Volltext Seite (XML)
/luer Tageblatt MM- -lnzeiger für -as Erzgebirse . «Mich. r*u«« -w»or<mm«, r«s»bla« fio^r?s.bir-^ Enthalte«- -le amtlichen Sekaantmachnagrn -er Nates -er Gta-t NN- -es ftnttsgerlchts flue. p»wch«r-«»nl»: stau LUpoa »,.,eeo Ar. 144 Mittwoch, üen 24. Juni »S2S 20. Jahrgang Der Marokkokrieg. tlüstenmacht. — Sozialisten gegen palnlevL. — Parts, 22. Juni. Derr Madrider 'Korrespondent des „Petit Parteien" erfährt, daß bei Erörterung des Pro> blesns der Leberwachung des Waffenschmuggel» dorn LLNdo Her spanischersett» angeregt worden ist, die lieber- wachung des Hafens von Langer schärf«» zu gestalten, da die Echtste, di« sich Wit dem Waffenschmuggel he^ fassen, auch dort ihre Waren Landen. In französischer? Kreisen dagegen sei man der Ansicht, daß dieser Masten-' schmuggel nicht sehr gefährlich Werden 'könne, denn die französischen Zollbeamten führten eine genaue.lieber- wachunq durch. Man habe eher Ausstcht, die Waffen schmuggler durch gedeckte Gchtldwachen in d«n Grenz schluchten zwischen dem Gebiet von Tanger und dem Nif- gebiet zu überraschen. An diesen Punkten könnten die Gendarmertestrettkräfte sicherlich eine entscheidende Nol le spielen. Die Sozialisten und da» Äabinert Painlevö. Parts, 22. Juni. Auch die Sozialisten im Depar tement Var haben zu der 'Frage Stellung genommen, ob die sozialistische Partei die UnterstützungSpolitilk ge genüber dem Kabinett Painle'oe bei behalten soll oder nicht. Alle Abteilungen des 'BeztrkÄoerbandes des De partements Var haben übereinstimmend zum Ausdruck gebracht, daß die Unterstützung d«r Negierung Patnlev« durch die Sozialisten infolge der Politik der Regierung nicht gerechtfertigt gewesen sei. Wir erwähnten bereits gestern in unserem „Pariser Brief" daß die Sozialisten des Departements Haute Garonne die Unterstützung-Politik gegenüber dem Kabt- Elne Proklamation -es Sultans Nulep Iujsuf nett .Painle'oe fallen lassen wollen, da es direkte Frte- densvertzandlungen mit Abd el Krim unmöglich mache. Sultan Malty Jussnf gegen Abd el Krim. Parts, 22. Juni. Wie der Sonderberichterstatter des „TempS" aus Fez meldet, hat Marschall Lhauteh gestern mit Sultan Muleh 'Jussuf ein« längere Unter redung gehabt. Der Sultan erklärte, er beabsichtige, demnächst «ine Proklamation zu erlassen, in der er be weisen werde, wie Abd el Krtw der Einheit de« Sche- rtfenreiches Abbruch tue. Abd el Krim hab« keineswegs einen Anspruch auf die Negierung über das Rifreich Tie Führer der Rifleute hohen überall verbreiten, lassen, er werde qm Tage des Feste» des Heiligen Lamme» am 3. Juli in Fez vintziehen. UM auf diese Proklamation zu antworten, Habe der Sultan beschlossen, dieses! Fest selbst in der nördlichen Hauptstadt seine» Gebietes zu begehen und zu diesem Zweck seinen Aufenthalt in Fez zu verlängern. * Paris, L3. Juni. Rach dem heut« verLfftmlichteu amtlichen Bericht über die 'Lage in Marokko ist der Feind aus dem Gebiet von Rho'uma nach! heftigem Wi derstand nahezu vollständig Vertrieben. Franzosen freundliche Stämme haben mit Unterstützung von Ma« schtnengewehrfeuev in der Umgegend von Tjebel bei Messout dem Feinde «ine Schlafche beigebracht. Der Feind hatte 18 Tot« und 23 Verwundete. Die Säüb^« rungsaktton bet Ain Maratouf 'hat bet den Bewohnern der dortigen