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Nr. ISS „ Sellüge -o «^SSSSSMSWSSSSSSSS-SSSSSSE-SS » Erzgebirge unä Sachsen. v. 37. 0«zIrk»f«u,n»«hitog der »Wlehagptmannschast Schwarzenberg in Gchneeterg. Gin alter AuSsprUch bestätigt« sich wiederum: Die Bergstadt Schneeberg versteht e», FM zu seieru Der 4. und 5. Juli hatte all« Freiwilligen Wehren der hiesigen Amtöhauptmannschaft nach Schneeberg gerufen, um den 37. Bezirksseuerwehrtag festttch zu be gehen. Schon in den ersten NachMtttag«stunden de* vergangenen Sonnabends! rückten di« auswärtigen Wehren mit klingendem Spiel in Schneeberg ein, wo die selben von den Schneeberger Wehrleuten und der Ein wohnerschaft herzlichst empfang«» wurden. Tos Stadt bild selbst bor durch einen Überaus reichen Flaggen- und Grünschmuck ein schöne» Aussehen. Junge Mädchen ka men den Gästen überall entgegen, uin die. Festabzelchen mit einer interessanten Festschrift den Besuchern zum Kauf anzubieten. Am Markt und am, Fürstenplatz! wa ren zwei historisch« Stadttore au« Künstlerhand neu erstanden: da» Bah er- sowie da« Hartenstetner Lor. Die selben wurden mit Eintritt der Dunkelheit beleuchtet und boten ein schöne« Bild. In der Hauptwache am Fürstenplatz hatte man «in« ständige Sanität»- .und Feuerwache untergebracht, vor derselben im Freien hatte sich eine Gchankstätte „Alt-Schneeberg" für die jenigen, die bei dem warmen Jultwe'tter inwendig ab und zu löschen mutzten, etabliert. Ein in der „Zentral halle" untergebrachtes Wohnungsamt sorgte für Unter kunft der Gifte. Vor Beginn de» eigentlichen Feste« hatten sich die Abgeordneten de» Bezirk« zu einer wichtigen vierstün digen Sitzung im großen Gaal der »Goldenen Sonne" zurückgezogen, worüber wir morgen' berichten werden Um 7 Uhr fand dann großer Zapfenstreich der ver einigten SptelmannszÜge und Musikkapellen der 1, und 2. F. F. Schneeberg statt, dem sich gegen H. Uhr in der städtischen Festhalle ein Kammer« mit so reichhaltigem Programm anschloß, daß etgäge Nummern abgesetzt wer den mußten. Die MünneiHefangveretne „Liedertafel" und „Liederquelle" sowie der Turnklub Schneeberg er freuten die Besucher durch Vortrüge und Vorführungen. Ein Theaterstück „Durch Rauch und Flammen" zeigte allen, wie notwendig eine geschulte, opferwillige Feuerwehr ist. Für den musikalischen Teil sorgten di? F. F.-Kapelle sowie die Stadt- und Bergküpelle Schnee berg in ihrer alten Bergmannsuniform. -Ganz besonders gefielen die Schneeberger Bergparademärsche: a) Gang zur Kirche und b) Abmarsch aus der Kirche (Stadtkapell? Schneeberg). In den anderen Sälen würde,während des Abends das Tanzbein geschwungen. Schwtmmoerein „Coralle" im Dr. Geimerbad sowie «ist Preiskegeln im Keglerheim sorgen ihrerseits -dafür,' 'ÄirK'üüch „die An hänger dieser beiden Sportarten auf ihre Kosten kamen Sonntag früh 6 Uhr nahm da» Fest seinen Fort gang, eingeleitet durch den Weckruf der WeWapellen. Ter Wettergott, der am' Sonnabend uns durch mehrere Regenschauer seizre schlechte Laune gezeigt, hatte nunmehr doch soviel Einsehen, dah er wenigstens den offiziellen Teil der ganzen Veranstaltung nicht weiter störte. So konnte denn auch die in Aussicht genommene Stadtbe sichtigung um 8 Uhr vormittags stattftnden. Um 9 Uhr hieß es wieder, ernste Arbeit in der .Bezirksausschuß sitzung leisten, der sich sofort eine gleich wichtige Kreis- ausschutzsttzung (beide im „Sächsischen Haus") anschloß. Während noch die Versammlungen tagten, fanden bereits auf dem Festplatz Schulübungen statt, denen eine Steiger- Kn« Tageblatt, dknstag, Übung an der St. Wolsgangskirche folgte. Segen IS Uhr erscholl «in Brobe-Yeueralann. Sin großer Häuserkom- plex am Markt stand, so wurde angenommen in Brand. Während noch di« durch! Motorspritzen hevbeigeführten Wassermengen auf da» bedrohte Rathausdach klatschten und dessen Turm umspielten, wurde durch Pla-musik bereit» wieder für ander« Unterhaltung gesorgt. Gegen V»S Uhr setzte sich dann der imposant« Festzug durch die .Straßen d«r Stadt in Bewegung, an dem sich der Kreis- und Bezirksausschuß- sämtlich« erschienenen Weh ren d«» Bezirk», Schützen-, Turn», Militär», Kegler-. Schnitz- und Bergveretn usw. sowie zcthlvetch« Shrengäste beteiligten. Nach Auflösung des Festzug« verteilten sich die nach Tausenden zählenden Teilnehmer und Zuschauer, um wieder chnen der vielen Festbäll« oder im Natur theater nuf der Sedanwiese die Festvorstellung „Alt- Heidelberg" zu besuchen. Tatz alle recht befriedigt über den Verlauf der Veranstaltung nach Hause gingen» dürfte wohl nicht zuletzt ein großer Verdienst der vej- den Hauptausschutzmitglieder Stückrad und Günther sein Noch «in für Schneeberg und sein« Umgebung wichtiges Ereignis darf nicht unerwähnt bleiben: Schneeberg hat endlich eins Motorspritze. To sehr diese» ^u. begrüßen ist, so wünschen wir doch, alle, daß sie möglichst wenig in Tätigkeit zu treten braucht. Auen aber, di« mit zur Verschbtwrung de^ Feste» betgetvagen haben, ein herz liche» Glückauf!" Heute abend sinket um 7 Uhr eine Schlutzfeiev in der städtischen gesthalle statt. Lauter; Sitzung des Bezirksausschusses der Amtshauptmannschaft Schwarzenberg am 1.Juli 1925 Von der Vereinigung des Gutsbezkkes Eria mit der Gemeinde Erandorf unter der neuen Ortsbezeichnung Eria wurde Kenntnis genommen. — Genehmigt wurden die Dariehnsaufnahmen und Bürgfchaftsübernnhmen Mehrerer Gemeinden, die llm- bezirkung eines Flurstücks aus ., dem selbständigen Eutsbezirk Lößnitzer Gottes- und Grünewald in den'Gemeindebezirk Oberpfannenstiel und eines Flurstückes aus dem selbständigen Eutsbezirk Staatsforstrevier Earlsfeld in den Gemeindebezirk Cai Isfeld. — Keine Bedenken wurden erhoben gegen den 2. Nachtrag zur Satzung des Gemeindeverbandes Gasver sorgung Erzgebirgs-West, die Ansteilungs-, Besoldungs- und Rechtsverhältnisse der Beamten betr. — Einem Ortsgesetz über die Ansteilungs-, Besoldungs- und Rechtsverhältnisse der Beamten mutzte wegen mehrfacher Unstimmigkeiten die Ge nehmigung versagt werden. — Nach endgültiger Festlegung der Richtlinien über die Verteilung der nach 8 150 der Gemeinde ordnung zu gewährenden Wegebauhilfen erfolgte die Verteilung dieser Beihilfen gemätz den Vorschlägen der Amtshauptmann schaft. Den Vorschlägen für die Verteilung der Siaatsbeihilfen wurde ebenfalls zugestimmt. — Die Entbehrlichkeit des Ver bindungsweges von der Forststratze nach der Waldstratze und und eines Teiles der Teichstratze in Lauter wurde festgestellt. — Eine Satzung über Wie Erhebung von Bezirksumlagen wurde beschlossen, sie *soll dem Bezirkstag vorgelegt werden. — Von zahlreich vorliegenden Baudarlehnsgesuchen konnten mangels vorhandener Mittel nur wenige berücksichtigt werden. — Dem Beitritt zu der Gemeinnützigen Baugenossenschaft e. G- m d. H in Niederschlema wurde zugestimmt. — Mehrere Konzessionsgesuche, darunter auch Uebertragungen, wurden mangels Bedürfnisses abgelehnt. — Schließlich erfolgte noch die Wahl der Mitglieder der Bezirksfürsorgeversammlung und der Unterausschüsse. — Im Anschluß an die Bezirksausschuß sitzung erfolgte eine Besichtigung des Fabrikbetriebcs der Sächsischen Emaillier- und Stanzwecke, Akt.