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Auer Tageblatt : 08.07.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192507086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19250708
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19250708
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-07
- Tag 1925-07-08
-
Monat
1925-07
-
Jahr
1925
- Titel
- Auer Tageblatt : 08.07.1925
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Luäwig Ganghofer Zum 70. Geburtstage (7. Juli). Von Friedrich von der Leyen. Es ist nun bald fünf Jahre her, daß Ludwig Ganghofer für immer die Augen schloß. Die Liebe und Verehrung, die seine große Gemeinde ihm darbrachte, Tausende und Aber tausende von Deutschen, daheim und tin Ausland, ist seitdem nicht erloschen, sie ist vielmehr in der Zeit tiefster deutscher Not stärker und treuer geworden. Das Band, daS diesen Dichter, der sein Deutschland liebte, wie es wenige lieben, und so viele echte Patrioten verbindet, scheint nun ganz unzer reißbar. Wir dürfen, wenn wir Ludwig GanghoferS Werk wür digen, nicht mit dem literarischen Maßstab allein messen. Seine Dichtung ist das BekenntinS deS ganzen Menschen und des ganzen Deutschen. Er war der Sprößling eines seit Jahrhunderten im Land ansässigen Geschlechts, und er war stolz darauf. Im deutschen Forsthaus, auf dem Land und im Wald, unter Bauern und Jägern ist er ausgewachsen. Die bayerischen Berge waren der erste große, unvergeßliche Ein druck seiner Jugend. Eigentlich gehörte er nie in die Stadt, so lange er auch in Wien und München lebte. Er atmete immer auf, wenn er in seinen Wald, zu seinen Jägern fuhr. Sein letztes Glück war, daß er auf eigenem Grund und Boden am Tegernsee, angesichts der Berge in seinem Haus und Gar ten schalten und walten durfte. Jäger und Bauern, Wald und Berge — dahin führt ihr« auch die Dichtung immer zurück. Die anderen Welten, die er schildert, spiegeln sich doch nur in dieser, seiner liebsten Welt — auf ihrem Boden offen barten sich ihm der Zauber und die Gewalt und das Geheim nis der Natur, offenbarte sich ihm auch Mensch und Geschichte, Vaterland, Kunst und Religion. Unsere Dichtung ist in den letzten Jahrzehnten immer zerrissener und problematischer geworden; sie sucht krampfhaft immer neue Wege und verliert sich immer hilflos im Irrtum auch sehr starke Begabungen finden sich in dieser Zeit Nicht mehr zurecht. Hier kam ein Dichter, dem alles Proble matische fehlte, der wußte, was er wollte und was er konnte, und der froh und zuversichtlich seines Weges ging, ganz und aar nicht zerissen, sondern hell und heil und gesund, au- seiner Heimat strömten immer von neuem die Kräfte in sein Werk- Vie hgt er seinen Wald gekannt, seine Jagd gepflegt, wie hat er Menschen und Tiere geliebt und beobachtet, wie gern und güti» und -astfrei ließ er seine Freunde an seinem Leben Wil- nehmen. Er war wirklich berufen, in kräftigen und heiteren, in derben und launigen Dramen seine Bauern zu schildern. Weil sie ihn so freuten und weil er on sie glaubte^hat er sie auch bisweilen verklärt und verschönt. Er war ebenso berufen, seine Erfahrungen und seine Erlebnisse mit seinen Jägern uns anzuvertranen. Hier idealisierte er nicht, hier zeichnete er ganz