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Auer Tageblatt : 11.06.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-06-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735688886-192506111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735688886-19250611
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735688886-19250611
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-06
- Tag 1925-06-11
-
Monat
1925-06
-
Jahr
1925
- Titel
- Auer Tageblatt : 11.06.1925
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Nr. 1 Nr. ISS. Auer ragerlatt und Anzeiger für da« Erzgebirge. DonnertzUP. den 11. Jnnt 1SSS. Nbirrn da« villet überbringt. Emma, bedenken Sie, daß Sie geirrt, daß e» nur unseliae Gefühle erwecken könnte, die nicht mich, wenn Sie mir schlecht antworten, seh« kränken werdenl erwidert werden? Ein Wort, Emma,, würde mich nicht so erschüttern, wie Ihr Stillschweigen. Wie auch Ihr Her» end Gi« iLetchaülttg sei« gegen die Pein, die Sie mir be- letzter Zeit und Anae- abend ent- und Lan- Am! 12. Juni nd gegen Bar Pfand versteige Scnnmelort de Der Der» Eine Er^ Auf Grund! 1ü. Juni 19! einer Berufs -erblichen Bet garsten, Lan! en, die an H riebe vom 12. -lpapiere find > von diesem 5 Zählvapiere ! Ehrenamt ist, Das Zählnne Beurteilung d >Szu gewinne - «wr 16 Jahr wen Berbältn i lieben, komm besm-oero Rc ;>lren loai'öbol Zäblpnpiere z» die Haushalt: He mich allein ik aelten, für die Gewer'öebk crn ob. Die Zähler hl a abwesenden . Die Ausfüll: in oder deren zunehmen. Die näheren cki. Ueber die 1 das AmtLgeheili n Zwecken Vern Es wird den iqc Gänge wer! a von Zählpap r peinlich, gk l. daß in ihr md ist, die ZS >n, wo sie der f ewiesen. die R Zählvapiere zr mcfällen — nöi ä vorzunehmen 5wushaliungst zum 15. Juni ! sind, bitten nsi dtbauptkanzlei, Wer dis auf k gerichteten Fr oder diejenigen nach diesem C chriften oblieg, Aue lErzgeb.), Neuer Zknanzpla« Lakllaux'. Parts, 9. Juni/Eitrige Abendblätter berichten, daß Finanzminister Caillaux Heute vormittag im Minister rat einen neuen FinaNzplan «entwickelt 'hat. Der Mi nister soll erklärt haben: Für dir Monate Juli, Sep tember und Dezember sind Schatzbon» jm ungefähren Betrage von 22 Milliarden Vinzulöserv. 50 Prozent davon werden erfahrungsgemäß, wicht "präsentiert. Bon der verbleibenden Summe werden wenigstens zwei Trit ts! Lurch neue Schahbons konvertiert. Infolgedessen ge nügt es, wenn das Schatzamt über eine Reserve von 4 Milliarden Franken verfügt. Nach dem „Fntransigeant" wird Caillaux diese Reserve dadurch schaffen, daß er von der Bank von Frankreich einen entsprechenden Kredit verlangt. Diese Operation wird, so berichtet das Blatt, nur einen provisorischen Charakter tragen, und um jede Inflation zu vermeiden, wird der Finanzmintster schon jetzt gewisse Maßnahmen treffen, damit diese neuen Banknoten rasch,estens wieder in die Kassen der Staats bank zurükfließen. Finanzmintster Caillaux lvird heute Zranzösische Diplomatie! Rom, 8. Juni.' „Agenzia di Roma" wendet sich ge gen die neueste Art der französischen Presse, falsche Nachrichten zu verbreiten, die der deutschen Botschaft in die Schuhs geschoben würden; die deutsche Botschaft de mentiere diese Nachrichten auf daÄ entschiedenste. Tie offiziöse Agentur meint, daß derlei französische Ma növer in den diplomatischen Kreisen Italiens den Pein- l.chsten Eindruck