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Seii-ge -um Buer Togedlaa. vonnerstag, Sen - IM I»rs yr. 1S7 Tragische hochzritsfeker. Ein polnischer Arbeiter feiert« In Staßfurt feine Hochzeit tnr Kreise von Landsleuten. GS ging dabet lu> stig und lärmend her. Di» Feier währte zwei Tage. Mm zweiten Tage war aber die Lieb« de» neuen Ehe» Duaä um äle Welt. Mor-pro-e- Limburg, 7. Juli, «in Zusmmnenstoß »wischen Ver teidigung und Anklagevertreter ereignet sich, al» Recht«- anwalt Dr. Herzseld-Sssen den Antrag stellt, den auf dem Gebiet« der Tiefenpsychologie al» Kapazität aner- Junten Professor Dr. Herbertz von der Universität Bern als Sachverständigen zu vernehmen. Der al« Staat»- anwaltßvertreter fungierende GerichtSassessov Dr. Hof wann widerspricht, weil di« Zulassung eine» nichtmedi- zintschen Psychiater» juristisch einen Präzedenzfall für Deutschland schassen würde. Auch sei Professor Herber- infolge Abfassung einer Broschüre befangen. Der V«r- tetdiger entgegnete einleuchtend, daß die Affäre Angar- stet« selbst ein Präzedenzfall'sei und betont, daß Pro fessor Herber- in jener Broschüre die Zurechnungsfähig- feit anntmmt, der Anklagevertreter also wirklich keine Befangenheit im Sinne der Beschönigung Werda feststel len Dünnen. To» Gericht 'läßt Professor Herber- zu, weist den Ablehnung-antrag der Staatsanwaltschaft zu rück, ebenso, aber einen wetteren Antrag Dr. Hofmanns auf Vertagung der Hauptoerhandlung, damit brr treue Sachverständige Vorbereitungen zu treffen vermöge. 'S» werden dann die Aerzte vernonime», bte die Leichen seziert haben, von Bedeutung scheint Pta Feststellung zu sein, daß di« Dtenstmagd Minna Stoll sich im brü ten bis vierten Monat der Schwangerschaft befunden hat, war insofern interessant ist, al» früher Angerstetn der Vorwurf gemacht wurde, er hab« mit der Stoll ein Verhältnis gehabt. Ausführlich äußert sich der be kannte Gerichtschemiker Dr. Popp über seine Untersu chungen. Gr war der erste, der auf den Gedanken kam, daß Angerstein der Täter» sei; denn Haare, dtestch in einer Waschschüssel mit blutigem Wasser fanden, erwiesen sich als von dem Angeklagten stammend. Dir. Popp gliedert außerordentlich klare Ergebnisse seiner Unter suchungen und zieht sehr sicher, auch dem Laten natürlich erscheinende Schlußfolgerungen. Sie zeigen, wie man gelhaft Angersteins Täuschung-Versuche gewesen sind. Er sticht zum Beispiel mit seinem Hirschfänger von oben nach unten durch seinen Hut, um auch! rn Nebensachen einen lleberfall durch Muber glaubhaft zu machen? aber er bringt sich keine Verletzung aM Kopfs bet, die er empfangen haben müßte, wenn ein. anderer ihm den Hut durchstochen hätte. E» sanden sich dann weitere Blutspritzer, die von diesen Verletzungen nicht.herrüh ren konnten und auf seine Täterschaft Htndeuteten. Ins gesamt wurden an dem Anzug 431 Blutflecke festgestellt. Die Untersuchung ergab, daß sich darunter auch Flecken von Hundeblut befanden, di« allerdings nicht an der Hose, sondern oben waren. Hätte er, Wis er sägt, den Hund zwischen den Kiiien erschlagen, Hann müßten dort unbedingt Flecken sein. Niederschmetternd für Anger stein ist die graphologische Feststellung* Dr. Popp», daß der Angeklagte, al- er am Motdtage nach der Tötung > mehrsoev-Menschen jenen schon Äcwähnten Bklef ast fei- f nen Bruder schrieb, gay» ruhig gewesen fein müsse. An- gerstetn, gefragt, wa» er