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VN- srav. ffeln kiesa. ft. ov»r -NAU» »risvtckch nrAooäd «Kol« llk'MBek' Wastm-li.-. B«r arfvo» >en aller Art '1 !r unsre berNeu- b eingerichtete et und bitt« uweisung , Aus. Lg«. V »mckeret Wtlstt. -«noal-X selbständig« MM i Antritt gesucht. »n-Werk« »mann, Ani^ WWllk «lei««. luer Tageblatt. SM stü. LM«r er gegen hohe von Facharzt u ch t. 1.2.1313 an s«, vr«»1a«t Weil Nvetgbar seder, !. mein. Fabrik, j t« überntaunt. I 7- e isrs Nr. ISS der nur 6s§! SeUage -vm ftv« Tageblatt. Zreitag. -an 1-. 3uls Mord und Selbstmord. Die 20 Jahre alte Stenotypistin Elisabeth Hukh wurde heute morgen in den Räumen der Badischen Maschinenfabrik Durlach in der Blumenstraße zu Düsseldorf mit durchgeschnittenem Halse tor ausgefunden. Der Täter ist der Kraftfahrer Eugen Bilsenkamp, der nach vollbrachter Tat durch das Fenster des im dritten Stockwerk gelegenen Bureaus entkommen wollte. Er fiel aber und trug eiven Schädelbruch davon. Auf dem Transport zum Kranken- Haus starb er Der Mörder hatte mit seinem Opfer ein Liebesverhältnis unterhalten, das von dem Mädchen vor kurzer Zeit gelöst worden war. Folgenschwere Filmerploslon in Britz. Eine folgenschwere Explosion ereignete sich gestern nachmittag gegen 3 Uhr in Vertin-Britz auf dem Grundstück Chausseestrahe 67- Hier entzündeten sich aus bisher ungeklärter Ursache in den Räumen einer FilmverwertungEgesellschaft Bildstreifen und Chemikalien. Es entstand «in großer Brand, zwei Personen wurden getötet und acht schwerverletzt. Gr»ßfe««r in Stettin. V,i der Lietliner Gchrübmaschinm» Gesellschaft brach heute morgen Feuer au», Da» Feuer griff rasch um sich und äscherte da» Lager »in. Der Schaden ist beträchtlich. Da» Feuer ist durch «in« Gttploston von Benzin beim Reinigen der Maschinen entstanden. N««« Hitzewelle In A««rik«. In dm östlichen Staaten ist rin« statte Hitzewelle ausgetreten. In den bilden letzten Tagen haben sich au» diesem Grund« etwa neun Todesfälle ereignet. Eine große Anzahl von Gebäuden ist durch Blitz beschädigt worden. Dl« Untersuchung der Kriegagewinn». Der Finanzmann, WirtschpiftspoUttker und Philantrop Bernard Baruch stiftet« einen Betrag von einer viertel Million Dollar für dir Walther» Page-Schule, di« sich der Pflege der internationalen Beziehungen widmet. Zweck der Stiftung ist, über die Krirgvgrwinne eine Untersuchung anzustellen, um festzustellen, auf welche Welse Gewinne au» dem Weltkriege erzielt worden stttd. Baruch heabsichtigt, in den Schulen anderer grober Kulturstaaten gleichartige Gründungen in» Leben zu rufen. Ltzphurepideml«. In Nevige» wütet seit Wochen elne Typhnseptbrmie, deren Ursache noch nicht ermittelt lst- Bisher sind 86 Fälle von Typhusverdacht gemeldet worden, von denen sich 28 al« positiv erwiesen haben. Die Seuche ver« läuft ziemlich harmlos Nur «in Todesfall ist «ingrtretrn. Augenblicklich befinden sich noch 8 Typhuskrankr im Krankrnhau». Ausstellung für -chvlzahnpsleg«. Der Retchsverband der Zahnärzte Deutschland» veranstaltet in Gemeinschaft mit der Deichen Gesellschaft zur Bekämpfung der Tuberkulose, der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlecht«» krankhelten und der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung des Kurpfuschertum» in der Zeit vom 81 Juli bi» 8. August 1928 in Karlsruhe «ine „Ausstellung für Schulzahnpflege und soziale Hygiene". Da» Ehrenpräsidium hat der Badisch« Staatspräsident und Minister de» Kultu» und de» Unterricht» Dr Hellpach übernommen. Di« Festspi«!