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en s». »n. l ^ue , 8 vkri inluax »ssenberiekt, ^8, ^atrLze, e«8°" rielr, I.Vor». 1«u» /^ue M>L 81« I um« tt«n ann l 259. t will »oleum, artikeln ini 'kger Str. !8 erialien «n. dmäunlfch «gt. Femspr. -SS. »schuhe »en tauch «. einzeln« »al,«« »g, klue /luer Tageblatt Lift*»»»««» »l* «»»««««« »» f», »I« p»a«np,IIni -mifprech-Fascht«- a». ss. Anzeiger für Sas Erzgebirge «„ n« »»t »em« e» »»««ch» -am o» ««inrammir Las»bi°u SathalNa- bis amtliche« Sekauutmachuagru -es Nair« -er Sta-t «a- -es Amtegericht» ftue. p»mcheck.ic»m»,«« e-chzt, a». ,ee* Är. 143 Dienstag» äen 23. 3uni 1925 20. Jahrgang Die Stellung Amerikas unä Cnglanäs im Sicherheitspakt. In dem deutschen Memorandum vom 9. Februar wird die Frage eine» Siche rheitispakteS folgendermaßen gelüst- 1. Deutschland verpflichtet sich, mit den am Mein interessierten.Möchten (vor allem England, Frankreich und Italien) Mr eine vereinbarte Längere Periode kei nen Krieg gegeneinander zu führen. 2. Lite betreffenden Negierungen erwählen Amerika al» Treuhänder, räumen damit den Vereinigten Staa ten also das AufsichtArecht über diesen Vertrag ein. 3. Deutschland ist bereit, auch mit anderen Ländern ähnliche SchiedSvertrLge abzuschließen. In der französischen Antwort vom 16. Juni wird in Artikel 1 darauf hingewiesen, daß ein derartiger Vertrag erst möglich ist, wenn Deutschland dem Völker bunde ange!hört. In Artikel 3 wird darauf hingewie sen, daß zu den in dem SichkrhettSpakt ^einzubeztehen- den Mächten auch Belgien gehört. Der deutsche Vor schlag, Amerika als Treuhänder einzusetzen, wird in der französischen Antwortnote übergangen. Artikel 7 sagt: „ES versteht sich endlich von selbst, daß Frankreich, wenn die Vereinigten Staaten von Amerika dem so ver wirklichten Abkommen beitreten zu können glauben, die Beteiligung des großen amerikanischen Volkes an diesem Werk des allgemeinen Frieden» und der Sicherheit nur begrüßen könnte." Frankreich begrüßt also den etwaigen Beitritt Ame rikas, schweigt aber über den Gedanken der Treuhänder stellung. Ob die Alliierten mit Amerika.über diesem Problem verhandelt haben und so zu dem Standpunkt gelangten, diese Frage offen 'zu lassen, ist unbekannt. Präsident Coolidge hat sich 'nunmehr? über diese Frage selbst geäußert. Danach beharren die Vereinigten Staa ten auf ihrer bisherigen Politik, sich nicht in die euro päische Politik etnzumischen. Wie „Newhork World" aus Washington meldet, steht Präsident Coolidge keine Möglichkeit, wie die Bereinig ten Staaten im Zusammenhang Mit den von Frankreich unterstützten deutschen Vorschlägen etnwtlltgen könnten, Treuhänder für die Sicherheitspfänder zu werden. Prä sident Coolidge Habe seine Stellung den Fragestellern des Weißen Hause» klavgelegt. Er sei der» Ansicht, daß Amerika gemeinsam mit den anderen Nationen an der Sicherheit Europas interessiert sei, doch trete er für die seit langem geübte Politik ein, daß sich die Regierung von Verpflichtungen, wie sie vorgeschlagen worden seien, zurückhalten müsse. ' Mit der Stellung England» im Sicherheitspakt be schäftigt sich eingehend die englische Presse. In einem ,Mis weit ist Großbritannien verpflichtet" überschrie benen Artikel weist der Londoner Sonderberichterstatter des „Manchester Guardian" auf di« zahlreichen Zweideu tigkeiten und Widersprüche in der zwischen der britischen und der französischen Regierung in der Paktfrage ver einbarten Formel hin. Gr