heroovgerufen hätten, weil man da durch auch die italienische Politik zu kompromittieren suche. Solche Tendenzmanöver würden aber schließlich nur tiefes Mißtrauen gegen diejenigen säen, welche sich solcher Mittelchen bedienen. nachmittag mit dem Finanzausschuß der Kammer der- handeln und im Perlauf» dieser Sitzung ohne Zweifel über diese Maßnahme neuen Aufschluß geben, sowie über seine Stellungnahme zu der kleinen Finanzreform, mit der der Ausschuß sich schon 14 Tage beschäftigt. Caillaux erklärt« Übrigen» heute vormittag, da- sein Sanierung«, plan nicht in da» Budget von 1925 etngegliedert werd«, daß er ob«r di« Absicht hab«, vom Parlament die Per- abschiedung des Budget» vor Ende des laufenden Mo nats .zu fordern. Was den von der Staatsbank anzu- fordernden Kredit von 4 Milliarden betrifft, so wünscht Caillaux, daß ein entsprechender Gesetzentwurf noch vor Schluß der Session, also noch vor dem 14. Juli, von Kabinett und Senat angenommen wird. „Und Sie s r?" fragte tx r«r. MareuS errö pr nicht um ) rstorbenvn," v „Aha, um di u mit ihrer kr Verwandter nimmt L" ,Lch, bin ih Das holde 1 ter aus und H, eine Vollm „Ich. habe di t». stehenden M Weber gelter e direkte Antr en wollte. „ traut, weiß i ende, die Ges unbekannten nd verletzten ' Hinterlassens erst entschied« „Und wenn ignen?" frag te in seinen „Sv kann rr angen." »Allerdings! «?" Versstzt- KUS Slaät unä Lanä. Aue, 10 Juni 1925. Steigende Preise! Bekümmerte Gesichter sah man heute bei vielen Wochenmarktbesucherinnen. Rind- und Schweine fleisch kostet das Pfund 1,30 Mark. Immerhin noch 10 Pfff. billiger, als in den Geschäften der Stadt, aber teuer genug für diesenigen, die heute wieder mit Pfennigen rechnen müssen. Bauchfleisch wurde mit 1,20 Mark das Pfund verkauft. Die Händler schieben den Konsumenten die Schuld an den teuren Fleischpreisen selbst zu und geben an, daß Bauchfleisch, Flecke und Leber überhaupt nicht gekauft wird. Auch fettes Fleisch bleibt ihnen liegen nd deshalb werden setzt schon ausschließlich iunge Schweine geschlachtet! — Ob diese Angaben tatsächlich so sind, kann n'.an bezweifeln. D i e Preise rechtfertigen sie je doch nicht. Gemüse und Obst scheint nach wie vor ein Leckerbissen zu bleiben. Die Spargel waren mit 1,30 Mark per Pfund ausgezeichnet. Der Einkaufspreis der Ländler be trägt 1,15. Erdbeeren kosteten das Pfund 1.—, Kirschen 50 und SO Pfennig. Belohnung. Dem Bankbeamten Curt Lippold in Aue ist von der Kreishauptmannschaft Zwickau, für die kürzlich von ihm erfolgte Errettung eines Kindes vom Tode des Ertrin kens eine Geldöelohnung bewilligt worden. Zur Anzeige gebracht wurde der Maler Vorwieger aus Grünbach, geb. am 26. 9. 1878. der am 30. Mai in der Näbe des Schlachthofes eine Frau Anna Scheibner aus Bernsbach angefahren hatte. Frau Scheibner brach einen Unterarm und wurde von Lößnitz nach dem Kreiskrankenhaus Zwickau ge bracht. V. Hatte bei dem Vorfall einen falschen Namen ange geben. Da di- Nummer des Rades festgestellt war, qeland eS der hiesigen Polizei ihn zu ermitteln. — Ebenfalls zur An- zeige kam ein Motorradfahrer, der mit einer abgelaufenen Steuerkarte fuhr. Ruhestörer. In der Neustadt kommt es tn allabendlich zu Reibereien zwilchen Kommunisten hörigen Vaterländischer Verbände. Am Montag stand eine regelrechte Schlägerei. Als die Polizei despolizei eintraf, waren die Beteiligten bereits