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Nr. »59. «uer Wird, der sich zusammensetzl au» Mitgliedern de» Par» »ament», der Beamtenschaft, . Vertretern der Gewerk. ' schaft»organisationen und einem Vertreter der vereint« vim- der Vahnbesitzer. Die Hälfte der Litz« soll den Vertretern der Arbettetkvnsumgenossenschaft rtngeräumt Verden. > Vre neue Angriff -er Mflrute. Pari», 1. Juli. Bach einer Meldung de» „TemPS" füll Abd «l Krim die Hoffnung aufgegeben haben, Fez zu erobern, doch behauptet er jetzt, daß er bis zum 13. Juli Ta-a erobert haben wird. GS seien aber bereits alle Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, um diesen Angriff abzuwehren. Ter Angriff der Rifleute erstrecke sich auf «ine Front von 80 Kilometer, und zwar sind es be sonders drei Punkt«, an denen di« Angriffe erfolgen. Ter erste ist im Westen, und zwar im Tal hes Oberen Leben. Hier sotten die Franzosen im Vorteil sein. Ter zweite Angriffspunkt befindet sich bet Bab-Taza, wo die Rtfkabhlen Erfolge hatten. Sie rücken in.nördlicher Richtung vor und wollen mit den Truppen, die nörd lich von Taza operieren, Fühlung nehmen. Hier war Abd «l Krim durchaus im vorteil, die eingeborenen französischen Truppen mutzten sich zurückziehen. .Ta gegen sotten die Franzosen Wetter im Listen gegenüber Bou-MichMn tm Vorteil gewesen sein. klus Staät unä Le»nä. Au«, den 2 Juli 192b. «in sächsisches Poftsubiläum. Am 1. Juli d. I. sind 7b Jahre verflossen, daß in Sachsen Postbricsniarken und Postan weisungen eingeführt wurden. Am 1. Juli 1850 qab die da malige königlich sächsische Post die erste 3-Pfenniq-Marke zum Frankieren von Kreuzbändern aus. Die Marke hatte auadratische Form, eigenartige Randleisten, in der Mitte die Wertzifser und den Zusatz darunter: franco. Als mit dem 31. Dezember 1867 die sächsische Post als solche aufhörte und in die des Norddeutschen Bundes übergehen musste, wurden dann deren Wertmarken eingesührt. Jene alten sächsischen Postwertzeichen sind inzwischen sehr selten geworden. Welches Papiergeld ist noch gültig? In den letzten Tagen ist bet verschiedenen Geschäftsleuten der Versuch ge macht worden, die ungültig gewordenen Billionen-, ja sogar Mtlliardenscheine in Zahlung zu geben. Alle .diese Scheine sind bekanntlich verfallen; sie werden höchstens'noch bei den Reichsbankstellen und nur noch bis zum 5. Juli einqelöst. Gültig sind jetzt nur noch: Alle auf Reichsmark lautenden Netchsbanknoten, die seit dem 11. Oktober 1924 ausgcgeben sind; es sind dies zurzeit die Rcichsbanknoten über 10, 20, 50, 100 und 1000 Reichsmark mit dem Ausfertigungsdatum 11. Oktober 1924, die Rentenbankscheine über 1, 2, 5. 10, 100, bOO und 1000 Rentenmark mit dem Ausfertigungsdatum 1. November 1923, die neuen Rentenbankscheine über 50 Rentenmark mit dem Ausfertigungsdatum 20. März 1925. verlängerte Schonzeit für Hirsche. Der Arbeitsausschuß Sächsischer Iagdvereine teilt um verschiedene Zweifel zu be heben mit, daß nach dem Gesetz vom 12. Dezember in Sach sen die Schonzeit für Hirsche bis zum 31. Juli verlängert worden ist, daß mithin die Schußzeit erst am 1. August beginnt. Jubiläum. Werkmeister Franz Schwammekrug bei der Fa. Bernhard Hiltmann, hier, kann heute auf eine 2bsährige ununterbrochene Tätigkeit bei seiner Firma zurückblicken. Aus diesem Anlaß wurde er von seinen Arbeitgebern, den Angestellten und Arbeitern reichlich beschenkt und geehrt. * * * . Schwerzen-erg. Verein für Volksbildung. Eine frühere Bekanntmachung des Vereins ist offenbar nicht genug beachtet worden Wir weisen deshalb noch einmal darauf hin, daß das Ministerium für Volksbildung 2 Bolkshochschulwochen veranstaltet, die eine vom 12. —19- Juli in Aiterbach, die andere vom 9.