Volltext Seite (XML)
20. Jahrgangs Nr Dienstag» äen i4. Zuli I92S st« «»» st» »» «»ttvwml,«, «««» «»«st» stvst« st «»istfmst»«, »««»—pittt^u««« «»tttch« z«ü«» *,lstf«»st«,. H»ks,«mm-.«O--Ia« EstthaU»«- -k amtlichen Srkaaotmachongen -es Note» -er Stadt rm- -es -r»«t»g«tcht» M«. pestscheck-K-ue, stM r>st»G ",.»«» /tuer Tageblatt DM- Anzeiger für öas Erzgebirge tingente der Saks. Alles in allem weist die Gesamtlage eine beträchtliche Besserung auf. Nach einer von Havas wiedergegebenen Meldung auS Tanger über die Lage an der spanisch-marokkanischen Front zeigte sich der Feind in der Gegend von Uezzan und in der westlichen Zone etwas tätiger. Zm Hinblick auf den erwarteten Angriff der Rifleute seien die Stel lungen verstärkt worden. ! Angriffe auf öflerreichifchr Militärs. Stockerau <Oesterretch), 11. Juli. Hier fand gestern eine Versammlung des Heerbunde» statt. Nach der Ver sammlung hatte sich ein Teil der Teilnehmer zum Bahn hof begeben, um nach Wien zurüttzufahren. Angehörige bände wollen einen Betrag von.je 2 Pfennigen auf den Kopf ihrer Einwohnerzahl zu dem großen Werke .vet- fteuern. ' Tie Baukosten werden sich nach den endgültigen Bor anschlägen auf 4,6 Millionen Reichsmark belaufen. Die Kosten der Expedition werden auf wettere 2,5 Milli onen geschätzt. Tie gestrigen Behandlungen zwischen Dr. Eckener und der Internationalen arktischen Studien gesellschaft Haven gezeigt, daß die Differenzen über brückbar sind. Friedrichshafen ist bemüht, dieStudien- Vsellschaft zu überzeugen, daß. da» angeboten« Fried richshafener Luftschiff genau so viel Nutzlast tragen kön ne, wie da» von der Gtudiengesellschaft gewünschte grö ßere Schiff, dessen Bau ebensowenig in Staaken wie in Friedrichshafen möglich wäre, tzemundsen hat von Oslo au» telegraphisch bei Dr. Eckener angefragt, -vann und wtz ein Zusammentreffen, möglich wäre. Dr. Eckener hat darauf ein» Zusammenkunft innerhalb der nächsten 14 Lage tn einer deutschen Hafenstadt vorgeschlagen, an der auch der Amerikaner Ellsworth, der die Amundsen- Egpeditian fiüanziert hat, teilnehmen wird. Westarp, der ja bekanntlich in der „KreuMitung" er neut einen scharfen Borstotz gegen den ReichSautzenani- nister Dr. Stresemann unternommen hatte. Man ist sich auch im Zentrum, das ja schließlich für die Frage einer Regierungskrise ausschlaggebend ist, darüber fast völlig einig, daß so die Dinge nicht mehr iveiter gehen. Zu dem hat man die Rede des deutschnationalen Abg. Hergt bei per AufwertungSdebatte im Zentrum sehr unange nehm empfunden, da sie keinerlei Rücksicht auf die ttb- rtgen Koalitionsparteten genommen hat.. ES! .mutz jo nun wohl tn der nächsten Woche — so oder so — hie Entscheidung fallen, da ja auch Ende der nächsten Woche die Antwortnote der deutschen Regierung an Brtanv gehen wird und muß.' Ter Arbeitsplan deS Reichs tages ist auch jetzt noch äußerst unübersichtlich und nie mand kann so recht sagen, wie man noch vor den Ferien die ganzen Steuergesetze erledigen will. Die gesamten Aufwertungsvorlagen müssen bis zum Dienstag abend erledigt sein, da am Mittwoch, den 15, Juli, die dritte Steuernotverordnung außer Kraft tritt. Am Mittwoch vormittag allerspätesten» mutz der ReichArat sich dann mit den Aufwertungsgesetzen befassen und sie ebenfalls verabschieden, und der Reichspräsident müßte dann noch am nämlichen Tag« seine Zustimmung dazu geben, da sonst beim Außerkrafttreten der dritten Siteuernotver- ordnung ein Vakuum eintreten würde. > U Sochum -»räumt. Da» französische Jnfantrlieregtment Nr. 91, die Stamm- ktruppTder Besatzung der Stadt Bochum rückte am Sonnabend nachmittag um 4 Uhr unter klingendem Spiel zum Haupt bahnhof, wo die Truppe