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Sella-e -um Muer Togeblaa. Mittwoch, öen L2. AM 1S2S Nr. WS Retchsmehrunglück In Bellheim al» Anerkennung und Zeichens de» Danke» »In vom Reichspräsidenten von Hindenburg eigen ¬ händig unterschriebene» Shrendiplom überreicht worden. Großfeuir auf einem Lui. Auf dem Gut Mathildenhof bei Voitzenburg in der Nähr von Prenzlau, da« dem Grafen von Arnim gehört, brach gestern ein gros,e» Feuer au», welchem da» Pächtechan», di» Ställe für Schafe und Kühe, ein Pferdestall und zwei mit großen tzeuvorrüten angefüllte Scheunen zum Opfer sielen. Zwei Pferd« und 10 Schafe amen in den Flammen um, zahlreiche landwirtschaftliche Ma- chtnen wurden vernichtet. Mehrere Landarbeiter erlitten Brandvrrlehungrn. Druckfehler. du schon, Schatz?" fragte der heimkehrende jeder Anwort schüttelte sie lebhaft das Töpf- Vor ,Iugen-ftaat^. Ein eigenartiger Erziehungsversuch wird durch eine be kannte amerikanische Architektin MrS. Ribble gemacht. Sie glaubt den Grund gefundne zu haben, warum das moderne Durchschnittsheim und die Durchschnittsschule nicht in weite stem Sinne erzieherisch wirken. In den Zelten der Koloni sierung Amerikas entwickelten sich Männer voll Selbstver trauen und Erfindungskraft durch die Aufgaben und Pro jekte, die dem Dorf und der Farm jener Tage gemeinsam waren, un sie schließt daraus, daß diese Eigenschaften auch heute noch durch dieselbe Uebung hervorgerufen werden müßten. Sie hat in Connecticut eine Schule „Avon College" gegründet, wo jeder Knabe Teil hat an gemeinsamer Arbeit in Wald und Feld, wo ihm Gelegenheit gegeben wird zu wählen zwischen den verschiedenen Tätigkeiten dieses von Knaben zwischen 12 und 18 Jahren betriebenen und gelei teten Dorfes. Hier können Knaben wirklich Knaben sein, dürfen fischen, Pferde beschlagen, Schiffsmodelle in der Ztmmermannswerkstatt heraussägen u. s. w. Außerdem wird Avon aber auch als Kultureinrichtung seine Stelle einnehmen, mit Anforderungen, die den besten höheren Schulen des Landes gleichwertig sind. Inmitten weiter Wald- und Ackerflächen gruppieren sich etwa 30 Gebäude um einen grünen Dorsplatz, von denen eins, die Versamm» lungshalle, auf einem Felsen mit weitem Ausblick errichtet ist. Eine kurze Strecke vom Dorf befinden sich die Scheunen, Ställe u. s. w. alle in dem gleichen früheren englischen Stil mit schrägen Dächern und Eichemöalken. Und dahinter breitet sich der Wald aus, der „Schulsaal" für den natur wissenschaftlichen Unterricht. Die Schule soll auch jedem Knaben Gelegenheit geben, die Grundlage für, das spätere staatsbürgerliche Leben zu erwerben, aus diesem Grunde werden die Schüler Aemter in ihrem Dorf bekleidien und stimmberechtigt sein. Auch eine Bank wird eingerichtet, in der sie ihre eigenen Rechnungsoücher führen werden. Mili tärische Ausrüstung und militärische Wissenschaften sind durch die Statuten verbannt, doch hält es die Gründerin für rich tig, daß ein Mann von militärischer Erfahrung die Aufsicht führt. Bei Einrichtung einer Schule, die die Knaben für das College vorbereiten und als „Junior-College" dienen soll, mußte Mrs. Riddle den starken Zwang zur Gleichförmigkeit in Betracht ziehen, der durch die Aufnahmeprüfungen der Colleges berbeigeführt wird. Aber sie erwartet, daß die Schüler den Anforderungen leichter entsprechen werden eben wegen der Eigenschaften, die sie in der Gemeinwesen- Aus