—16. August in Hohnstein (Sächs. Schweiz.) Für die zweite sind bereits 4 Meldungen eingegangen, für die erste aber Noch keine. Unsere Mitglieder scheinen noch gar nicht zu wissen, welcher hohe Genutz sich den Teilnehmern dort bietet und wie außer ordentlich billig sich d e Unterhaltungskosten gestalten. Für die ganze Woche wird für Verpflegung, Unterkunft, Teilnahme an Kursen usw. der geringe Beitrag von 10 Mark für Per sonen über 20 Jahre und von 5 Mark für Personen unter 20 Jahren erhoben. Teilnehmer früherer Veranstaltungen find de» Lobes voll über das Geschaute und Gehört«. Wer also Erholung, Naturgenuß, Anschluß an Gleichgesinnte und Vertiefung seiner Bildung sucht, wird hiermit aufgefordert, sich für die Auerbacher Woche bis 7. Juli und für die Hohn steiner Woche bis 4- August bei Knopf, obere Schloßstraße, zu melden. Lengenfeld. Autounfall. Am Sonntag wurde auf der Zwickauer Straße ein 9jähriger Knabe -wn hier von einem Auto überfahren. Er erlitt einen linken Obenschenkel- bruch und erhebliche Kopfverletzungen. Treuen. Versetzung. Amtsgerichtsrat Dr. Wiede- mann, seit 14 Jahren Vorsteher unseres Amtsgerichts, ist als Amtsgerichtsdirektor an das Amtsgericht in Riesa ver setzt worden. Chemnitz. Di« letzte Postkutsche. Infolge Er- setzung de» bisherigen Postpferdewagen-Betriebes durch den Postkraftwagen-Betrieb fuhr am Dienstag abend der letzte Postwagen aus dem alten Tore an der Chemnitzer Straße, durch das schon die alten sächsischen Postwagen zu fahren pflegten. Die Postillone halten noch einmal volle Parade- UnUorrn angelegt, die Pferde trugen mit Rosen geschmückt dir alten Geschirre aus der Zeil von 1866, und wie der Wagen aus dem Postgrbände herausfuhr, blies der Postillon -um letzten Malt das alte „Akuß l denn, muß i denn". Der Wagen wurde auf den Straßen, die er durchfuhr, lebhaft begrüßt. Etzemnltz. Tödlicher Unglücksfakl. Am Dienstag abend kletterte Her hier Doigtsiaße 6 wohnhafte 16 Jahre alt« HandlungsMilsenlehrling Robert Vogel lm Walkgraden auf «Inen ungefähr 15 Meter hohen Baum, stürzte dabei und fiel mit dem Unterleib auf einen Eilenstab, der auf einer Bretterpiank« senkrecht angebracht war. Vogel war sofort tot. ragebiakt und Anzeiger kür da» Erzgebirge. Freitag, den Bev GFvr. Brudermord. Heber da» nack 17 Jahren entdeckte «erbrechen.. worüber vir schon rur berichteten, werden noch folgende Einzelheiten gemel det r Zn dem OrtStetle ,Heißer Stein", d«r zwischen Bad Elster und d«n deutschböhmtschen Torfe Grün bet Asch gelegen ist, steht «in kleine» baufällige» Bauernhau», und zwar noch auf sächsischem Grunde, jedoch; ganz un mittelbar an der böhmisch-sächsischen Grenz«. Lozu ge hörten einig« Wiesen und Felder. Tltesep kleine Besitz ist vor einiger Zett von dem bisherigen Inhaber Gustav Hausner an einen Herrn Otto in Markneukirchen ver- rauft worden. Lieser behielt den Verkäufer Hausner und dessen Frau bis auf weittre» in seinen landwirt schaftlichen Diensten und ließ sie nach wie! vor in dem Häuschen wohnen. Al» der neue Besitzer in dem An wesen näher Umschau hielt und di« Tür zu einem so genannten deutschen Kamin, ein« Art Räucherkammer, öffnet«, sand er darin zu seinem Entsetzen «in verrußte» menschliches Skelett. Tie Hausnerschen Eheleute tru gen, als er ihnen von dem grausigen Funde Mitteilung machte, «in so ausfälliges Benehmen zur Schau, daß sich Otto veranlaßt sah, in Bad Elster an zuständiger Stelle die Anzeige zu erstatten. Ti« Vermutung, daß hier ein Verbrechen vorliegen müsse, wurde durch das" Ergebnis der Erhebungen alsbald bestätigt und nach «intgem Leugnen gestand Gustav HauSner, daß daS