Gegend starken 'Eindruck gemach^. Franzö sische Flieger warfen an 'verschiedenen Stellen Bomben. Chinas Rampf um seine Selbständigkeit. Pari», 22. Juni. ,HaoaS" meldet aü» Hongkong: Tie Arbeiter von Hongkong haben ein« geheime Gesell schaft, genannt „Arbeiterkommission" gebildet, die der Regierung von Kanton beigegeben werden und Voll machten in Streikangelegenhetden erhalten soll. Diese Kommission fordert da» Recht auf freie Meinungsäuße rung, gleiche Behandlung aller Chinesen, Abschaffung des TeportationsgesetzeS und der Unterscheidung bei den Geburtseintvagungen in das Zivilregister, das Recht für die Arbeiter, Chinesen in den gesetzgebenden Rat zu wählen, Verbesserung der 'Arbeitsbedingungen, Einfüh rung des Achtstundentages, Verbot der Kinderarbeit. Zurückziehung der Verordnung betr. di« Heraufsetzung der Mieten um 15 Prozent ab 1. .Juki, Erlaubnis der Chinesen, im europäischen Viertel zu wohnen. Reuter meldet, die Regierung von Hongkong habe führt Man die Kundgebung darauf zurüch, daß, die Pa riser Polizeibehörden auf Ersuchen de» chinesischen Ge sandten ein« revolution-freundliche chinesische Versamm lung, die am Sonntag vor acht Tagen in Pari» statt finden sollte, verboten hatte. > Eine gerichtliche Untersuchung wegen mit Vorbedacht ausgeführter Gewalttaten, gewaltsamen Aufbrechens von in öffentlichem Geioahrsam befindlichen EigentunrS und Nnterschristenerpressung, verübt gegen den chinesischen Gesandten, ist eingeleitet worden. Ein Beamter der chi nesischen Gesandtschaft erklärte einem Vertreter d?s ,Journal des Debüts", die Eindringlinge seien ohne Zweifel bewaffnet gewesen, hätten aber ihre Waffen nicht gezeigt. Sie hätten vier Schriftstücke unterzeichnen lassen wollen und unter Drohungen den Versuch ge macht, den Gesandten hur Unterzeichnung zu veranlas sen, ohne daß er sie gelesen habe. Da der Gesandte das abgelehnt, habe, hab« die Unterredung längere Zeit ge dauert. > ° Paris, 22. Juni. Der amerikanisch« Konsul in. Swa- mittag di« Vsrtreter der Regierung»fraktionen ein« Rei- tqu hat drahtlo» um Schutz durch MarinestreitkÄfte Hs von Besprechungen mit Mitgliedern der Reich-regie- der Arbeitsplan -es Reichstages. Berlin, 23. Juni. IM Reichstag hatten gestern nach- tnfolge der bedrohlichen Lage einig« VprstchtSma/'nah- men ^ergriffen und die Zensur ' auf Telegramm? und Vries« eingefützrt. ' Wie Havas aus Hongkong berichtet, haben die Ar beiter und Schriftsetzer des „Daily Bulletin" die Ar beit niedergelegt. Lite Schriftsetzer verschiedener ande rer Druckereien drohen in den Streik zu treten. Parts, .22. Juni. Lava» berichtet au» Schanghai: rung, in denen di« Parlamentarische Behandlung der Wichtigsten Regierungsvorlagen erörtert ward«. Eine völlige Klärung wurde noch nicht erzielt. Bei den Ne- gterungssraktionen fall der Wille vorherrschen, zum Mindesten sämtlich- Msuervorlagsn einschließlich! der gebeten. Schanghai, 22. Juni. Au» Dfchi'fu sind in Wusung vier amerikanische Zerstörer eingetvoffen. Au» Hethau und von der Insel Hainan wird große Unruhe in der Bevölkerung und lebhafte fremdenseindliche Agitatton gemeldet. In Wuhu wurde der japanisch« Kommissar! Mev- und Tabaksttuer bi» Anfang Juli unbcdtn^tzu der Saline von «ult» angegriffen und hierauf von chi«. «led^en. , bum nesischen