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öetlagr zum /lv« Togröiaa. lllittvoch, öen 2- Juli iE Nr. 174 ' ^ferner wo Len! tun-, dr H M .M. Restauration de« Kölner Doms. Die ernsten Besorgnisse, die der Zustand des Kölner Domes erweckt, kamen in der Hauptversammlung des Zentraldombauvereins in Köln zum Ausdruck, die unter dem Vorsitz des Reichsjustizministers Dr Frenken stattfand. Dr. Frenken berichtete, daß die Mittel des Vereins nicht mehr ausreichten, die laufenden Instand- seyungsarbeiten am Dome auszuführen. Die beiden Serien der Dombaulotterie haben einen Reingewinn von zusammen 180000 Reichsmark erbracht. Dombaumeister Geheimrat Hertel erwähnte, daß an dem Neußeren des Domes im letzten Jahre fast nichts mehr gemacht worden sei. Nach dem ursprünglichen Plane sollten 400000 Mark für die Restauration des Domes verwendet werden. Dieser Betrag sei jedoch auf einen geringen Bruchteil zurückgesunkcn, so daß die Arbeiten keine wesentliche Förderung erfahren hätten. Er, der Dom» baumeister, sei unter diesen Umständen nicht mehr in der Lage, die Verantwortung für die Ausheilung der Schäden zu übernehmen. Mit den geringen Mittel der Lotterie lasse sich eine neu« Dombauhütte nicht mehr ausbauen. Diese müsse rund vierzig Mann aufweisen und mit einem jährlichen Kostenaufwand von 200000 Mark arbeiten können. An sich. In ihren verschleierten Augen aber stand -etwa», was sonst nie darin zu lesen war — das hieß: Mitleid mit Kies. Ta klangen vom Hau» her leichte, frohe Schritte. Die Treppe herab kam Lies, ihren lachenden Jungen auf der Schulter. Mit der Linken hielt sie ihn fest, .in der Rechte« schwenkte sie, lustig lachend, eine« Brief, der trug den Stimpel: Innsbruck. „Von Knut," jubelte sie und trat zu Gisela in den Buchenschatten — „er schreibt so froh aus der herrlichen Bergwelt, gerade nach einer großen Fußtour.über den Fernpaß. Aber er kann es doch nicht mehr vor Sehn» sucht nach uns aushalten- Was, Bubi?" Sie küßte den Jungen und setzte ihn auf den Rasen. „Er kommt in acht Tagen und bleibt dann bi» A»m Schluß der Ferien bei uns in NtlMer." 21. Kapitel. Knut war gekommen. Gebräunt und gestählt durch Alpensühn und Firnenlicht. Lies hatte ihn abends spät von der Bahn abgeholt und kaum wtedererkannt, als er da mit Kniehosen und Rucksack ihr entgegen kam. Sie konnte sich nicht genug freuen über sein Aussehen. Was Hatto er alles zu erzählen? Und diese Meng« von Photographiert und Postkarten, die er Mitbrachte! „Aber nächstes Jahr, Lies, kommst du mit. So allein ist es doch nur eine halbe Freude. Weiht du, ich mutzt« immer an die Worte denken: Wo immer die Welt am schönsten Mar, Aa war sie öd und leer." — So hatte er ihr am andern Morgen gesagt, als st« Arm in Arm zur alten Steinbank auf die Hüne gingen. ,Ha. aber Knut, wo lassen wir unseren Zungen?" „Bet Mutter in Kilmer. Aber das ist ja noch lang« hin. Himmel, ist di« See heute schön, ordentlich» Nran- dung!" Abends kam dann et« Gewitter herauf und strö mender Regen goß vom Himmel. La musizierten Knut und Ellen in der SartenstUv» so wt» in alte« Zett-ir. WA EM MM dies« Au«führung«n knüpf«« sich nach einer Mitteilung der „Kölnischen Volkszeitung" «in« lebhafte Dedatt« an, an der sich u. a. Reichsminister Frenken und Oberbürgermitster Dr- Adenauer beteiligten. Ls «urd« schließlich vorg«schlag«n, daß der Ausschuß des Verbandes bei den zuständigen Reichs» und Staatsstellen vorstellig werden soll, um auf di« Gefahre« hinzuweisen, die, wie der Dombaumrister Hertel erklärt, nicht in einer Einsturz», sondern Absturzgefahr von Ornamenten bestehen- . , , fluswan-srungsmWo«» Die Pressestelle der „Ephorte Echnesderg" schreibt uns; Die evang.