Skelett von seinem Bruder stamme, den er vor 17 Iah- ren ermordet hätte. Hausner hätte damals durch meh rere« furchtbare Hiebe mit einem Schusterhammer seinem Bruder den Schädel zertrümmert und die Leiche in der Räucherkammer verborgen. Ter Mörder soll tm Laufe der Jahre wiederholt in dem Kamin Nachschau gehalten haben, ob der Leichnam des ermordeten Bruder»! schon verwest sei, weil er dann die Knochen beiseite geschafft hätte. Er sei jedoch niemals dazu gekommen, lieber den Grund dieses schrecklichen. Verbrechens herrscht noch keine volle Klarheit. Aus den ersten Angaben des Mör ders hätte geschlossen werden können, daß eS sich um ein« Eifersuchtstat handelt, eS scheint jedoch auch Hab gier das Motto zu der Tat gewesen zu sein. Der Bru der Gustav Hausners wohnte nämlkch mit diesem!, der schon damals verheiratet war, unter einem Dachs. Sie «bteir gemeinsam das Anwesen. Gustav soll seit jeher Verlangen nach dem Besitz einer Wiese gehabt haben, die sein Bruder geerbt hatte. Dieser Umstand führte zu .einer gewissen Spannung zwischen den Brüdern Dadurch, daß Gustav Hausner auf seinen Bruder, der öfter in die Wohnung der Eheleute kam!, eifersüchtig war, gab es viel "Verdruß, und Streit. Ob die Tai etwa während eines Streites geschah, konnte bisher noch nicht einwandfrei festgestellt werden. Ter Mörder, ein etwa im! 60. Lebensjahre stehender Mann, wurde ver haftet, und da der 'Verdacht der Mitschuld auf seine Frau gefallen ist, wurde 'auch sie in Untersuchungshaft genommen. Als Hör 17 Jahren der Bruder plötzlich verschwunden war, wurden allerlei Vermutungen über dessen Verbleib gehegt. ES "wurde insbesondere die Meinung verbreitet, daß der Verschollene nach Amerika gegangen sein dürfte. Dem wurde jedoch mit Rücksicht auf die gegebenen Verhältnisse Nur wenig Glauben ge schenkt. Man nahm vielmehr 'an, daß dem Vermißten ein Unfall zuge>oßen sei, oder daß er sich selbst ein Leid angetan habe. An 'ein Verbrechen hatte nternänd gedacht, weil kein Mensch den Gustav Hausner eines sol chen für fähig gehalten hätte. Lrimmitschau. Ter Tanzpartner als Gift mörder. Ein Mädchen von hier lerntö auf einem Tanzsaar in Gößnitz einen jüngeren Motorradfahrer ken nen, der mehrmals mit ihm tanzte und ihm schließlich anbot, mit ihm auf dem Motorrad nach Haufe zu fah ren. Unterwegs brachte der Mann eine Flasche zum Vorschein, die von beiden auSgetrunken wurde. TaraUs erklärte der Manu, er hättä noch eine.Flasch«, die er dem Mädchen schenken wolle. Diese nahm die.Flasche auch an und kostete von dem Inhalt in der Wohnung. Gleich darauf wurde dem Mädchen Übel, sodaß ärztliche Hilfe nötig war. Ter angebliche Wein wurde nun un tersucht, und eS stellte sich heraus, daß es kein Wein, sondern Natronlauge war, die zum Reinigen von Bier apparaten ustv. verwendet wird. Ein einziger Schluck genügt, um den Tod eine- Menschen herbeizuführen. Wäre das Mädchen nicht so vorsichtig gewesen, den an geblichen Wein, d«r übrigen» nach der ylaschenaufschrist Sekt sein sollte, erst zu kosten, so wäre eS um sein Leo ben geschehen gewesen. Wer der Radfahrer gewesen ist, hat bisher nicht ermittelt werden können. Seissen. Die Not de» erzgebirg Ischen Spielmarengewerbes. Der Ausschuß zur Klärung der Frage der Beschaffung eines Kredites für die erzgebir- gifchc Holz- und Spielwareninduftrie hat als Abschluß seiner Beratung eine Denkschrift herausgegeben, die an Regierung und Landtag gesandt werden soll. Der Ausschuß beantragt, der sächsische Staat möge der erzgebirgischen Holz- und Lpielwarenmdusirie einen Kredit von zweieinhalb Millionen Reichsmark zu einem Zinsfuß von nicht über 6 Prozent zur Verfügung stellen. Grimma. Der