verschwunden. Die hundertköpfige Menge der Schaulustigen wurde zerstreut. Keine Schulfahrten im Schnellzug. Von der Reichsbahn wird mitqeteilt: Die Leiter von Schulfahrten und von Fahr ten der Vereine für Jugendpflege suchen häufig bei der Haupt verwaltung der Deutschen Reichsbahngesellschast oder bei der Retchsbahndirektion um die Erlaubnis zur Benutzung von Schnellzügen bei den gemeinschaftlich unternommenen Aus flügen nqch. Solche Gesuche sind aussichtslos, weil ihnen nach den rechtsverbindlichen Bestimmungen des Personentarifs und der Eflenbahn-Verkehrsordnung nicht entsprochen werden darf. Auch auS Betriebsgründen ist die Belastung der Schnell züge mit Schulsnbrten nicht möglich; der allgemeine Verkehr würde dadurch für die Reisenden der Schnellzüge unerträglich erschwert werden. Lediglich Studierenden kann auf gemein- selbst wenn es darauf verzichten müßte, Ihnen zu gefallen! Emma, ein Wort!! Oder noch lieber ein Gefühl". DaS Wort blieb auS und daS Gefühl noch mehr. Die beiden jungen Leute machten in Beleitung anderer einen Spaziergang, während dessen sich die Schöne abweisend zeigte. Darauf bezieht sich daS vierte Schreiben: „Fräulein, haben Sie während des Weges an die Gefühle gedacht, die Sie mir etnflößten? Wäre eS möglich, daß sie Ihnen mißfallen hätten? Hätte ich Sie er' zürnt, da ich Ihnen gefallen wollte? Schon der Gedanke, daß Sie meiner Huldigung überdrüssig wären, hat mich geschmerzt. Schreiben Sie mir also, Emma, daß Ihr Herz nicht unem pfindlich ist, daß Sie an die Wahrheit besten glauben, was ich empfinde, und daß Sie nicht ganz gleichgültig dafür sind, ob ich glücklich bin oder gequält, gequält durch Sie, Emma! Wenn Sie nicht von Gewissensbissen ergriffen werden, wären Sie dann eine Unwürdige, oder wäre Ihr Herz schon vergeben? Emma, ein Wort: Lieben Sie ein wenig den, der Sie zu sehr liebt, lasten Sie mich in Ihrer Seele lesen!" Aber Emma lleibet ihn nun einmcü nicht, und der letzte Brief des jungen Napoleon bildete das traurige Ende dieses unglücklichen Lie- LeSromanS: „Fräulein, warum haben Sie so eine schlechte Meinung von mir? Die vier Schreiben, tn denen ich Ihnen daS, was Sie in mir hervorgerufen, aussprach, sind ein Augen' blick in einem Menschenleben. Wenn Sie die Gefühle nicht teilen, muß ich sie als einen verhängnisvollen Irrtum empfin den. Aber obwohl Sie mich erniedrigt haben, sind Sie zu gut, um diese unglücklichen Gefühle zum Gegenstand Ihres Spotte» zu machen. Da sie Ihnen so viel Abneigung verur sachten, schicken Sie mir die Briefe zurück, damit ich vergesse, wenn eS möglich ist, wie schlecht Ee gegen mich gewesen sind Leben Sie wohl, und wissen Sie, daß niemand, auch Sie selbst nicht mich hindern können, daß ich stets glücklich sein werde über allä, wa» Ihnen angenehm sein könnte. kiapvieons erste Licbesb lese. In der „Revue Belge" werden fünf bisher völlig unbe kannte Briefe Napoleons 1. veröffentlicht, die auS der Auto- graphensammlung der Prinzestin Charles de Ligne stamme«. Die Briese sind nicht datiert und nicht unterzeichnet, aber sie sind zweifellos von der Hand Napoleons, und sie besitzen da durch einen ganz eigenartigen Wert, daß sie die ergreifenden Zeugnisse de» ersten Liebesromans find, den der junge Leutnant Bonaparte durchlebte. Der Fürst von Ligne erwarb die Schreiben zusammen mit einer vom 4. Januar 1838 da tierten Bescheinigung