« in Bayreuth. Ans Bayreuth wird g«. meldet: Im nächsten Jahre (1926) sind keine Festspiele, obwohl es das fünzigjährige Jubiläum Bayreuth« ist- (Die ersten Festspiele waren bekanntlich 1876.) Man geht auch diesmal von der Tradition, immer zwei Jahre hintereinander zu spielen und dann ein Jahr Pause zu machen, nicht ab. 1927 soll dann großes Festspieljahr werdrn; man will außer dem „Ring" und „Parslfak" erstmalig „Rienzi" herausbringen. Zu Ganghof«r» Gedenk«» ist aus Anlgtz seine» 70- Ge» burtstagrs in Berchtesgaden, dem Schauplatz vieler seiner Dichtungen, in Anwesenheit der Familie des verstorbenen Dichter» mit großen volkstümlichen Festlichkeiten unter Be teiligung der ganzen Bevölkerung ein Denkmal errichtet worden in Form einer Marmorbank mit dem Reliefbildnis Ganghofer» aus Bronze. Auch eine Eanghofer-Ausstellung wurde veranstaltet Da» Institut für international« G«iste»arb«it. Der französische Senat hat die Kredite zur Schaffung eines inter nationalen Instituts für geistige Zusammenarbeit in Pari» genehmigt. Plädoyers werden am Sonnabend siattftnden. Mt Urteilsverkündung ist noch Dr Sonnabend nacht rechnen. s Runs um Sie Welt. I Mor-pe-ze- -kngrrstel«. Die Vernehmung der Zeugen wtrAfortgesetzt. Der I Buchbinder Kkase aus'Haiger bekunde^ datz Angerstetn am Nachmittag des Mordtages bet ihty gewesen sei und I ihn gefragt habe, ob er nicht zu einer GeflügelauSstel- I lung nach Erfurt fahren wolle. Der angeblich, von dem I Angeklagten gefaßte Gedanke, sich selbst zu, entleiben, tritt auch sonst nach außen hin nicht in die Erscheinung. I Dagegen ist klar, daß Angerstein das Märchen von dem I Räuberüberfall gerade an diesem späten Nachmittag I sehr sicher vorbereitete. Ter Frau eines Installateurs I in dessen Laden er «iye Taschenlampe kaufte, sagte er, mann könne abends da» Mädchen nicht schicken, da die Gegend so unsicher sei. Noch al- Angerstetn mit dar l schweren Bauchverletzung, die er sich beibrachte, im I Krankenhaus zu Holger lag, hat er «ineü Pfarrer ge beten, man möge sich um „seine Käthe" kümmern. Bi» thm der Tod der acht Menschen mttgetetlt wurde, ver suchte Angersteln immer wieder, glaubhaft zu machen, datz «^selbst von den Schreckenstaten nicht» weiter wisse. An dem Wahn, er sei von Räubern überfallen worden, hält der Angeklagte auch jetzt noch fest, er will erst auf l dem -Krankenbett von anderen Leuten erfahren haben, i daß die Räubergeschicht« eben eine Räubergeschtchte war. I Interessant ist die AuSsag« de» Angersteinschen I HauSarzM Dr. Hoeser. Er schildert den Angeklagten als tpßstWgenden Gatten, der alle» getan habe, wa» er seiner- Frau von den Augen ablesen konnte. L«n Bvr» Wurf, Angerstetn habe bet seiner Frau sogenannte „un- erlauNe Eingriffe" vorgenommen, weist der Arzt indirekt dadutich zurück datz er behauptet, beide Ehegatten hätten sich sehnlichst ein Kind gewünscht. Neigungen Anger stein» zum Zorn hat Dr. Hoeser, der ihn schon vor dem ! Krieg« behandelte, nie bemerkt. Wohl aber klagte An- gerstetn häufig über fürchterlich« Kopfschmerzen, die ihn arbeitsunfähig machten. Um 2 Uhr wird die Verhandlung auf Tonner-tag ! vormittag 8 Uhr vertagt. ' Schwester Klara hat Angerstein die erste Hilfe ge leistet. AIS die Zeugin ins Zimmer trat, sagte Anger stein sofort: „Schwester, retten Sie meine Frau." Bors.: Hat er sie sofort als Schwester erkannt? Zeugin: Ja! Und dann sagte er: »Lich glaube, Mein linker Arm ist ab." Der nächste Zeuge, Arzt Dr. Bogel, kam hinzu, al» Angerstein heretts verbunden war, . Angerstein wurde dann im Krankenhaus operiert. Die Operation verlief gut. Die Wunde sei lebensgefährlich gewesen. Pfarrer Heidefüß wurde nach der Operation etwa um 2 Uhr nachts zugezogen. Der Zeuge bekundet: Anger- , stein berichtete