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A Aut, Sm, möglich Empfanq' 1922 '925 auf «i weit k London, 8. Juli. Nach einer Reutermeldung aus Konstantinopel wurde der erste Sekretär der britischen Bot» schäft Ferbes Adam erschossen aufgefunden. draußen in der Prärie ein schönes Helm besitzt, mir anbot, bei ihm, zu wohnen und mir auch Arbeit besorgte. Mit Freu den sagte ich zu, bloß um aus dem kalten verwandtschaftlichen Hause herauszukommen. Ich wurde also „Porter in einem Riesenwarenhaus im „loop" (Zentrum der Stadt mit Wolken kratzern). Porter bedeutet hier nicht etwa so viel wie unser deutsches „Parier", sondern Hausknecht. Früh um fünf Uhr stand ich auf, fuhr mit der Elektrischen in die Stadt und arbeitete von dreivierelsieben Uhr Lis halbsechS Uhr. Nach der langen Rückfahrt mit der Elektrischen sank ich todmüde ins Bett; denn ich mußte den ganzen Tag über 10 Stunden lang auf einem Gerüst stehen und die Decken waschen mit scharfer Säurebäder kupfern? Riesenfahrstühle reinigen, Zen- tralheizungskörper, die jahrelang nicht gereinigt waren, aus» misten und schwere Klaviere, Radioapparate usw. schleppens Nach drei Wochen versagten meine Kräfte und ich war von neuem ohne Arbeit. Nun fange ich wieder cm in einem Radio- und Nähmai- schinenladen als „all around man" und Autofahrer. Ganz ab gesehen von diesen subjekiven Momenten hat der deutsche Akademiker in Amerika objektiv folgendes zu erwarten: Aerzte Ingenicuere und Chemiker haben die Möglichkeit, mehr Geld zu verdienen als in Deutschland, aber sie müssen im AuZ- Musch dafür alles aufgeben, waS einem denkenden Menschen das Leben lebenswert i^acht. Gesellschaftliche Stellung, "Innenleben, so etwas gibt eS hier nicht. Diese Akademiker 'tchen hier auf der gleichen Stufe wie der Handwerker. Sie ,'ind Geschäftsleute, weiter nichts . Zur Gesellschaft gehören gier nur Millionäre,. Nur im Osten (Neuhork, Philadelphia usw.) gehören noch die Abkömmlinge der alen Beamtenfa- mihien dazu, auch wenn sie verarmt find. Hier wird von früh bis abends gearbeitet. Die einzige Erholung, die es gibt, ist Kino und gutes Essen. DaS ist aber auch alles. Alle anderen Akademiker müssen Arbeiter oder Handwerker wer den, wenn sie hier existieren wollen. Der deutsche Handwer ker dagcgn fühlt sich in Amerika mit Recht wohl. Er ver dient reichlich, und fast jeder hat ein eigenes HäuSchn, mehr verlangt er nicht. Um hier Rechtsanwalt zu werden, müßte lch fünf Jahre warten, bis ich Bürger bin und außerdem nochmal studieren. Nach alledem ist die Lage hier folgende: Wenn man alle- geistig Leben in sich ertöten und nur dem Gelbe nachfaqen will, so kann man hier als Arbeiter sehr gut sparen. Man ver dient zwischen 80 und 30 Dollar pr* Woche und braucht etwa Suter Verlauf -er fpauljch-franMfcheu Marokkokonfereuz. Madrid, 8. Juli. Die spanisch-französisch« Marokko» konferenz kommt nach Nachrichten au» guter Quelle schnell vorwärts. Tie wird bald beendet sein. Man ist bezüglich aller wichtigen Punkte hu einer Verständigung gelangt. Die Frage der Ueberwachung zu Lande ist be reits gelöst, und die Frage der Politischen Aktion nach allen Richtungen geprüft worden. Da- Abkomme« soll im Prinzip schon sestgelegt sein. Amerika» Iahlung»de-loguogeu. Par«», 8. Juki.' „Echo d« Part»" teilt mit, daß im Lauf« de» letzten Meinungsaustausche» zwischen Frank, reich und den vereinigten Staaten wegen Entsendung einer französischen Mission zur Regelung der Schulden frag« die folgenden beiden Vorbedingungen durch da amerikanisch« Schatzamt ausgestellt wurden: 1. Es .dars, kein« Verbindung zwischen den Zahlungen Deutschland- und den für Rechnung Amerika» auf Grund der alliier ten Schuldansprüche geleisteten Zahlungen Hergestellti werden. 