getreu und mit einem köstlichen Realismus Menschen, die in unsrer doch recht verschrobenen Welt noch ganz ein Stück Natur waren. Gustav Freytag, immer noch einer der besten Kenner deutscher Kultur und deutschen Wesens, wies unfern Dichter auf sein eigenstes Gebiet, wenn er ihn aufforderte, die Schick sale eines Dorfes in den zwei Jahrtausenden deutscher Ge milchte tn einer Reihe geschichtlicher Romane darzustellen. Ganghoser wählte sich Berchtesgaden. Seine RerchtcSqa.dener Romane sind mit Rechr der Eckpfeiler seines Ruhmes gewor den. Nur siebt und liest man noch viel zu sehr jeden dieser Romane für sich und man verkennt ihren großen geschichtlichen Zusammenhang. Versucht man die ganze Reihe zu umfaßen, und zu überblicken, so gewinnt jedes ihrer Werke erst seine rechte Bedeutung: der Klosterjäger wie da) Gotteslehen, das neue Wesen wie der Ochsenkrieg und wie das große Jagen. Der Dichter ließ seine Bücher nicht liegen wie sie. waren; als er die Serien seiner gesammelten Werke zusammenstellte, hat er jeden Roman von neuem durchgearbeitet und am Ausdruck immer wieder gefeilt. Nur seine nahen Freunde wußten, welch ein unermüdlicher, ernsthafter und freudiger Arbeiter er war, wie zugänglich jeder verständigen und wohlmeinenden Kritik, wie gern und selbstlos er seinen Freunden upd sungcn Dich tern half. Von den Jahren, in denen er selbst als Kritiker an Wiener Zeitungen war, .sprach er gern und dankbar; die Zei tungen, für die er wirfte, ließen ihn sehr widerstrebend ziehen. Ludwig Ganghofer hat die Reihe seiner Berchtesgadener Romane nicht vollenden dürfen. Uebcx die Zeit Friedrichs des Großen kam er nicht hinaus, den Roman, der diesen als Kronprinzen schildert, das große-Jagen, schrieb er mitten im Weltkrieg. Ein Lieblingsplan des Dichters war, der Roman- reihe eine Geschichte aus der Urzeit und Vorzeit vorauSzu« schicken: waS wäre das für ein Stück geworden, hätte eS dem wundervollen Fragment mlS dem Nachlaß entsprochen, der Ge schichte de» Menschen, der sich in einen Hirsch verwandelt glaubt! — Al» ein Ersatz für die geschichtlichen Roman« «t» ISIS, au» 1370 und nach 1870, die Ganghoser für Berchtes gaden noch plant», dürfen an» sein» anderen Romane und NoMljm «eften dir stch »i, etn reich« end dmttr Knmg Yich-M cmf dm Vrotrftt»ni«muS sei nrben drn langwierig«, Handettvettraglvechandlmmn lrdiglich auf du» englisch« In- dustrtrschutzgesr», drsfen Spitz« merklich gegen Deutschland gr- rtchtet ist^verwtesen. Al» inner« Schranken komm«» tn «»tracht di« ««lastung der Produktion durch» a) Steuern und Frachten, wa» erstere anlangt, so ist e» von Interesse, einen Vergleich mit der Vorkriegszeit zu ziehen. Damatt betrug der Steuerbedarf de» Reiche» 1,6 Milliarden und derjenige der Länder und Gemeinden S,b Milliarden, rllso zusammen 4,1 Milliarden. Heute stellen sich di« Ztsfern da gegen auf ü,v und ü,6 Milliarde», insgesamt also auf 11,1 Milliarden. LS Prozent de» internen Produktion»»«»« wer den sonach weggesteuert und zwar tn einer Zett, wo das Da- weSgutachten sich noch nicht voll au-wirtt. wenn nur 1V Prozent de» Produkttonswerte» dem FiSku» zugesührt würden, stände die Differenz tn Höhe von rund 4 Milliarden der kapt- talarmen Wirtschaft zur Verfügung. Wie