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Auer Tageblatt : 17.06.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-06-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192506176
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19250617
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19250617
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-06
- Tag 1925-06-17
-
Monat
1925-06
-
Jahr
1925
- Titel
- Auer Tageblatt : 17.06.1925
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Sellage zum /iuer Tageblatt. Mittwoch, den 17. Juul i-rs Nr. ISS Vewtt«sw V-wss »o« IS. -««U en-u«g»a :«kttvn DreSd« Leipzig Kak L-iiLQ.» einmal waren < am letzten Som lt seine 14tägi, )«r Bürger ui indruck dahin zi ng waren, darui 8re, was wirI Die Jugend, d< dringender Wei wenn sie ihn ve hat das Jugen! Mithilfe viel oll gefügten Ba Gestern nacht i ct soll es Soni m am Sonnte dienen. Ein« gend, die dur diese grohzügi, uch den Glied« ihren Besuch g tragen und - 1928 wird a gen sind herv» au, die Ged« )er Dichtrrab« ann» „Jungst« nehref ne» i hlüsse »artet. rdsbriefsendm en, einfache 1 ach Tschechosli Antwortkarte,L eiteren 20 Gi Lschechoslowab eiteren 20 Gi igarn 10 P f, Ungarn Mr » 50 Gr. 3 P versandte, ui iere für je 5 Ungarn für '. (Meistgswill f., nach, Ungar 10 Pf. (Meis Briefsendunge lusgesand ^0 Schrei re Gen« tyornehm über « so weiter gegangen, wenn nicht die 'kluge Lily auf den Ein fall gek ommen wäre, Spietz — anspruchslos zu ma chen. Sie machte es zwar nicht wie Till Eulenspiegel!, der seinem Esel das Fressen abgewöhnen wollte, aber doch ähnlich. Kater Spietz hatte nämlich! äußerst subtile Ge-- schmacksnerven. Ein« kleine scherzweise vor'genommsne „Streckung" seiner Milch mit Wasser merkte er prompt und ignorierte solch ein« „Verdünnung" einfach. Eben- Aus äem Reich äer Hrem. Praktisch, Winke bei der Herstellung von süßem Schmalz gebäck. Wenn ein Gebäck schwimmend in Fett berausaeöacken wird, kommt es leider oft vor, daß da- Gebäck sich zu raich bräunt, noch ehe der Teig im Innern ganz auSqebacken ist. DaS ist z. B. der Fall beim Bgckcn der so beliebten Berlin« Pfannkuchen, in Süddeutschland FaschingSkraPfen genannt. Dieses zu schnelle Bräunen hat seine Ursache in dem Um stand. daß in dem Teige Zucker enthalten ist, denn der Zucker 1 so gut er sonst auch ist, hat die unangenehme Begleiterschei nung, daß mit ihn gesüßte Speisen sehr rasch bräunen. In > diesem Fall ist es viel besser, wenn wir dem Teig Süßstoff bei fügen, da ja ohnehin die Teige sebr nahrhaft sind und dex süße Geschmack auch erreicht wird. Dann ist kein zu rascheS Bräunen mehr zu befürchten, das dem Backwerk sein schönes Aussehen und teilweise auch seinen Wohlgeschmack nimmt. Nach dem Ausbacken wird das Schmalzgebäck sa ohnehin noch reichlich mit Zucker bestreut. Bezogener Kleiderbügel. Kleider, die aus sehr zarten, leichten Stoffen hergestellt werden, dürfen nicht über einfache Holzbügel gehängt werden, weil sie dadurch zu leicht allerlei Beschädigungen ausgesetzt sind. Ein bezogener Kleiderbügel ist daher stets ein willkommenes Geschenk. Man kann dafür allerhand Stoffreste benutzen. Der betreffende Stoff wird in lange, schmale Streifen geschnitten, die etwa die doppelte Länge des zu beziehenden Bügels haben müssen. Der