-Ges. in Lauter, die dank der freundlichen Führung der Fabrtkleitung einen recht interessanten und befriedigenden Verlauf nahm- den 7. IM - 1»r» Lchneederg. Unfall. Mehrer» Feuerwehrleute setzten sich gestern auf da, Geländer am Vach,. Diese» zerbrach und einer der Leute zog sich infolge de» Stürzte» schwer« Ver letzungen am Hintrrkopfr zu. ReustSdtel. Motor ra d u n s al l- Am Sonnabend gegen 6 Uhr wollte «in Motorradfahrer Mit dem Feuerwehrmann Deorgt au» Albernau zum Jeuerwehrfeste nach Schneeberg fahren- Auf der Straß« Zschorlau-Schneeberg nahm er dir Kurve am Stadtteich in Neustädte! zu scharf, sodaß da» Hinterrad rutschte, und die beiden Leut« zum Sturz kamen- Der Fahrer kam mit dem Schrecken davon, während der Beifahrer einen komplizierten Beinbruch davon trug. Br«ste)tbr«nn. Fahnenjubiläum der Schützen- vom 27 bis 29- Juni feittte der Echühenverein sein 50jäh rige» Jahnrnjubiläum. - Den Kommers am Sonnabend rahmten schöne Gesänge de» Gesangvereins «Orpheu»" und vorbildliche Borstlhrungen des Turnverein» ein- Li« Bpr- rinsgeschtchtr von Lehrer Berger und ein Theaterstück fanden freudigen Beifgll. Tief ergreifend war dl« Weihe der Ge denktafel der'im Felde gebliebenen Schützenbründer. Die Schützengesellschaft zu Au« überreichte einen silbernen Becher. Beifall fand der Festzug, angeführt durch mittelalterliche Herolde, verschönt durch viele Festwagen. Die Vereine Ritttrsgrün, Pöhla, Schwarzenberg und Lauter überbrachten Frstgeschenl.. Zwlüuu. Wie gemeldet wird, spricht der Führer der Nationalsozialisten Adolf Hitler am Mittwoch, den 15. Juli in einer öffentlichen Versammlung der Ortsgruppe der N. S- D A. P. Zwickau. — Seit Jahren bemüht sich die Ingenieur schule Zwickau um die Reichsanerkennung und die damit ver bundene Gleichstellung ihrer Absolventen bezüglich der Be- rechtigungen im Staats- und Kommunaldienst mit den Reif lingen der Staatlichen Höheren Maschinenbauschulen. Die Anerkennung ist jetzt nach mehr als zweijährigem Ringen erfolgt. Der Erfolg der Jngenieu,schule Zwickau stellt sich um so höher, weil sie die einzige technische Lehranstalt unter ihren gleichartigen Schwestern (Technika, Akademien, Ingenieur schulen, . Bauschulen usw.) ist, der die Reichsanerkennung zuteil wurde. — Wie in anderen sächsischen Städten sind auch in Zwickau die Bauarbeiter zum Teil in Streik getreten, und zwar ist der Streik der Zimmerleute vollständig, während es sich bei den Maurern noch um einen Teiislreik handelt. Auerbach. Explosiv n. In einer Schlosserei ereignet« sich ein Unglück, das ernstere Folgen hätte haben können. Beim Schweißen eines Benzinbehälters, in dem jedenfalls noch Benzin-Gase zurückgeblieben waren, kam dieser plötzlich zur Explosion, die einen weithin hörbaren Knall verursachte. Zwei Leute erhielten Quetschungen, an der Brust und am Bein, die noch gut abgegangen sind. Sämtliche Fenster scheiben in der Schlosserei wurden eingedrückt. Klingenthal. Unfall eines Sachsenfahrers. Während das Nennen selbst ohne jeden