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20. Jahrgang - Nr. N2 Sonntag, cken 2S. Juli IS2S geschaffen wird. M scheren Katastrophen führen muß. Die Stadtverordnetenversammlung erwartet, daß alle Verantwortlichen .Stellen den Ernst der Lage, erkennen und durch eine allgemeine der Teuerung entsprechende Lohnsteigerung eine Entspannung der Lage herbeiführen Werde. Tie von den Gewerkschaften gestellten Lohnsör- berungen erkennt Pie Stadtverordnetenversammlung als berechtigt an. Nekchregierung unü große WirtfihaftsoerbänSe. Berlin, 24. Hülst' In der Reichskanzlei fand heute unter dem 'Vorsitz des Reichskanzlers und in Anwesen heit des Reichswirtschaftsministers, des Reichsarbeits- ministerS und des Reichsbankpväsidenten eine Ausspra che Mit 'Vertretern der Rheinisch-Westfälischen Kohlen- und Eisenindustrie, des ReichsperbandeS der Deutschen Industrie und des Industrie- und Handelstages statt. Es wurde die gesamte wirtschaftliche und finanzielle Lage der deutschen Wirtschaft, insbesondere der Rohstoff- und Empfinge be^m Rekchspräfl-enten. Berlin, Hs. Juli. Der 'Reichspräsident ,empfing heute als Veureter der Arbeitsgemeinschaft! der freien geistigen Berufe Geheimrat Dir. Hertzau-Berlin (Ver treter der Aerz-te), Rechtsanwalt Dr. Krämer (Vertre ter der Anwaltschaft), Architekt Krüger-Hannoper (Ver treter der Architekten und Ingenieure) und Hofrat Dr. Rüsch (Vertreter der Künstler). Die erschienenen Herren sprachen namens der Arbeitsgemeinschaft der freien gei stigen Berufe dem Reichspräsidenten Glückwünsche für seine Amtsführung.aus, berichteten Über Ziele und Tä tigkeit der Arbeitsgemeinschaft und die Sorgen und Wünsche der einzelnen in ihr zusammengefatzten Be rufsstände. ' ' . Ter Reichspräsident empfing heute ferner den Vor stand des Bundes der Saar-Bereine anläßlich seiner heute hier stattfindenden Tagung. An dem Empfang nahmen der Vorsitzende, Oberlan-eSgerichtSrat AndreS- Hamburg/ Bergwerksdirektor Tröge-Berlin, Regierungs präsident Dr. von Halfern-Hildesheim, Frau Geheimrat . Knndgebung gegen dl« Zollvorlag«. Berlin, SS. Juli. Im Herrenhaus hatten sich ge- ! ge zu finden, um allen Produktionszweigen ^wieder auf die Tauer eine Wirtschaftlichkeit zu sichern. Festgestellt werden konnte, daß aussichtsreiche Verhandlungen über die Ermöglichung einer allmählichen Abstoßung der Haldenbestände des Steinkohlenbergbaues im Gange sind. Tie Jndustrtevertreter betonten, daß die Belastung ' Mit sozialen Abgaben, Steuern und Zinsen in der ge genwärtigen Höhe nicht länger erträglich! sei. Diese Fragen wurden eingehend erörtert. Die Diskussion dr« streckte sich auch! auf die Fragen der Preisbildung, des gesamten Verteilungsapparates und der Ausgabewirt« 'andere der Gemein- ... >on allen beteiligten Kveisen gemeinsam weiter geprüft werden. ES war die einmütige Auffassung, daß nur eine wirksame Produk- tionssteigeruyg Arbeitgeber und Arbeitnehmer auS der wurde ein ständiger Ausschutz für Handelspolitik ge bildet. Nach bängerer Aussprache wurde eine Entschlie ßung angenommen, die sich gegen alle Zollbtndungen in Gestatt Pon Mindestzöllen wendet und fordert, daß dte «ätz« de« kleinen Zolworlqge In den Handellver- tragsverhandlungen gegen ausreichende Kompensationen erheblich herabgesetzt werden. Wetter wird gefordert, dcch die Verbände der verarbeitenden Industrien, de» Handel» und Handwerks sowie Vertreter der Verbrau cherschaft zu den Vorbesprechungen für di« angekündigte grotze Zollvorlag« htnzugesogen «erden. Vie