2. E» darf keine Herabsetzung der Schuldsumme beantragt werden. Lite gleiche Forderung schein« dem Brüsseler Kabinett übermittelt worden zu sein. Vle wirre« kn China. Schanghai, 8. Juli. Eine Anzahl von Straßenbahn angestellten hat gestern früh infolge von Drohungen die Arbeit niedergelegt. Die Straßenbahnwagen werden von Freiwilligen bewacht. Seitdem die Elektrizitäts zentrale die chinesischen Webereien nur noch in sehr ge ringem Maße mit Strom versorgt, sind 40000 Arbei ter zum Feiern gezwungen. London, 8. Juli. Reuter meldet au» Peking, daß -er Nettobetrag des Zollaufkommen» im ersten Halbjahr 1925 infolge der Ursachen uvr anderthalb Millionen Tael gegenüber der entsprechenden Periode de- Vorjahrs zurückgegangen ist. Indessen soll kein Anlaß zu beson derer Beunruhigung der Interessenten vorliegen. Zur Unterbrechung -er pariser verhanülungen. Zu den deutsch-französischen Handelsvertrag-Ver handlungen wird von zuständiger Seite noch mitgeteilt, daß für die Zeit der Unterbrechung die bereit- am,28. Februar getroffenen Vereinbarungen wirksam werden, wonach von keiner Seite Maßnahmen getroffen werden dürfen, die sich gegen den anderen Teil richten. Be schwerden über eventuelle Schwierigkeiten im Handels- Amerika-Schicksal eines äeutschen Akaäemikers. Mttgeteilt von Dr. Hans Pfeifer. ES ist eine traurige Pflicht, die ich erfülle, wenn ich hier das Amerika-Schicksal eines jungen Referendars, mit dem ich noch vor Jahresfrist in einer deutschen Universitätsstadt weilte, wisdergebe. Aber zugeich auch eine ernste Pflicht allen, denen gegenüber, die es noch immer nach jenem Lande zieht, das wir Deutsche so gern als das goldene Paradies anseken: Amerika. Auch unser junger Freund, der elternlos ist glaubte mit Hilfe seiner amerikanischen und einst deutschen Ver wandtschaft, die ihm das Reisegeld vorschoß, im Lande jen seits des Ozeans sein Glück zu finden, zumal ihm die englische Sprache in der Gefangenschaft geläufig geworden war. Heute wartet er auf den Augenblick, wo ihn der Rückweg nicht mehr versperrt ist. Die Sehnsucht in die Weite, die uns Deutschen so eigentümlich ist, hatte ihn fortgetrieben. Und was er sand war eines Menschen Unwürdiges, war Not und Verzweiflung Zwei Briefe sprechen davon eine bittere Sprache und werfen ein grelles Licht auf die noch immer ungeklärte Frage: Soll ich nach Amerika auswandern? AuS Chicago die ersten Zeilen: „ . . . Die schöne Ueber- fahrt ist lange versunken im Nebel des Trüben, das ich hier er lebt habe. Es ist ein gewaltiger Unterschied, ov man hier Su Besuch weilt, und zwar bei dem Bruder meines VaterS, oder herkommt, um sich eine Existenz zu gründen und Unterschlupf findet bei einer angeheirateten Tante, deren Mann seit 1918, lot ist. Meine Dante ist die tyypische Amerikanerin, herzlos bi- in die Knochen. Obwohl ich mich eisern bemühte, Arbeit zu finden, gelang eS mir nicht. Früh stand ich mit einer großen Rotte Volk vor den Zeitung-Häusern, stürzte mich auf die Anzeigen und rannte dann nach Stellungen. Immer vergeblich, k^tweder war die Stelle schon besetzt oder man bekenn sie nicht, weil man kein „experience" (Erfahrung) hatte. Die Amerikaner stellen grundsätzlich niemanden ein, der nicht irr den betreffenden Beruf bereits tätig gewesen ist und die» nachweisen kann. Jeden Morgen mußte ich hören: ..Na, hoffentlichst bekommst du bald Arbeit, damit du dein Reisegeld abbezahlen kannst. (Dabet lebte meine Tante in den glänzendsten Verhältnissen.) Unter diesen Umständen war ich froh, daß der Schwager «ine» Arzte», .ein