einem Roman: „Schläfst Gatte. Statt chen. Lullige Ccke. «vr Er (zornig): „Haben Sie noch niemals einen Mann ge troffen, bei dessen Berührung jeder Nerv in Ihnen erbebte?" S t e: „Doch, einen — meinen Zahnarzt!" Mutter: kriegen wir von einem kleinen, schwachen Würmchen". Hans: Im GtrumpsgeschSft. Herr: Bitte, ein Paar Damenstrümpfe." Verkäuferin: „Für die Frau Gemahlin, oder soll- was besseres sein?" leit und Ausdauer. — Roch einen anderen Grund für diese» Unternehmen wird »in in Stein gehauener Satz der Grün« dertn verkünden: „Macht Tuch in Eurer Jugend mit ein, fachen Arbeiten vertraut, damit ihr im Geiste eins sein könnt mit denen, die arbeiten". die neue Etelnach'Nlethoöe. Der Neuyorker Arzt Dr Harry Benjamin, der bekannte- sie Verjüng« Amerikas, zu dem alle altwerdenden Frauen strömen, berichtete, wie da« „Wiener Journal" meldet, In der IS. Jahresversammlung der Gesellschaft für medizinisch- physikalische Forschung über seine Erfolge mit der neuen Steinachschen VerjüngungSmethode. Di« Resultate seiner Kuren legte er in einer amerikanischen wissenschaftlichen Zeit schrift nieder. Ucber hundert Frauen behandelte er mit dem Diathermieapparat, der im Innern de» Körpers Hitze und Blutfülle erzeugt, wöbet er auch auf die ältere Methode mit Röntgenstrahlen nicht verzichtete. Dis grgße Mehrzahl der behandelten Frauen stand — mit Ausnahme einiger weniger hochbetagter — im Alter von 85 bi» 6S Jahren. Sie litten an den typischen Beschwerden deö Wechsel» bezw. d«S vorzeitigen oder eben beginnenden Greisenalter»; stetige Abnahme der Physischen und Psychischen Kräfte, mangelnde Ausdauer Set körperlichen und geistigen Anstrengungen, Mnähme de- Gedächtnisses, verringerte» KomvnttaÄonWermhgsn» gesteigerte psychjliche Erregbarkeit und die klimakterischen Beschwerden, Wallungen, Kreuz schmerzen und Schweiße. Die Behandlung dauert vier bi» fünf Wochen und bezweckt die ausgiebige Durchblutung der Keimdrüsen durch tägliche tzttzebestrahlung. Dr. Benjamin wendet im Anschluß daran noch die Röntgenbehandlung an, und zwar gibt er eine Dost», deren Vierfaches zur völligen Vernichtung der Keimdrüsen führen würde. Die Resultate dieser Methode sind befriedigend. In ungefähr drei Vierteln der behandelten Fälle wurde ein Erfolg erzielt. Objektiv merkbar ist die Herabsetzung des Blutdruckes. Auffallend war auch die Gewichtszunahme bet stark abgemagerten Frauen nach der Behandlung. Durch Ver besserung der Blutzirkulation in der Haut erhält diese wieder ihre jugendliche Spannkraft und Frische, die Falten und Runzeln schwinden. Auch die subjektiven, Symptome des Al terns, hie Wallungen, Kopfschmerzen, Kreuzschmerzen und Schweißausbrüche schwinden in der Mehrzahl der Fälle, die von einer zwei- bis dreijährigen Dauerwirkung zeugen. Dr. Erwin Last, der vorstehendes in einer Wiener medizinischen Wochenschrift referiert, weist darauf hin, daß Steinach schon vor einigen Jahren den Vorschlag gemacht hat, die Dia thermie bet frühzeitig gealterten Frauen anzuwenden. Der Vorschlag gründet sich auf den innigen Zusammenhang zwi schen innerer Sekretion und der Blutfülle. Die Blutdrüsen wirken hauptsächlich durch Erzeugung von Blutfülle auf die ihnen unterstehenden Organe. Die neue Steinach-Methode, die ohne Operation erfolgt, wird in Wien an einem Spital mit Erfolg angewendet. Leichenfund. Sonnabend früh wurde beim Fischmarkt in Hamburg rin