drückt die Befürchtung au», daß bet den bisherigen 'Verhandlungen auf französi scher Seite größere Spitzfindigkeit bewiesen wurde akS auf britischer.' ' ! Im Leitartikel betont jedoch. „Manchester Guardian" daß es verkehrt sein würde, die veröffentlichten Doku mente "so zu beurteilen, als ob sie der Wortlaut einer endgültigen Vereinbarung wären. Da» Matt schreibt, sie seien der Beginn einer Verhandlung, die Zett brau-» chem werde und viel« Fragen berühren müsse. ES könne zuversichtlich erwartet werden, daß im Verlauf der Ver handlungen, die folgen werden, die Unklarheiten besei tigt werden, und daß die in Betracht kommenden Re gierungen klar wissen werden, wa» sie unterzeichnen fall» die Verhandlung^ -u einer Vereinbarung füh ren sollten. Da» Matt Hebt hervor, daß die Doku mente einen Geist an den Tag legten» der voller Hoff nung für die Zukunft sei. Frankreich und. Deutschland lernten, sich al» Nachbarn anzureden. Die» alle» sei ein großer Gewinn und es sei zu Hoffen, daß bet der öffentlichen Erörterung der Paktvorschläge Politiker und Publizisten versuchen werden, diesen Geist aufrechtzuer halten. Im oben erwähnten Artikel de» Londoner Sonder berichterstatter» de» „Manchester Guardian" wird tm ein zelnen auAgefühvt, ein besonderer Punkt, der eine sos sortigs Auslegung erfordere, sei "folgender r Würde die britische Negierung -um Kriege mit Deutschland sein, wenn Deutschland Krieg gegen Polen führt? Im Teil 4 der französischen Note an Berlin'würden -Wei sich anscheinend widerspre chende Grundsätze verkündet, und Chamberlain «klärte tu seiner Note an Brtaud vM S. Ami» daß die briti ¬ sch« Regierung „dem Teil '4 der beabsichtigten Antwort, Wie sie augenblicklich entworfen ist, zustimmt". Der Berichterstatter fragt: Wa» die in Teil 4 der franzö sischen Antwort erwähnte „sofortige Operation" bedeu tet- Set darunter zu verstehen, daß die Garantien einschließlich Großbritannien zu einer sofortigen Ak tion unabhängig vom Völkerbund verpflichtet sind, fall» Deutschland zur Gewalt übergeht? In seinem Me morandum vom 19. Mai schrieb Chamberlain, „die französische Regierung kann aber sogar tm letzteren Fall kaum eine tatsächliche Zwangsaktion in Aussicht neh men, ohne vorherig« Bezugnahme auf ein Verfahren für die friedliche Regelung, wie zum Beispiel auf den Wölkerbundsrat in Ueberetnsttnunung mit den allgemei nen Bestimmungen der VöllerbundSfatziung. Die» ist ein wichtiger Punkt." Der Berichterstatter de» „Man chester Guardian" fragt, ob die britische Regierung in einer am 19. Mai 'als .wichtiger Punkt" angesehenen Frag« nachgegeben habe? Bon amtlicher Sette sei dar über keine Aufklärung zu erlangen. Bezugnehmend auf den tm französischen Entwurf angeführten Punkt, daß der Schiedsgerichtsvertrag „auf alle Streitigkeiten Anwendung finden müsse", sowie auf Usnderurtg dieses Satze» durch die britische Regierung mittels der Einfü gung der Einschränkung „zwischen Frankreich: und Deutschland", bemerkt der Berichterstatter, diese Gin^ schränkung bedeute nichts, denn toenn Deutschland Polen angretse, so würde ein Streit zwischen Deutschland und Frankreich infolge de» Artikel» 3 de» franko-Polnischen Vertrages entstehen, und Großbritannien als Garant würde zu aktt'oer Invention auf selten Frankreich» ver pflichtet sein, falls Deutschland Polen angreift. Ter Berichterstatter bezeichnet als dringend notwendig, daß di« britische Regierung die öffentlichen Besorgnisse be züglich