verladen wurde. Die bisher in Garnison liegende Artillerieabteilung Nr. 22 rückte feldmarsch- mäßig, vollkommen neu ausgerüstet, In Richtung Castrop ab. AutzgeNsstnmen die Stäb« und Milttärgerichtshöfe kann die Stadt M» geräumt betrachtet werden. Diese letzteren Kom mandos werden in der Nacht vom 19. zum 20 Juli, wie nunmehr bestimmt verlautet, Bochum verlassen. Auch in Gelsenkirchen hat dir Verladung von Heeresmatrrial begonnen Räum»»- -es Sanktionsgebietes. Paris, 12. Juli. Die Tatsache der Räumung des Ruhrgebietes durch die belgisches Truppen zwischen dem 15. und 25. Juli wird offiziell bestätigt. Drei Jnfanteriebataillone And eine Artillerietruppe werden nach Belgien zurückkehren. In Brüssel erklärte man ferner, daß Düsseldorf vor Ende Juli geräumt werden würde. Dagegen sali wegen der Räu mung von Du'sbu'g und Nubrort eine Beratung mit der englischen Regierung statifiuden. wobei entschieden werden soll, ob die RäuMung dieser beiden Slädte nicht gleichzeitig mit der Räumung d-r Kölner Zone erfolgen solle. Krisenluft im Reichstage. Berlin, 11. Zuli. Nach dem Rededuell -Wischen dem ! in erster Linie durch die sozialdemokratische Jnterpella- AüfwertyW-fachmann Dr. Best und dem RetchSjusttz«, tion über die auswärtige Politik und über die Haltung Minis Frenke n, das am,Freitag in später Nacht-j des Führers der größten Regierungspartei, de» Grafen eichStag stattsand, war am Sonnabend das de» Haust» an per Spezialdebatte über die AuswÄÄmgSgesetze ^und'dor allem über die Errechnung de» GIldmarkbetrageS erschöpft. Die Debatte zog sich langeWn, aber die Abgeordneten erschienen zumeist nur zu den Abstimmungen. Die Kosten der Reden bestritten in erster Linst die völkischen Abgeordneter Best und Sei fert und der sozialdemokratische Abgeordnete Keil. Selbst- verständlich Nichten auch die Kommunisten ihre Redezeit völlig aus. Der formale 8 1 de» Aufwertungsgesetzes WMde mit allen Stimmen gegen die Stimmen der Korn- MWsten und Völkischen angenommen. Der 8 2 der Vor lage/ der die Ermittelung de» Golvmarkbetrage» fest- leg» wurde in namentlicher Abstimmung entschieden. SS jag ein radikaler Antrag Best vor, der mit 225 ge- gerLISI Stimmen abgelehnt wurde; damit wurde also dieser Paragraph in der Kompromißfasfüng der Regie- lrungsparteien angenommen. Auch der 8 4, der de« AuswertungSsatz für Hypotheken festlegt, wurde tn na- mentlicher Abstimmung entschieden. Statt 25 wollten die Sozialdemokraten und die Völkischen 40 Prozent festsetzen. Die Abstimmung ergab aber die Ablehnung diese» Anträge» mit '217 gegen 140 Stimmen bet S Enthüllungen. Damit war ebenfalls der Kompromiß- antrag von 25 Prozent für Hypotheken sestgelegt. — Während dststr Einzelberatungen tragen im Reichstage Vehr starke Krisengerüchte auf; sie wurden hervorgerufen deutschlau- Baut -en Nor-psl-Aeppelin. Berlin, 11. Juli. Ter Bau de» Nordpolzeppelins ist bereits so gut wie gesichert. An der Aufbringung her erforderlichen Mittel werden sich auch die deutschen Arbeiter beteiligen. Die sozialdemokratischen, christlichen und Htrsch-Tunckerschen Gewerkschaften planen einen Beitrag von etwa 30 Pfennigen von jedem ihrer einge schriebenen Mitglieder zu erheben. Diesem Beispiel fol gens werden auch die Arbeitgeberverbände.einen Bet- der Stockerauer Garnison, die die Teilnehmer begleit«- trag stiften. Tie deutschen Städte und Kommunaloer- ten, wurden auf dem Weg« von einer Volksmenge rät- ' ' " sich angegriffen. Mehr als 20 HeereSangehörtge wur ¬ den verletzt. Ter Ortskommandant entsandte eine Be« rettschaft-abteilung, um die bedrohten Soldaten jn ihre Kaserne zu geleiten und um nach Verletzten Umschau zu halten. To sich die Einrückung