brauner veinwanbkofser au» dem Wasser gr- borgen, der «in« Frauenletch« enthielt, di« all« Merkmale eine» grauenhaften Lustmorde» aufwie». Der Täter scheint di« Leiche schon mehrer« Lage verwahrt und den Koffer erst in der letzten Nacht in» Wasser geworfen zu haben. Löblicher Fltegerabfturz. Der Flieger Rieseler führte gestern nachmittag in Prenzlau Dchauflügr au». Al» sich da» Flugzeug in ungefähr SO Meter Höhr befand, sing es plötzlich Feuer und stürzte ab. Rieseler konnte nur noch al» Leich« geborgen werden. IS Lod««opfer einer -ochwasserkatastroph». Die Ueber- lchwemmung de« Theiß und seiner Nebenflüsse hat gestern in Ungarn «m Komitat Veke» zu einer schweren Katastrophe ge führt, welcher 18 Personen zum Opfer fielen. Di« Leichen konnten bisher noch nicht geborgen werden. Der durch die Ueberschwrmmung angerichtet« Schaden beläuft sich auf unge fähr 6 Milliarden Kronen. Anszelchnung der Retter von Veltheim. Durch Pionier- oberstleutnant Lindemann ist den Rettern und Helfern dein: 7. Dayton, SO .. ... ... , Hvortttch, daß die Leidenschaften der Meng» nicht aufgeretzt 7 würden. Hierauf führte er die Bemerkung an, welche der Verteidiger Darrow am Fettag dem Gerichtshof gegenüber gemacht hatte, al» bi« Entscheidung getroffen wurde, daß wtffenschafltche Zeugen ausgeschlossen seien. Der Richter ew klärte, diese Entscheidung Hobe gerade den Zweck gehabt, dte allgemeine Erregung zu dämpfen. Jede Krttk an einem Be schluß de» Gerichtshöfe» sei unverantwortlich und ungerecht fertigt, denn sie zeig« Mangel an Threrbteung. Al» so eine ungerechtfertstste Kritik am Eh ¬ rung bezeichne^,-die Darrow ^abgegeben hl .« orneto an, d zu erscheinen »SS Rung um ckle Weid DayIon, A> dir v.r» Handlung im Tcopes-Prozeß verla» Richter Rauston eine Er- Wrang, in welcher^» heißt, ein Richter sei dafür verant- Mürbem' Hieraus Äe-Bemmckung cml welche der gmnacht'hatte, al» di« Entscheidung getroffen wurde, daß wtffenschafltche Zeugen ausgeschloffen seien. Der Richter cr Mrt«, diese Entscheidung Hobe gerade den Zweck gehabt, ^die schluß de» Gericht«! ungerechtferttate Kritik am Gerichtshof müsse er dte Erklä- - v abgegeben hm«. Der Richter > am Dienstag vor dem Gerichtshof . , sich gegen die Beschuldigung verächt lichen Betragen» gegen den. Gerichtshof zu verantworten. Darrow habe eine Bürgschaft tn Höh« von öOOO Dollar zu -Pellen. Darrow sagt« lächelnd, er wtss« wirklich nicht, woher er das Geld für die Bürgschaft nehmen " solle, worauf der Richter mst erstster Mene erklärte, er wisse sehr gut, daß Darrow dazu tn der Lag« sei. ' Berliner Lomttagaverkehr. Am Sonntag wurden Im Stydt-, Ring- und Votörtverkehr im ganzen 2100000 Fahr- HHM^befÜrdert. Zur Bewältigung de« Verkehr» wurden dir GWKn bi» zur Grenz« ihrer Leisiungvsähigkeit mit Sonder zügen in Anspruch genommen. Der Verkehr nach den Frei bädern war infolge de« warmen Wetter» ganz besonder» stark. An angekommenen Fahrgästen wurden gezählt t tn Nikolassee 87 000, in Drünau 75 000, in Friedrich-Hagen SV 000, in Äahn»Ptzf 29 000, in Erkner 84 000 und in Lehnitz 12 000- Euplosion eine» polnischen Lorpedobdole», Heut« morgen chrz nach 8 Uhr ist da- polnische Torpedoboot "Kaschub" tn 7di« Fuf! geflogen- Man vermutet, daß sich Oeldämpfe ent zündet haben, dte dann die Oelbunker zur Explosion brachten- Das Schiff wurde in zwei Teile gerissen und sank Ein MaschiMt und zwei Heizer werden