braver deutscher Zimmermann, dev weit i brauch E» ka Nam« l-W* tag, tu netenfi Einwe zungs, halten Gemei zur G hattpü Bezirk Gemei gtzmeir von 'S im St das P Weite, kirche Konser Numm Beethc von L weist, verans gung, Kunstg bietuw Klarste termar des P 1 Reil bestem K Aue. aus V schen > mehr Schön! hve e Hi rk-Ir denn deusch« in sei, war a abrtcht verein Diesen grünbi Ä. Gö verein zeigen, seiner Ost-Tk kommt Abend Schönt LÜ. I, Mehrst Marsck neckisch betrüg -ein M anstotlt Sichert eine» dem « Tage ihre 8 licheS t mittlm Werne Gastfr, dom « k 'Pwßg ausget Vas Gna-eagefnch kkn-ermanns. Moskau, 8. Juli/ Am Schluß seine» Gnadengesuche» schreibt der verurteilte Student Dr. Kindevmannr „Ich! bitte, .das Todesurteil auszuheben.' Mei« innigste» Wunsch ist, mein Leben so einzurichten, daß e» der Gnade, um die- ich bitte, würdig werde/ Indent ich noch mals meine Jugendlichkeit, di« Aufrichtigkeit des in mir vorgegangenen inneren Umschwung» und die revolutio näre Vergangenheit meine» Pater» betone, reiche ich ergebenft diese- Gesuch ein in der Hoffnung akf die Machf sicht der Sowjetregierung.* i «»-»»«fach, Sm HvfI».Au»schuß d,» Preußischen Landtag« gab Dienstag der vbergutachter Professor Dr. Lewin sch, Gut« achten über die ^Ursachen des Lode» Dr. Höste» ab. La» Gutachten kommt zu folgendem Schluß: „Allem wissenschaftlichen Ermessen nach würde Dr. Höst« nicht sein schlimmes leiblich,, Schicksal betroffen Haden, wen» vor allem der Arzt al» Depositär eine» Stücke» staatlicher Ordnungsgewalt sich um ihn im Untersuchungslazarett pflicht gemäß gekümmert hätte. Dieser Pflicht scheint er nicht ordnungsgemäß nachgekopimrn zu sein. Auch der Pflicht einer ordnungsmäßigen Krankenhaltung ist man in ausreichen dem Maße nicht gerecht geworden. Dr. Höst« ist nicht durch Selbstmord m bewußtlosem oder sein« freie Wlllrnsbestimmung ausschließendem Zustande, nicht durch sein Herz- und sein Lungenleiden zugrunde gegangen, sondern, weil besonder» di« Einflüsse unüberwachter, arzneilich und mißbräuchlich verab reichter narkotischer Stoffe auch in langer Nachwirkung dem Herzen rin Weiterarbeiten untersagt haben." Professor Dr. Lewin führt dann weiter aus, wie all« Anzeichen darauf deuten, daß Dr. Höst« mehr Narcotiea be kommen hat, al» angegeben worden ist. Er verlor mehrer« Tag« da» Bewußtsein infolge de» übermäßigen Gebrauches von Schlafmitteln. Der apathische Zustand de» Kranken ist auf die Wirkung der Gifte zurückzuphren. Erst einen Tag vor seinem Tode setzte dir ärztliche Behandlung rin, «in« Angstbehandlnng, indem dem Patienten Koffein und Kampfer Angeführt wurden. Bet der Harnuntersuchung war eine der artige Giftwirkung festzustellen, wie sie Professor Lewin in seiner vierzigjährigen Praxis noch nicht gesehen hat. Da» Gutachten beschäftigt sich weiter mit einer eingehenden und scharfen Kritik der Gutachten der Medezinalräte Störmer und Straßmann, di« die Fiktion.äufrechtzuerhalten suchen, daß Höste Selbstmord verübt habe. Professor Lewin bezeichnet dies« Gutachten al» voreilig und al» eine, wenn auch unbe absichtigt« Irreführung. Nach dem Gutachten von Prof. Lewin äußerte sich der zweite Gutachter Professor Joachimotzln Über di« Schuldfrage am Tod« Höste». Auch er stellt« fest, daß die Mißwirtschaft in der Gefängnisapotheke und di« Frei zügigkeit des Pflegepersonal» in der Anwendung von Giften den Tod herbeigeführt hätten. polnischer Splonageskan-al. Warschau, 8. Juli. Die Polnische politische Polizei verhaftete hier einen gewissen Jliniez, der früher russi scher und seit 1920 polnischer Offizier war und cin der Spitze einer Spionageorganisation stand, die zu