mir» datz er Unterschlagungen begangen jhabe. Ter Prokurist Nix möge ihm verzeihen. Er werde Ml-nun sterben müssen. Am anderen Morgen sprach er Rauch von feiner Frau und schien besorgt, wie es ihr gehe. »Ich sagte zu ihm, meine Frau könne ja zur Frau Anger- ' stein mal htngehen. Angerstetn antwortete: „Das wäre mir sehr lieb." Als die Untersuchung soweit gediehen war, wurde ich zu Angerstein gesandt, um ein Geständnis herauszuholen. Es war aber ergebnislos. Angerstein sagte, man möge ihn in Ruhe lassen. Angerstein erklärt/ hierzu, er habe gesagt, daß er Nix verzeihen wolle-E Bors.: Was hatten Sie ihm zu verzeihen? Angerstein: TaS werde ich.erst morgen sagen, wenn Nix da ist. Vors.: Sie haben uns erzählt, die Räubergeschtchte sei eine Wahnvorstellung gewesen. Nun haben Sie doch auch anderen Leuten nachher im Krankenhaus noch da von erzählt. War das immer noch Wahnvorstellung, obwohl Sie sonst in allen Tiingen vollkommen klar «waren?> , Angerstetn: Ja. Bors, r wann ist Ihnen denn bewußt geworden, daß die Räubergeschicht« nicht m«hr wahr g«w«senM? Angerstein: E» wurde ja nachher aufgeklärt, vors. r Sie wollen damit sagen, daß Sie da» erst von anderen Leuten erfahren hätten. Angerstein bejaht diese Frage. Für Freitag sind außer dem Rest der Zeugen die Gutachten der Hauptsachverständtgen vorgesehen. Ti- Per L» ln äer moclernenMcke er5t reckt In äer Nolelküäie Zetern zu Ehre« -er schwe-jfchen Büste. Die schwedischen Marineoffiziere und Mannschaften augenblicklich in Smlnrmündr liegenden schwedischen Torpedo» bootsflottill« trafen, heute mittag um dl« 12- Stund, zum Besuche in Stettin ein. Sie wurden vom Oberbürgermeister am Bollwerk begrüßt. Nach kurzem Gegengruß wurden dle Besucher,zu einem Imbiß von der Stadt nach dem Konzert haus eingelr.oen, dem sich später eine, veslchtlgung der Stadt anschloß. Am Abend werden dle Gäste wieder nuch Swine- münd« zurückkehren- Im Rahmen der zu Ehren der schwedischen Flottrngäste verunstalieten Feierlichkeiten lud die Stadt Kiel gestern dle schwedischen Offizier« zu einem Frühstück in den neuen Rats keller. Etwa 1000 Mann der Besatzungen besuchten Theater, ferner 'fand rin Bordfest aus dem deutschen Linienschiff Hannover in Anwesenheit de» Flottenchefs Admiral Zenker statt. Die Unteroffiziere der deutschen Marine hatten ihre schwedischen Kameraden zu einem Unterosfizterfest eingeladen, in dessen Verlaus der Chef der Marines'ation, Admiral Räder eine Ansprache hielt, die in eln Hurra auf den schwedischen König, das schwedische Volk und die schwedische Marine ausklang Der schwedische Admiral Niben dankte hierauf für die herzliche Aufnahme in Deutschland. Einmal. Klar seinen einsamen Weg dor Augen sehen- — sei nes großen Hunger» bewußt, war er in diefv Ehe ge gangen. Tenn er "konnte nicht von diesem Weib lassen- basier schon al« junger Student geliebt, — rein —> namenlo». Und wie «in großer, einsamer Stern stand die Hoffnung vor der dunklen Zukunft, daß .er ihn doch noch mal,finden werde i— den Weg zu ihreir Seel«. Tick rührte sich die Schlafende auf dem Sofa nebenan- Er sta'nd auf und ging 'leise zu ihr. Sie schlug di» Augen auf. Groß, fremd, verträumt sahen ihn dieft tiefen, .verschleierten Augen,av. Wie aus einer an deren Welt. Tann schien sie sich plötzlich 'zu besinnen ynd sprang auf. „Ernst, um Gotteswillen! Wie ist» mit Li«»?" Sie hatte ihn bei den Schustern gefaßt und in ihren Augen stand eine große, heiße Angst.. Ec legte weich den Arm uM sie. „Aengstige dich nicht, Kind. Nun ist alle»! glücklich vor über. Ein großer, starker Jung« von neun Mund- Wir mußten ihn schließlich in der Narkose holen." „Und Lies selbst?" ! Sie stieß e» fast beuchend hevpor. ,Za. Und mit Gotte» Hilfe werden wir siz auch durchdringen." St« sah an ihm vorbei ind Leer«.. Dann senkt« ft» tief den Kops. „Ernst, ist da» immer so? Immer Lolch Kampf auf Tod und Leben ?" ' „Nicht immer, Kind, aber vft." , Ihre weitzen Finger öffneten ünd schlossen sich lang- , saM, al» umkrallten sie etwa». ! > Wie traumverloren murmelte sie: »Dann sind alle Mütter Heldinnen." , .Mußtest du da!» noch nicht, Gisela?