Volltext Seite (XML)
Nr. 18». ««er rageplatt nnb Nn-'t-er für da» Erzssevtrg,. Fr-itag dm 7. August IN» tm Gegenteil, die Griechen «nvssm jede gewünschte Gret- heit. sdte allgemeine UeLerzeugung geht dahin, daß der Zwischenfall bald betgelegt fein wird. Zur Log» ta Kanton. Hongkong, S. August, «ine Versammlung der Ar, beiter in «anton nahm folgende Entschließung anr Die wirksamste Art, den Jmpertattsmud zu bekämpfen, ist die Arbeitseinstellung, die wett bedeutsamere Ergebnisse zeitigt, al» «in Boykott. Lurch ein« allgemeine Arbeit», etnstellung legen wir den gesamten Schiffsverkehr lahm. Wir sichern un» so den Sieg, denn wir halten da« Leben der Einwohner von ganz Hongkong in unserer Hand. Mr dürfen nicht zögern, da »in Zögern unseren Steg in »ine Niederlage verwandeln würde. G Hongkong, 5. August. (Reuter.) Eine Versamm lung chinesischer Kaufleute nahm eine Entschließung an, die gegen eine Verstärkung der bolschewistischen Maß? nahmen durch die de facto ^Regierung von Kanton pro testiert«. Diese Maßregel, heiS e» in der Entschließung, müßte eine Zerstörung de» Handel« und eine ernstliche Verwirrung der Finanzen zur Folge haben, auch wäre die Lebensmittelzufuhr von Kanton nach Hongkong ernst lich bedroht, wenn die Gowjettsterüng de» Bezirk» von Kanton fortgesetzt würde. Dann nahm der sächsische Mnenzministtr Dr. ««inhold da» Wort. Sr sprach temperamentvoll und energisch Unter lebhafter Zustimmung der Linksparteien wie« er darauf hin, daß e» eine ganz neue Sache fei, daß die fetzigen Regierungsparteien da« Streben nach größerer finanzieller Selbständigkeit plötzlich al» ein schwere» Verbrechen ansehen. Die fetzigen. Regierungsparteien Hütten doch früher auf einem ganz anderen Standpunkt gestanden. Auch den Regierungsparteien sollte es doch zu denken geben, daß da» geradezu fanatisch reichStreue Sachsen in diesem Fall« de» Finanzausgleiche» völlig einig mit den übrigen Ländern gehe. Ta« allein be weise schon, daß der ganze Einspruch der Länder Mit Parttkularismus nichts zu tun hab«. La» Reich verfüge über genug Reserven, um den Ländern durch ein Ein gehen auf ihren Kompromißvorschlag die Notwendigkeit einer größeren Verschuldung zu ersparen. Wenn die Länder genötigt würden, ihre Realsteuern weiter anzu spannen, so würden eine neue Preistreiberei, neue Lohn- und Gehaltserhöhungen die Folge sein. Der sächsische Finan-mintster schloß seinen nochmaligen Appell an die Regierungsmehrheit mit dem Hinweis darauf, daß der neue Aufbau der deutschen Wirtschaft und damit der Wiederaufstieg des Deutschen Reiche« nicht, durch solche Tinge gehemmt werden dürfe. Nunmehr kommen die Redner der einzelnen Mar- teien zu Wort. Ta» Hau« leert sich immer mehr. An wesend sind fast nur noch Sozialdemokraten und Kom munisten. Bemerkenswert waren die Ausführungen des völkischen Abg. v. Graefe, der nicht nur da« Still schweigen der Regierungsparteien auch, in dieser wichti gen Frage als bedauerlich bezeichnete, sondern der er klärte, die Zeitungen hätten durchaus recht, wenn sie den Rechtsparteien Nichterfüllung von Wahlversprechun gen vorwerfen. Wenn diese Parteien absolut sterben wollen, so hätte pr, der völkische Abgeordnete, nichts dagegen; er müsse aber schon fetzt sagen, daß diese Rechtsparteien allerdings nicht in Schönheit sterben, wenn sie auf einen Wortbruch ihren Sarg aussMlen wollen. (Große Heiterkeit.) Tie Völkischen kündigten an, daß sie namentliche Abstimmung über den Finanz ausgleich beantragen würden. Ein Antrag auf Vertagung wurde abgelehnt, nach