Gunsten Rußlands arbeitete, sowie dessen Unteragenten, die zum größten Teil ebenfalls Polnische Offiziere waren. Jli niez war eine Zeitlang Direktor eine- der Mozwolenie- Partei nahestehenden Landbunde» und hatte dann ein Ex- und Import-Büro zur Hebung deS Handel- mit Sowjetrußland gegründet, hinter dem er seine Spionage tätigkeit verbarg. Jliniez soll in polnischen Offiziers- kreisen, den sogenannten kommunistischen Generalstab or ganisiert und sich wichtige militärische Schriftstücke ver schafft haben, von denen er dann, dem Sowjetgesandten in Warschau photographische Abzüge zulettete. yansbefitzer un- Mieter bei yln-enburg. Dor Reich-Präsidents. Hindenburg empfing gestern di« Vertreter de» Zenrrälverbande» der Haus- und Grundbesitzervereine r Reich-tag-abg. Dr. Jörissen-Köln preußischen LandtagSabg. Ladendorfs-Berlin, Gtadtrat Humar-München und Direktor Huene-Hambuvg zum Vortrag über di« Lage und die Wünsche de» deutschen Hau»- und Grundbesitze». — Ferner empfing der Reichs- Präsident gestern Stadtv. Mahnke-Rostvck, Schatzmeister Drewe-^Fetlin und Stadtrat Ramdohr-Kiel vom Haupt- Vorstand do» Reichsbuüde» Deutscher Mieter, die ihm di« gegenwärtige Lag« der Mieter und deren Anträge zur Mtet-gesetzgebung mtd zur Besserung der Wohnungs not Vortrusen. 12 für Lebensunterhalt und Wohnung. Zu anderen Ab gaben kommt mcm gar nicht, wenn man auch wollte. Dies« HeraSstnken ist aber viel,, viel schwerer zu ertragen, als man sich vorstellt. Jeder, der -erauskomm, denkt: ganz gleich, welche Arbeit ich mache, wenn ich nur tüchtig Gell» verdiene. Das ist Theorie, die PrariS ist viel bitterer. Und nach abermals vier Wochen ein neuer Brief „ . . meine geistigen Schwingen find durch da» körperliche uud vor allem seelische Leid gebrochen. Nachdem sch die Porten alias Hausknechtstellung aufgegeben hatte, war ich lange Zeit ohne Arbeit, dann für 10 Tage Fabrikarbeiter. Die Angst» aus Geldmangel nicht bis zum Herbst nach Deutschlnd zurück kehren zu können, ließ mich dann „dishwasher" werden, ein« der härtesten und verachtetsten Beschäftigungen. 11 Stund« Arbeit, auch Sonntag-. AIS ich einer Morgen» früh S Uhr zur Arbeit kam, sah ich doS hier Mögliche Schill» „diSh> washer wanted" im Fenster, waS bedeutete, daß ich „gefeuert" werden sollte. Dem kam ich zuvor, indem ich dem Ches er klärte, daß ich abends aashören würde. Meine Arbeit hort fing damit an, baß ich um sechs Uhr die Stühle auf die Tisch« stellte, ausfegte und cmswischte. Dabet sprach mich ehr mrq» rischer Arzt, der dort früstückte, an, und empfahl mir, st« Boston Store, einem Riefen Warenhaus, im Restaurant noch Arbeit zu fragen. Dort fand ich Anstellung km „Lunch »un ter", das heißt, ich stand hinter einem langen Ladentisch, vor dom Stühle angebracht waren, und verkaufte Kaffee, Tee «ad alle Arten warmer Mahlzeiten. Da» ging neun Lage. Durch das Empfehlungsschreiben eine» einflußreichen Industriell« bekam ich eine Stellung als „stling clerk" und „timekeeper" str einer Maschinenfabrik mit 26 Dollar die Woche. In einem Maschinenfaal fitze ich str einer Ecke am Schreibtisch. Jedes Arbeiter, der ein Stück beginnt, kommt zu mir. Ich notiere die Nummer des Stücke», Auftrag und Zeitbegimr; dann die Beendigungszeit. Durch diese raffinierte Methode ist naueste Kontrolle der Tätigkeit deS Einzelnen Weiter habe ich Bescheinigungen auszustellen zum deS für die jeweilige Arbeit benötigten Material», baS ich selbst nach dem Slueprint (Maschinenzeichnüng) zusammenzu stellen habe. Keine Kleinigkeit für einen technisch nicht vor- qebtldeten Menschen! Hilf dir selbst und schaffe e» oder stiege herauSI So steht Amerika