Franz^euLräumtest pvei SteNungen in der »egend »an Zernel. Außerdem fiel die Stellung Ain Mediuna. »ennat, Ain Matorf, Al« Aicha u«d vrkqd» TIza sind vom Feind, eingeschlossen. Flugzeug, verproviantieren di« ein geschlossenen Truppenteil« mit Leben,Mitteln, «le, Munition >»»» Medikamenten, vierzig Flugzeuge bombardierten di« Belagerer von MatoeH da» am meisten bedroht ist, doch konnten auch Hilselolonnen nicht durch di« feindlich« Linie dringen.,' London, 24. Juli. Mbdkchil Krim hat an die äghp. tisch« Zeitung „Als Siassqh" «inen offenen Brief ge schickt, -er an das französische, Parlament adressiert ist. Ter Brief ist heute, in der Zeitung veröffentlicht. Abd el Krim sagt darin, daß die RifsiS keine Presse hätten, in der sie die Welt über ihr« Lage aufkliären könnten! Er protestiert gegen die Nachrichten, die über ihn in Umlauf gesetzt werdend Als ?r 1923 in-Frankreich war, sagte er zu Painlevs und indirekt auch M Poincare. daß er freundschaftlich« Beziehungen wünsche und patz er vor Frankreich nur Achtung habe. Er hätte. .mit alten in seiften Kräften stehenden Mitteln versucht, mit Mar schall Lhauteh zu einer Verständigung zu kommen, aber dteser'chabe sich immer geweigert, seine gerechten For derungen in Erwägung zu ziehen. AIS wir sahen, führt Abd el Krim aus, daß Marschall Lhauteh in unser Land einrückte, um eS zu annektieren, da merkten wir, daß die Zen freundschaftlicher Verhandlungen vorbei war. Währbttd der vergangenen zwei Jahre hat Marschall DeutscheNerhemälungsbereitschast. Von vr. Külz, M- d. R. Rein quantitativ gesehen ist die Arbeit, die Reichstag und Retchsregierung setzt bet 85 Grad Hitz« leisten, außer- ordentlich beachtlich. Wenn man jedoch mit kritischem vltck diese« ganze Getriebe betrachtet, wird man sehr häufig an rin Wort von Gertmd Bäumer erinnert, die in ihrem tiefen und geistvollen Werke, »Di« geistige Krisis", einmal sagt: „Wem kommt nicht einmal im Reichstag die Vorstellung, daß da« alles etwas Unwirkliches, MarionetteNhaftes hat. , Ueberall diesen Energien, Betriebsamkeiten, Aufregungen hängt irgendwo der Fluch der Unfruchtbarkeit. Die Ge danken bleiben machtlose Worte, Dunstgebild« ohne Schwere, sterile Gedankendinge, Spielzeuge des Intellekts. Auch über dem neuesten Akt Stresemannscher Betriebsamkeit, der Antwortnote an Briand, und über die Behandlung der Note im Reichstage „hängt irgendwo der Fluch der Un fruchtbarkeit." In der Tat, wer von der deutsches Antwort- note irgend etwas besonderes erwartet haben sollte, wird sich schwer enttäuscht fühlen- Wir hatten bereits vor einigen Wochen darauf hingewiesen, daß auf die Note Brtands hin vor dem auswärtigen Ausschuß des Reichstages, vor den Ministerpräsidenten der deutschen Einzelstaaten und vor dem Reichstag „mit der gebotenen Vorsicht" allerhand schöne außenpolitische Erwägungen angestellt würden, daß aber als Ergebnis aller dieser Erörterungen wohl kaum eine außen politische Tat auf Seiten Deutschlands zu verzeichnen sein werde. Unsere Befürchtungen haben sich leider restlos erfüllt- Die deutsche Antwortnote ist weiter nichts als wiederum ein leises Abtasten der außenpolitischen Fronten Frankreich» und Englands. Irgendwelche klare Zielsetzung oder irgend- welche nicht verklausulierten bestimmten programmatischen Vorschläge sind in der Note nicht enthalten. Selbst der Gedanke einer Konferenz zur Regelung der schwebenden Fragen kommt uur verschwommen und unklar zum Ausdruck. Geradezu kindlich wirft es, wenn in der Not« mit