* - Er wpllte st« an sich Lichen, —- weich, liebevoll. — Da flammte es M auf kn ihren Augen. ^ Brüsk, Lie» Rainer. Geschichte einer Ehe ovnLevntine v. Winterfeld. Lop^rigkt tP .Ureiner L Lo , Lettin V 30. kl». Yortletzimg ) SoMe «r sie Wecken? Aber nptn, sie schlief jetzt im» Mer so schlecht und unruhig, lieber wollte er> aufpassen, daß nicht» ihren Schlummer störe. Wenn er nur nicht selber so todmüde gewesen wäre! Auf den Zehenspitzen schlich er nebenan «n seinen.'Schreibtisch, um zu arbei ten. Ab«r über die Arbeit 'fort flog sein Blick durch die offene Tür aus hie Schlummernde. Und ohne daß er selber gewußt, wie es gekommen, hatte er plötzlich «in kleines alte» Büchlein in der Hand. Abgegriffen, mit Goldschnitt. Ta lehnte er sich zurück und blätterte darin. Schnell htngekritzelte Berse von seiner Hand — Sette um Seite. 'In unbewachten Stunden einst geschrie ben, ängstlich, verstohlen >7- denn er schämte sich, ein ^Dichter zu sein. Er stützt« den Küpf in die Hand und la», während st« weiterschlummerte, — itqf — ahnungs los, — der diese Lieder galten. . »Ich kann nicht um Liebe betteln, Tenn Liede ist gar so stolz, E» brannten mich dein« Augen, Mte Feuer da» dürve Hotz. i Sie brannten mit zehrender Flamme; Mein Innerstes hast vu entfacht, ' O Herz» warum nahmst du Nicht eher Bor den Flammen dich schützend in acht? Nun ist Vs, da» Unglück, geschehen!, Nun fiel in die Seele hinein Mir ein Funkel von deinen Augen Und flackert tief einsam, allein. ' Und möchte heran» und sich zeigen, Und ich dräng *» doch vngstpoll zurück, Du sollst d» allein«, entdecken, «- . AH ötzttlG IkIHt Hm ßMlU . Vom, Kaminsims schlug die klein« goldene Pendel uhr die dritte Stunde. Er blättert« weiter. Wie Seufze« ging» durch die stille Stund«. ' - „Ein Strahl brach durch, die Wolkenschleier, Und leuchtend winkt er liMmerzu, — In seinem Glanze steh ich Witternd — ES nahm der Strahl Mir meine Ruhr Und das warst du! r— ' Und tastend greif ich nach dem Strahle Und sonne mich in seinem Licht, —< E» ward mir klar mit 'einem Male: Ohn dich gilt mir mein 'Leben nicht»! Lu Strahl der Sonne, ' Wo ließest du di« Ruh? Lu meine Wonne, Mein Alles bist du! Und zitternd in die güldenen Fluten. Greif ich hinein Mit Kühner Hand, > Zn stillen meine» Sehnen« Gluten, O Gott, der Strahl — der Strahl entschwand! Am Horizonte, ganz von weitem Geh ich ihn blinken immerzu, . Und meine Hände Möcht ich breiten Und bebend auf die Knie gleiten^ Zu fangen die verlorene Ruh, — Und da» warst du! " Hatte «r da» wirklich selbst beschrieben? vor Jahren, al» Bräutigam? Al« vr damals schon Merkte. Latz sie leise, leise ihm entglitt, — ja, — datz er vielleicht den Teil ihre» Selbst nt« besessen, nach dem sein« Seele so heiß 'verlangte? Hütte er nicht damals schon, al» er da» fühlte, seine Verlobung lösen sollen? War sein Begriff von der Ehe nicht ein so hoher, ge waltiger. heiliger, datz er diese», sqelenlosv Zusammen leben nicht al» schreiende Dissonanz, alff trostlose Loeve , . . - H»- ßmpsind«n mutzte? Doktor Rainer stützte den stopf. in angstvoller Abwehr, stieß sto ihn MA sich, schwer in Heide Hände chch MnM- > ' > , > LortschMU tdlv-i '