Polizisten verhaftet unter der Anschuldigung, dem ^^> Uw^ MtchS1^w d.e Ferien woll e, »i, parlamentarisch erledigt werden wird, ist noch zweifel- «rauen zu oe,»^n. , ha,ft. Es soll der Plan bestehen, die Session, wenn ...... ..... , . .. » , nötig, über den 18. Juli hinan» »u verlängern, um die der Ueberfall auf -le chinesische Sefan-tschoft. ^ollvorlage unter allen Umständen zu erledigen. Der Mr berichteten gestern, do- etwa 100 Chinesen und Aeltestenau-Ichuß wird heute Mer da» A^t^rogramm Kommunisten in die chinesisch« Gesandtschaft in Pari» beschließen. Tvdei dürst« auch der Termin der ftr Au», ei »drangen, Wie „Oeuvre" von einem Sekretär der chi- sicht genommen«« außenpolitischen Lestatt« festgesetzt «fischen Gesandtschaft in Part- erstchren Haden will!, werden. Enttäuschung -er Linksparteien bri -en Stkchwuhien im Seine-Vepartement. Paris, 22. Juni. Nie ersten Stichwahlen für den Generalrat des Seine-TÄpaoteimenrS rschtfestigiLn die Erwartungen der Linksparteien nicht- Von IS Manda ten, die zu vergeben waren, schielten die Rechtsparteien -- — . - -- b, die Sozialisten 6, die republikanischen Sozialisten 2, Tie auf Vorstellung der Studenten von der chinesischen die Kommunisten 2 und die Radtkaks0zialtsten 1. Ti- Handelskammer angeordnete Wiedereröffnung der,Ge- Hauptursache d«s wenig günsttgen Erfolges.Mo die schäftsläden ist bis zum 30. Juni verschoben worden. - Linksparteien ist darin zu suchen, daß zwischen, Radikal- Len Pekinger Universitätsprofessoren, die anläßlich der sozialisiert und Sozialisten einerseits und zynischen So- Schanghaier Zwischenfälle den Papst um Unterstützung ztalisten und Kommunisten anderseits kein Ttichwahlab- angerufen hatten, ist durch den apostolischen Telegierten kommen zustande kam. in China namens de» Papste» die Sympathie der katho lischen Kirche ausgedrückt worden. Der Papst bedauere da» Blutvergießen und drücke die Hoffnung au». Laß die Ordnung bald wieder hergestellt Word«. Wachsenäer Wiäerstrmä gegen äas Durchmarschrecht. Washington, 22. Juni. Nachdem in Von letzte« Da« gen Pariser und auch Londoner Depeschen die Ding« st» dargestellt hatten, al» ob nach Frankreichs Antwort auf die deutsche Denkschrift der Sicherheit-Pakt schon so gut wie unter Dach und Fach sei!, mußten di« gestrige« Per» liner Telegramm« über starken Widerspruch, der sich in Deutschland gegen di« in der französischen Antwort ent haltenen Bedingungen geltend mache, einigermaßen überraschen. Die große politische Presse gibt Theodor Wolffs Leitartikel über da» Durchmarschrecht Im „Ber liner Tageblatt" besonder» ausführlich wieder. Der Ver treter der „Newysvk Lime»" hebt hervor, daß Wolff sich diüSmal in Ueüereinsttmmung mit seinem bitter sten Gegner, dem Grafen Westarp, befinde, der von De. Gtresomann den Abbruch der 'Verhandlungen forde«. Diejenigen amerikanischen Politiker, die von vornherein von einer Beteiligung Amerika» an den europäischen Sicherheit-Verhandlungen nichts wissen wollten, werden durch die neuen Schwierigkeiten, die sich jetzt ergebe«, in ihrer Auffassung bestärkt, während die Pressekom? mentare vorläufig noch angesichts der llngeklärthett der Log! widerspruch^ooll sind. Beachtlich ist eine Darstel lung des Berliner Vertreter!» de'-S „Newtzork Hvrallr and