Bügel selbst wird zunächst mit etwas Watte fest umwickelt. Die Watte wird mit Baumwolle an dem Bügel festgebunden. Dann näht man die Leiden Stoffstreifen, die natürlich etwas brei ter sein müssen wie der Bügel, an seiner LängSnaht zusam men, ebenso an den beiden kurzen Schmalseiten. Die beiden obern Ränder werden einmal umgeknickt, dann zieht man einen Faden ein, paßt deni Bügel in die Stoffteile, reiht setzt die beiden obern Ränder mit einem Knöpfchen ein, spannt den Stoff fest über den Bügel und näht alsdann oben die beiden Stoffteile zusammen. Die zum Aushängen bestimmte Oese wird mit zum Stoff paffenden Seidenfaden umwickelt. lt aus die ritt nach dem Aw werden, solch lnzahl unzure Der Deutsche Berlust in de ndern entstehe er entweder di «fe belegt Wei ichett anrechne rechen oder di havb müßte pi< e richtige Frei . Auslande g< für Sendnnge len von Pole ein Regierung! rg, Posen un ibangebiet», si f den Nachfolge chen Monarchi einen auch! nm «machst werden Tschechoslowaki gebühren. Nm noch! dis Brie Stadt Danzi, Oesterreich sre zur wissenscha! tum«! in» Leb« ns Leben rufe i vorderriten!" ). Schnee, de sch und Genen den ' cium, liner Privatbesi »den sind, m Stellung in d finden instser wird, w imburger Slaa vorbereitet. 0 eck bereitgesi«! Unstlern Staat Staat besonde! besteht, käusii > geplant, der« de» Hamburg sollte sich aber über den Erfolg ihrer Erziehungsmetho de bald 'verwundern: Spietz verschwand. Und blieb puch verschwunden. Blieb verschwunden, bis Lilh — ihn nach Woch i bei ihrer liebsten Freundin entdeckt«. „Zugelaufen" war er und — trank nur frische Milch und machte kiele Kunststücke und .— war überhaupt sehr nett — zu Ltlhs Freundin. Bor seiner ehemaligen Herrin aber nahm er schleunigst Reißaus. Die gute Freundin weigerte sich, den Kater zueückl» zugeben, ja sie stellte es überhaupt in Zweifel, daß dieses brave 'Tier Ltlys Spietz. sein sollte. „Deiner hat doch genascht, wie du mir oft geklagt hast, Lily, dieser aber nascht nie." „Tu hast ihn eben mit frischer Milch angelockt," stieß Lilh empört hervor, „und weil ich ihm nur verdünnt» gab, fiel er darauf herein. .Ich kenne doch meinen Spietz." Ter, von dem geredet wurde, spitzt« bei dem Namen Spietz seine schönen großen Stehohren und blinzelt« sein« ehemalige Herrin Pfiffig an. „Unverschämt!" stieß Lily hervor und ging, mit dem heimlichen Schwur, diese „Todfeindin" au» ihrem Ge dächtnis zu stretchen. Als Lilh dann ihrem Hansheinrich den Vorfall empört berichtete, zuckte dieser lächelnv die Achseln. „Lilhktnd," sagte er, „wenn man mit jemand, der seine Vorzüge und Tugenden hat, zufrieden ist, muß mau nicht noch zufriedener werden wollen, indem.man ihn verbessern will. Denn die Moral von dieser Kater geschichte ist die: sei freundlich! und zufrieden mit dem!, wa» du 'hast, zum Beispiel auch mit Mir." > La dachte Lily daran, daß ihr Verlobter gestern abend wieder einen kleinen „Kater" mit helmgebracht hatte, den sie ihm hatte .