Unfall verlief, stieß nach dem Nennen einen Teilnehmer ein bedauerliches Miß geschick zu. Etwa tausend Meter hinter der Flachrennstrecke kam der von Alexander Sommer-Plauen selbst gesteuerte NAG-Wagen in hohem Tempo infolge des Straßenschl'cks ins Schleudern, rutschte breitseitig nach der linken Straßen böschung ab, schob sich bei der Wucht des Anpralls auf eine Linde und flog in drei Teilen im Bogen auf eine zwei Meter unter der Straßenkrone liegende Wiese. Die Karos serie war völlig zersplittert. Mehrere Meter davon lagen die anderen Teile des Wagens. Wie durch ein Wunder kamen beide Insassen mit dem Leben davon. Der Besitzer blieb unverletzt, sein Fahrer erlitt einen Bruch des linken Armes. Falkensteln. Schützenfest. Bei dem diesjährigen Schützenfest wurde der Jleischerodermeister Max Luderer aus Falkenstein zum Schützenkönig für das neue Schützenjahr Lis» Rainer. Geschichte einer Ehe von Lepntime-V. Uin'lerf.eld. Lopyrigkt d> Qreiner 8- Lo., tzerlin Hk 30. (12. Fortehung.) 6. Kapitel. Ter Herbst stand vor der Tür. ' Da fuhr Lie« Rainer nach dem Bahnhof, um Ellen abzuhylen., Lustig, mit blanken Augen, sonnenverbrannt, sprang Ellen aus dem Abteil und fiel der Schwester lachend und weinend um den Hals. ' ' „Ach Lios, wi« bin ich .froh, daß! .ich dich! nun end lich wieder habckBv , ' Hand in Hand saßen sie dann in der Droschke. Mne hätte noch immev mehr zu erzählen als dis andere. Als sie ^ber den Kaiser-Wilhelm-Platz fuhren, schlug Ellen erstaunt in die Hände. ' „Ist das da« Schloß? Aber da» ist ja nur solch «in dunkler, alter Kasten! LiaS hatte ich mir ganz an ders gedacht." „Aber es ist doch auch schon alt, Ellen, denk Mak, aus der Ordenszeit! Und dann' sollst du es erst mal innen sehen. Da müssen wir mit Knut zusammen Yin gehen, denn keiner weiß so prachtvoll Bescheid wie er. Ueberhaupt alle historischen Punkte in und um Königs berg mutz er dir zeigen und —" „Aber Lies, bloß nicht! Darum bin ich poch! nicht hergekommen. Doch ganz und gar allein deinetwegen. Knut und all seine dumme Steinhaufen aus vorigen ^Jahrhunderten können mir gestohlen blsiben. Ge schichte war schon immer mein Schlimmstes. Ach, und swas ich dir alles mitgebvächt habe! Hast du schon das neue Bild vpn Fried gesehen mit Hektor und Diana? Und dann hübe ich noch Briefe für dich! von allen, auch von Großmutter." ' , - Großmutter!" Lies mutzte ordentlich die Hände falten. — „Wie geht, '«» ihr? TA mutzt mir viel, viel »r- Mlen von Nilmer, Ellen.* In Li««' Boudoir summt» der Teekessel.^Di« große iOtehlampe mit dem rotseidenen Schirm, die Ernst und Gisela zur Hochzeit geschenkt, brannte neben dem Keinen WchMibrisch, dec aus Lies' Mädchenzeit stand. Auf dem niedrigen" Eck sofa saßen die beiden Schwestern mit roten Wangen und sprachen von Nilmer. Tatz Vater so all gewor den und Mutter noch ruheloser durchs Haus! kullere wie vor zwei Jahren. . Tatz an Stelle des abgebrannten Kuhstalls ein wunderschöner neuer stünde' und datz die Ernte so sehr gut gewesen dieses Jahr. Tatz Großmut ter oft so lange gedankenschwer vor sich hinbrüte und gar nicht mehr eifrig stickte wie früher. Tatz die graue Steinbank am Ende der Allee immer noch am alten Platz stünde und das Meer immer noch so! wundersame Brautlieder sänge aus WtkingMagen. , Lies seufzte tief auf. „Nächstes Jahr mutz ich doch einmal wieder hin. Ich glaube manchmal, ich habe Heimweh." '' „Na. siehst du, Lies. Dann kommt doch schon lieber dies Jahr noch. Knut wird dir schon ltttaub geben." „O sicher würde er das, wenn ich! ihn. darum bitte, aber ich Möchte jetzt nicht fort von ihm. 