au». Kein Deutscher weiß etwa» da von. Da» ist mir jetzt schrecklich klar. Zu« -tulsth-psluiflh»« VlAjchaftsabkommea. Heide «»»ficht zu« Einigung. Berlin. -. Juli. Di» polnisch« Delegation hüt ge stern ihr» Antwort auf di« l«tzt«n deutschen Vorschläge zum vorläufig« deutsch-polnischen Wirtschaftsabkommen überreicht. Obwohl di« deutsch« Delegation durch Er höhung de» Kohlenkontingents von 60000 auf 100000 Donnen, durch Garantierung de» Status quo hinsichtlich der yleischeinfuhr, durch den Vorschlag eines paetum de contrahendo für di« Vieheinfuhr und durch Zurück ziehung der deutschen Forderungen in der Liquidations frage den polnischen wünschen weit «ntgegengekommen ist, macht« die polnisch« Delegation in ihrer Antwort nicht einmal den versuch, durch Gegenvorschläge sich dem deutschen Angebot zu nähern. Sie wiederholt nur ihre früher abgegebenen Erklärungen, daß Polen di« zoll- tarifarische Meistbegünstigung und da» Sinreiserecht für Handlung»reisend« nur zugestehen kann gegen ein Koh lenkontingent von SÜO 000 Donnen im Monat und gegen die Sicherstellung der Einfuhr nicht nur von Fletsch, sondern auch von lebenden Rindern und Schweinen. Die Forderung eine» Kontingent« von 350 000 Don nen, die dem bisherigen, durch den Versailler Vertrag Deutschland aufgezwungenen Kontingent nahekommt, verkennt völlig die durch di« Wektkohlenkris« auch für die deutsch« Kohlenprvduktion «ntstandeneck Schwierig keit««. Liese Forderung ist deshalb für Deutschland völlig unannehmbar. Ebenso wenig trägt di« polnische Forderung auf Einfuhr von lebenden Rindern und Schweinen dem deutschen Standpunkt Rechnung, daß die Einfuhr von Rindern ttberhculpt nicht in Frag« kommt, und daß auch die Einfuhr von Schweinen in dem jetzt abzuschNetzenden Provisorium nicht geregelt werden kann, da mit Rücksicht auf den deutschen Viehbestand dazu eingehende Verhandlungen und Vorbereitungen notwen dig sind. Hat doch Deutschland außer mit Oesterreich mit keinem seiner Nachbarländer ein. Veterinärabkom men geschlossen. i Polen erklärt weiter, daß es von diesen Ford«fin gen nur dann absehen könne, wenn Deutschland bereit wäre, auf die zolltarifarische Meistbegünstigung zu ver zichten und lediglich ein Abkommen zu schließen, dessen Inhalt nach Ansicht der polnischen Delegation sich dar auf zu beschränken hätte, daß der Wert der ausgetaufch- ten Waren sich auf beiden Setten entspricht. Die polni sche Delegation kommt somit auf den bereit» früher von ihr oft dargelegten Gedanken zurück, ihre al» ausgespro chene Kampfmaßnahnre ausschließlich gegen Deutschland gerichteten und jeden Handelsverkehr unterbindenden Einfuhrverbote dem seit einem Jahrzehnt und gegen über allen Ländern bestehenden deutschen Kohleneinfuhr- verbot gleichzustellen. Ein Abkommen auf dieser Grund lage, das die von Polen beliebte Taktik, während der schwebenden Verhandlungen neue Einfuhrverbote zu er lassen, sanktionieren würde, ist für Deutschland unan nehmbar und auch nicht geeignet, die durch die polni schen Einfuhrverbote hervorgerufene Störung im Wirt schaftsverkehr zu beseitigen. „ v Diese Antwort der polnischen Delegation bietet da her keine Aussicht, zu einer Einigung zu gelangen. Nr. 1S8. Auer Tageblatt Udo Anzeiger für da« Erzgebirge. Freitag, den 10. Juli LSß- ^erkehr Men Hon beiden Seiten wohlwollend geprüft »'«den. Dies« Vereinbarungen werden noch einmal lurch Notenwechsel auedrücklich festgelegt werden. Ein I.'elegattonsmitglied wird in den nächsten Lagen aus I!ari« stur eingehenden Berichterstattung über die letzte Ijjhase der Verhandlungen erwartet. ihrem Erklär nachs artgen Tinstll den v WMv erscböp kein«