„eintvänksn" wollen, und — schwieg. Und als Hansheinrich dann sogar den guten Spietz der „Todfeindin" wieder ablotst«, fiel sie ihm freudestrahlend um den Hal», und Spietz, der dazu schnurrte, erhielt einen reichlichen versvhnungstrunik von frischer Milch und etwa» — Sahnen-usatz. Spt«tz war eben Edelrasse, deren rügende» nur bet Liebe - f Runä um äie Welt. Sin neue» deutsche Fernkabel. In der nächsten Zeit wird der Fernsprechverkehr Deutschland—Holland erhebliche Verbesserungen erfahren durch die von der Reichspostverwal tung geplante Legung eine» Fernkabel» von Mülheim (Ruhr) über Wesel und Emmerich PtS zum holländischen Grenzort Lobberich, von wo das Kabel bi» Arnheim welterqeleitet wer den soll. Dieses Kabel wird in Mülheim an Vas sogenannte Rhetnlandkabel (Berlin-Dhetnland) angeschlossen, sodaß Mit- teldeutschland ebenfalls eine direkte Fernverbindung mit Holland erhalten wird. Die ersten Heidelbeeren. Der Berliner LebenSmitelmarkr bat die ersten Heidelbeeren gebracht. Der Preis zeigt ziem liche Unterschiede; während ein als teuer bekannter Geschäft 00 Pfennig als Pfundpreis anzeigte, waren die Beeren in de: Zentralmarkthalle fast überall für 50 Pfg. zu haöen. Das übrige Frühobst zeigt durchweg ein Ansteigen ver Preise um etwa das Doppelte. Kirschen, die schon für 30 Pfg. zu haben waren, kosten 60 bis 70 Pfg, Erdbeeren sind von 5.0 bis 70 Pfg. auf 90 Pfg. bis 1,30 Mark gestiegen, Straßenbahnzusammenstoß in Berlin. Durch die Unacht samkeit eines StraßenLahnführer- erfolgte gestern mittag, kurz nach 11 Uhr in der Potsdamer, Ecke Etchhornstraße, ein schwerer Strnhenbahnzusammenstoß. Ein Straßenbaknzug fuhr au! einen andern auf. Neunzehn Personen wurden verletz:, drunter eine schwer. Schreckenstat einer Mutter. Ihrer Kinder überdrüssig, zertrümmerte die <10 Fahre alte Eisenvahnbeamtenwitwe Probst in Mtcheldorf bet Müldorf am Inn ihrem schlafenden ^chSiäb'ngen Töchterchen mit einem Küchengerät den Schädel und schnitt tbr dann den Hais ab. Ihre zweite. 13 Jahre alte Toch er entging nur durch Flucht dem gleichen Schicksal. Mehrere Personen im Rhein ertrunken. Das Vaden im Oberrhcin und im Bodensee hat in den letzten Tagen zahl reiche Menschenleben gefordert. So ertranken in Säckinqen am Fronleichnamstage 3 Schüler beim Baden Im Oberrhcin, am gleichen Tage in Rheinfelden 3 junge Arbeiter. Am Sonntage kamen in Konstanz zwei wettere Personen ums Leben, darunter ein 22jähriqer Schübe vom Konstanzer Fäaerbataillon. Weitere Todesfälle beim Baden kamen in ver schiedenen Landorten vor. 30 Personen bei einem Automobilunsall verletzt. Sonn- taa nacht gegen 812 Uhr hat sich auf der Landstraße von Schwerte nach Westhofen ein Autounglück ereignet. Fünfzig Personen aus Hagen, die an der Stahlhelmfeier auf der Hohen- spburg tcilgenommen hatten, benutzten für die Heimfahrt nach Hagen einen Autoumnibus. Bei der Hosener Mühle über schlug sich das Auto. Nach den bisherigen Meldungen sind 30 Personen mehr oder weniger schwer verletzt und in das evangelische Krankenhaus in Schwerte eingeliefert worden. Iw Laufe der Nacht konnten die Leichtverletzten jedoch wieder entlassen werden. Gegenwärtig befinden sich noch fünf Ver letzte in? Kranl.c-.houS. Der Prager Bürgermeister gegen deutsche Zeitungen. Aut Anordnung des Prager Bürgermeisters Dr. Bara dürfen von nun an im städtischen Repräsentationshaus, das auch vielfach von internationalem Publikum besucht wird, keine deutschen Zeitungen mehr ausliegen. DaS Verhalten des Bürgermeisters wird in der deutschen und in der tschechischen sozialdemokra tischen Presse verurteilt. Die Hilfsexpeditlon für Amundsen. Die erste Rettungs expedition für Amundsen ist am Sonnabend in der Advents bai eingetroffen. Sie hat sofort die mttgebrachten Fluazcuqe ausgeladen und bereits gestern wurden Probeflüge auSgeführt im Hellen Schein der Mitternachtssonne. Die Expedition wird wahrscheinlich heute nach den Dänentnseln abqehen. 