diese» Pakte« behebt. Neue Note -er Mächte an China. Die europäischen Gesandtschaften in Peking haben nach dem Zusammenbruch der Verhandlungen in Schanghai eine neu« Note an da» chinesische Auswärtige Amt gerichtet, in der sie ihren Wunsch nach einer neuen Eröffnung der Ver handlungen ausdrücken, wobei man mit einer Beilegung des Schanghaier Zwischenfalls den Anfang zu machen habe. Falls die chinesische Regierung hiermit einverstanden sei, erklären sich die Gesandtschaften bereit, neue Instruktionen von ihren Regierungen einzuholen, um die übrigen Vorschläge der chinesischen Delegation in Schanghai in freundschaftlichstem Sinne zu prüfen- Wie „Manchester Guardian" aus Schanghai erfährt, hat die dortige chinesis oe Handelskammer beschlossen, die Läden und Banken wieder zu öffnen. Nach einer anderen Meldung aus Schanghai heißt es jedoch, daß die Handels kammer zwar bereit sei, die Streitigkeiten beizulegen, daß aber die Studenten so stark dagegen seien, dah die Streiklage unverändert bleibe. Auch in Johang bereiteten die Studenten fremdenfeindltche Kundgebungen vor. In Nanking sei die Atmosphäre mit Erregung geladen. S Aus Schanghai wird noch gemeldet: DI« Lage ist im allgemeinen ruhig. Die fremdenfeindliche Propaganda geht ungehindert weiter- Der Schiffahrtsstreik dauert an- Die Streikenden locken Chinesen, die bei japanischen Unternehmern beschäftigt sind, in die Vorstadt Thapat, wo sie ausgeplündert, geschlagen und erst nach Zahlung von Geld und dem Ver sprechen, ihre bisherige Beschäftigungsstrlle aufzugeben, frei gelassen werden. In Kiukiang haben die Streikenden «inen Beschluß gefaßt, an Engländer und Japaner keine Kohle zu ver kaufen. In Swatau dauern die Eremdenfeindlichen Kund gebungen an- In Futschau wurde ein Boykott gegen di« Japaner! beschlossen. (Der Zeitpunkt des Beginns ist noch nicht fest gesetzt.) dl» Grganifatkon -es kommunlfteuterrors kn Sulgarlen. Sofia, S9. Nurri. De-r KctegNminllwr GerrsraH Wal ross hat tn der Sobranje über di« Organisation de» Kommunistenputsche» u. a. noch folgende» erklärt r Ganz Bülgarten war tn drei Revoluttonsgebtete geteilt. In jedem Gebiet gab e» eine politische und eine Militärs adteilung, die von Kommunisten geleitet waren. Ahnen stand ein Stab von Pyrotechnikern und auch mehrere Bandenführer zur Verfügung. Nicht alle Verschwö rer und Beteiligten sind ftstgenömmen worden, darein großer Teil tn» Ausland slüchäet«. Der Prozeß gegen die kommunistischen Verschwörer vor dem Kriegsgericht tn Pheweff ist beendet. .Der Staatsanwalt vnrntragt« Todesstrafe gegen 10 Kommu? ntstensührer in dem no«dbu!lgcvischen Nevolutionsgebter. Zahrtausenäfeiern in Aoblenz» Bonn unä München. Koblenz, 20. Juni. Tie Stadt am Deutschen Gcktzat zur Jahrtausendfvier ihr schönstes Festkleid angelegt. In allen Straßen wetzen Fahnen, am Bahnhof ist ein Wald von Fahnenstangen und ein großer Trttrmptzbü« gen «reichtet. Auch die Rhetnwerft und di» Festhalle sind reich geschmückt. Auf allen Straßen strömte» Bv suche« zu Fuß und zu Wagen in die Stadt, gedet Lamps« bringt neue Besucher. Der. Himmel klärt sich auf, so daß sich di« Festlichkeiten de» TageS programm mäßig abwickeln könne». Am Morgen veröffentlicht« der Oberbürgermeister einen Aufruf an die Bevölkerung der Stadt, worin er lebhaft bedauert, daß v» nicht mög lich war, allen Einwohnern Gelegenheit ML Teilnahme an der Jahrtausendf«t«r zu geben, da die geplante» öffentlichen Kundgebungen und Volksfeste von den