aüf diese AuSsags Dir. Popps zu entgegnen habe, Antwortet : ,Menn sich der Herr Professor der Wissenschaft hlngibt, mag er es verant worten. Je mehr die Wissenschaft sich irrt, desto besser für mich. Tie Menschen verstehen mW nicht, ivis ich mich selbst nicht verstehe!" Eine unklare, verworrene Antwort. AngerstetnS geistige Kraft scheint schon im Lauf« einer zweitägigen Berhändlüng halb gebrochen zu sein. . ' .. > ,r in di« Hände eine» frühir«n Krimlnalb,amten, der sich er« bbttg machte, di« angeblich au« Pari« «rwarttttn Edelstein« zu verkaufrn. Al« nun der Eiphpuch in di« Schatzkammer von Sankt Peter erfolgt«, «ar «» der Polizei sofort klar, daß die au» Part» erwarteten Edelsteine au» dem P«t«t»-Dom stammen müßten. Im Laden de» Schuhhändler» wurden dann alle gestohlenen Gegenstände beschlagnahmt. Den Ein- bruch selbst hatten di« in der Schatzsammer tätigen Maurer und Anstreicher verübt. Ein« entmenscht« Mntt«r. Im Dorf« Monthey im Kanton/Walli« hat di« 48jährige Bäuerin Marte Monnay ihren 14jährigen Sohn durch Schläge mit einem Stück Holz getötet, um sich in den Besitz einer Summe von 16000 Franken zu setzen, aus dir sie sein Leben versichert hatte, vorher hatte sie ,tn«n Landarbeiter überreden wollen, gegen Bezahlung von 100 Franken die Tat au«zuführ«n. Al» der Knecht sich weigerte, erklärt« ihm die Bäuerin, wenn er auch ihren eben- fall« hoch versicherten Sohn töte, werde, er für beide Mord« zusammen 5000 Franken erhalten. Auch diese, Ansinnen wurde abgelehnt. Nun schritt st« selbst zur Lat, und zwar erschlug sie ihren Sohn, wir si«jdem Untersuchungsrichter kaltblütig erzählte, in Gegenwart Hie» ncnnjähr'gen Töchter chen«. Di« in zweiter Ehe oerheiratetr Mörderin steht unter dem verdacht, ihren ersten, glelchfall» versicherten Gatten ver giftet zu haben. Auch ihren zweiten Gatten hatte sie versichern wollen, aber die» war an dem vorgerückten Alter de» Manne» gescheitert. Rußland braucht Baumwoll«. Di« Russische Abteilung der Danziger Mess« teilt folgende« mit: Die russisch« Ne- girrung hat festgestellt, daß ein großer Mangel an Baum wollstoffen vorhanden ist. E» wurde festgestellt, daß zur Realisation der Ernte 180 Millionen Meter Baumwollstoffe notwendig sind, um den Bauern die Möglichkeit zu geben, für da« für das Getreide erhaltene Geld ihren Tertilbedarf zu decken. Dieser Bedarf von 180 Milliopen Metern Baumwollstoffen soll aus dem Auslande gedeckt werden- Der Volkskommissar für den Außenhandel hat di« Erlaubnis bekommen, 180 Millionen Meter Baumwollstoffe im Laufe der Monate August, September, Oktober nach Rußland einzuführen. Da die russische Handelsvertretung in Warschau, di« auf der Danziger Augustmess« erscheinen wirb, über diese Einkäufe mitdisponiert, kann eine Ausstellung der Tertilfirmen auf der Danziger Mess« zur Beteiligung an diesen großen Lieferungen mit Rußland führen. Amerika g«g«n di« Abstammung«!