groß die Kapital armut ist, geht au» den nachstehenden Ziffern hervor: 1V14 betrugen die Sparkasseneinlagen insgesamt 81 Milliarden Mark, heute nur noch zwei Milliarden. Die Genossenschafts banken, die ehemal» 6 Milliarden Mark besaßen, sind heute so gut wie leistung-unfähig. Die Kreditbanken besaßen 18 Milliarden, heute sedoch höchsten» 8 Milliarden. Endlich haben die Hypothekenbanken, die 18,ö Milliarden Mar! ver- waltetpn, heute nur einen ganz axrtngen Bestand. Inbezug auf die Fruchten sei angesührt, daß sie heute bet höherwertigen Gütern immer noch bis 200 Prozent und" mehr des Frteden-satzes betragen, , b) die verringert« Arbeitsleistung, die durchschnittlich nm 80 Prozent zurückgegangen ist, während die Produktionskapa zität um etwa KO Prozent Mwhm. c) eine vielfach ungeschickte Verbcindspolitlk, wodurch sich das Preisniveau itt der Richtung. der Konkurrenzunfähtgkeit mit dem Auslande entwickelte. 12. Der verriugert« Fremdenverkehr. 18. Der verringerte Transitverkehr. In der Seeschiff- fahrt z. B. sind erst 60 Prozent und in der Binnenschiffahrt erst 40 Prozent der Frteden-tranSporte erzielt. 14. Die geringe Betätigung des Bank- und Versicherungs gewerbes sür ausländische Auftraggeber. All das sind Gründe, die "mehr oder weniger starr die Passivität unserer Handelsbilanz verursacht haben. fVerschtedene Momente handelspolitischer Art sind heute in Fortfall gekommen; es sei nur erinnert an hie ein seitige Meistbegünstigung und die zollfreien ^Einfuhr kontingente. Dennoch besteht die Passivität fort; be trug ste doch im Januar 674,10 Millionen und im Fe bruar immer noch 493 Millionen. Die Etnfuhrvermin- derung gegenüber Januar entfällt hauptsächlich auf fol gende Gruppen; Lebensmittel und Getränke <Bermin- derung um 26 Millionen), Rohstoffe und halbsertige Waren (Verminderung um 92 Millionen), Gold und Silber (Verminderung um 36 Millionen). Dter An»- sfuhrrückgang betrifft hauptsächlich Rohstoffe und Halb fertige Waren um 30 Millionen und Fertigwaren um 85 Millionen Reichsmark. Die yerttgwarenetnfuhr preist einen Rückgang um 92 Millionen auf, was zum Teil auf den Fortfall der zollfreien ^Konttngjent-Warenetn- suhr (vereinzelt« Posten sind im Februar noch zur Per- arbeitung gekommen) zurückzuführen ist. M ging zu rück! die Einfuhr an Textilfertigwaren um 61,9 Milli- vMN und an Walzwerkserzeugntssen und Etsenwaren um 18 Millionen Reichsmark. Tie Einfuhr von Leder ging um 8,4 Millionen und Kon Kraftfahrzeugen.um 4,7 Millionen zurück. Tie Jertigwareneinfuhr lag im Februar mit 106,2 Millionen Mark auf Grund der Gor- kriegswerte wieder unter dem Monatsdurchschnitt Kon 1913 (116 Millionen Mark). Die Fertigwarenausfuhr wies einen Rückgang von 35 Millionen Mark auf. Da ¬ von «ntfiewn 11 Millionen auf Texttlfextigwaren, 0,S Millionen aus Walzwerkserzeugnisfe und Etsenwaren und 4,1 Millionen auf Maschinen. Angesicht» dieser Verhältnisse mutz beichalb mit al len Mitteln auf die Steigerung de» Export» htngearbet- tet werden. Hierzu ist. «ine wesentliche Milderung der inneren die Kapitalbtldung hemmenden vasten — stehe Ziffer 11 — erforderlich. Wird dieser Weg energisch beschritten, dann ist e» auch wieder möglich, dir Export sendungen durch Bevorschussung der