dieser Abteilungen ver zögerte, wurden drei kleine Kavallertepatrouillen ent- sandt. um Versprengte zu sammeln. Zu Zusammenstößen kam es in den nahezu leeren Straßen nicht. Wien, 11. Juli. Entgegen der Meldung eine» Abendblattes, daß Kaoalleriepatrouillen gegen die Volksmenge oorgegangen sein sollen, wird amtlich ftzstgje- pellt, daß dst in Verwendung getretenen kleinen Abtei lungen lediglich zur Sicherung von Angehörigen de» Heerbundes, die durch die gewöhnlichen SicherhettSvor- kehrungen erwiesenermaßen nicht genügend geschützt wa ren entsandt wurden. E» sei weder der Befehl zur Säuberung der Straße erteilt worden, noch sei e» -u etn«r solchen Aktion gekommen. Desgleichen könne auch von einem Htnetpreiten der Kavalleriepatroutllen in dst Menge nicht die Rede sein. . Jur Uuswertungssrsge. > No« Mfrsd vrsdmlß M. d. R. Gehen Vie Hoffnungen der Aufwertung-tnteressent« viel- Mch weit über das Erreichbare hinaus, so kann doch die Lösung, die die Regierung in den AufwertungSgesetztea vor geschlagen hat, auch mit den Abänderungen, die da» Kompr» miß der Regierungsparteien bringt, für eine einigermaßen gerechte und befriedigende Lösung auch von denen nicht an erkannt werden, die das Problem der Aufwertung tn seiner ungeheuren Schwierigkeit erkennen und sich darüber klar find, daß es schlechterdings unmöglich ist, den weitgehenden Er- Wartungen, die auf die Regelung der Materie gesetzt werden, gerecht zu werden. Die Lösung im großen und ganzen be trachtet, ist nur ein klägliches Stück- und Altckwerk, voll von Willkürlichkeiten, Halbheiten, Widersprüchen. Die größte Ungerechtigkeit ist die Zurücksetzung, die die Gläubiger au» öffentlichen Anleihen erfahren. Man kann diese Zurücksetzung insbesondere gegenüber den Hypothekengläubigern nicht achselzuckend mit dem formaljuristischen Htnwet» darauf abtun, daß die Gläubiger des Reichs und der Länder einen Schuld- ner vor sich Haben, der bankerott geworden ist, während der hypothekengläubiger sich einem Schuldner gegenüber fleht, der doch seinen Besitz noch erhallen hat. Denn man kann nicht an der Tatsache vorübergehen, daß während deS Krie ges viele Leute ihre Hypotheken gekündigt haben, um tn die Lage zu kommen, durch Zeichnung von Kriegsanleihe ihre vaterländische Gesinnung zu bekunden. Man kann nicht Vor beigehen an den feierlichen Versprechungen, dst hinsichtlich dieser Anleihen gegeben worden sind. Vs ist -war selbstverständlich, daß da» Reich au» eigenen Mitteln eine nennenswerte Aufwertung der Anleihen nicht durchführen kann. Ls ist unmöglich, dm Steuerdruck, unter dem die Allgemeinheit heute steht, noch Wetter zu erhöhen um die Mittel für die Wiederaufnahme der verztnsuna und Amortisation der Anleihe zu gewinnen. Aber eS gab einen anderen Weg, um auch dm Anleihegläubigern eine höhere Aufwertung ohne Belastung der Allgemeinheit zukommen zu lassen. ES ist nicht abzusehen, warum solche geschont werden sollen, denen die Durchführung de» brutalen Satze» „Mark gleich Mark" zugute gekommen ist, indem sie dadurch ihr«. Schulden losgeworden find. Tine großzügige und bet gutem Willen durchzusetzende Lösung wäre e» gewesen, alle Swtnne, bis Private, Aktiengesellschaften, Gemeinden ufm. durch dst Durchführung des Satzes „Mark gleich Mark" zugefallen find, zu dem Zweck zu erfassen, aus ihnen eine TeilungSmasse zu bilden, aus welcher zu einem gleichen Prozentsatz die entschä digt werden, deren Forderungen durch den Satz „Mark gleich Mark" entwertet worden sind. Hierbei sollten vor allem solche Personen eine vorzugsweise Befriedigung erhallen, die ein Marokkokrieg. Pari», ^12. Zuli. Hava« veröffentlicht folgende» atn 11. Zuli in Fez auSgegebeneS