-luth. AuSwanderermifsion zu Ham burg hat, wie au» ihrem kürzlich veröffentlichte« I ahre-t- bericht zu ersehen ist, auch im letztoergang«nen Jahr den auswandernden Volksgenossen und Glaubensbrüdern in Treue gedient. Eine Zett der Krisis war das Jahr 1S24 insofern als die Auswanderung in» Stocken geriet und der Personenverkehr im Hamburger Hasen (wie Übrigen» in allen europäischen Auswandererhäfen) fast auf Kull sinken wollte. Die Gesamtzahl der über Hamburg auf 1466 Schiffen Beförderten betrug im Jahr« 1924 nur 70 661 — gegen 188 725 im Jahr« 1928 — di« der Reichsdeutschen nur 49 962 gegen 97 218. Mährend Li« Zahl der Auswanderer sich im Hamburger Hafen von 1920 an stet» bedeutend gehoben hatte, nicht selten ums Doppelte in einem Jahre, ist st« im letzten Jahr» fast um die Hälfte -urückgegangen. Dies« an sich im Blick auf unser Volk ja nicht unerfreuliche Tatsache— denn es sind meist jagen, liche, kräftige Arbeiter hinauSgegangen ist aber nicht nur auf die Abnahme der AuSwande- rungSlust zurückzuführen, sondern im wesentlichen auf die neuen EiuwanderungSbesttmmungen der Vereinigten Staaten Nordamerikas und auf die aus Südamerika siche immer mehrenden Nachrichten über di« trostlose Lage, in welche die meisten unserer dorthin mittellos ausge- wanderten Landsleute gekommen sind. In Zahlen dar gestellt, ergibt sich folgendes Bild von den Zielländern deutscher Auswanderer: nach den Vereinigten Staaten wanderten aus 14 695, nach Brasilien 19 928, nach Ar« gentinien 6147, nach Kanada, das in neuester Zeit viel«, fach als bestes Auswanderungsziel — offenbar aber mit Unrecht — angepriesen ist, 2111, . nach Mexiko 1208, nach den übrigen südamerikanischen Staaten 1442, nach Afrika 2362. Die meisten dieser deutschen Auswande rer waren nach ihren Berufen Landarbeiter, nämlich 11533, bez. sonstige Arbeiter, nämlich 9069; als Lauf» leute hatten sich eingezeichnet 3730, als häusliche An» gestellte 1983. Von den 35 337 über Hamburg beför derten .Passagieren 3. Klasse stammten 2651 aus Sach sex, darunter 992 weibliche. ES bedarf eigentlich keiner Erläuterung, daß d!« evang.-luth. Auswanderermission unter diesen auÄöan- dernden Volksgenossen ein großes, vielseitiges Arbeits feld hat. Tie Auswanderermission steht den vielen ein zelnen dir sich in der großen Welt noch nicht zurecht finden, mit Rat und Tat zur Seite; sie vermittelt zu verlässige Bekanntschaft im Zielland; sie macht den Orts geistlichen im neuen Land aufmerksam.auf Neueinge- wanderte; sie veranstaltet religiös« Abschtedsfetern und überhaupt Gottesdienste am Hafen und Schtffsgvttvs- dienst«; sie hilft mit, daß die Verbindung zwischen Hei mat und Fremde ausrechterhalten bleibt; sie tüt Sama- riterdienst an den Verunglückten. In steigendem Maße bezeugen dH» Direktionen sämtlicher Reedereien ihre Teilnahme an der segensreichen Arbeit. Auch in den Auswandererhotels begegnet die Mission freundlichem Verständnis. Möge die Auswanderermission, die keinen Geringeren