Zwischenfall auf dem Sied le r t ä g. Hierzu wird vom Allgemeinen Sächsischen Siedler verband in Leipzig geschrieben: ES ist unwahr, daß' zwischen Wehrwölfen und den Arbeitern Häkeleien stattqefunden haben. Tatsache ist, daß junge Leute von 17 btz 18 Jahren, die dem Wehrwolf angehörten, in das Festlokal des Siedler verbandes eingedrungen sind, bewaffnet mit Beilpieken und Zaunlatten. Der Wirt hatte die Leute aufgefordert, sofort dos Lokal zu verlassen, dem wurde aber keine Folge geleistet, auch die Gendarmerie konnte, da wenig Mannschaft am Platze war. nicht tatkräftig cingreifcn. Da die Wehrwölfe trotz Aufforde rung der Gendarmerie das Lokal nicht verließen, kam eS zu Tätlichkeiten zwischen beiden Parteien und die Wehrwülfe wurden auS dem Lokal hinauSgedrängt, wobei eS verschiedene Verletzte gab, die meistenteils bei den Wehrwöifen zu der- zeichnen sind. Verschiedene Betlpieken und Spaten sowie Zaunlatten wurden den Wehrwölfen abgenommen und der Polizei übergeben. Durch daS Eingreifen von ruhigen und qe- setzten Leuten auf Seiden Setten, sowohl der Siedler al» auch S. Juli »Nb. de» Wehrwolf», sowie durch di« verstärkte Gendarmerie gelang e«, wieder Ruhe zu schassen. Fest steht, daß junge, 17- die 18jährtqe Leute des Wehrwolf» auf Schwerkriegsbeschädigte in unverantwortlicher Weis« Angeschlagen haben. Am nächster. Tage baten die Führer de» WehrwolfeS um eine Aussprache nitt den Vertretern de» Siedlerverbande». Bereitwilligst gaben sie die Erklärung ab, ohne weiterer dem Siedlerverband Genugtuung zu verschaffen und für den sämtlichen finanziellen Schaden und die Entschädigung für die Verletzten des Sied lerverbandes aufzukommen. Leipzig. Tödlich verunglückt. Am 29. Juli ist auf einem Neubau in Plagwitz ein 88fähriger Arbeiter tödlich verunglückt. Der Bauplatz ist mit einem Anschlußgleis mit der Reichsbahn verbunden. Auf diesem Gleise w.ird Vas Bau- material nach der Baustelle gebracht. Mehrere Arbeiter, da runter der Verunglückte, besorgten daS Schieben der Wagen. Obgleich vom Vorarbeiter wiederholt davor gewarnt Wörden war, am Puffer zu schieben, hat dies der Verunglückte doch getan. Durch irgend einen Umstand war ein leerer Wagen hinter ihm in Bewegung geraten und ist auf den von dem Mrunglückten geschobenen Wagen aufgefahrcn, wodurch der Mann zwischen die beiden Puffer geriet. Die Verletzungen waren derart schwer, daß der Verunglückte gestorben ist. . Sächsische Vertretertagung -er chrlsilichen Gewerkschaften. Die Vertreter d« christlichen Gewerkschaften des Freistaates Sachsen traten am! Sonntag, den 28. Juni, in Dresden zu einer Landestagung,zusammen. Der Bor- 'itzende des Landesverbandes ReichStagSabg. Hartmgnn- Dresden begrüßte die aus allen Gauen Sachsens zahl reich erschienen Delegierten. Als Vertreter des Gesamt- Verbandes war Generalsekretär Otte-Berlin anwesend. Aus dem; Geschäftsbericht des Vorsitzenden war zu .ntnchmen, daß die christlichen Gewerkschaften in Sach en die Krise, die die Gewerkschaftsbewegung im all- gcmeinen tm letzten Jahre "durchzumachen hatte, ver hältnismäßig gut überstanden habe. Gegenwärtig sei bezüglich der Mitgliederverhältnisse wieder eine Auf- wärtSbewegung zu verzeichnen. Die Arbeit der Orts» artelle kann im allgemeinen als befriedigend bezeich- .:er werden. Die einzelnen Berufsperbände sind au ahlreichen Tarifverträgen beteiligt. Der Abschluß der Tarifverträge hat sich nicht irstmer reibungslos vollzo gen. Die vom Redner eingehend dargelegten Richtlinien über die künftige gewerkschaftliche Tätigkeit fanden all seitig Zustimmung. Hinsichtlich der Stellung der christ lichen Gewerkschaften zur Technischen Nothilfe wurde die vom Gesamtverband gefaßte Entschließung gebilligt. Generalsekretär Otte sprach über ' „Wichtige Gegen wartsfragen auf dem Gebiete der Wirtschaft?