dem es gelungen war, die Abgeordneten auS (dem.Tier garten herbeizurufen. der bulgarksch-grkechksche Zwischenfall. Sofia, 5. August. Tie Bulgarische Telegraphen- Agentur teilt mit: Tie Ermordung des griechischen Un tertanen Nicolaidi, die in der Umgebung von Stant- maka am 25. Juli geschah, hatte einen Notenaustausch zwischen der griechischen und der bulgarischen Regie rung zur Folge. Die bulgarische Antwort auf den Schritt der griechischen Regierung hob besonders hervor, die Mörder, die griechische Staatsangehörige seien, hät ten sich noch -Wei Tage nach der Tat in Stanimaka aufgehalten und alle Anzeichen sprächen dafür, daß zwei Morde von denselben Verbrechern begangen wor den seien. Tie bulgarische Regierung fügte hinzu, daß sie energische Maßregeln zur Entdeckung und schärfsten Bestrafung der Mörder ergriffen habe. Man glaubte zunächst, daß die griechische Regierung von der bulga rischen Antwort befriedigt sei. Ter Lärm jedoch, den die griechische Presse wegen des Zwischenfalls schlägt, verursacht in allen bulgarischen Kreisen, die die Mord tat aufrichtig beklagen, lebhafte Ueberraschung. Tie bulgarischen Blätter betonen, daß von einer allgemeinen Griechenverfolgung in Bulgarien keine Rede sein könne, Aus 91aä1 unä Lanä. Am, den S. August 1925 SrnteauSsichten im oberen Erzgebirge. «Infolge der Ende Juli auch das obere Erzgebirge strei fenden großen Hitzewelle ist das Getreide soweit gereift, daß nunmehr mit dem Roggenschnitt begonnen werden kann. Falls das Wetter einigermaßen beständig bleibt, darf mit einer guten Mittelernte gerechnet werden. Auffällig ist der bedeutende Rückgang im Anbau von Weizen, der während der Kriegszeit sehr gepflegt wurde, und von Lein. BerbandStag der sächsischen Juweliere. Der Landesverband der Juweliere, Glod- und Silber schmiede im Freistaate Sachsen hält vom 8. bis 10. August in Bautzen seinen vierten Verbandstag ab. Ungeeichte Maße und Gewichte stellte die Polizei gestern bei zwei Händlern fest. Der eine verkaufte mit einem unge prüften Litcrmaß Heidelbeeren, während der andere Gurken mit ungeprüften Gewichten abwog. Zu einer Schlägerei kam es gestern abend in der 8. Stunde zwischen zwei hiesigen Arbeitslosen. Beide wurden in Haft genommen. Laudesparteitag der Sächsischen Sozialdemokratie. Der LandesarbUtsausschuß der SPD. Sachsens gibt bekannt, daß der Landesparteitag der Sächsischen Sozialdemokratie, der für den 5. und 6. September angesetzt war, nunmehr erst nach dem Reichsparteitage stattfindet. G G » Schneeberg. Zwei Betrüger, die ungültige In- flationsmünzen auf dem Festplatze ausgaben, wurden gestern abend von Feuerwehrleuten festgehalten und der Polizei übergeben. Schneeberg. Geschäftsverkehr bet der Stadtgiro kasse im Monat Juli. Eingänge 8S3 398.22 RM. in 3180 Buchungsposten; Ausgänge 901 458.78 RM. in 4027 Buchungsposten; Gesamtumsatz 194 857,50 RM. in 7207 Buchungsposten. Gegenüber Juni ergab sich ein Mehrumsatz von 71 695,19 RM. in 649 Posten. Bockau. Sitzung der Gemeiydeverordne- ten. Es wird von der Firma G. A. Fischer-Görlitz eine Motorspritze angekauft, die Auswechselung der Wasserler- tungsrohre wird der Firma Jensen-Freiberg übertragen, tue Oefen zum Neubau soll Schmiedemeister Louis Georgi liefern. Das Ortsgesetz über die Berufsschule wird angenommen, die Bildung eines Zweckyerbandes für Volksbühnen abgelehnr. Der Wasserzins für die gewerblichen Betriebe wird auf 1925/26 in gleicher Höhe wie 1924 festgesetzt. Man über nimmt für die Kriegersiedlung die Haftung für vom Forst geliehenes