als den Bürgermeister der Stadt D. Dr. Schröder ihren Vorsitzenden nennen darf, auch in Zu kunft Rat-, Trost- und Hilfespenderin sein für di« Hinausziehenden'. ? Runck um Sie Witt. «Sncheiwr Nettvrschvtzteegs. Nachdem am Sonntag «In BegrüßungSabend im Künstlerhau» vorangegangen war, auf dem der Vorsit zende des bayrischen Landesausschuss«» für jstaturpflege Staatsrat v. Keuter sowie der bayrisch» Innenminister Stütze! di« Vertreter der deutschen Naturschußbewegung begrüßten, nahmen heute i«r großen Saals dtz« Künstler hause» die Beratungen de» ersten deutschen Naturschutz- tage» ihren Anfang. ' Staatsrat von N«»ter gab einleitend «ine« Ueber- bltck über die Organisation de- Naturschutzes in Bayern. Auf Anregung des Staat-Ministerium» Ye» Innern set 1906 der Landesausschutz für Naturpflege gegründet worden. Um eine unmittelbare Fühlung mit den schutzj- bedürftigen Naturgebieten herzustellen und um gleich zeitig das Jnteresse für den Naturschutz in weite Kreist zu bringen, wurden unter Mitwirkung der BezirkSoer- waltungSbehörden im ganzen Lande geeignete Persön lichkeiten ausfindig gemacht urrd als Obmänner für Na- 'turpflege bezeichnet, denen die Aufgabe zuteil wurde, sich innerhalb eines kleineren Gebiete« über alle NatUr^ denlMÄer zu unterrichten und im Fall« drohender Schä den sofort die nötigen Schritte durch Anrufung der Ver waltungsbehörden etnzuleiten. Da« hohe Ziel de» Na- turschutzk« würde aber erst zu erreichen sein, wvnri der Naturschutz nicht bloß nur Angelegenheit der staatlichen Organisationen bleibe, sondern Herzenssache der gesam ten Bevölkerung werde. Dazu möge die Naturschutzbe- wogung weiter sich wirksam betätigen. lieber „Naturschutz und Vokisbildungsarbeit" sprach in geistvoller und tiefschürfender Weise Universttätspro,' fessor Dr. Alois Fischer-München, der darauf verwies, der Kulturhistoriker könne feststrllen, daß das geistige Leben unseres Geschlecht» immer wieder durchzogen unk durchsetzt ist von Bestrebungen, dix man als Naturschutz bcwegung ansprechen kann. Die Motive, die dazu ge führt haben, die Natur gegen den Menschen zu schützen haben im ei'nzelnen gewechselt und können weiter wechi- seln. Di« Form, in denen, der Schutz angestrebt wird, desgleichen aber die Tatsache, daß es im Menschen als Gattung ein Uyterbewußtsein gibt; gegen das er sich selbst schützen MÜß, indem er sich zwingt, die Natur ge gen sich zu schützen, ist eine Lehre unserer gesamten Ge schichte. Als wichtigstes Mittel zur Förderung des Na turschutzes bezeichnete er die Erziehung. Diese Er ziehungsarbeit an Kind und Jugend könne aber nur dann erfolgreich sein« wen» sie an gleichgerichtet^ Bestre bungen bei den Erwachsenen sich anlehnen kann. Wenn die Schule mit Aussicht auf Erfolg arbeiten will so dürfen ihr di« Schulentwachsenen nicht entgegenarbei ten. Was man dem Kinde vorläufig betbringen müsse, sei die Achtung vor Dingen und Tieren. 17. BerbandStag Ns Reichsverbands deutscher Konsumvereine. Im Ausstellungspalast zu Dresden hielt der Reichsver band deutscher Konsumvereine vom 18. bis 20. Juli seinen l 7. Genossenschaftstag ab. Im Mittelpunkt der Tagung stan den die Verhandlungen vom Sonntag und Montag. Der diesjährige Verbcmt^tag des ReichsverbcmdeZ deutscher Konsumvereine tritt in .