«-»«. In dem Ver fahren gegen den Lehrer John Scopes, der wegen Lehrens der Darwinschen Entwicklungstheorie in Anklagezustand ver setzt wurde, hat der Anwalt des Angeklagten an das Bundes gericht das Ersuchen gestellt, den Behörden de» Staate» Tenessee die weitere Verfolgung der Angelegenheit zu unter, sagen. Das Ersuchen wurde abgelehnt mit der Begründung, daß kein Anlaß zu einem Eingreifen in das schwebend« Ver fahren vorliege. Die Verhandlung in diesem hier allgemein als „Affenfall" bezeichneten Prozeß soll demnach am 7. Okt. stattfinden. Der Fall erregt in weitesten Kreisen umso größeres Aufsehen, als die Verfolgung in den Händen des früheren Präsidentschaftskandidaten Bryan liegt, der als Gegner der Abstammungslehre bekannt ist. Geaeralsekretär Pierre s. Der Generalsekretär der französischen Kammer Pierre ist gestern vormittag im Alter von 77 Jahren gestorben. Seit 40 Jahren hat er seines Amtes gewaltet und während dieser Zeit nur an vtev Sitzungen der Kammer nicht teilgenommen. Er hat seinen Dienst Sis vor wenigen Tagen versehen. Er ist der Verfasser einer Anzahl von Büchern über den Parlamentarismus und die Parlamente. Die Opfer des Riesenbrandes in ManzaleS. Nach einem dem Generalkonsul von Columbien zugegangenen Kabeltele- qramm sind bei dem Brands in Manzales 50 Personen umge kommen und 30000 obdachlos geworden. 200 Todesopfer der UnabhänqigkeitSfeier. Nach den letzten Berichten auS Newyork beläuft sich die Zahl der am Festtage der UnabhängtgkeitSfeier verunglückten Personen auf manne» zu seiner Frau so stark abgekühlt, Haß er sein« Gunst in sehr augenscheinlicher Weift einer zu Gast ge ladenen Schönen zuwandte und sich Um seine Frau nicht mehr kümmert«. Tieft ertrug die ihr zugefügte «rän- kung nicht. Vie schlich sich au» der Hochzeitsgesellschaft und warf sich vor die Lokomotive «ine» Güterzüge». Vie fand dabet nicht den Tod, erlitt jedoch sehr schwere Verletzungen. Schießerei zwischen Zollbeamten un- Schmugglern. Berlin, 7. Juki. In der Nacht zum! Dienstag kam «» in der Nähe von Lindenbusch an der deutsch-belgtschen Grenz« zu einem Kampf zwischen ' Zollbeamten und Schmugglern. Ti« Zollbeamten machten von der Waffe Gebrauch, da die Schmuggler auf Anmf nicht stehen blieben. Ein Zollbeamter kam ist die Schußlinie seiner Kollegen und erhielt einen Lungenschuß, der ihn leben«, gefährlich verletzt«. E» ««lang, einen dev Schmuggler festzunehmen. . ' Fkiedtlch August al« Esst in Hoorn. König Friedrich August ist in Begleitung von General O'Byrn nach Hau- Doorn zum Besuch de« ehemaligen Kaiser» gereist. Am 7. Juli wird er dann «ine Nordlandreise bi» zum Nordkap unternehmen. Fürst Karl Georg A«gg«r zu vab«nhaus«n f. Wie di, Augsburger Postzeitung berichtet, ist in Klagenfurt der Fürst Karl Georg Fugger zu Babenhausen nach längerer Krankheit im 68. Lebensjahr« gestorben. Reichsverband der Studierenden der Zahnheilkunde. In Weimar tagten kürzlich die Vereinigungen der Studierenden her Zahnheilkunde der verschiedenen Universitäten und grün« beten dort den Zentralverband der Studierenden der Zahn heilkunde Deutschlands (Fachgruppe der deutschen Studenten schaft) zweck- gemeinsamer Vertretung der Standesinteressen. Der vorläufige Vorsitz liegt in den Händne des Herrn eand. med. dent. Gtffel Leipzig. Schwedischer Flottenbesuch in Kiel. Anläßlich des schwe dischen Flottenbesuches hat die Stadt Kiel gestern abend 450 deutsche Unteroffiziere nud Mannschaften zu einem Festkom mas nach dem Colosseum geladen, Au gleicher Zett verei nigten sich! auf Einladung deS Befehlshabers der Oststreit kräfte, Konteradmiral, Oldekop, 300 schwedische und 200 deut sche Mannschaften zu einer festlichen Veranstaltung im Schloß hof, an der auch der Befehlshaber des schwedischen Geschwa ders, Admiral Riben teilnahm. Ein Gartenfest beim Sta- tionschef, Konteradmiral