Gleis und einen Kippwagen und gewährt den Ab gebrannten in Obercrinitz 30 Mark und dem Magdalenensttst n Chemnitz 3 Mark Unterstützung. Kenntnis genommen wirv vom Eingang eines Schreibens, Gasversorgung durch Aue betr., von den Bestimmungen über die Ortsnetzüöernahme und die Erhöhung des Strompreises, von der Aenderung der Nahrungsmittelkontroll«, vom 2. Nachtrag zu den Satzungen »er Kreditanstalt Sächs. Gemeinden, vom Beitrag zum Stammvermögen der Girozentrale, von den neuen Bestim mungen über Abkommen betr. de Bildung von Kreditaus- schlissen. Die Art und Weise der Kirchensteuer-Veranlagung soll erst im Verwaltungsausschuß vorberaten werden. Ob wohl der Bezirksausschuß allgemein die Bezirkssteuer ermäßigt hat, soll doch damit der besondere Einspruch der Gemeinde nicht zurückgezogen werden. Nachdem die Amtshauptmann schaft den H. Preuß und Schmidt ohne Haftung der Ge meinde 2000 Mark geliehen hat, will die Gemeinde für die als 1. Hypothek einzutragenden 2500 Mark der Landesversiche rungsanstalt die Bürgschaft übernehmen, sobald die Forde rung im Grundbuch eingetragen ist. An den beiden Brücken beim Gemeindeamt sollen Ausbesserungen vorgenommen werden und der Zaun am Auer Weg wird durch Weber ver vollständigt, nachdem die Becherschen Erben sich schriftlich zur Instandhaltung verpflichtet haben. Die Abfallwässer bei I Lässig 144 beläßt man in der von der Amtshauptmannschaft I genehmigten Ausführung, desgl. den ebenfalls von obiger berainten Weg zum .Gut Nr. 43, die Verlängerung des Schnittgerinnes am Dorfbachweg aber wird verschoben bis zur Beschleußung desselben. Gornsdorf. Geschäftsjubiläum. Am 15. Juli beging die Firma Wetzel u. Co., Strumpffabrik, hier, ihr 35jähriges Geschäftsjubiläum. Planitz. Bor zwei Schwindlern wird ge- warnt, die vor einigen Tagen versuchten, hiesige Geschäfts leute dadurch zu schädigen, daß sie angaben, für ein am Sonntag stattgefundenes Gartenfest Spirituosen usw. einzu kaufen, ohne sie natürlich zu bezahlen. Die Gendarmerie stellte bis jetzt fest, daß die beiden — der eine etwa im 50. und der andere im 30. Lebensjahre stehend — sich Henkel und Kloße nannten. Planitz. Mi!t den Rädern zusammenge- stoßen sind am Montag in den Abendstunden zwei Arbei ter, wobei beide eine Gehirnerschütterung davongetragen haben. Muldenberg i. B. Gestörtes Tanzvergnügen. Anläßlich eines geschlossenen Tanzvergnügens im Günelschen Gasthause kam es zwischen Festteilnehmern und bayrischen Talsperrenarbeitern, die einzudringen versuchten, zu schweren Ausschreitungen. Gendarmen aus Rodewisch entfernten schließlich die Radaulustigen. Diese holten darauf Verstär kung aus den Werken an der Talsperre. Als die Bayern die Türen verschlossen fanden, schlugen sie die Füllungen ein, zerschlugen die Saalfenster und eröffneten einen Steinhagel auf die im Saale befindlichen Personen. Die Gendarmen Mußten von der Schußwaffe Gebrauch machen, worauf die Angreifer die Flucht ergriffen. Verstärkte Gendarmerie stellte die Ordnung wieder her. 3 Personen wurden verletzt. Plauen. Nach der Operation aus dem Fen- st er gesprungen. Im städtischen Krankenhaus sprang die 26 Jahre alte Ehefrau eines Bauarbeiters, die wegen einer schweren Bauchfellentzündung operiert worden war, in einem unbewachten Augenblick aus dem Fenster des zweiten Stockwerkes und starb kurz darauf an den erlittenen Ver letzungen. Zwickau, sllnffälle auf dem Schützenplatz. Am Montag abend wurde die Ehefrau eines Bergarbeiters Aunst und Wissenschaft. Professor Bonn über die deutsche