20 Häuser abgebrannt. In der Stadt Gyöwayös (Un garn) sind cyn Montag etwa 20 Häuser einem von dem herr schenden Sturm entfachten Brande zum Opfer gefallen. Der Schaden wird auf zwei Milliarden Kronen geschäht. Das Feuer wütete in jenem Stadtteil, der bei der großen Feuers brunst im Jahre 1917, als fast die ganze Stabt eingeäschcrt wurde, verschont geblieben war. ' Srmott» Nuftrett« der Hasfkrank-rst. In der Zeit vom S. biß 11. Juni find in den zum Regierungsbezirk Königsberg gehörenden Ortschaften neun neue Fälle von Haffkrankhetten vorgekommen. Eine in Hermsdorf Set Zinten in der vorigen Woche erkrankte Person ist gestorben. Am 8. Juni wurde auch in Königsberg ein Fall von Haffkrankheit festgestellt, der nach dem Genuß von Aalen, die auf dem dortigen Ftschmarkt von einem Hafftscher verkauft wurden, auftrat. Beobachtungen der letzten Zeil haben deutlich erkennen lassen, daß die Haff, krankheit in erster Linie bei Personen auftrttt, die sich auf dem Lass aufgehalten haben, dann -aber auch Lei solchen Personen, die lediglich am Haff wohnen und intensiv übelriechende Hasfluft eingeatmet haben. Eine dritte Art von Erkran- kungen ist aus den Genuß von Aalen zurückuführen, da die Krankheit auch Personen trifft, die lange Zeit überhaupt nicht am Haff gewesen find, sondern nur kurz vor der Erkrankung in reichlichen Mengen Haffaale gegessen haben. Eine vorsorgliche Selbstmörderin. Eine Amerikanerin. Miß Crumpton, hat in Paris Selbstmord verübt, nachdem sie vor 14 Tagen ihren Sarg bestellt und ihr Leichenbegängnis in allen Einzelheiten angeordnet hatte. Vorgestern abend mietete sie ein Automobil, das während der ganzen Nacht von einem Montmartrelokal zum andern fahren mußte. Segen Morgen befahl sie dem Chauffeur, in das BotS de Boulogne zu fahren, um sich «den Kopf abzukühlen". In der Nähe der Porte d'Auphtne hörte der Chauffeur fünf Schüsse fallen. Miß Crumpton hatte sich vier Kugeln in den Kopf und eine in die Brust geschossen. Auf dem ausgeschnittenen Kleid war ein Zettel mit einer Haarnadel befestigt, der die Mitteilung ent hielt, daß am nächsten Tage etwa 700 Dollar aus Chicago für ^ sie ankommen würden. Dieses Geld sollte für da» Begräb nis benutzt werden. Die Firma, bet der sie das Begräbnis bestellt hatte, und die den Sarg bcreithielt, war gleichfalls an gegeben. Erdbeben auf Formosa. Eine Reihe von Erdbeben hat auf Formosa am Sonntag ausgedehnten Gebäuvcschaden ange richtet. Menschen sind nicht zu Schaden gekommen. Kongreß des Afa. Der Allgemeine Freie Angestellten bund (Afa) hat für die Tage vom 15. bis 17. Juni seinen zweiten Kongreß nach München einberufen. Zur ersten Hauptversammlung waren neben den Delegierten, der Vor standschaft der Afa außerordentlich zahlreiche Vertreter wirt schaftlicher Reichs- und Landesstellcn erschienen, so des Reicks- arbeitsmtnisteriums, des Reichswtrtschaftsministeriums, des Reichsverkehrsministeriums, des bayrischen Sozial- und Han delsministeriums sowie als Vertreter