viel Weitschweifigkeit und einem gewissen Behagen festgestellt wird, daß die Alliierten Willens sind, in einen gegenseitigen Meinungsaustausch einzutreten, und wenn weiterhin festge stellt wird, daß die Note Briands den deutschen Anregungen eine andere Richtung gegeben habe. Anstatt die deutsche Stellungnahme zu den von Briand neu in die Debatte ge worfenen Punkten zu kennzeichnen und ein eigenes Ver- ' Handlungsthema aufzustellen, beschränk sich die deutsche Note auf eine allgemeine Aeußerung zu einzelnen grundsätzlichen Fragen und behält sich ihre Stellungnahme zu den einzel nen Punkten bis zu den endgültigen Verhandlungen vor. Offenbar ist die außenpolitische Taktik Stresemanns bet der ganzen Sache durch innerpolitische Rücksichtnahmen aus die Deutschnationalen gelähmt. Sicherheitspakt, Schiedsver träge und Völkerbund sind Dinge, an die sich ein deutsch- nationales Gemüt nur langsam gewöhnen kann, vielleicht gelingt es dem Reichskanzler Dr. Luther, die Deutschnatio nalen auch noch nach dieser Richtung hin einzuspannen, nach dem er sie in andrer Beziehung ja mehrfach gebändigt hat. Stresemann jedenfalls würde dieses Kunststück nicht fertig bringen. Er scheint durch sein« Note lediglich Zeit gewinnen zu wollen, um die Gegenseite solange im Stadium der Ver handlungsbereitschaft zu erhalten, bis die deutsche Regierung selbst handlungsfähig wird- Unseres Erachten» hätte die ganze Note einen außerordentlich kurzen Inhalt haben und folgen ¬ dermaßen lauten können: Die deutsche Regierung hat die von Sr- Exzellenz dem französischen Botschafter, Herrn de Margerie am 16- Juni überreichte Antwort auf das deutsche Memorandum vom S- Februar der erforderlichen Prüfung unterzogen. Sie ent nimmt aus der Antwort, daß die französische Regierung und ihre Verbündeten eine große Zahl von Etnzelfragen, die in der deutschen Note nicht berührt waren, zum Gegenstand eines gegenseitigen Meinungsaustausches machen wollen. Für di« deutsche Regierung kommt es im gegenwärtigen Augenblick lediglich darauf an, eine endliche Klärung über die Grund lagen einer gegenseitigen friedlichen Verständigung ßu erlangtN- Die deutsch« Regierung versprich sich von einent weiteren Aus tausch von Noten irgendwelchen grrifbarrn Erfolg nicht, sondern glaubt, daß durch persönlich« Verhandlung der beteiligten Regierungen am sichersten und schneNsten di, erforderliche Klärung hrrbeigrsührt werden kann. Wir erlauben uns deshalb, die französisch« Rrgiemng und di« Regierungen ihrer Verbündeten zu einer Konferenz nach Berlin «inzuladen und schlagen ul» Tagesordnung für die Konferenz vor: 1.) Die Frage der Räumung der besetzten Gebiet«, 2) di« Klärung der Voraussetzungen de» von Deutsch- schland grundsätzlich gewollten Eintritt, in den Völkerbund, S) di, Festsetzung de» gegenseitigen Gicherheltsyertra-e» zwischtn den beteiligten Mächten, 4.) die Festlegung de» System» von Schiedsvyträgen im Falle Ppn Konflikten zwischen den Pertra^mächlim. M» Armin fittz die Konferenz schlagen wir den 1. Gipst 1S25 v«r Mir «erden unser« Botschafter ermächtigen, wegen der Einzelheiten vorher mit den Regierungen dzr Verbündete« in verbindnug zu treten- Eisenindustrie bew-ochen. bssMnd UebereiMm- tungsdtrektor Vogel-Berlin teil. Die Abordnung dank- ^"2 darüber, daß es daraus ankommt, Mittel und Me te dem Reichspräsidenten für die Uebernahme des Pro tektorates über die diesjährige Saar-Kundgebung und erstattete Bericht über die Tätigkeit des Saar-Vereins. /luer Tageblatt -«E