gedächtnis an den Schöpfer der deutschen Kurzschrjft den Namen Gabels berger bet. Die Feststellung de» Endergebnisses des Bundes- wettschretbenS vom 7. Juli kann im Lcmfe der Tagung nicht mehr endgültig erfolgen. Die Beupffentltchung des Ergeb nisse» erfolgt in der Bundeszeitung." ' '"r-c. Naturschutztag gegen Bergbahnen. Im Verlaufe des die ser Tage in München stattsindenden Ersten Deutschen Natur- schutztages wurde nach einem Referat des Professors Schulze- Naumburg über Naturschutz und Industrie eine Entschließung einstimmig angenommen, die sich gegen die beabsichtigte In- duftriealtsterung dejc' bayrischen Berge durch Bergbahnen, vornehmlich gegen den Bau einer Zugspitzbahn wendet. Es wird der Erwartung Ausdruck gegeben, daß das bayrische Hochland aus Gründen des Naturschutzes, wie mich im In- teresse der Erholung Tausender von Volksgenossen aller Schichten in seiner jetzigen Unzugänglichkeit und Reinheit erhalten bleibe. Echolungsmöglichkeiten für unsere Zugenck. Di« Erholungsfürsorge unserer Jugend ist heute eine wichtige Aufgabe der Wohlfahrt»- und Gesundheitsämter geworden. Alljährlich werden viele Tausende von Kindern tn Erholungsheime, Soolbäder, Seeheime und Kindcrhetl- stätten geschickt. In welchem Umfange von diesen Einrich tungen Gebrauch gemacht wird, erhellt daraus, daß in diesem Jahre die Ausgleichstelle für Ktnderfürsorge tn Münster, die ftir die Provinz Westfalen in vorbildlichster Weise die Er holungsfürsorge organisiert hat, Plätze tn geeigneten Heimen kür 18000 Kinder vermittelt und daß daneben noch die Lan» detzverficherunz. und zahlreiche Kommunen Westfalens Kinder in eigene Heime versenden. „ Werden wir durch solche Maßnahmen erreichen, daß sich der Gesamtzustand unserer Kinder und damit auch die ge- famte Volksgesundheit bessert? Gewiß sind durch die Ent' hendung von Kindern in Heime recht schöne Erfolge zu er- zielen und für bestimmte Krankheitszustände ist eine besondere Behandlung und Pflege tn gewißen Kinderheimen nicht zu entbehren. Aber diese Erholungsfürsorge ist doch auch rech: teuer und, muß sich daher auf die bedürftigsten Kinder be schränken. Die Kinder werden dabet aus ihrer Umgebugn herausgenommen und in eine völlig neue Umwelt verpflanzt, in ost langen Etsenbahnfahrten werden sie an die Erholungs- stätte gebracht, st- müssen sich den neuen Verhältnissen an- passen und ist die» geschehen, so naht schon wieder das Ende der «!>—»wöchigen Kur. Kommen diese Kinder, die infolge einer schlechten Ksimanlage eine wenig gute Allgemeinver- faflung besitze«, dann wieder in ihre alte Umgebung zurück, f» schwindet recht bald der Trfola der Kur und nur tn ver einzelten Fällen kann so ihr Zustand dauernd gebessert wer- Kn. Ich glaube daher, daß nur zu häufig die Größe der auf- aewandten Mittel und der tatsächlich bleibende Erfolg solcher ' Euren in einem Mißverhältnis zueinander stehen. Es muß auch darauf hingewiesen werden, daß es zumeist nicht notwendig ist, die Kinder recht weit von ihrem Wohn ort weg zum Zwecke der Luftveränderung in entfernte Heime zu schien. Nach meiner Meinung spielt die Lage de- Heims für den Erfolg einer Kur eine weit geringere Rolle all» viel mehr die gute Leitung und die richtige Pflege der Kinder in einem Heim. Wenn ich auch für einige wenige Kinder nicht auf ein Seehetm oder eine Kinderheilstätte verzichten will, die besten Erfolge sah ich doch bet Kindern, die in ein vorzüg liches Heim, nur wentae Kilometer von ihrer Heimatstadt entfernt, verbracht würben. Erhalten die Kinder nur, ein: richtig zusammengesetzte Nahrung, wird mit ihnen eine zweckmäßige Sonnen- und Luftbehandlung durchgeführt, wer- den