des Stadtrates München Bürgermeister Scharnagel und Stadtrat Schilling. Außerdem sind anwesend Mitglieder und Delegierte der internationalen Asta aus Rußland, Vertreter aus Ungarn und Danzig, sowie von den Grenz« und den abgetretenen Gebieten, aus der Schweiz und aus Amsterdam. Hauptversammlung deA Deutschen Bankbeamtenvereins. Der Deutsche Bankbeamtenverein hielt vom 13 bis 15. Juni in der Tonhalle zu München seine diesjährige ordentliche Hauptversammlung ab. Als Vertreter der Reichsregierung war Ministerialdirektor Sitzler erschienen. Außerdem waren Vertreter des bayrischen Handels- und Sozialministeriums und der Stadt München anwesend. Vier Entschließungen wurden angenommen, in denen eine Verbesserung und Er weiterung des Betriebsratsgesehes gefordert wurde, ferner eine stärkere Berücksichtigung der Bankangestellten in dem zu bildenden Reichswirtschaftsrat, eine weitere Ausgestaltung des Reichstarifs, Einstellung de? Abbaues und Festhalten am Achtstundentag. Ferner hielt Professor Dr. Stimpfl-Brom- berg ein Referat über den wirtschaftlichen Wiederaufstieg und die Bodenreform. Im Anschluß an diesen Vortrag fand eine Entschließung Annahme, in der ein Gesetzentwurf über den Erwerb und besseren Gebrauch des deutschen Siedlungslandes gefordert wurde, auch soll die Miet- und HauszinSsteuer unver kürzt zur Förderung des Wohnungswesens verwandt werden. Der gesamte Vorstand wurde wiedergewählt. Die nächste Hauptversammlung, findet in Köln am Rhein statt. Qis gsnrs sssmilis vSsckt slck sllvvclieatllcb ckea Kopk mit äem derükinten Kombells-Ldampoon-llj. (1 LI tür rvei KoptwascUungen 50 ?I.) /.Ile «eräen bewundert um ckss scküne, 8eicjenselilmmerncle, scliuppenkreie ttasr, auöerclem nock um clie Irische gesunäe SesicUtstarbs, äie sie ciem Qebrsucb von! KomdellL-Lröms u. Komdells-Leike clsnlcen. Die neue Woche begann mit einer allgemeinen Unsicher heit. Man ist sich anscheinend noch nicht darüber klar, ob mit den KurSeinschnttten der letzten Woche die rückläufige Bewe gung vorläufig ihr Ende erreicht hat oder mit Rückficht auf die wirtschaftliche Krise in der Mehrzahl der Gewerbezwetge ein Anhalten des Drucke» zu erwarten ist. Da» Geschäft kam da her nur zögernd is Gang. Das anfängliche KurSniveau zeigte stch angesichts der bestehenden Nervosität auf den einzelnen Marktgebieten durchaus nicht einheitlich. Größere Schwan kungen traten zunächst kaum irgendwo hervor. Regere» In teresse bestand gegenüber der sonstigen GeschäftSstille für ein zelne Spezialitäten. Wetter waren Staatsanleihen anfangs mehr in den Vordergrund gerückt, namentlich die Kriegsan leihe. Später unterlagen die Kurse de- Anleihemärkte» mehr fachen Schwankungen und neuerlichen Rückgängen. Die Lustlosigkeit des Effektengeschäftes kommt am Geld markt in den geringen Umsätzen zum Ausdruck. MonatSgeld, da- mit 10 bi» 118 Prozent genannt ist, geht so gut wie aar- nicht um. Auch tägliche« Geld wird nur wenig verlangt. Der Leihsatz beträgt 78 bis 98 Prozent. Line Ratergeschichte. Don Magdalena Eisenberg. Täe kleine Lily hatte sich verlobt. Und zur Ver lobung Pflegen sich Brautleute gewöhnlich etwas zu schenken. Tas Geschenk des flotten Hansheinrich für seine angebetete Lily war symbolisch. E» war ein ziem lich gewichtiges Päckchen, au» dessen Seidenpapierhülle