- und So zialpolitik". Bei der Beurteilung der deutschen Wirt- chaft verfällt man leicht in einen einseitigen Interessen standpunkt. Während die Arbeitgeberschaft im allge meinen die wirtschaftliche Lage als katastrophal bezeich net, leugnet Man in Arbeite rkreis en die wirkliche Not-' läge der Wirtschaft. Von der Lage der Wirtschaft sind die wirtschaftlichen Verhältnisse der Arbeiterschaft und des gesamten deutschen Volles abhängig. Tas lehrt uns der wirtschaftliche Zusammenbruch durch den Krieg und den Versailler Vertrag. Es wird deshalb notwen dig sein, die Dinge objektiv zu sehen. Riesenschwer ist die Verantwortung und die Aufgaben der 'Arbeiterschaft in Staat und Wirtschaft. Es wird Aufgabe der Arbei terschaft selbst sein, ihre Lage zu verbessern. Die Lohn steuer ist "von der Regierung auf Antrag der Gewerk schaften herabgesetzt worden, eine weitere Herabsetzung derselben sei dringend erforderlich. In Her Stellung zur Schutzzollfrage lassen wir wns leiten von der un bedingten Notwendigkeit, unsere Wirtschaft arbei'.srähig zu erhalten. Die Preisgestaltungen der letzten Monate geben zu.schärfstem Widerspruche Anlaß. Die Höhe der Spanne zwischen Erzeugerpreis und Kleinhandelspreis sei ungerechtfertigt. Selbsthilfe durch Förderung der Konsumgenossenschaften sei ein Mittel, den unprodukti ven Teil der Wirtschaft äusAuschalten. Die reichsgesetz- liche Regelung der Arbeitslosenversicherung müsse er streb: werden. Sparsamkeit solle man nicht nur von d« Arbeiterschaft, sondern auch'von den übrigen-Krei ser» unseres Volles fordern. In der Sozialpolitik dürfe es keinen Rückschritt geben. Der Geist der Grün- dungSzeit der christlichen Gewerkschaften müsse uns ui unser« wetteren Organisations- und Gewerkschaftsarbeit leiten. Ausschlaggebend für die Wiederaufbau unserer Wirtschaft sei die innere Einstellung der Menschen, de ren sittliche Verantwortung die Zurückstellung^ eigener persönlicher materieller Vorteile die Förderung des Ge- metnschastSgedankenS. Die christlichen Gewerkschaften sind erfüllt von der Hohen Mission der Arbeiterschaft dem deutschen Volle zu dienen. Die Wahl zum Landesausschuß ergab die Wieder wahl sämtlicher bisherigen Mitglieder desselben. AlA Vorsitzende desselben wurden gewählt Bezirksleirer Neichstagsabg. Hartnmnn-Dresden und Bezirtsleiter Picker-Dresden. Der Verein Sächsische Volksheilstätten für Alkob'lkraulc versendet soeben seinen umfangreichen Jahresbericht, aus dem zu entnehmen ist, daß der Verein 270 persönliche und körper- ichaftltche Mitglieder zählt. Der Kassenbericht weist auf der Aktivseite einen Betrag von 84 514 Mark auf, worin Grund- stückskonto, Jnventarkonto, Gebäudekonto, Vorratskonto und Bankkonto mit enthalten sind, während die Passiva mtr 85 665,70 Mark schließt, sodaß ein Bsvlust von 1151,70 Mark für 1920 auf der Aktivste verbucht ist. Die im Bericht vcr-^ teilten bildlichen Darstellungen zeigen das auf der FlW Bärendorf bei Moritzburg gelegene Heilstättenqrundstück, die Freilustkuren, sowie die Beschäftigung der Kranken im Feld und Garten und die Erteilung des Unterrichts durch den Haus vater. Die umfangreichen Berichte des leitenden Arztes und des HauSvaterS gestatten einen erschöpfenden Einblick in die Art und daS Wesen der Heilstättenbehandlung und die Ent wicklung und den Ausbau der Heilstättenarbeit. Statistische Angaben nach verschiedenen Richtungen zeigen z. B., daß die seit etwa 20 Jahren bestehende Heilstätte in immer steigendem Matze in Anspruch genPMnen wird. In den Jahren 1922 bis