Verladedokumente bet den deutschen Banken in einer bestimmten Höhe der Rechnungsbeträge — vor dem Krieg« YO—80 Pro zent — zu finanzieren, 'so daß dem ausländischen Ab nehmer langfristig« Zahlungsziele gewährt werden kön nen Weiter ist dringend erforderlich! di« umgehende Verabschiedung der kleinen Zolltartfoorlage, ein.schnel ler Umsatz des vorhandenen Kapital» . bei geringem Nutzen, da» Zurückführen Ker Arbeitsleistung >auf den Nutzeffekt der Vorkriegszeit, die Abgabe fest verbindli cher, also nicht freibleibender Angebot«, der Neuaufbau unsere» ausländischen Berkauf-netze» nach- den modern sten Erfahrungen, ein« regsam« Unterstützung durch un sere behördlichen Auslandsvertreter and schließlich Po litische Ruhe. > Da» gleiche Interesse ist auch' den Belangen- de» deutschen Nährstandes entgegenzubringen, soll eine Ak tivierung unserer Handelsbilanz herbetgefllhrt werden. Cnglemä unä Nußlanä. London, 6. Juli. (Unterhaus.) Auf eine Anfrage, ob der Premierminister dem Hause Gelegenheit geben werde, die Frage dar Sowjetpropaganda in England.und tn den Dominions zu erörtern, erwiderte Baldwin, im Hinblick auf die Füll« der Arbeit, dis zu bewältigen sei^ sehe er vorläufig keine Möglichkeit dafür. Auf »vielte- reS Drängen des Fragesteller» erwiderte Baldwin, eS gäbe eine Unmenge Fragen Kon öffentlicher Bedeutung- für die immer noch Zett sei. Dis Angelegenheit könne gelegentlich der Vertagung oder bet der Beratung der Consolidated FundSbtll aufgeworfen werden. Kenwor thy fragte den Staatssekretär keS Aeutzeren, ob eine Note an die Sowjetregierung im Zusammenhang mit den jüngsten Ereignissen in China gesandt werden soll. Chamberlain erwiderte, eine solche Note sei nicht gesandt worden, aber die Regierung behalte sich die Polle Frei heit für jeglichen Schritt kor, den sie für erforderlich halte. (Beifall auf der Regierungsseite.) Kenworthy fragte weiter, ob Chamberlain im Un terhaus, bevor er irgendeinen praktischen Schritt unter nehme, alle Tatsachen und eine ausführliche Begrün dung für einen solchen Schritt unterbreiten würde. Chamberlain erwiderter Ich glqube, die Regierungs politik mutz fortgesetzt werden, öwer «» ist mein dringen der Wunsch, stet» unter doller Kenntnis des Unterhauses vorzugehen, und wenn möglich, mit seiner Unterstützung. Aber es würde den Pflichten meine« Amte» nicht gemäß sein, wenn ich versprechen wollte, daß in. einer dringen den Lage jeder Schritt unterbleiben werd«, di« ha« Hau unterrichtet worden ist. Clhnes wies auf den Absatz in der Thronrede über die Beziehungen mit Rußland hin und fragte, ob da» Unterhaus damit rechnen könne, unterrichtet zu werden, bevor von den in Ker Thronrede angegebenen Richtli nien abgewichen werde. Chamberlain erklärte, er hoffe, daß keine -frage gestellt werden würde, die von der Voraussetzung aus ginge, daß die Regierung wegen Abänderung dieser po litischen Richtlinien Erwägungen anstelle.. Da» wäre ßtt. Lvö. Lun Tageblatt und klnzelger für -aß rrßärbirg«. Mittwoch, ßen S. Full Idlib nfakl«, 'wenn irgend »1» dem Hau» sobald rcke mög- d« er wo er «chube «ttlndi Mitt- Andri r-sten ttww, »maß dond Auftr Mtf ö r damit < Jahre»! mit et» not att tzöhM Nuß« öNÜS schdk- setner Seschk und e Die» tätig, dem I er