des Herzoqs von Bastano, durch die die Schriftstücke als unzweifelhaft echt anerkannt werden, denn „die schlechte Schrift hat sich nicht gebessert und ist ganz dieselbe wie die deS Kaisers". An wen diese leidenschaftlichen Be kenntnisse gerichtet sind, ist ein Rätsel. Man hat an verschie dene Mädchen gedacht, bei deren Eltern der junge Napoleon tn Valenze verkehrte, an Fräulein de Lauberie und Fräulein du Tolombier. Da aber die Briefe auS dem Jahre 1787 stam men sollen, und Napoleon damals auf Korsika war, so handelt «S sich vielleicht um eine Schöne seiner Heimat. Die fünf Schreiben bestätigen da» Wort Stendhal-, demzufolge Napo leon „weder Latein, noch Geschichte, noch Orthographie konnte." Im ersten Brief bittet der Liebende da» Mädchen um «int Stelldichein: „Fräulein, Sie haben gestern mit ebenso viel Anmnt wie Geist mit mir gesprochen. Ich sehne mich da- „ach, Sie ohne ihre Freundinnen zu sehen. Ich werde Ihnen «tchti van dem wiederholen, was Sie wissen. Antworten Sie mir, daß Sie Gefühlen, die Ihrer würdig find, Gerechtigkeit widerfahren lasten. Haben Sie holle» Vertrauen zu dem, der flmil! Mit «in paar selten«» UwSnahmen, kommt in di» ge samt« russische Press«, di« nicht ihr« Fassung tm Büro der Rasta erhalten Hütte. Die Bevormundung geht so tvett, da- zugleich mit den Nachrichten manchmal Platz- Vorschriften tn die Provinz hinau»g«geben und daß die Redakteure persönlich für di« Veröffentlichung oder auch Zurückziehung einer Sach« haftbar gemacht werden. GS liegt im Wesen dieser Einrichtung, daß die russisch« Re gierung auch die in» Ausland gehenden Nachrichten bi» zu einem gewissen Grad für die Rosta monopolisieren pröchte. Obwohl Süßere wie innere Kriege längst be endet sind, besteht in Rußland noch immer die Tel«- gramm-ensur, die, Mag sie von den Herren sm Volk», kommtssartat do» Aeutzeren noch so weltmännisch g«. handhabt werden, durch ihre bloße Existenz ein Unsinn bleibt. Man könnte es verstehen, daß eine kommunisti sche Regierung eine Zensur da) Auslandes gegen ihre eigenen Berichterstatter aus agitatorischen Gründen nicht vermissen möchte, doch niemals, daß sie selber eine ver hängt. Beklagt sich Moskau nicht ganz mit Unrecht darüber, daß die europäische Presse mit Falschmeldun gen aus den „russischen" Nachrichtenherden der Rand gebiete infiziert wird, so ist eS daran in erster Linie durch seine veralteten Zensureinrtchtungen selbst schuld Unter diesen Umständen kann man von einer öffent lichen Meinung im euro'ätschen Sinne natürlich nicht sprechen. Diesen Nachteil verspürt in erster Linie wie derum die Regierung, die. eine Opposition in der Be völkerung voraussetzen muß, ohne ihren Ausdruck durch eins legale oder auch 'nur illegale Oppositionspresse je mals greifbar finden zu können. Lie Diktatur über die öffentliche Meinung Muß sich deshalb die russische Re gierung durch eine intensive Polizeiarbeit erkaufen Das Kapitel der Tscheka und der qus^ ihr hervorgegan genen politischen Staatspolizei ist 'das dunkelste in her Geschichte der russischen Revolution. Man braucht nicht jod« Veröffentlichung über die Geheimnisse der Tscheka als glaubwürdig hinzunshmen, aber auch ein Bruchteil davon ist Itraurig genug. Sicher waren während des Bürgerkrieges, als Von außen und innen Feind« dräng ten, außergewöhnliche Methoden unvermeidlich. Tie Periode des Terrors kehrt im Vorlaufe