Tribüne", wonach der Botschafter Graf Brockdorfs- Ra rchau sich gegen dis Sicherheit-Verhandlungen mit den Weltmächten ausgesprochen habe und dio Beibehaltung der ,Mvrient1erung" in der deutschen Außenpolitik entschiede»: befürworte. - Much irr England steht Wan dem Sicherheit-Pakt sehr kritisch und teilweise ablehnend gegenüber. Der diplomatische. Korrespondent de» ,/Latlh Tele graph" zählt eine Anzahl interessanter Fragen auf, von denen er glaübt, datz sie in der Nnterhau-debatte am Mittwoch zur Sprache kommen würden» 1. Würde die französische Auslegung des Pakte» Deutschland jede Möglichkeit nehmen, sich auf friedliche Weiss' um eine eventuelle Aenderung seiner Ostgrenzen zu bemühen? 2. Würde der Pakt auch Mr England ein zweiseitig« sein, d. h. auch England von Frankreich und Dnrtsch- land entsprechende Garantien gegen einen Angriff er halten, wie England sie diesen Staaten geben würde? Dies« ungemein interessante und wichtige Frage ist Zo stern zum erstenmal von Gerutator in der „Sundah LftneS" aufgeworfen worden. 8. Wie könnten di« Ga rantien der Grenzen Deutschlands, das jetzt ein nicht be« Waffneies Land ist. wirksam durch England durchge- führt werden? Wird der Pakt eine allgemeine Abrü stung zur Folge haben? Wird bei den vorgeschlagenen französisch-deutschen stnd deutsch-polnischen Schiedsge richt-Verträgen die gegenwärtige einseitige Garantie der Grenzen Polen» durch Frankreich tzu c^rer zweiseitigen werden, das heißt wird Frankreich ar Deutschland ge gen einen Angriff von Polen schütze .» ? Und, fall» dies nicht der Fall sein sollte, wie rann dann ein einseitiger Ostpakt mit einem zweiseitigen Westpakt in Verbindung gebracht werden ? Schließlich glaubt der Korrespondent, daß Pie Verdalerkstirungen, die England Frankreich über das Durchmarschrecht durch die entmilitarisierte Rhein« hone gegeben hat, bei der Debatte! ein« wichtig« Nollv spielen würden. Natürlich werde auch die Entwaff- nung»note mit ihren Anlagen besprochen werden. ZeanMschwe Optimismus. London, 22. Juni. T!er Pariser Berichterstatter d«r . Time«" berichtet, die französische Rs-gierung fei mit der Aufnahme ihrer Note durch Dr. Strefsmarm zu frieden, und «S dürfe nicht als ausgeschlossen gelte« daß schon in naher Zukunft, sobald dt« deutsch« Regie rung die wesentlichen Grundsätze der französischen Rote angenommen habe, «eine Konferenz «tnberufen werd«. Um den ««planten Meinlawd-Gavantiepakt seine endgültig« Gestatt zu geben Um die Besserung d«v französisch deutsche,» Beziehungen zu zeige« und ihre Aufrichtig keit zu beweisen, Werd« dt« französische Regierung, ww e-nva>kt Werve-», dürfe, sehr baff» «Lwe politisch« DH tun, die in Deutschland Befriedigung verursache» dürft». St« -eutsch-poluischrr Streitfall. Der Präsident de» Internationalen GweichihH-f» im Haag teilt mit, datz Deutschland einig« Anfragen be treffs gewisser polnischer Streitpunkte gesollt hab«, di» gleichseitig auch dem Völkerbund Und Polen übermittM wurden. Di« polnisch« Regierung sei mit deutschem Be sitz in Oberschlesien nicht vertragsmäßig verfahren. Po len bestreitet jedoch die Zuständigkeit de» Gerich-H-ft-, solange die Gchiedsgerichuwerträge zwischen Polen und Deutschland noch in Kraft sind Der HaaM Gericht* Hof wird sich amTust mtt der Lesch-ftigvt,