m» «h»tt «Spitt tt» H» b« W do« ft »««n von s Part« dett. Eln neuer Kommunistenprozeß. Leipzig, 6. Juli. Bor dem DtaatStzerichtShof »uw Schutze der Republik begann heute unter dem Borfitz de» Senat-Präsidenten Riedner der Prozeß gegen-Lamp und Genossen, tn dessen Mittelpunkt der 37 Jcchee alle frühere Lokomotivführer Johanne« Botzenhardt au« Nu- dow bet Berlin steht. Die Anklage lautet auf Bvrve- reitung zum Hochverrat, Sprengstoffverbrechen und un- befugten Waffenbesitz. Außer Botzenhardt Haden sich zu ver-Ätworten der Schlosser Gustav Lamp aitti Ntet-' tin, die Lageristin Helene Atzmann au« VWEbr, ber Maschinenarbetter Hermann Zörrissen au« Neustettin,z der Kernmacher Adolf Bytzeck au» Torgelow K P.» der! Bergmann MM Harder au« Ettalsund, ferner dte grav l de» Achzeklagten Lauch «Nd die noch nicht 18stihrige Putz-i Macherin Margarete Schultz aus Parchim. Die Anklage I vertritt Reich-anwalt Dr. Neumann gemeinsam mit dem! Staatsanwaltschaftsrat Dr. Vesser. Zur Verteidigung I Botzenhardt» ist Rechtsanwalt Dr. Goldstein-Leipzig be i stellt, während die übrigen Angeklagten von den Recht»-! anwälten ,Dr. Herzfeld^Sorlin und Dr. Wolff-Lüssel-I darf verteidigt werden. Botzenhardt ist bald nach seiner I am 16. Mai erfolgten Verhaftung au« der kommuni'I stischeü Partti at» Spitzel ausgeschlossen «wrden, hall D bang* Sachs« MLn maßt» urwev eröffn unttrs steuer, bar « »um i geb«, fern K beschtt beitne schloß kunst . qegeaw Wohn« Dittchst ««ter i not in schien« «inen < Mttloss M ba» üf -5 haben! verfüg in «in« s »Md«' schasst« schöft't ' aktiven ISS V in uns« die dir kliinin ein« g» f wird i w«rd«n HL.! oft heiter und verlockend, um sein große» Werk legen. Und in diesen Zusammenhang mitten hinein gehört auch die Geschichte seines Leben»; der Lebenslauf eines Optimisten ist wohl die zuversichtlichste, frohe und hellste Lebensbeschreibung, die ein Dichter uns gegeben hat, und immer noch viel zu wenig be kannt und gelesen! Sie bricht ebenfalls mitten im schönsten Zuge a'ö; die Münchener und Wiener Zeit, auf die er sich be sonders freute, hat der Dichter nicht mehr, stöhlen können. Well er fest auf seinem Boden stand, hat Ganghofer froher und weiter um sich gesehen als mancher andere. Seine lebhafte, rasche, impulsive Empfänglichkeit - lenkte ihn ost von der Dichtung in» Leben, in» Theater, in die Wtsienschaft, in die Praxi»; war er doch der Sohn eine» praktischen und au», gezeichneten verwaltungSbeqmten. Wa» er dann tat, dem er gab er sich immer ganz. Schwer« Schicksal« und Prüfungen blieben ihm nicht erspart, aber er war immer aus der Sonnen seite des Leonis, und wie ost behielt seine Zuversicht recht! Diese Gaben haben auch damals nur wenige besessen, heute sind sie natürlich noch viel seltener. Gerade deshalb wirken sih wenn sie da» ganze Wer! und Sein eine» Dichter» durch dringen, so tröstlich und aufrichtend. Der Glaube an» Leben und die Liebe zum Leben — es war für Ganghofer da» gleiche wie der Glaub« an Deutschland und die Liebe zu DeutsMgwd — hat dem Dichter Tausende von Herzen gewonnen. DWt Bayer ist einer der deutschesten Dichter geworden, die Freude und der farbige Reichtum seiner Heimat, die in MW seinen Werken leuchten, ihre Wälder, ihre Berge, ihre M«G