jeder Revolu tion wieder, ihre Ueberwindung ist die Aufgabe der inneren Konsolidierung. Ueber den ärgsten Terror scheint ja auch das russische Polizeiregime hinweg zu sein, das „StraHöchstmaß", wie der euphemistische Aus druck für Todesurteile lautet, dürfte auch wirklich, keine aktuelle Veranlassung mehr haben. Aber di« Methode der unkontrollierten Verhaftungen ohne gerichtlichen Be schluß, oder gar der Verschickungen nach den. nördlichen Gouvernements ist nicht ausgerottet. Und mag bas Regime des Moskauer PolizeigesängnisseS auch huma ner sein als manches in Europa, in der Provinz toben sich, lokale Machthaber gern unbeaufsichtigt au». Solche Wellen Von Verhaftungen gehen nun bald hier, bald dort über das Land. Me russische Bevölke rung pflegt sie nicht einmal mehr tragisch zü nehmen. Ten Kopf kystet'S nicht mehr, LS gibt Urlaube aus dem Gefängnis, eS kehren Amnestien wieder, es hat der Nep- mann (der Nutznießer der neuen ökonomischen Politik) fein Geld Wohl durch 'Konfiskationen verloren, er ist aber erfahren geworden und scheut heute Auffälligkei ten. Diese Verhaftungen stehen in einem merkwürdigen Zusammenhang mit der öffentlichen Meinungsbildung Um mit der Stimmung gewisser BerufSschtchten bekannt zu werden, ist bei der Abtötung der Pressefreiheit dieses Mittel immerhin ein Ausweg für die Regierung. Tie Verhaftungen gehen das eine Mal tm Milieu des Pri vathandels vor sich, ein anderes Mal unter den länd lichen Eigentümern, oder es muß ein bestimmter Kreis der Intelligenz daran glauben. Wenn mit den raffi nierten UntersuchungSmethvden der politischen Polizei das Material ermittelt worden ist, können die Verhaf tungen aufgehoben werden. > GS fragt sich nur, ob die russische Regierung zur Er mittelung der Stimmung des Landes nicht auf eine bil ligere und zweckentsprechendere Art kommen könnte Mag die Landwirtschaft Rußlands um Jahrhunderte rückständig sein und Mag eS die wichtigste materielle Sorge bilden, die technische Vervollkommnung und Elek- trt i ierung des Dorfes zu erreichen — «in Staat, der retten Sie wären sehr ungerecht!!" Die iunqe Dame scheidet, das meine wir dtmmer glücklich sein, Ihnen zu dienen, muß diesen Brief tn wenig ermunternder Weise beantwortet haben, denn in dem zweiten Brief heißt eS: „Fräulein, wo- rum wollen Sie mich eines so grausamen Scherze» für fähig halten? Sie können nicht daran denken. Sie haben in mir Gefühle erregt, die Sie nicht teilen? . Das wär ein Irrtum meine» Herzens, der mir viel Pein bereiten würde. Ich möchte ich gern überreden — ich weiß nicht warum — daß ein so zärtliches Gefühl, wie Sie es in mir entstehen ließen, keine Quelle der Pein sein kann und daß Sie etwa» dabei em pfinden würden, von jemanden qeliebt zu werden, den Sie schätzen. Sie fliehen mich Sie find kalt und qleichqültiq gegen mich, Emma, Ihr Briefchen hat mir Schmerz bereitet, und ich finde nichts, nichts darin von all dem Einfluß, den Sie auf mich haben, von dem Glück, das ich empfinden würde, wenn ich Sie ein wenig gerührt wüßte und hoffen könnte, daß Sie den ein wenig lieben können, der Sie so sehr liebt. Antwor ten Sie mir, Emma, daß Ihr Herz dem meinen antwortet, das nur für Sie schlägt und daß Ich Ihnen nicht gleichgültig bin. Sie können mir noch vielmehr Schmerz bereiten oder mich glücklich machen. Werden Sie zögern? Aber nicht Sie sind mehr die Herrin, sondern