-seiner Bedeutung außerordentlich stark hervor und zwar rpxgen seiner Grundeinstellung, die auch von allen den .Kreisen Ernsthafte Würdigung und Wertung verdient, die sich nicht zur Idee der Verbraucher-Organisa tion bekennen. Das stärke ethische Moment, das den drei Referaten eine überraschende Feinheit und Einheit gab, muß starke Beachtung finden. Berbandsdirektor Schlack, M. d. N., konnte eine stattliche Reihe von Ehrengästen begrüßen, unter denen wir auch die Vertreter der' sächsischen Regierung und der verschiedensten sächsischen Behörden, ferner die Stadt Dresden, vor allem auch das evang. LandeZkonsistorium be merkten. Von den Reichsbehörden waren Vertreter der Lier Rainer. Geschichte einer Ehe von Leontine v. Wtnterfeld. Lopvrigkt by (Keiner ö- Lo., Lettin iV 30. <«. ForN'tzungA Mutter schalt auf da» viels Getgenspislen und sie Meinte das mache tte nur bleichsüchtig. Aber Ellen hielt fest an ihrem Plan, im Herbst auf« Konservatorium zu Men. „Nur Arbeit und Pflicht kann mich! gesund machen, Mutter," hatte sie gesagt — „und meine Pflicht ist jetzt di« Musik." Mutter hatte den Kopf geschüttelt und mit Lte» ge sprochen darüber. — „Gage mir nur, was Ellen hat, Kind. Seit sie von euch aus Königsberg zurück ist, ist sie so anders. Hat sie eine unglückliche Liebe gehabt? Dir sagt sie doch! sonst immer alle«." ' ' Lies war nachdenklich geworden. ,Hch weiß auch! nicht», Mutter, Sie ist jetzt auch Mir gegenüber viel verschlossener. WenyS wirklich et wa» Ernstes wäre, hätte sie mit mir darüber gesprochen. Aber ich glaube auch!, diese- ewige Heben greift sie Au sehr an." ° .' ' ' ! Einmal, als Lies des Abend» allein mit Ellen durch den dämmerigen Garten ging, faßte sie sich ein Herz. „Du, Ellen, sag mal, bedrückt dich irgend etwas? Du »ist so ander» — sie sagens alle, kannst dus mir Nicht anvertrauen?" Lies legte den Arm um sie. „Was quält dich, Liebling, sag mir». Wir haben doch kein Geheimnis voreinander. Geteilter Schmerz ist halber Schmerz." Ellen schluckte. Dann biß sie sich auf die Lippen und wandte den Kopf zur Veite. Ach, wie gern, wie davor — so sehr. Heute konnte Ellen ihr Herz noch nicht öffnen — dazu tat es noch zu Weh — zu Weh. Aber die Schwester mochte die Gedanken der andern erraten. Leise, fast schüchtern fragte sie: „Ellen — set mir nicht bös« — aber — ist eS wegen Römer?" Gin Zitter« ging durch Ellen» Körper. Nein, sie dursten es nicht wissen — keiner, keiner! AM Liss nicht! „Frage mich nicht, Lies, bitte. Ta» milcht mir Qual. Wie kommst du übrigen» auf Römer? Tja bist du im Irrtum. Ich sage das vielleicht später einmal — später. ES ist auch gar nicht» Besonderes. Großmut ter» Tod ist mir sehr nahe gegangen, und dann der Ab schied nächsten Monat von Nilmer. Man sagt ja auch, daß Must! auf dir Nerven geht, vielleicht ist es so. Das kommt wohl alles zusammen. Aber bitte, frage nicht Mehr." Lies war still geworden und traurig. Sie kannte ihre Schwester zu genau, um nicht zu wissen, daß sie etwas verbarg vor ihr.' Aber was? Sie hätte ihr so gerne geholfen. Eine Zeitlang hatte sie gedacht, Ellen hätte Römer gern gemocht, sein jäher Tod wäre ihr Au Herzen gegangen. AVer, wenn Ellen das so kurz ab- wies, fast beleidigt, daß man überhaupt den Gedanken hegen konnte — was konnte es dann sein? Lies mußte noch lang« darüber grübeln und sand die Lösung nicht. Immer noch lag Gisela träumend in per Hänge