vermißt. Die übrige Be- satzung.'des Schiffes wurde teils schwer, teils leicht verletzt. Deutschland beschickt die Weltausstellung IS2S nicht. Zu der Frage der deutschen Beteiligung an der Meltaus- stellung Philadelphia 1925 haben der Hauptausschuß des Reichsverbandes der deutschen Industrie, der Zentralverband des deutschen Großhandels und die Hauptgemeinschaft des deutschen Einzelhandels dahingehend Stellung genommen, daß von einer Beteiligung an dieser Veranstaltung abgesehen sei, da die Zeit für die Vorbereitung viel zu kurz ist, und die deutsche Industrie nach der gegenwärtigen Wirtschaftslage nicht die erforderlichen Mittel aufbringen kann, um sich an einer internationalen Ausstellung zu beteiligen. Bon Bienen überfallen. In Schlehdorf am Kostelsee, überfiel, ein Bienenschwarm den Bienenzüchter Georg Schleiß- Heimer und richtete ihn derart zu, daß er bewußtlos liegen bktel. Der Verunglückte schwebt in Lebensgefahr. Zuchthaus für die Strauhberger Aulobusräuber. Vor vier Jahren überfielen mehrere Straßenräuber auf der Fahrt zwischen Strausberg-Bahnhof und Strausberg-Stadt mit Masken und Revolvern ausgerüstet einen vollbesetzten Auto bus und plünderten sämtliche Insassen und das Personal bis aüf die Taschenmesser aus- Ein Zufall nur kam nach Jahres frist der. Kriminalpolizei zu Hilfe, die Frau eines der jetzt AngeklaMpi gestand auf dem Sterbebette die Beteiligung ihres Manne» an diesem Auloüberfall ein. So gelang es, die Täter zu i'ernmtchp, die sich gestern in der Person der drei Brüder Max, Herstiany-und .Paul Heinrich sowie des früheren Dieners Bruno Stilck vor dem Schöffengericht Lichtenberg zu ver antworten hatten. Drei der Angeklagten waren, wie sich im Laufe der Verhandlung ergab, frühere Schutzpolizisten, einer, Mar Heinrich, hatte bereits vor seiner Polizistentätigkeit fünf Jahre im Zuchthaus gesessen, ohne daß seine Behörde davon Kennens» bekam. Die im allgemeinen geständigen Angeklagten erhielten : Max und Paul Heinrich 9 Jahre Zuchthaus, Bruno Glilck 5 Jahre Zuchthaus. Gegen Hermann Heinrich wurdef das Verfahren abgetrennt, da er inzwischen Geistes krank geworden ist. Kindermund. Siehst du, Hans, alle diese seidenen Kleider „Das ist der Papa, nicht wahr?" Lies Rainer. V Geschichte einer GH« von Leontin« v. Winterfeld. Copyright by Orelner L Lc>-, öerlln V 30. ,, l>«. Fortsetzung.) ! IS. Kapitel. E» war am ersten Mdventsonntag. Tier runde Eßtisch bet Professor Rainers war lang ausgezogen für sechs Personen. In der Witte auf dem Tische brannte im Schmuck seiner duftenden Wachskerzen der kleine Tan- nenbamn. der keinen ersten Advent in Lies Hause feh len durste. Tannengrün und Lametta lagen aus dem schneeweißen Tischtuch verstreut. Zwei große Teller mit Lebkuchen und Pfeffernüssen zierten die Tafel. Am sum menden Teekessel hantierte Ellen, rosig und frisch, vor wenigen Tagen erst au» Ntlmer angekvmmen. Ernst Rainer und Gisela waren auch da, ebenso der junge Rö mer. Man feierte dankbar Und gemütlich im stillen Ja- Miltenkrets den ersten Advent, am Abend sollte noch musiziert werden. Wie Klein-Ulli jauchzte über die Lichter am Bäumchen! Wie schon eine weiche, stille Borweihnachtssttmmung über allen lag. „Wie urdeutsch und heimatlich! einen diese Sitte doch anmutet," sagte Römer zu Ellen, die neben ihm saß. „ich bin in meiner Jugend im Ausland erzogen, da habe ich so etwas nie gekannt." i Ellen