Raeder, vereinige zahlreiche schwe dische und deutsche Herren mit ihren Damen. Es fand auch ein Fußballspiel zwischen schwedischen und deuschen Marine- manschaften statt, das mit einem Sieg der deutschen Mann schaft endete. Der Totschlag in der Garage Das Schwurgericht des Landgerichts 2 Berlin verurteilte den Chauffeur Wilke wegen Totschlags an der Prostituierten Paula Schätze zu 2 Jahren Ge fängnis, unter Anrechnung von fünf Monaten Untersuchungs- hast. Nach den Urteilsgründen hat das Schwurgericht eine Notwehrhandlung verneint. ' / - Der Einbruch im Peteri-Dom. Der große Einbruch», dirbstahl im Peters-Dom, bet dem bekanntlich Milllonenwerte aus der Schatzkammer gestohlen worden waren, ist sehr schnell aufgeklärt worden. Wie berichtet, hatte die Polizei bereits eine Anzahl Arbeiter verhaftet, die in der Schatzkammer tätig waren. Der Verdacht, daß sie den Raub ausgeführt hätten, hat sich in vollem Umfange bestätigt. Die römischen Zeitungen beschäftigen sich ausführlich mit der Verhaftung der Einbrecher- Alle gestohlenen Gegenstände sind, wenn auch in beschädigtem Zustande, aufgefunden worden. Die Diebe haben die größeren Gegenstände zerstückelt oder verbogen und die Kleinodien herausgerissen. Sie hatten bereits alle Vorbereitungen ge- troffen, um das Gold einzuschmelzen- Organisatoren des Einbruchs waren ein Schuhhändler und ein Juwelier. Bevor der Einbruch stattfand, hatte der Schuhverkäufer den Auftrag erhalten, sich nach Helfern umzusehen, die ihm die Beute ab- Festtage der Unabhängtgkettj nehmen würden. Bel der Ausführung dieser Aufgabe geriet?50 Tote und 400 Verletzte. Lker Rninev Geschichte eiiürr Ehe von Leontine v. Winterfeld Lopxriglit b> Oreiner L- Lo, Lerlin 30. <l«. Fortlch,>n«,) Lies war aufgestanden. Zhve Hände zitterten. Sie war blaß geworden vor innerer Erregung. Nicht Angst vor dem, was Gisela gesagt, nicht Zweifel an den bei« deMthr teuersten Menschen- aber Scham, daß sine Frau WMGtsela so etw«S Überhaupt denken konnte, trieb ihr vMWlut zum Herzen. Gisela wollte den Arm um sie legen. „Reg dich nur nicht auf, -Kind —i gerade jetzt, pm Gotteswillen, nachher bin ich daran schuld. Die Män ner sind nun halt nichts ander». Für einen Flirt im mer bereit." Ader Lie-Dteß ihren Arm zornbebend zurück. „Rühr mich nicht an, du — du — o —" Und sie stand vor der anderen und Maß sie .mit einem Blick polk namenloser Verachtung. Leicht amden Tisch gelehnt stand Gisela — weiß — farblos wie ichmer. Nur das kupferrote Haar brannte in der MittagtzfvNne, die durch die Fensterscheiben fiel. In ihren tiefumschatteten, halbgeschlossenen Augen, über die schwer die länge», dunklen Wimpern fielen, lag e» wie fragendes Erstaunen. > Labei doch so fremd — so fern — st> unergründlich!. Ta mußte sich Sie» plötzlich! ihrer übergroße» Erj- regung schämen, denn sie dachte daran, was stnut eilt- mal von dieser Frau gesagt, daß! sie ja keine Seele habe. > Ein große- Mitleid überkam sie Mit der anderen. So.wie Man e» fühlt mit einens der unheilbar krank ist- oder dem etwa- fehlt — ein Sinn, ein Glied, eine groß» Hauptsache, die wichtig ist WM Leben, ohne di« der ander« ein Krüppel -ist — -in armer unglücklicher. Wie schön Gisela war, al» sie da so. vor chr stand- Gü Mu« »rd so Mist «G Mt- M" «ft» tat ihre große Schönheit weh. TH»n sie sah dahinter.! Sah dahinter einen armen, hilflosen Krüppel. Tenn ist nicht