Be- satznngsbetzvrden nicht gestattet wurden. Außerdem weist der Oberbürgermeister noch einmal darauf hi», daß alle Ansammlungen auf offen« Straße, dhe den Charakter oder Anschein einer militärischen Parade ha ben könnten, z. B. Umzüge mit Musik, verboten sind. Much da» Absingen des Deutschlandliede» ist ausdrücklich untersagt, desgleichen alle politischen Neven, sofern sie als geeignet angesehen wende», dis Würde» der Brkat- zungsbeihörde.und der Besatzungstruppen zu cheein- trüchtigen. Bonn, 20. Juni. Di« von der Universität und der Studentenschaft veranstaltete Jahrlausendfeier nahm heute vormittag mit einem Festatt tn der Beethoven- Halle unter Anwesenheit d«r Minister Dr, Beck« und Steiger, sowie de» Minister» Stegerwald ihren Mw« fang. Geheimrat Dr. Alot» Schütte hielt eine» län geren Vortrag üb« di« rheinische Geschichte im dmaan- genen Jahrtausend. Zum Schluß fordert« « di« Akade mische Jugend auf, wie so viel« hervorragend« Min ner gerade an rheinischen 'Hochschulen, im Dienst« de» Vaterlandes an dessen Wiederaufbau MttzuarNeiten- S Die Universität München beging am Sonnabend vor mittag ihr Stiftungsfest verbunden mit der! getex Sm tausendjährigen Zugehörigkeit de» Rheinland« ^ ZnM Deutschen Reich. Vir RheinlanSkommiPon forüort -k» ftofiöfuag öer öeutschoölkischen JugenSverbänü«. Koblenz, 20. Juni. Di« WeinlaMommtsstim hat dis Auflösung des deutschoölkischen Jugendbundes! und sämtlicher Jugend- oder Propagand «Vereinigungen, die der deutschvölltschen Freiheitsbewegung ongefchloss« find, im besetzte» Gebiet ungeordnet. i Graf Cesare Sforza verhaftet. vlättermeldungen au« Massa zufolge wurde Graf Gesa« Sforza, der Bruder des früheren italienischen Außenminister», wegen Propaganda gegen die Staatseinrichtungen verhaftet. Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung wurden zahlreiche Broschüren und geheime Aufzeichnungen beschlagnahmt. Außer dem wurden zwei Bildnisse Matteortis uufgefunden, di« bet der Ertnnerungsfeier zum Jahrestag de. Lode» Matteotti«, die tn der Grabkapelle der Familie Sforzta stattfand, zur Aus schmückung de» Raumer gedient hatten. Diese Meldung erregt besondere» Aufsehen dadurch, daß tn der Kammersttzung am Samstag Mussolini« ouläßltch eines scharfen Wortwechsel« mit dem Abgeordneten Gtunta schwere Beleidigungen gegen seinen Vorgänger Graf Sforza aussttsß- Mussoltnie bezeichnete ihn als Lügner und Verräter. Man kann aus dis Erwiderung der Grafen gespannt sein, da sie einen interessanten Moment der italienischen Außen politik, di« Aufgabe Valonas, klären wird. Der ehemalig« Minister de» Aeutzsren, Graf Sforza, hat an dm Senatspräsidenten «in Schreiben gerichtet, in welchem er erklärt, er werde den Ministerpräsidenten wegen d« schweren Beschuldigungen, welche dieser in der Kammer gegen ihn W4ü«n seiner politischen Laufbuhn erhoben Habs, inter pellieren- In seiner Mitteilung erklärt sich Graf Sforza be reit, vor dem Senat über seine gesamte Tätigkeit al» Minister dr» Aeußersn Rechenschaft abzulrgen. Mental auf üen polnischen Vtzekonful. Im polnischen Konsulat iü Esse» wurde am SO. d. M. nachmittags von dem 'Polen Ltzaffel Bergt« auf de« polnischen vizekonsul LschoMffi ein Nevvlderanschlag verübt, vergter, der di» polnische StaatsUngehörtgfttt verloren hat, wurde von dem vizevuiful tu dttftr An gelegenheit empfangen und gab km verlauft der Wr- t«redung drei Schüsse auf den «iz»konsnl ab. Was Kugel traf disftn in hzr vauchtziWmd« Um M« hm»