mit Sch lei , en und Bä ndchen die erstaunte Braut etwa» Molliges, Warmer — einen entzückenden, noch nicht § so machte er e», wenn man ihm Milch von» Tage! vorher ganz ausgewachsenen — Kater zutage förderte. „Süße Lilh," sagte Hansheinrich, „dies ist bestimmt der letzte" — und warff, während er ihre kleinen Hände küßte, einen vielsagenden Blick auf da» Tierchen mit dem schwarzsetdtgen Fell und den klugen funkelnden runden Augen. , Lilh verstand ihren etwa» leichtsinnigen Verlobten und lächelte schämig und zugleich ftol», während sie da» auf ihren Knien sich behaglich dehnend« Tier stvei- chelte. Und dann wurde Han-Heinrich ernst. Er erklärte seiner Braut, daß die Katze ein selten kostbares Exem plar sei, und zwar dank seiner Erziehung. „Spietz!" rief er. Ter Kater spitzte die Ohren und aus einen zweiten Anruf lief er zu Hansheinrich hin und führte der erstaunten Lily willig seine KunstMÄ vor. Er gab wie ein Hund „Pfötchen", apportierte ein Taschentuch und sprang kunstgerecht über ihm vorgehal- tene Hindernisse. Aber auf einen besonder» wichtigen Vorzug de» neuen Hausgenossen machte Hansheinrich seine Lilh noch, besonder» und stolz aufmerksam: Kater Spietz naschte nicht! E» konnten noch, so duftende Lecker bissen auf dem Tisch stehen, nie würde Spietz hinauf springen, sich etwas zu holen. Auch dann nicht, wenn niemand dabet war. Seine ganze Gegenforderung für diese seltene Katzentugend bestand im Anspruch cutf ein kleines tägliche» Quantum frischer Milch. . Die klein« fesche Lilh führte nun den sie jeweils be suchenden Freundinnen mit Vergnügen ihren Spietz vor und war glücklich über die reichlich gezollte Bewunderung Da» ging so ein« ganze Zett lang, und sie seterte biMveila» wtchre Lrtmchha. Und D WLa» wShl immer vorsetzen wollte. Da kam die energische Lilh, die diesen „Eigensinn" de» Tiere» brechen wollte, auf den Gedan-, ken, Spietz — auszuhungern. Der Trick gelang. Nachdem der Katar stolz und tapfer die verdünnt« Milch «inan ganzen Tag lang un-! berührt stehen gelassen hatte, überwältigte ihn sein > Hungerempftnden, und stehe dal demütig leckte er am. nächsten Morgen di« verachtete Milch! vom Tage vor her au». Lilh strahlte. Und rühmte nun bei Mer Gelegen heit, wie beschriften der kluge Spietz geworden sei. Ihre Erziehung. Ader nach einigen Tagen passierte etwas, was selbst Hansheinrich, der den guten Kater von KtndsÄpfoten' an kannte, nicht glauben wollte. Spietz hatte, genascht. Wirtlich und wahrhaftig hatte er sich ein große» Stück Wurst vom Tische geholt und — aufgefressen. Die empörte Lily 'sand ihn behaglich schnurrend neben dem Übriggelassenen kümmerlichen Wurstzipfel, in dem die Spetle stak, die Spietz am Weiterfressen gehindert hatte. Natürlich wurde Spietz „bestraft", wa» er heroisch, fast ohne zu miauen, hinnahm, und Hansheinrich dachte betrübt der Wandelbarkeit der Dinge, und der, — Cha raktere nach. Sollten Kant, Schopenhauer und ander« groß« Philosophen sich doch geirrt haben? Aber schön nach zwei Tagen hatt« stch etwa» noch Empörenderes er- eignet. Spietz hatte, dem Beispiel seine» BetterS Mun zel (au» Büschs „frommer Helene") folgend, seinen Dick- hopf in den gefüllten Rahmtops gestockt und diesen auf d« Flucht zerschlagen.
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