Demokratie. Der Son derberichterstatter der „Daily News" schreibt aus Cambridge, die glänzenste Rede, die jemals auf einer der liberalen Sommerschulen gehört worden sei, habe vorgestern Professor Bonn gehalten, als er über die Geschichte der Deutschen De mokratischen Partei gesprochen habe. Bonn habe u. a. gesagt, der Liberalismus sei ein natürlicher Protest gegen die geistige, militärische und wirtschaftlich« Unterdrückung. Er trat mit vollem Ernst für ein Zusammenwirken der Liberalen aller Länder ein.. Professor Bonn habe auch der Amtstätigkeit des iReichsprÄstdtenten v.Hftidenburg hohe Anerkennung gezollt und betont, daß viele Wähler für Hindenburg stimmten, die sonst ihre Stimme nicht abgegeben hätten, denn sie hätten ihn als einen Mann mit reinen Händen angesehen, bet dem man sich darauf verlassen könne, daß sie auch rein blieben. Wissenschaftliche Bücher-Ausftellungen. Anläßlich des Kongresses für Vererbungswissenschaft vom 3. bis 5. August in Hamburg wird die Firma Conrad Behre, Fachbuchhand- lnng für Medizin und Naturwissenschaften in Hamburg, in den Räumen es botanischen Instituts eine Ausstellung der einschlägigen Literatur veranstalten. — Anläßlich der Hauptversammlung des Deutschen Apotheker - Vereins in Stuttgart vom 8. bis 13. September dieses Jahres, die mir einer Slpothckermcsse verbünde ist, bringt die „Süddeutsche Apothekcrzeitung" eine Zusammenstellung neuer pharmazeu tischer Literatur zur Schau. Die erste tschechische Gesamtausgabe von Goethe» Werken. Unter Leitung Professor Ottokar Fischers-Prag arbeiten gegen wärtig die besten tschechischen Uebcrsetzer an einer vollstän digen tschechischen Goetheausgabe. Man begegnet dieser Aus gabe schon deshalb in literarischen und wissenschaftlichen Krei sen mit besonderem Interesse, weil eine Gesamtausgabe von Goethes Werken in einer fremden Sprache bisher noch nicht existiert. Noch eine Gutenberg-Bibel nach London verkauft? Boi kurzem wurde berichtet, daß das Benediktinerstift in St. Paul in Kärnten beabsichtigt, sein Pergament-Exemplar de, 42zetltgen Gutenberg-Bibel zu verkaufen. Gefordert wurde dafür eine Million Goldmark, wovon 30 Prozent an den Staat abzuführen seien. Ob dieser Verkauf tatsächlich statt- geftlnden hat, war bisher nicht mit Sicherheit ftstzustrllen. Dagegen wird der Verkauf eines anderen, ebenfalls in Oesterreich befindlichen Exemplars gemeldet. Wie das „Buch- Händler-Börsenblatt erfährt, ist der Verkauf der dem Stift Melk gehörenden 42zeiligen Gutenberg-Bibel durch den An tiquar Semmel im Auftrage der Firma Luvwig Rührscheit» in Bonn an einen Londoner Interessenten vermittelt wor den. Diese Ausgabe ist, ebenso wie die beiden jetzt noch in Oesterreich befindlichen Stücke, ohne Zweifel, was Zustand und Erhaltung anbetrifft, überhaupt eins der besten noch existierenden Exemplare. Jugendwoche für Volksbildung. Der tzohenrodter Bund veranstaltet vom 1. bis 8. Oktober in Rotenburg an der Fulda bei Bebra eine Jugendwoche zur Einführung in den heutigen Stand und in die Aufgaben der deutschen Volks bildung und ihr Verhältnis zur Jugendbewegung. Nähere Ausknft! erteilt: Direktor Bäuerle, Stuttgart, Hölderlin- straße 50. Tagung des verein» für öffentliche Gesundheitspflege. Der „Deutsche Verein für öffentliche Gesundheitspflege" hält nm 11. und 12. September seine Jahresversammlung ln Bonn auf Einladung des Magistrats und der Universität ab. Die Geschäftsstelle des Deutschen Vereins befindet sich jetzr: Berlin C 2, Fischorstraße 39—40. (Geschäftsführer Pros. Dr. v. DrigalSki.) Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Aerzte. Unter dem Vorsitz des Rektors der Technischen Hochschule München wird der Gesamtvorstand der Gesellschaft Deutscher Natur- forscher und Aerzte am 21. und 22. Oktober d. I. in Düssel dorf zusammentreten, um da» Programm für die 89. ver- sammlung der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Aerzte festzusetzen, die anläßlich der „Großen Ausstellung 1926" im Herbst 1926 in Düsseldorf stattfinden wird. Sin deutsche» Museum für Bienenzucht' in Weimar. In Weimar besteht in Verbindung mit dem Museum für Urge schichte, das durch seine Reichhaltigkeit besonders bekannt ist, ein „Deutsches Museum für Bienenzucht". E» zeigt die Ge schichte der Bienenzucht von den frühesten Zetten an und wird, entgegen andersartigen Nachrichten, auch fernerhin in Weimar bleiben. Die Zusendung einschlägigen geschichtlichen Materials, etwa auch von Funden, ist jederzeit erwünscht. «Squtth über Gefängni-rrior«. Bor dem zurzeit tn London tagenden Kongreß für GefängntSwesen hielt Earl of Oxford and «össuich gsftern vormittag «ine viel beuchtet, Rede, in welcher er u. a. sagte: Die Idee, daß der einzige Zweck der Bestrafung von Verbrechen die Abschreckung sei, ist neuerdings dadurch ergänzt worden, daß Zweck der Be strafung nicht nur die Abschreckung, sondern auch die Besse- rung der Verbrecher sein müsse. Die meisten Fortschritte, die tm vergangenen Jahrhundert auf dem Gebiete des Straf wesens gemacht worden sind, stehen in Verbindung mit einer menschlicheren Behandlung der Gefangenen. Verbrechen — soweit sie nicht impulsiv oder als Folge von Leidenschaft be gangen werden — sind meistens die Folgen schlechter sozialer Verhältnisse. Die höchste Pflicht eines GefängnisverwalterS ist die Sorge dafür, daß Verbrechen nicht zur Gewohnheit werden. Völkerbund und Erfinder. Die internationale Kommis sion für intellektuelle Zusammenarbeit beim Völkerbund hat sich unlängst auch mit der Frage befaßt, wie die Erfinder an den industriellen Gewinnen, die aus Erfindungen gezogen werden, beteiligt werden könnten. Es ist dabei festgestellt worden, daß sämtliche Regierungen im Prinzip mit einer Regelung dieser Frage einverstanden sind. Man will nun das Problem einer eigenen Sachverständigenkonferenz unter breiten. Warum fingen die Bögel? Bisher war man tn natur- wissenschaftlichen Kreisen übereinstimmend der Anschauung, daß der Sang der Vogelmännchen das Ziel verfolge, die Weibchen anzulocken. Eingehende Studien und Betrachtun» gen des Freiburger Forscher» Prof, Konrad Günther scheinen die bisherige Ansicht zu widerlegen. Prof. Günther weist da rauf hin, daß bei den Zugvögeln die Männchen oft lange vor den Weibchen eintreffen und schon ihren Gesang ertönen lassen, daß sie hoch auf Baumwipfeln singen, während die Weibchen unten bttiten, die sie nicht stören wollen. Er weist ferner darauf hin, daß man bei Kanarienvögeln beobachten kann, daß ein Männchen, dem ein Weibchen zugesetzt, nicht mehr singen wird; daß dagegen zwei Männchen, die man tn einem Käfig hält, besonders stark und schön fingen. Aus allen diesen Momenten glaubt der Gelehrte den Schluß ziehen zu dürfen, daß der Gesang der Vogelmännchen andere Vogel männchen htnwegscheuchen soll, daß er in bezug auf das weib liche Vogelgeschlecht durchaus keine Lockeigenschaft besäße — auch vom Federschmuck behauptet Prof. Günther die» — und daß er für andere vogelmännchen höchsten» ein Signal sei, daß »et dem zugehörigen Weibchen schon ein Männchen sich -»find«.