'Nie möchte ich Überhaupt fort von ihm." Sie legte Heide Hände um die Knie und sah in die blaue Flamme. „Aber Lies, da« habe ich sonst nie gesehen, datz ver heiratete Menschen so verliebt sind." Ellen bitz lachend in den von LioS gebackenen Mürbe kuchen. Lies schüttelte langsam den dunklen Kopf. „Verliebt? TaS ist nicht das richtige Wort, Ellen. Tas ist so banal, so flach. Ich Weitz nur das eine, datz ich ohne ihn nicht mehr leben könnte. Daß das Be wußtsein, er gehört mir und niemand auf der weiten Welt kann ihn mir entreißen, so unfaßbar selig macht, datz ich mir keine andere Seligkeit daneben denken kann." Ellen nahm sich den zehnten Kuchen. „Großmutter sagt, zu große Seligkeit auf Erden Wäre nicht gut. Tenn das dürfte erst im Himmel kom men. Uber ich habe mir schon immer gedacht, daß du mal n« glückliche Frau würdest. Du patzt gut zur Ehe." Lie» lachte. „Wer Mt dir denn da« gesagt, Kein Gllen? Uebrigen» meißWch nun absolut nicht, ob> ich nun gerade zur Ehe pass«, dem» da« Ist schließlich nur ein leerer Begriff. iZch Weitz nur, datz ich, -ar Knut vasse." Ellen kaute gedankenverloren und spielte mit ihrem Teelöffel. ,Ind ich weiß, da» ich V» Pastar TU» nicht „Hat er denn etwas gesagt?" „Na, weitzt du, so direkt nicht, aber man merktS doch. Neulich, an meinem Geburtstag, als wir alle draußen im Garten Tee tranken, kam er Plötzlich im langen schwarzen Mock, einen Rosenstrauß von solcher Größe" — Ellen machte eine Bewegung mit ihren Armen, die beinahe Kucherteller' und Teeiassen vom Tisch fegte —> „um mir zu gratulieren. MS er mir da« Ding über reichte — seine neuen Weißen Glacehandschuhe waren geplatzt und ganz grünfleckig geworden davon — slü, sterte er mit einem scheuen Seitenblick auf die andern: Darf ich Sie nachher einmal allein sprechen, Fräulein Ellen? Ta habe ich Fried nachher leise gebeten, den ganzen Nachmittag nicht oo,n meiner Seite zu weichen und mich nicht allein zu lassen mit Pastyr Ttle. Ich sag dir, Lies, mir war ordentlich schlecht vor Angst. Aber kann ich noch einen Kuchen haben? Danke. Nach her hat Mutter gescholten, datz ich nicht nett gewesen wäre gegen Tile." Lies Lächelte und goß der Schwester zum viertenmal Tee in di« Tasse." „Und warum nmgst du ihn nicht, Ellen. .Ich dächte es Mir auch so hübsch!, wenn du in der Nähe von Nil- Mer bliebst." „Als ob man darum heiratet. Tann bleibe ich doch schon lieber ganz da. Warum ich! ihn nicht mag? Weitzt du, wenn ich das wüßte!'. Tas weiß ich! ja überhaupt nie, warum ich einen Menschen leiden kann und einen anderen nicht. Warum magst du denn Knut?" Sie nahm den letzten Mürbekuchen von dem bunten Porzellanteller. „Ach Lies, verzeih, nun sind keine Mürbekuchen mehr da für Knut. Warum trödelt er aber auch! so?" „Schadet nichts, Kleine, es sind noch mehr da. Uebrt- gen« mutz Knut gleich kommen, er hat noch! in der Stadt zu tun." Ellen sprang auf. „Tonn will ich schnell gehen, meinen Koffer au»- packen. Ich mutz dir koch! die mitgebrachten Aachen vor den anderen geben." Wie ein Wirbelsturm war st« au» der Tür und lief singend über den ylur in da« Keim Fremdenstübchen, d^_ Hr Vie» «tt lBglicher Liebe hergerichtet. ^SLUfedunL stlgt.)