der ein Krüppel, dem da» Neste fehlt an.seinem Menschentum? Langsam ging Lte» auf die Schwägerin zu und legte ihr die Hand auf die Schulter — weich — voll Mitleid. „Gisela, du weißt nicht, was du sprichst — ich will dir auch nicht mehr böse sein." , Tonn setzte sie sich aus da» kleine Sofa und zog di andere neben sich. A „Meh, Gisela, du spottest ja über alle»,. rvaS Liebe heißt und Treue. Aber ob du auch spottest — es ist doch da. GS ist da- wie mit Gott. Wir sehen ihn nicht, aber wir fühlen ihn. Ich meine, e- ist da» nied rigste, kleinlichste Gefühl, da» eine Frau haben kann, die ihren Mann wirklich liebt, wenn sie Zweifel hegt an seiner Treue und Eifersucht bei seinen Freundschaften. Unsere Liebe, Gisela, wäre ja erbärmlich klein, wenn sie nicht das eine hätte — da» große, heilig« Vertrauen. Lies hatte die Hände gefaltet. Tie war wieder ganz ruhig und lächelte. Giselas feine Nasenflügel bebten wie in leisem Spott Sie hob die Schultern. „Kleine Idealistin! Nun dann träume nur weiter. Ich will dich nicht Wecken. Kann ja auch sein, daß ich mich irre. Aber nun gib mir einer» Kuß und sei wieder gut. Ich sage eben leider alle-j, waSs ich denke, da» ist meine Dummheit. Addis.!" l , < Lies saß dann noch lange auf dem kleine» Sofa und träumte. Aber nicht von diesem lächerlichen Schat ten, die Gisela über ihr junge» Glück werfen wollte. Die Machten ihr keine Kopfzerbrechen mehr. Die rvaren ihr so. absurd lächerlich, daß sie sie auch nicht eine Sekunde ihre» Grübeln» für wert hielt. Denn sie bannt» Knut und kannte Ellen. Mn andere Dinge hatte fetzt ihre Vesle zu denkqn- Au kommende» Leben und heiligste Pflichten, Sie Ktzvft den KM zurSck und WoK tzt» «WM- SN gern, süßem Weltentrücktsein. Kleine Kinderfühe hörte trippeln von Stube zu Stube. Ein feine» Stimmchen tönen durchs Helle Hau». Zwei Händchen -sich hilflos nach ihr strecken, damit sie e» führe und Veite, hinein in» fremde, unbekannte Leben. Zwei Augen sie an schauend, süß, vertrauend, liebeheischend. Zwei Lippen sich öffnen, stammelnd, lallend, unbeholfen da» ein- Wort zu sagen, da- aller Welten Seligkeit umschloß, da» heilige Wörtchen: Mutter. La tönte die FlurMngel und sie hörte Ellen» Stim me im Korridor: ,LieS, Lte» — wo bist du, Lies?" Dann flog e» wie ein Wirbelwind auf! sie zu und küßt« sie. „Ach Lies, ein Segen, daß ich wieder bet dir bin. Ich konnte es einfach nicht mehr aushalten vor Unge duld in dem riesigen langweiligen Moskowitersaal, alÄ Knut mir hochtrabende, historisch« Vorlesungen hielt. Er Meint es ja so gut, aber — nimm'» mir nicht übel, Lie», wie kann man bloß einen GeschichtSprofessor heiraten? Ich hätte schon nach acht Tagen die Krämpfe." . Und sie huschelte sich so. recht behaglich neben di« Schwester und legte den Arm um sie. „Tret Tage habe ich nun bloß noch Zeit hier, aber di« sollen ganz bestimmt nicht außerhalb oertrödett werden mit Nachhilfestunden in Weltgeschichte." Sie schmiegte ihre Wang« an Vie der Schwester. „Meine süße, süße Lie». Eigentlich abscheulich von uns, dich so. lange allein zu lassen. Aber da kommt der gestrenge Herr Schwager. Knut, du kannst heilfroh sein, daß ich nicht in deinem Kolleg sitze. Du könntest wa» ein» unaustnrrk- aßre fttzck Frau Schöne» erleben." Knut lachte. ,Za, ich ' samere Zuhörerin gehabt." Tann beugte «r sich nl zärtlich auf die Gtirn. ,Ma» machst du, LtehN: »r Ich wvri