schen haben ganz Deutschland bezaubert; da».Deutschtum W den nun so engen Grenzen de» Deutschen Reiche» und erst recht da» Deutschtum draußen vor de« Loren, tn bet wettW nn» so feindlichen Welt. . . . Nur einmal, 1918, nach der Revolution, ist der Dichter an sich und seinem Volke irre geworden. Wäre ihm ein längere» Leben beschießen gewesen, hätte er noch gesehen Und gekühlt, wie da» zu Boden geworfene Deutschland trotz allen äußeren Drucks, trotz aller inneren Zerwürfnisse und Ratlosigkeiten immer wieder versucht, sich aufzuraffen, der alte Glaube wäre wieder in ihm etngekehrt und hätte geholfen, wo zu helfen war. Nm hilft sein Werk, das so reich und stattlich vor NN» liegt, und eS wird noch vielen Deutschen helfen. Da» ist die schönste Feier de- Laar», an dem Ludwig Tanghofer smnen 70. Geburtstag hätte feiern sollen! r» wirb ein Lag dankba ren Angedenken» werd««, dankbarer Liebe und dankbarer Zu versicht — Deutschland wird diesen ltedenrwetten Dicht«« nie ei« Irrtum. dtt SaW fch.b»«MD La» zu Tag sorgfältige, beobachtet Mrdrn.müsste M» Regierung müsse Freiheit habe« '»» handeln, wt« sw die« für den Schutz britischer Interessen M notwondtj eracht«. Er verspreche tzkdenfakl», 'wenn irgend »iw Aenderung Eintreten sollte, dem Hau» sobald rvw Mög lich «ine Erklärung darüber abzugeben, Wallhead fragte, ob e» nicht notwendig fei, di, Aeußerungen von Kabtnett«mitgltedern sehr genau zu kontrollieren, bevor durch -»richt,» Geschwätz ei» aÜM» meine» Unglück entstehe. Ehamberlatn erwiderter Törichte« Geschwätz ist nicht auf «ine «eite beschränkt. Alles, wa» wir fordern »üf. sen, ist. in einer kritischen Zett auf Sorto zu vernichten welch« dl« Lage noch gefährlicher machen könnte«, all al» sie schon ist. o. Ein Londoner Sonderberichterstatter da» „Manche ster Guardian" schreibt, die Andeutung der „Eunday Ti mes" betreffend eine bevorstehende Amderung dar di plomatischen Beziehungen zu Sowjettußland fei eine bloße Mutmaßung, di« den Tatsachen nicht.-entspreche. Richtig sei, daß di« Regierung im Besitze von Wndtg wachsendem Beweismaterial für dolschchvisttsch« Intri gen in China und anderen Teilen Asiench gegen groß britannische Interessen sei. E» verlaute indessen, daß die Politik der britischen Regierung dahin; gehe, keine isolierte Aktion gegen di« Sowjetregierung zu unterneh men, sondern lAigttch an einer vereinbarten Aktion fettens einer Grupp« Von Mächten tetlzunehmen, deren Interessen in ähnlicher Weis« bedroht seien. Während der letzten Woche« scheine die britische Regierung mit anderen Regierungen Über diese Frag« beraten zu Ha ven. Sie beabsichtige nicht, eine direkte Aktion gegen China oder Rußland zu unternehmen. Die Regierung sei bereit, an einer internationalen Intervention in China teilzunehmen unter der Bedingung, datz neben an deren Mächten die Vereinigten Staaten und Frankreich zur Teilnahme bereit seien, AehnUch sei die Lage ge genüber Rußland. ES heiße, baß gewisse Mitglieder der Regierung für eine isolierte und sofortige Aktion gegen Rußland seien, aber es scheine nicht, datz diese Mitglie der bis jetzt «inen entscheidenden Einfluß auf die bri tisch« Politik in dieser Hinsicht erlangst Haven.
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