die Leibesübungen nicht vernachlässigt, so läßt sich überall ein guter Erfolg erzielen, selbst wenn das betreffende Heim nicht in einer durch landschaftliche Reize ausgezeichneten Gegend liegt, für deren Schönheit sa doch die Kinder noch nicht das notwendige Verständnis aufbringen. Aus jeden Fall können wir aber mit der Erholungsfür sorge in Heimen nur einen kleinen Teil der Kinder, gerade die bedürftigsten, beeinflussen und auch das nur mit oft recht zweifelhaften Dauererfolgen. Nun sprechen aber gerade Kinder, die nach ihrem Gesundheitszustände einer eigent lichen Heimunterbringung nicht bedürfen, besonders gut auf irgendwelche Erholungsmaßnahmen an. WaS soll für sie ge« schehen? Da die Kinder zumeist an sich gut konstituiert und vielleicht nur durch einen äußeren Umstand geschädigt sink, sollten sie unS eigentlich mehr am Herzen liegen wie Schäd« linge ,bci denen doch eine rechte Besserung nicht zu erzielen ist. Als eine vorzügliche Maßnahme hat sich bei solchen Kindern ein einfacher Landaufenthalt bet Baucrnfamtlien er» wiesen. Fällt dieser Aufenthalt gerade in die Jahre der Pubertätsentwicklung, so ist es oft staunenswert, tn welch glänzender Verfassung Kinder davon zurückkommen und wie nachhaltig er wirkt. Mag da die Pflege ost auch nicht so sauber, nicht so geregelt sein, Famtltenpflege ist eben doch natürlicher und bringt bessere Erfolge als die stets etwa» künstliche Heimvfleye. Man muß fich daher fragen, ob man nicht einen Teil der Gelder, die wir zur Heimuntcrbrtngung ausgeben, dazu verwenden kann, um damit recht viele und gute Pflegestätten bet Bauernfamtlten zu erhalten. Al» «im ausgezeichnet«» Mittel der Trholungsfürsorga hat e» fich erwiesen, ganze Klasse« geschlossen für länger« Zeit auf geeignete Erholungsstätte«, meist früheren Truppen übungsplätzen, mit und unter Führung ihrer Lehrer unterzu bringen. Dies« Fürsorge ist verhältnismäßig recht billig das Anpassen der Kinder an eine völlig neue Umgebung fällt weg und gerade das enge Verbundensetn der Kinder unter einander in Massenquartteren und bet den gemeinsamen Mahlzeiten regt sie mächtig in allen ihren Lebensgewohn- heiten cm. Die Erfolge, die die Stadt Frankfurt a. M. mit diesen Massenversendungen aufzuwetsen hat, find so gut, dctß diese Art der ErholvngSfürsorge auch in recht dielen anderen Gegenden Deutschlands nachgeahmt werden sollte. Jedoch nicht überall wird sich die» sofort durchführen lassen, da eben zunächst die notwendigen Einrichtungen feh- len. Aber eine Erholungsmöglichkeit für recht viele Kinder gleichzeitig ließe fich doch überall treffen und zudem eine billige ErholüNgSmöglichkeit mit sicherer Aussicht auf Erfolg: das Schülerwandern. Bereits eine Wanderung von 10 bi» 14 Tagen, natürlich unter fachkundiger Leitung, macht di« Kinder frisch und stellt so gründlich ihre gesamte Körperver- faßung um, daß noch nach Monaten der Erfolg bemerkbar ist. Ist doch gerade tn den Schülerwanderungen ein hetvor- ragendeS sozialhygienisches Mittel gegeben, die geistigen styl» körperlichen Kräfte der Kinder zu heben und anzuregen und zudem ein Mittel, da» wegen seiner Billigkeit der großen Masse der Kinder zugute kommen kann. Gemeinden, die hjterzu Zuschüsse leisten, find wohl beraten und schaffen dadurch eine- hochwertige ErholungSmöglichkeit. Denn, schließlich werden wir die Volksgesundheit nicht durch Mittel heben, die so teuer sind, daß sie nur bei einigen wenigen angewendet «er den können, sondern nur durch Maßnahmen, die voll den vorgesetzten Zweck erfüllen, aber zugleich auch s» billig find, daß die große Masse daran teilnehmen kann. Dr. L. Hof»ann-G«v«l»berg.