matte. Sie hatte auch Ellen- verändertes Wesen be merkt und mit.Lies darüber gesprochen. Lum Schluß hatte sie gemeint r j „Wenn es Römer nicht war, so war e« eben ein anderer. Ein Mädchen wie Ellen kann nur durch! ein gewaltige» innere» Erlebnis so umgewandelt werden." Wie ein Schreck fuhr eS ihr dann durch« Herz. Und der kalten, spöttischen Gisela wurde e» plötzlich angst. ,-Um Gott — wenn ich nun doch recht habe? Wenn AM PK PMkvm ÄWtt ssMe j'Retch»püst und de» ReichSwirtschaft-ministerium- anwesend, «en vertreten der Reichswirtschastqrat, dt« vreu- ltral-GenossenschaftKasse, der deutsche Gewerkschaft«, deutsch-rationale HandlungS-Grhilfen-Berband und der GewsrkschaftSbuttd deutscher Angestellter. Referat über „Die sittlichen Grundlagen der KonsumgenossenschaftS-Bewe- gung" erstattete Professor Dr. Brauer-Karlsruhe. Die Be- antwortuita nach der Frage der Berechtigung und Zweck mäßigkeit der konsunmenossenschastlichen Arbeit und ihrer sittlichen GrundeinsteWng war ein neues Meisterwerk Prof. Brauer». Die Auslösung de» Erfolges auf die über 500 Delegierte äußerte sich in einem nicht endenwollenden Beifall. Eine Würdigung des gesamten Vertrages ist in einem kurzen Bericht unmöglich. Der Vortrag erscheint in kürzester Zeit in Druck und sei Freunden, Gegnern und Zweiflern an der Idee der KonsumgenossenschaftS-Bewegung zum Studium bestens empfohlen. Dem Mstgied des Verbcmds-Vorstundc- I. Schold von der Zentrale des Verbandes oblag die Auf gabe, die „Lehren aus der Vergangenheit für die Zukunft" progranmiatisch herauszustellen. Gab das sozralctlstsche Mo ment dem Referat Professor Brauers die Bedeutung, so paßte sich der 2. Referent zweckmäßig nach der praktischen Seite an. gern hätte st« der Schwester alle» erzählt, all ihr ttestÄ e» nun doch Knut ist? Ich sah es schon lang« kommen »ttrkoww» Keth NM MKiAkx,. sjki scheut« sich A ßch? ' - - -— » -- - -- wie man in Lo« Angel«, di« Antoras«r«i brftraft. Di« .amerikanische Rechtspflege ist zuweilen unge mein drastisch in ihren Urteilen. Der amerikanische Richter kann das, weil er sich nicht streng an den Buch staben d«» Gesetze» zu halten braucht. Ein solcher Fall wird jetzt au» Lös Angele- gemeldet, der Stadt, in welcher der Autoverkehr Dimensionen angenommen hat, wie sonst nirgend» auf der Welt. ES bestehen zwar strenge Bestinnnungen gegen die Autoraserei. Aber die Bestimmungen nützen nichts. ES ist in Los Angeles so wie überall. Jüngst stand eine Studentin vor dem Richter wegen S zu schnellen Fahren». Er hätte sie zu einer Holsen Geld strafe verurteilen können. So etwas ist für den davon Betroffenen Peinlich, Pflegt aber erfahrungsgemäß nicht abschreckend oder erzieherisch zu wirken. Der Richter' griff deshalb zu einem anderen Mittel. Er verurteilte - die Studentin dazu, alle bestehenden Gesetze und Ver ordnungen über das Autofahren abzuschreiben. Nicht einmal abzuschreiben, sondern dreimal. Genau so, .wie man es bei den Schulkindern zu tun pflegt. Wenn eine Studentin wie ein kleines' Schulmädchen behandelt wird, so wirkt das immerhin deprimierend; es wirkt jedenfalls viel nachhaltiger als eine Geldstrafe. Besonders wenn man berücksichtigt, daß die Verordnun gen über da» Autofahren zwanzig engbedruckte Seiten umfassen. Fast könnte man bedauern, daß eS solche Strafmethoden nur in Los Angeles gibt.