Anzeiger für -as Erzgebirge «WMNW, Tagchum ftaeeygeA,».. Enthalten- -ir amtlich»« vekaantmachaagra -r» Natt» -er Sta-t Mt- -»» ^mttgttlchtt Mr». ft" Ettntg Gefolge Abd el Krims vor Fez. Die Franzofchtt rSrrmen zwei Stellungen. — Ein offener Brief Abd el Krim». Lhauteh die Stämme gegen uns ausgehetzt. Wir haben aber da» Feuer nicht eher eröffnet, aftiMS uns -ie Franzosen bombardierten und Flugzeuge unsere Stäm me mit Bomben bewarfen. Abd el Krim sagt wette?, daß er niemals gegen Frankreich gekämpft haben würde, wenn es fünfte Rif fis nicht wesentlich wäre, ihr Leben zu erhalten.. ,EÄ sei eine Schande, daß sich, zwei große Wichte wie. Frank reich und Spanien zusanrmezttun, um gegen eine kleine Nation zu kämpfen, die nur ihre. Rechne und ihre Ust abhängigkeit verteidigt. Abd el Krim leugnet, datz an dein Feldzug Europäer oder Bolschewisten teilnehmen, und er drückt am Schluffe deA Artikels seine Achtung und Sympathie für das französische Parlament und sei nen Wunsch nach. Frieden aus. . Di« spanisch-französisch« Marokkokonserenz. Paris, 24. Ault. Ha'oas berichtet au» Madrid r Die -französischen und -ie spanischen Delegierten der,Ma- rolkokonferenz haben gestern vormittag eine Sitzung ab gehalten nach deren Beendigung General Jordana er klärte daß die Delegierten am Nachmittag von neuem zusammentreten würden. Er bemerkte dabei, daß die Diskussion Mer Vie Formst:agen am schwierigsten sei. Französische Kriegsschiff« nach Spanien. Paris, 24. Juli. Bier Kriegsschiffe der französi schen Nordseeslotte sollen, wie HavaS erfährt, nach! Spa nien entsandt werden. Vie Notlage -as Saargebkets. , Saarbrücken, 24. Juli. Die LandtagSfraftion des Zentrums und der deutsch-saarländischen BolkSpartei, dir Stadtverordnetenversammlung von Saarbrücken und dir Handelskammer Saarbrücken haben den Auswärtigen Ausschuß des Reichstage» telegraphisch ersucht, tm Hin- schäft der öffentlichen Hand, inSbesr blick auf die Notlage des Sachgebietes für die Annahme den. Tse Lage der Wirtschaft soll v. des^SaarÄütrtschaftsabkommenS etnzutreten. Zur Brr- Kveisen gemeinsam weiter geprüft st> Hütung der: Ablehnung des Saar-Zollabkommen» Ha ben der Christlich« Metallarbetterverband und der T«ut- , sche Btetallarbeiterverband im Saavgebtet an den Han- gegenwärtigen bedrohlichen Lage herausführen kann, delspolttischen Ausschuß d«s Reichstage» ein Telegramm gerichtet, in d«m es h«ttztr Di« unterzeichneten Organi sationen «rsuch«n um Zustimmung zum Saar-Zollab- - Hammen. Schon'jetzt ist di« Lag« für deutsche Arbeiter, . ... , tm Saargebtet unerträglich. Ablehnung de» Abkom- stern Vertreter de» Einzelhandels, de» Großhandel», de» men» -«deutet Katastrophe und Verelendung von fast Handwerk» und der verarbeitenden 'Industrien versam- der gcknzen Saarbevölkerung, die überwiegend au» Ar. mett, um zu der Zollvorlage Stellung zu nehmen. Ä» bettnHmern besteht. Gleichzeitig wurden an den Au». ----- - - wärttgen Au»schuh ds» Reichstage» und an verschiedene den Gewerkschasttn nahestehend« Parlamentarier ent sprechend« Telegramme gerichtet. Die Gtadrver»vdmtenv«rs«MNlung hat In ihrer gest rigen Sitzung, eine Gntschltetzüng gefaßt, die u. a. auch dem französischen ArLelt-mnister übermittelt werden soll, in der es u. a. -eitztr Die Realeinkommen der breiten Volksschichten haben sich in den letzten S Jahren infolge dar Entwertung de» Franken Windig verschlech tert. In ver Vsvölkerung hat »in« verMwiftltt Stim mung Platz gegvtsft«. -tt, wenn nicht schleunigst AbhUft