Kommunique« über die Löge an der französischen Marokkofrvnt r Eine leicht« französisch« Abteilung hat sich mit Unterstützung eines Eingeborenenkontingents auf dem Tjebel Lamzimont (?) festgesetzt, ohne b elästigt worden zu sein. Nördlich 'von Uergha erfolgen größere feindliche Truppenansammlun gen, die nach Süden ziehen. Bet Babtaoa ist «in feind licher Vorstoßversuch' gegen die französische Mdwestltche Stellung unter schweren Verlusten für den Angreifer aufgehalten worden. Tie TsulS haben gestern den Wohnsitz des Kaid Bechtr angegriffen. Energische Ge- _ . genangriffe der franzosentreuen Eingeborenen, an denen s langes Leben hindurch gespart haben, um im Alter von Zin- nuch eine von Norden herbeigeeilte französische Abteilung s len leben zu können, die durch die Inflation ihr ganzes Ver. teilgenommen hat, haben den Feind schließlich, unter!! mögen verloren haben und nun nicht mehr in der Lage sind, schweren Verlusten nach, Nordosten zurückgewvrfen. lIn ß «ich auf neue einen Erwerb zu verschaffen. Bei Durchfüh- der übrigen Gegend von Taza ist die Lage ruhig. Man rung dieses Gedankens würden die Hypothekengläubiger wohl meldet ein« Verstärkung der nicht unterworfenen Kon- nicht ganz auf die Höhe kommen, die ihnen bei der jetzigen - - — Regelung zugefichert wird, sie würden sich vielleicht mit 20 Prozent begnügen müssen, ab-r dafür würden auf der ande ren Seite eine Aufwertung in dieser Höhe auch die Anleihe gläubiger erhalten, und zwar nicht nur die, die noch im Bs- ' fitz ihrer Anleihe sind, sondern auch die Anleihegläubiger, die während der Inflation, um nur wenigstens einen Keinen Teil deS Vermögens zu retten, ihre Anleihestücke verkauft haben. Viele haben in den Jnflationsjahren verkauft, well sie nach der Haftung der gesetzgebenden Faktoren und nach der Indiktatur der Gerichte nicht damit rechnen konnten, daß noch «ine Aufwertung kommen wexde. Wenn bereits gelöschte Hy potheken und! getilgte Privaforderungen wieder aufgewettet werden, so ist dies ein Gebot der Gerechtigkeit, auch die zu be rücksichtigen, die in dem Zettraum, für welchen die Rückwir kung gilt, öffentliche Anleihen zu einem Spottpreis verkauft haben. Man soll nicht, wie es so vielfach geschieht, die Forderung der Aufwertungstnteressenten mit dem Hinweis ahftm, daß „die Wirtschaft" eine Aufwertung über die jetzt tn Aussicht genommene Höh« nicht vertragen könne. Gewiß ist die deut sche Wirtschaft verarmt, aber ändert e» an diesem Zustand der Verarmung etwa», wenn wir die Aufwertung ander» q» statten, als sie die Regierung vorgesehen hat? Die Witt-, schäft im ganzen wird dadurch nicht ärmer und nicht reiches ES Handelt sich nur darum, daß den InflattonSgewinnlstn ihr Gewinn wieder weggenommen und unter die aufqetetlt . wird, die durch die Inflation geschädigt sind. E» versteht sich von selbst, daß man, was den HauSbesitz anlangt, bei einer solchen Regelung in Rücksicht ziehen muß, daß der HauSbesitz < heute in Goldmark nur die Hälfte des FriedenSwettes dar- stellt. Beim landwirtschaftlichen Besitz ist e» ander». Die landwirtschaftlichen Güter werden im allgemeinen zu den selben Preisen bezahlt wie im Frieden, und deshalb ist eL auch nur durchaus gerecht, wenn beim landwtrtscdaftlichen Besitz die alte Belastung durch Hypotheken wieder hergestellt wird, dergestalt frelltch, Paß her ursprüngliche Gläubiger nur ein» Quote erhält, während tm übrigen die Hypotheken zu Gunsten be» Reich» wieder bergestellt werden, damit da» Reich eine Grundlage hat für dst Ausgabe einer neuen Anltzth«,' dst zur teüvttserr SnÄ-Ldiguas aller dient, dst sich nicht « «in« stunde^ Int« d«S GMdmarkbetragrS erschöpft. langeMn, aber di« Abgeordneter