nickte. ,Mnd gerade diese Vorfreude ist fast noch schöner al« da» Fest selber.. All diese kleinen Heimlichkeiten, Ar beiten und Ueberraschungen für seine Lieben machen dte AdventSzett so unendlich süß und geheimnisvoll." Ter junge Offizier sah nachdenklich tn die flackern de« Kerzen. ,Zch hob» so wwa« nie gekamch kmmtz ich habe ei ¬ nerlei .Angehörige mehr, bis auf einen Bruder, der. in Brasilien ist." ! Mit leicht zusammengekntsfenen, tief verschleierten Augen sah Gisela, die gegenüber saß, zu den beiden her über. Wie leiser Spott lag eS um ihre Lippen. „Sie scheinen mir Anlage zur Sentimentalität zu haben, Herr Hauptmann. Etwas Seltenes heutzutage. Mehr ein Ueberbleibsel aus der Zeit der-apfelgrünon Fräcke und Reisröcke." Römer lächelte. ' „ES gibt Augenblicke und Situationen, gnädige Frau, die einen weich machen — vorübergehend —, weil sie einem zeigen, wie viel einem doch eigentlich fehlt,' — das braucht aber darum noch lange nicht Sentimen talität zu sein. Die hat es übrigens auch zu jeder Zett gegeben. Nicht bloß die apselgrünen Fräcke und Reif röcke wußten davon ein Liedchen zu singen, auch schon Puderzopf und Rokoko, Eisenharnisch und Nonnenkleid." „Donnerwetter, sind Sie aber gleich poetisch, Römer! Knut sah lachend zu ihm herüber. „Wohl gar ein verborgener Dichter?" „I Gott bewahre!" Römer» Hübsche», offenes Gesicht wandte sich der Hausfrau zu. . i „Aber soll man da nicht einfach poetisch werden, wenn man so mitten in ein deutsche» Familienfest hin- einkommt? Und noch dazu dieser Kontrast. Gestern um diese Zeit Besichtigung und heute Adventsbaum." Lies nickte ihm freundlich quer über den Tisch her über zu. „Es freut mich ja so, Herr Römer, wenn eS Ihnen bet uns gefällt. Ellen, willst du nicht noch einmal Tee einschenken?" dann sber iMsE," dzÄngt-, Sie haben meine Schwägerin Ellen noch! garnicht Geige spielen hören. Sie werden sich freuen." Ellen errötete leicht über da» Lob ihre« gestrengen Schwager». „Rede ihm nur nicht zu viel vor, Knut, nachher ist er enttäuscht." Ter junge Doktor war der einzige, d« schweigsam war und nicht viel sagte. > AIS die Lichter am Adventsbäumchen niedergebrannt waren, gingen sie in den. Salon, wo schon Römers Cello aM Flügel lehnte. Sie musizierten lang«. So lange, daß Gisela ung«- duldtg wurde. Lies saß glücklich mit einer Weihnachts arbeit; sie hätte stundenlang zuhüren mögen. In einem mattlila Kleide saß Gisela zurückgelehnt iM .Schaukelstuhl und rauchte. Ihr Mann stand am Fenster, den kleinen Ulli auf dem Arm. In einer Pause während de» Spiele« trat Römer zu Ellen, dte vor dem Notenständer kniete, ein Buch suchend. ,Hch wußte nicht, daß Sie so spielten, gnädige» Fräulein — ich danke Ihnen. Ihr Schwager hatte recht. Nur ein» fehlt an Ihrem Spiel." Sie sah ihn fragend an. ' „Man merkt Ihnen an, so seelenvoll Ihr Anstrich ist. daß Sie, wi« soll ich sagen, noch nicht» erlebt» nicht« durchgemacht haben. Verstehen Sie mich nicht falsch. Aber jeder Künstler.reift nur durch sein Schicksal — durch Glück oder Unglück. Sehen Sie, wenn ich Ihr Spiel gehört hätte, ohne Sie persönlich zu kennen, wür de ich mir sofort sagen, da- ist «ine Künstlerin, aber «in« dte erst im Werden ist. Noch ist Ihr Spiel nicht persön lich genug. Sie Lennen St« Liefen und Höhen de» Le ben» nicht. St« hatte ihm aufmerksam zugehörk „SW mögen recht habH Rümeö. ASU» Wch L - „Isst ... -------- --"'L.H "