Ihr Herz muß sprechen. Ihm allein werde ich mich unterwerfen". Leider muß der arme Liebende erfahren, daß seine Ange betete nicht nur Gleichgültigkeit, sondern sogar Abneigung gegen ihn empfindet. „Fräulein," schreibt er zwei Tage da rauf, „ich wäre untröstlich, wenn ich Ihnen mißfallen hätte. Da» wäre ein ungeheure» Unglück. Mein einzige» Verlangen ist, Ihnen angenehm zu sein. Ich dachte, baß Ihre Gleich, gültiakeit da» schlimmste wäre, heute fürchte ick, daß tch Sie noch al» ein Glück betrachten muß. Hätte mein Herz sich so sich tn schweren Kämpfen Puvchtzesetzl htzt Wie per Sow- jetbund und nun über den Grunddau Hinaus nach neuen Lebensformen strebt, darf in der MeinungStzildung und Meinungsäußerung nicht rückständig bletben, wo Jahr- zehnte mehr Geltung haben al» tm Bereich de» Psluge» Jahrhundert«. Vie Sonlerung Ungarn» un- Gefterretch». Genf, 9. Juni. Ter VökkerbundSrat genehmigte heute die B.schlü'se der beiden RatSausschüsse für Un garn und Oesterreich. In der vvm Rat gefaßten Ent- chk eßung über das Sanierung»werk tn Ungarn .?trd festgestellt, daß in'olge rigoros«? Stenermaßnah men der erste Jathresabschkuß des ungarischen Haushalt» auf den >1. Juni '1925 anstelle eines vorgesehenen Te ftzites von 100 Millionen Goldkronen einen erheblichen Ueberschuß auftvetst und daß der Voranschlag für 1928 ebenfalls tm Gleichgewicht ist.. Des weiteren wird die Hoffnung ausgesprochen, daß di« Bemühungen Ungarns und der anderen interessierten 'Staaten tn den Verhand lungen über d^e Handelsverträge und den Abbau dex Beschränkungen der Ein- und Ausfuhr weiters Fort schritte machen werden. Ter Völke-rbundSrat spricht sich schließlich für einen wetteren Beamtenabbau und gleich zeitig für die Erhöhung der Beamtengehälter und die Auswerfung eines Kredits au» dem Rsstbestand der Sa- nterungSanlet'he zu produktiven Zwecken aus. Die Er fahrungen des ersten Rechnungsjahres geben allen An laß, an eine glücklich« Durchführung des Ganterungs- iverkeS zu glauben. s ' Hinsichtlich d<S . GanierungSwerk in Oesterreich hat der Rat entsprechend dem Gesuch der österreichischen Regierung die Entsendung zwei« wirtschaftlicher Sach verständigen genehmigt, des Engländers Lahton, Di rektor» der Londoner Zeitschrift „Economist", und des Pariser Untversitätsprofessors Rist, die ein« unpartei ische Untersuchung der gegenwärtigen WirtschaftSverhäkt- ntsse Oesterreichs vornehmen sollen. Chamberlain betonte als Berichterstatter, daß die Untersuchung unparteiisch und möglichst schnell durch geführt werden müsse. Generalsekretär Zimmermann erklärte zu der vom Rat genehmigten Verwendung von 88 Millionen Gold kronen aus der Ganierung-ankeiHe für Oesterreich zu- gunsten der Elektrifizierung der Bahnlinie Innsbruck- Salzburg, daß die Finanzlage Desterreichs gestatte, diese erhebliche Summe aufzuwenden. Abgesehen von anderen Vorteilen werde mit den ElecktrtfizterungSarbetten wirk sam dem für Oesterreich so schwerwiegenden Problem der Arbeitslosigkeit begegnet. Der österreichische Außenminister Mataja erklärte, daß Oesterreich zu der Arbeit der oom Völkerbund er nannten wirtschaftlichen Sachverständigen, deren hohe Zuständigkeit außer Frage steche, volle- Vertrauen habe. Oesterreich sei überzeugt, daß die Untersuchungen sich avn allen politischen Erwägungen frei halten werd«.
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